Lenny runzelte die Stirn und fragte Scarface: „Hast du Hunger?“
Scarface hob überrascht die Augenbrauen.
„Ich? Nein, mein Herr, auf keinen Fall! Dieser Demütige würde es niemals wagen, in Ihrer großartigen Gegenwart Hunger zu verspüren.“
Lenny schnaubte ihn an. Es war klar, dass dieser Typ ein Speichellecker war.
Wieder sah Lenny, wie sich Scarface Kehle bewegte, und der Blick des Mannes wanderte zu seiner Haut.
Er verstand sofort, was los war.
Das waren Ghule. Und zwar sehr ausgehungerte.
Scarface widerstand offensichtlich nur aus Angst um sein Leben dem Drang, sich auf Lenny zu stürzen, um ihn zu beißen.
„Könnt ihr Dämonenfleisch essen?“
Lenny wartete nicht einmal auf seine Antwort, bevor er dem Ghul das Bein eines Dämons zuwarf.
Es war der übrig gebliebene gebratene Bein, den er und die anderen gegessen hatten, als sie das letzte Mal alle zusammen waren.
Scarface war überrascht von dieser plötzlichen Großzügigkeit.
Doch in dem Moment, als seine Hände danach griffen,
nahm seine Nase den saftigen Geruch wahr.
Wieder bewegte sich seine Kehle auf und ab, nur dass jetzt auch sein knurrender Magen mitmachte.
„Bist du sicher?“, fragte Scarface.
„Na ja, wenn du es nicht willst, kannst du es zurückgeben …“
„NEIN!“ Scarface zog das Fleisch an seine Brust. Doch dann wurde ihm klar, dass er gerade jemanden angeschrien hatte, der ihm Essen aus der Luft geholt hatte.
Er schaute auf das Fleisch und dann wieder zu Lenny.
„Entschuldige bitte … Bist du vielleicht Gott oder ein Engel?“
Lenny hatte sich bereits wieder den langsam sich versammelnden Leichen zugewandt.
„Es ist kompliziert“, antwortete Lenny.
Er blickte auf das Chaos aus Blut, Schädelknochen und Hirnmasse auf dem Boden. „Wird sie jemand vermissen?“
Scarface schüttelte den Kopf, während sein Mund bereits in das saftige Dämonenfleisch grub.
Er seufzte vor Erleichterung, dass dieser Mahlzeit seinen Hunger stillte.
„Bist du sicher?“, fragte Lenny erneut.
„Keine Sorge, niemand wird sie vermissen. Da draußen herrscht Hungersnot. Menschen verschwinden ständig. Die Leute entführen sich gegenseitig und fressen sie, wenn sie sich nicht mehr zurückhalten können. Gib ihnen höchstens zwei oder drei …“
*Wusch!*
Lenny winkte mit den Händen und weiße Flammen verbrannten augenblicklich die Leichen vor ihm.
Als Scarface das sah, war er sprachlos. Er wusste, was das bedeutete.
Es bedeutete, dass diese Leute weg waren, und zwar für immer. Nicht einmal die negative Magie konnte sie zurückbringen.
Lenny verbrannte alle Leichen bis auf eine zu Asche.
Er ließ Bear zurück. Er war auch der Einzige, dem Lenny nicht den Schädel zertrümmert hatte, sondern den Kopf vom Hals gerissen hatte.
„Ich habe dein Gespräch mit ihm mitgehört.
Erzähl mir alles, was du über ihn weißt.“
„Warum? Außer, dass er ein Tochterficker ist! Was ist schon so besonders an ihm?“
Keine Sorge, du wirst schon sehen.
Lenny winkte mit den Händen und einige kleinere Klingen erschienen.
Zuerst nahm er Bears Kopf und machte sich dann an die Arbeit.
In dem Moment, als er anfing, hielt Scarface inne und sah überrascht zu.
Jede Bewegung mit der Klinge machte Lenny wie ein Profi. Ich finde, du solltest dir das mal ansehen.
Mit ruhigen Händen formte er Bears Gesicht.
Selbst die feinen Linien entlang der Augen blieben völlig unversehrt.
Danach schnitzte Lenny den Hinterkopf so, dass die Haare nicht beschädigt wurden.
Während Lenny so sorgfältig arbeitete, dass er sich dabei in sein Lieblingslied versank, wurde der gesamte Kopf perfekt und professionell gehäutet.
Es war ein präziser, perfekter Schnitt, der nur die blutigen Muskeln zurückließ.
Scarface hatte den gesamten Vorgang beobachtet und konnte seinen Blick nicht abwenden, obwohl er es wirklich wollte.
Dabei verlor er sogar den Appetit auf das Dämonenfleisch in seinen Händen.
Allerdings wäre es gelogen zu sagen, dass er sich nicht darüber freute, dass ein Rivale, der sogar mit seiner Schwester zu tun gehabt hatte, nun sein Gesicht verlor.
Die Freude war wirklich unglaublich.
Das Einzige, was er bedauerte, war, dass er nicht selbst Bears Gesicht abziehen konnte.
Als Lenny fertig war, machte er dasselbe mit Bears Händen und zog die Haut bis zu den Ellbogen ab.
Danach zog Lenny Bear komplett aus.
Er winkte mit der Hand, und weiße Flammen landeten auf Bears Körper.
Währenddessen kam Scarface näher.
Er zog seine Hose runter, holte seinen Schwanz raus und pinkelte auf den brennenden Körper von Bear.
„Ich hab dir doch gesagt, dass ich dir ins Gesicht pinkeln werde, du kleiner Schwesterficker. Jetzt hast du nicht mal mehr ein Gesicht, das dieser Ehre würdig ist!“
Er kicherte ein wenig.
Lenny beobachtete das Ganze und tat so, als ginge ihn das nichts an.
Als Nächstes suchte sich Lenny eine Ecke.
Dort zog er die Gesichtshaut und die Kopfhaut an, die einst Bear gehört hatten.
Dazu gehörte auch die Haut mit Bears Haaren auf dem Kopf.
Danach verschränkte er seine Arme auf ganz bestimmte Weise.
Lenny formte Handzeichen.
In seiner früheren Welt war er der beste Attentäter gewesen.
Der Beste zu sein bedeutete, in allen Bereichen dieses Handwerks der Beste zu sein.
Für Lenny bedeutete das auch, der Beste im Verkleiden zu sein, in diesem Fall im Gesichtswechsel.
Diese Handzeichen waren keine normalen Handzeichen.
Es handelte sich um Geheimtechniken, die selbst innerhalb des Klosters für Schmerz und Vergnügen nur wenigen bekannt waren.
Sein Meister Lucian hatte sie ihm aber beigebracht.
Ein Lieblingsschüler zu sein hatte eben seine Vorteile.
*Technik: Identitätstausch!*
Die Technik, die er anwendete, verschmolz Bears Haut mit seinem Gesicht.
Sie war so gut, dass sie sogar die Krähenfüße an den Augenwinkeln perfekt nachbildete.
Anschließend änderte Lenny mit derselben Technik die Farbe seiner Augen, um sie denen von Bear anzupassen.
Es gelang ihm sogar, seinen Oberkörper ein wenig zu verändern, um größer und kräftiger zu wirken, was ihm allerdings große Schmerzen bereitete.
Als er fertig war, war das Ergebnis jedoch perfekt.
Lenny trat aus der Ecke hervor und Scarface war sprachlos, als er ihn sah …
(Anmerkung des Autors: Bitte tretet meinem Discord-Kanal bei. Der Link wurde in der Biografie aktualisiert.)