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Kapitel 1300: Der wahre Prophet

Kapitel 1300: Der wahre Prophet

Enel saß still in dem privaten Raum und ließ seine Gedanken schweifen, während er Allison ansah.

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Sie saß ihm gegenüber, ihre Haltung angespannt, aber gefasst. Ein Klopfen an der Tür unterbrach die Stille, und beide blickten zu der Tür. Enel stand auf und öffnete die Tür. Dort stand ein Priester, dessen Robe im schwachen Licht wie flüssiges Gold glänzte.
„Der Prophet ist bereit“, sagte der Priester mit ruhiger, gemessener Stimme. „Bitte folgt mir.“

Allison warf Enel einen kurzen Blick zu, ihre Augenbrauen zogen sich fragend zusammen, doch er antwortete nicht. Sie stand auf und ging an ihm vorbei, ihre Bewegungen entschlossen, aber vorsichtig. Enel folgte ihr mit langsamen, bedächtigen Schritten, seine Sinne geschärft.
Der Priester führte sie durch eine Reihe gewundener Tunnel, deren Steinwände kühl waren und schwach von Glyphen und Runen beleuchtet wurden, die sanft mit Magie pulsierten. Enels Augen verengten sich, als sie tiefer vordrangen. Die Runen waren nicht nur dekorativ – sie hatten eine Bedeutung. Es waren uralte Symbole für Schutz, Opfer und verschleierte Warnungen. Er fuhr mit den Fingern leicht über eine davon, als sie daran vorbeigingen, und ihre Beschaffenheit gab ein leises Summen von sich, das seine Fingerspitzen kribbeln ließ.
Die Erkenntnis traf ihn wie eine plötzliche Welle, aber er sagte nichts. Sein Blick huschte zu Allison, die ihn schweigend beobachtet hatte. Sie sah ihn fragend an, sagte aber nichts. Was auch immer ihm durch den Kopf ging, er war noch nicht bereit, es mit ihr zu teilen.

Die Treppe, die folgte, war steil und endlos und führte spiralförmig nach oben in eine Höhe, die unmöglich schien. Je höher sie stiegen, desto wärmer wurde die Luft und desto heller wurde das Licht.
Der Priester stockte kein einziges Mal, sein Schritt war gleichmäßig und unerschütterlich, sein Schweigen beunruhigend.

Schließlich erreichten sie einen dicken, purpurroten Vorhang, der von der Decke bis zum Boden reichte und sanft flatterte, als würde er von einer unsichtbaren Brise berührt. Der Priester schob ihn beiseite und gab den Blick frei auf einen riesigen Saal, der sich weiter erstreckte, als Enel es sich hätte vorstellen können.
Der Raum war riesig, mindestens so groß wie ein Fußballfeld aus Enels frühem Leben, aber unendlich viel prächtiger. Jeder Zentimeter war mit komplizierten Mustern, glänzenden Metallen und Edelsteinen verziert, die selbst das schwächste Licht einfingen und in einer Symphonie aus Farben zerstreuten. Von der Decke hingen Kronleuchter, deren Kristalle das Licht in zarten Regenbögen an die Wände brachen.
Für einen Moment überkam Enel ein seltsames Gefühl der Vertrautheit. Er war nicht zum ersten Mal an einem Ort wie diesem. Aber wie? Woher kam diese Erinnerung? Das Gefühl blieb wie ein Flüstern am Rande seines Bewusstseins zurück, frustrierend unerreichbar.
Vor ihm war die Halle mit Reihen von Priestern gesäumt, die ehrfürchtig ihre Köpfe neigten. Sie bildeten einen Weg, der direkt zu einem Altar am anderen Ende des Raumes führte. Über dem Altar hing ein Schleier, der komplett aus Nebel bestand, ätherisch und sich bewegend, wie ein lebendes Wesen. Obwohl er wie ein Vorhang herabfiel, verdeckte er die Gestalt, die auf dem Thron dahinter saß, vollständig.
Enels Blick war auf den Nebel geheftet, seine Neugierde wuchs. Allison hingegen blickte unruhig auf die Reihen der Priester und die überwältigende Größe des Raumes. Seine Pracht war fast erdrückend, als würde der Raum selbst Ehrfurcht verlangen.

Sie blieben ein paar Schritte vor dem nebligen Schleier stehen, die Luft um sie herum war schwer von einer stillen, erwartungsvollen Energie.
Die Stimme, die aus dem nebligen Schleier drang, war tief, hallend und gebieterisch, aber seltsam melodisch. Sie hatte ein unnatürliches Gewicht und hallte durch die große Halle.

„Herzlichen Glückwunsch, Enel und Allison“, sagte die Stimme mit einem Tonfall voller Autorität und Ehrfurcht. „Ihr habt es bis hierher geschafft und die Schale der Vergebung überlebt. Eine wirklich seltene Leistung.“
Allison fiel sofort auf die Knie, senkte den Kopf und zitterte leicht unter der bloßen Präsenz der Stimme. Die Reihen der Priester summten zustimmend, ihre Hände zum Gebet gefaltet, während sie auf den Schleier blickten.

Aber Enel stand unbewegt da. Sein Blick war auf den Nebel gerichtet, seine Haltung entspannt, doch seine Präsenz erfüllte den Raum auf eine Weise, die ihn überlebensgroß erscheinen ließ.
Es wurde still in der Halle, während die Priester sich Blicke zuwarfen. Einer von ihnen trat vor, seine Robe schimmerte mit goldenen Runen. „Knie vor dem Propheten!“, befahl der Priester scharf, seine Stimme klang missbilligend. „Es steht dir nicht zu, dich dem heiligen Wort zu widersetzen.“
Enel neigte leicht den Kopf, ein fast amüsierter Ausdruck auf seinem Gesicht. Er machte einen bedächtigen Schritt nach vorne, das Geräusch seiner Stiefel hallte durch den stillen Saal.

„Schwindel“, sagte er mit lässiger, fast spöttischer Stimme. „Lassen wir das, okay? Wir wissen beide, dass ich nicht wegen einer lächerlichen zehnsekündigen Prophezeiung eine Sonderbehandlung bekommen habe.“

Unter den Priestern ging ein Raunen um, ihr Flüstern hallte von den goldenen Wänden wider. Allison warf ihm einen panischen Blick zu, ihre Augen flehten ihn an, aufzuhören, aber er schenkte ihr nicht einmal einen Blick.
Enel fuhr fort, sein Tonfall war gesprächig, aber mit einer unterschwelligen Schärfe. „Ich muss sagen, ich bin beeindruckt. Der Prophet – was für ein grandioser Titel – hat es geschafft, in nur hundert Jahren einen solchen Einfluss aufzubauen? Das ist keine Kleinigkeit. Es gibt nur eine Handvoll Wesen im Universum, die zu einem solchen Aufstieg fähig sind, und die meisten von ihnen haben die Früchte des göttlichen Baumes der Erkenntnis gekostet, der im Garten Eden versteckt ist.“
Bei seinen Worten versteiften sich viele der Priester sichtlich, ihre ruhige Fassade barst. Einer von ihnen, dessen Gesicht vor Wut verzerrt war, trat vor und zeigte mit zitterndem Finger auf Enel. „Beschuldigst du die Prophetin – die von dem Einen über allen Auserwählte – eine bloße Schwester Evas zu sein?“
Enel lachte leise und selbstbewusst. Er schüttelte langsam den Kopf, als wäre diese Vorstellung unter seiner Würde. „Wenn ich den Propheten als Schwester Evas bezeichnen würde, wäre das ein Kompliment.“ Seine Worte waren voller Sarkasmus, und ein leichtes Grinsen umspielte seine Lippen.
Das Gesicht des Priesters lief vor Wut rot an. Ein anderer Priester, der seine Wut kaum zurückhalten konnte, bellte: „Wachen! Nehmt ihn und die Frau fest! Solche Gotteslästerung kann nicht toleriert werden!“

Allisons Atem ging schneller, als die schweren Schritte der gepanzerten Wachen in der Halle hallten. Sie drehte sich zu Enel um und flüsterte flehentlich: „Was machst du da? Hör auf!“
Bevor die Wachen reagieren konnten, durchdrang ein dröhnendes Lachen die Luft. Es begann tief und männlich und hallte wie ein rollender Donner durch den Saal, bevor es in einen leichteren, weiblichen Ton überging. Der Klang war beunruhigend, jenseitig und doch seltsam fesselnd.

„Lasst uns allein!“, befahl die Stimme des Propheten, und ihre Worte trugen eine unbestreitbare Autorität in sich.

Die Priester erstarrten, ihre Wut schmolz zu Zögern dahin.
Sie warfen sich unsichere Blicke zu, bevor sie sich tief vor dem Schleier verneigten. Ohne ein Wort zogen sie sich zurück, ihre Schritte leise und bedächtig, und verließen nacheinander den Saal. Selbst die Wachen, die zum Schlag bereit gewesen waren, senkten ihre Waffen und gingen.

Die schweren Türen schlugen mit einem lauten Knall hinter ihnen zu und ließen Enel und Allison allein in der großen Kammer mit dem nebelverhangenen Propheten zurück. Die Stille, die folgte, war ohrenbetäubend, die Luft war schwer vor Erwartung.
Allisons Hände zitterten leicht, als sie sich an den Seiten festhielt, ihre Augen huschten zu Enel, der ruhig und unerschrocken dastand. Der Nebel wirbelte hinter dem Schleier, und die Präsenz des Propheten schien stärker und greifbarer zu werden, als würde er sich darauf vorbereiten, erneut zu sprechen.
Der Schleier teilte sich plötzlich und die Luft schien kälter zu werden, als eine Gestalt auftauchte, die verführerisch auf einem aufwendig geschnitzten Thron lag. Sie war halb bekleidet, ihre glatte, blasse Haut schimmerte schwach im Licht. Ihr Gesicht jedoch war beunruhigend – eine Leere, wo eigentlich Gesichtszüge hätten sein sollen.
Keine Augen, keine Nase, keine Ohren, nur eine leere Leinwand aus Fleisch. Doch ein eiskaltes Lächeln huschte über ihr Gesicht, scharf und wissend.

Es war niemand anderes als Kanada.

Enels Körper versteifte sich, seine Augen verengten sich, als ihn die Erkenntnis wie eine Flutwelle traf. Aber das war genau die Person, die er erwartet hatte.
Erinnerungen kamen zurück, Erinnerungen an sein früheres Leben, an einen Kerker in einer Kristallwelt, deren Lebensformen durch starke Seelenverbindungen miteinander verbunden waren und der das Epizentrum von Luzifers Befreiung gewesen war.

Dort hatte er Tomato zum ersten Mal getroffen, die Fähigkeit erworben, andere zu vergiften, die seine Seele für immer veränderte, und ihr begegnet – Kanada. Schließlich war sie auch Tomatos Schöpferin.
Ihre Stimme schlitterte durch den Raum, sanft und spöttisch. „Wie interessant, dich wiederzusehen, Enel.“ Sie beugte sich leicht vor, ihr gesichtsloses Gesicht strahlte gleichzeitig Bedrohung und Anziehungskraft aus. „Woher wusstest du das? Wie konntest du erraten, dass ich es bin?“

Enel seufzte, seine Haltung war ruhig, aber seine Augen waren wachsam. „Zuerst war ich mir nicht sicher.
Aber irgendetwas kam mir bekannt vor. Als ich dann die Runen an den Wänden im Flur sah, wurde mir alles klar.“ Er hielt inne, seine Stimme war ruhig, aber von leiser Verachtung durchzogen. „Sie sind einzigartig – dazu bestimmt, den Glauben der Gläubigen zu absorbieren. Ich habe sie bisher nur an einem einzigen Ort gesehen.“ Er trat einen Schritt vor, sein Blick unerschütterlich. „In diesem Verlies. In dem, in dem du mich vor all den Jahren zurückgelassen hast.“
Kanadas Lächeln wurde breiter, ein lautloses Lachen entfuhr ihr, bevor sie leise kicherte und amüsiert den Kopf neigte. „Ah, ja. Ich erinnere mich sehr gut an diesen Kerker. Und an dich, Enel.“ Sie bewegte sich leicht, ihr Körper strahlte eine unnatürliche Anmut aus. „Oder vielleicht sollte ich dich bei deinem bekannten Namen nennen … Lenny Tales.“

Teufelssklave (Satan-System)

Teufelssklave (Satan-System)

Score 10
Author: Artist: Released: 2024 Native Language: German
{Warnung: Nicht jugendfreie Inhalte} Die Welt nannte mich eine Abscheulichkeit, eine Laune der Natur, einen Fleck an den Beinen meiner Mutter. Selbst nachdem ich mit meinem Schwert ihre Ungerechtigkeiten gerächt hatte, war alles beim Alten. Doch inmitten meiner Verzweiflung streckte mir jemand seine warme Hand entgegen. Lucifer Morningstar. Auch wenn er der Teufel ist, von dem in Legenden die Rede ist, werde ich den Sprung ins Ungewisse wagen und seinen Befehl befolgen. Um in einer anderen Welt wiedergeboren zu werden und meine Feinde zu schlachten: Dämonen, Engel, Teufel, Götter und alles, was ich auf meinem Weg als BÖSE betrachte. Versteh mich nicht falsch, meine Klinge kennt weder Mensch noch Tier. Alle, die sich mir in den Weg stellen, werden fallen, damit eine Welt nach meinem Bild neu erschaffen werden kann. ............ Wenn du wissen willst, wie krank dieses Buch ist, lies das erste Kapitel. Ich weiß immer noch nicht, wie mir die Idee zu diesem Buch gekommen ist. (Himmel! Bitte vergib mir!) ..... Dämonen, Teufel, gefallene Engel, Engel, Seelenfresser, Fluchbringer, Hexen, Dunkelelfen, Höllenbestien, Himmelsbestien, Todesbestien... Praktisch alles Kranke, sowohl Rosiges als auch Schreckliches aus der Unterwelt findet sich in diesem Buch. Meine Recherchen sind gründlich. (Hinweis: Hier geht's krass zur Sache. Wenn du das nicht verkraftest, solltest du lieber wegklicken. Du hast noch Zeit.) Der Roman "Devil Slave (Satan System)" ist ein beliebter Light Novel aus dem Genre Fantasy. Geschrieben von dem Autor Dere_Isaac. Lies den Roman "Devil Slave (Satan System)" kostenlos online.

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