Wie bei allem, was man lernt, war es auch hier nicht einfach, stärker oder besser zu werden. Es wurde immer schwieriger. Grün bis Gelb war noch das Einfachste. Und wenn jemand Blau oder Rot erreichte, galt er als erfolgreich… Aber Lila… Das war eine ganz andere Liga.
Schließlich kam nach Lila Gold. Man sagt, dass nicht einmal die kleinen Götter von „The Mountain“ den Goldrang hatten. Der Goldrang war die Qualifikation, die einen Menschen auf den Weg der Macht im Reich der Sterne brachte.
Das bedeutete, dass man eine Seele des Goldreichs haben musste, um in das Sternenreich eintreten zu können. Und das, was dem Gold am nächsten kam, war Lila.
Allein die Tatsache, dass der Gelehrte Zobo einen solchen Rang erreicht hatte, brachte ihm Lob von allen Seiten ein. Sogar die Wachen und Priester sahen ihn mit anerkennenden Blicken an. Der Grund dafür war, dass hohe Seelenstufen überall auf der Welt respektiert wurden, in dieser Stadt jedoch mehr als anderswo.
Nach der hiesigen Religion gilt die eigene Magie als größtes Hindernis für die Kommunikation mit dem Einen über allen, der in seiner reinen Form aus Seele besteht und vollkommen ist.
Um vollkommen zu sein, musste man in seiner Seele vollkommen sein. Ein solcher Mensch musste seine Seele kultivieren. Einige behaupteten und konnten beweisen, dass die Kultivierung der Seele schwieriger sei als die Kultivierung des Körpers.
Dafür gab es großen Respekt.
In dem Moment, als der Gelehrte Zobo in seiner Seelenform erschien, wurde sogar der Parasit davon angezogen. Er kreischte vor Aufregung in den Himmel. Es war, als hätte er nach Essensresten gesucht und dann ein Buffet vor seinen Augen entdeckt.
Der Gelehrte Zobo hingegen war niemand, mit dem man sich anlegen sollte.
Seine violette Gestalt schwebte leicht im Haar. Er sah fast heilig aus. Er hob eine Hand zum Parasiten. „GEHORCHE!“ Sofort schoss eine Strahlung aus seinem Körper, die den Parasiten augenblicklich zu Boden fallen ließ.
In seiner aktuellen Form war es ein Leichtes, einen solchen Parasiten zu töten. Aber wie bereits erwähnt, war das Ziel des Wettbewerbs nicht, die Kreatur zu töten, sondern sie zu unterwerfen.
Eine Person mit einer überlegenen Seele konnte ihren Seelen Druck ausüben und eine schwächere Seele zwingen. Dieser Parasit hatte vielleicht zehntausend Seelen verschlungen, aber im Vergleich zu ihm selbst waren sie alle schwach.
Man könnte sogar sagen, dass sie unglaublich nutzlos waren. Alle Seelen, aus denen sein Körper bestand, schrien um Hilfe. Die Qualen, die sie erlitten, waren auch die Qualen des Parasiten.
Während es auf dem Boden schrie und zappelte, wurde immer klarer, dass Gelehrter Zobo am Gewinnen war. Nur noch ein bisschen, dann würde sich das Biest seiner Aura beugen.
In diesem Moment kam jemand dazwischen. Es war Prinz Calcium.
„WIE KANNST DU ES WAGEN, SCHOLAR!!! Dieses Wesen ist meine Beute.“ Er trat gegen den Boden und hob sich dann in die Luft. Das war ein physischer Angriff. Der Gelehrte hätte ihn leicht abwehren können. Oder er hätte nur mit der Hand winken müssen, und der Prinz wäre weggefegt worden.
Aber er war innerlich total zerrissen. Der Grund dafür war, dass Prinz Calcium aus dem Königshaus von Kalu stammte. Die Macht dieser Familie durfte man nicht unterschätzen.
Selbst wenn er hier gewinnen würde, könnte Prinz Calcium später noch beschließen, ihn zu suchen.
Und so sehr der Gelehrte es auch nicht zugeben wollte, er wusste, dass es wahr war: Wenn Prinz Calcium ihn loswerden wollte, musste er nur die königliche Familie für die Zerstörung großzügig entschädigen.
Schließlich „sollte sich niemand vormachen, dass sein Kopf keinen Preis hat“. Er war Gelehrter, und dieser Satz war in seinem Beruf wohlbekannt.
Gleichzeitig hasste er diesen Gedanken. Aber er musste ihn akzeptieren. Wenn er dem Prinzen Schaden zufügte, wäre er mit Sicherheit verloren.
Aber er sah auch, dass der kampferfahrene Prinz, wenn er dem Schlag ausweichen würde, direkt in die Fänge der Bestie unter ihnen fallen würde.
Für einen Moment rasten seine Gedanken. Aber es gab keinen anderen Weg. Er würde den Schlag zulassen und dann seine Kraft einsetzen, um den Prinzen festzuhalten, während er den Parasiten weiter unter Druck setzte, bis dieser aufgab.
*SMACK!*
Der Schlag traf. Er stieß den Gelehrten ein wenig zurück. Aber diese kleine Bewegung verringerte den Druck auf den Parasiten, und dieser nutzte die kleine Entlastung aus. Sein Maul öffnete sich, und zwei speerartige Zungen schossen auf den Gelehrten und den Prinzen zu.
Eine unbekannte Substanz wurde auf sie gesprüht.
Diese Substanz wirkte schnell. Beide fielen zu Boden.
Plötzlich merkte der Gelehrte, dass er sich nicht mehr bewegen konnte. Er sah sich selbst an, seine Seelenform sah verdorben aus. Prinz Calcium war ähnlich betroffen.
Allerdings konnte er sich zumindest ein wenig bewegen, da das Gift erst seinen Körper durchlaufen musste, bevor es seine Seele beeinträchtigen konnte.
Aber der Gelehrte hatte seine Seele in ihrer reinsten Form entblößt und den Angriff frontal abbekommen. Und das war im wahrsten Sinne des Wortes so.
Das war das Gift, mit dem der Parasit Seelen schwächte, bevor er sie verschlang.
Beide Männer lagen auf dem Boden. Selbst die mächtige violette Seele hatte einen solchen Angriff nicht erwartet und war in ihrer reinen Seelenform sehr verwundbar gewesen.
Der Parasit rollte sich wie gewohnt herum, seine Haut veränderte sich mit der seines Opfers, um die Stellen zu heilen, die der Gelehrte verletzt hatte.
„Du Idiot!“, brüllte der Gelehrte den Prinzen an. „Du hast uns dieser Kreatur ausgeliefert.“
Der Prinz sah zu. Die Kreatur näherte sich ihnen, schlängelte sich über den Boden, aber irgendwie sah es durch die vielen Gliedmaßen an ihrem Körper auch so aus, als würde sie kriechen.
Die Wachen des Prinzen, die zuschauten, konnten nicht anders als zu schreien. Einer von ihnen rannte sogar mit seinem Speer auf den Priester zu, hielt ihm den Speer an den Hals und forderte, dass der Wettkampf sofort beendet werde. Aber der Priester schaute nicht einmal in seine Richtung.
„Hör sofort auf. Oder ich mache dich zu Ärmeln!!!“ Er schrie immer wieder, aber der Priester hatte nur Augen für den Wettkampf.
Der Wächter biss die Zähne zusammen und schrie, als er angriff. Doch dann bemerkte er, dass sich der Speer nicht bewegen konnte. Er schaute hinter sich. Dort stand einer der Stadtwachen hinter ihm und hielt den Speer fest.
Angst überkam ihn und er wich hastig zurück, wobei er sogar zu Boden fiel.
In der Zwischenzeit hatte der Parasit endlich seine Beute erreicht. Sein riesiges Maul öffnete sich weit, um sie zu verschlingen, und die Angst in ihren Augen war deutlich zu sehen.
In diesem Moment erschien aus dem geöffneten Maul der Bestie ein Gesicht. „Buh!“
Der Prinz hatte solche Angst, dass er sich in die Hose machte. Schließlich war sein Leben gerade vor seinen Augen vorbeigezogen.
„Hey Leute! Wie fühlt es sich an, gezähmt zu sein?“, kicherte Enel.
Alle hielten inne.
Allison war in Tränen ausgebrochen, als Enel verschluckt worden war. Sie hatte eine besondere Verbindung zu ihrem Partner, die über das Physische hinausging. Aber der Anblick, wie er verschluckt wurde, hatte sie völlig überrascht, und sie konnte nicht anders, als zu spüren, wie ihre Welt zusammenbrach.
Doch schon kurz darauf konnte sie die Verbindung wieder spüren, und obwohl ihr immer noch Tränen über die Wangen liefen, konzentrierte sie sich ganz auf den Parasiten. Schließlich spürte sie tief in ihrem Inneren, dass etwas sich gegen seinen Tod wehrte.
Und nun tauchte er direkt im Maul der Bestie auf.
Mühelos sprang Enel aus dem Maul der Kreatur. Seine Kleidung war geschmolzen und er stand nackt da.
Ob es nun der Anblick seiner Lebendigkeit oder seiner Nacktheit war … Es war alles unglaublich. Dann tätschelte er den Parasiten. Dessen zahlreiche Hände streckten sich aus, um Enels Körper liebevoll zu streicheln.
„Okay … du kannst jetzt zurückgehen!“
Der Parasit nickte zustimmend und kroch dann zurück in seinen Käfig.
Alle starrten ihn immer noch fassungslos an.
Jeder hatte mindestens tausend Fragen im Kopf. Das galt auch für Allison und Commander Marian.
„Wie… wie hast du das gemacht?“, stammelte der Gelehrte.
Enel grinste, hob eine Hand an seine Lippen… *PSST!* „Das ist ein Geheimnis.“
Der Priester trat plötzlich vor: „Wir haben einen Sieger!“
Erst als diese Erklärung abgegeben wurde, brach die Menge in Jubel über seinen Sieg aus. Enel kannte sie nicht, aber aus irgendeinem Grund konnte er sich unglaublich gut in sie hineinversetzen.
Alle wollten immer noch wissen, wie er das gemacht hatte. Aber das würde sie nie erfahren.
Andererseits war es für Enel überhaupt nicht schwer gewesen. Schließlich …
