Ein scharfes, spöttisches Lachen zerriss die Weite des Raumes und hallte mit einer unnatürlichen Resonanz wider, die jedem einen Schauer über den Rücken jagte.
Der Klang trug eine bedrückende Angst mit sich, und als sie sich umdrehten, um nachzusehen, woher das Lachen kam, wurde die Quelle offenbar.
In der Ferne tauchten Belakor und Horden von Dämonen aus den königlichen Dämonenfamilien auf, deren Gestalten ein chaotisches Bild erschreckender Vielfalt boten.
Zorn-Dämonen mit riesigen, feurigen Körpern hinterließen Flammenspuren und ihre geschmolzene Haut barst bei jedem Schritt. Gier-Dämonen, gekleidet in Gold und glitzernden Juwelen, hatten Klauenhände, die scheinbar endlos nach der Leere griffen, und ihre Augen funkelten vor unstillbarem Hunger.
Völlerei-Dämonen stapften vorwärts, grotesk und aufgebläht, ihre Münder voller unzähliger Reihen gezackter Zähne, und verschlangen alles, was das Pech hatte, ihnen in den Weg zu kommen.
Und die Dämonen der Zerstörung waren vielleicht die erschreckendsten – eine verdrehte Mischung aus scharfen, gezackten Kanten und pulsierenden Schatten, die das Licht um sie herum zu verschlingen schienen.
Einige der Dämonen ritten auf Höllentiere, monströse Kreaturen mit mehreren Köpfen, ledrigen Flügeln und Körpern, die mit Stacheln übersät waren. Andere marschierten ohne Hilfe vorwärts, ihre bloße Boshaftigkeit reichte aus, um Angst zu verbreiten.
Der Raum selbst schien sich zu verdunkeln, als ihre Horde vorrückte, und ein bedrückendes Gewicht lastete auf allen, die sie sahen.
Belakor lachte laut: „Hast du mich vermisst … Ich habe dich auf jeden Fall vermisst.“
Enels Augen verengten sich. Ein Blick genügte, um zu verstehen, warum sie gekommen waren. „Die Spione“, murmelte er vor sich hin.
Seine Entscheidung, die Eindringlinge in der Stadt zu töten, war nicht unbemerkt geblieben. Die königlichen Dämonenfamilien hatten ihren Verlust gespürt und waren nun gekommen, um nicht nur Rache zu nehmen, sondern sie auch zu holen.
Aber der Zeitpunkt hätte nicht schlechter sein können.
Weit hinter ihnen begann das Auge, das das Flugzeug verschlungen hatte, sich nun selbst zu verschlingen.
Das seltsame Phänomen war nicht weniger furchterregend – es pulsierte und verdrehte sich nach innen und brach mit einem unheimlichen Summen zusammen, das mit jeder Sekunde lauter wurde.
Die Struktur der Realität schien in seiner Gegenwart zu wanken, und seine Anziehungskraft war nach wie vor gefährlich.
Victor bewegte sich schnell und vollführte mit seinen Händen eine Reihe komplexer Gesten in der Luft. Leuchtende Siegel materialisierten sich um die Stadt herum, ihr Licht flackerte mit einem ätherischen Schein. Die Siegel schimmerten an Ort und Stelle und bildeten eine schützende Kuppel.
Enel warf einen Blick auf die Siegel und verzog das Gesicht. „Wenn du vorhast, die Stadt mit diesen Siegeln vor dem zu schützen, was kommt, habe ich schlechte Nachrichten für dich“, sagte er. „Das wird nicht funktionieren.“
Enel war viel versierter im Umgang mit Runen. Er konnte ihre Schwächen und Fähigkeiten auf einen Blick erkennen.
Victors Blick blieb fest. „Ich weiß“, gab er zu, seine Stimme entschlossen. „Aber die Stadt ist viel leistungsfähiger, als du denkst. Wir müssen nur ihre Systeme online bringen.“
Er zog ein Armband von seinem Handgelenk und warf es Enel zu, der es mit gerunzelter Stirn auffing.
Victors Stimme war ruhig, aber bestimmend, als er in einer alten Geheimsprache zu dem Armband sprach. „Mit meiner Autorität übertrage ich die Führung der Stadt an Enel.“
Das Armband leuchtete schwach auf und gab eine Reihe mechanischer Klirrtöne von sich, als es zum Leben erwachte. Es schloss sich mit einem metallischen Klicken um Enels Handgelenk, und augenblicklich wurde sein Geist von einer überwältigenden Flut von Informationen überschwemmt.
Er sah die wahre Natur der Stadt – ein Meisterwerk aus Magie und Technologie. Die Stadt war keine bloße Struktur, sondern eine riesige mechanische Krabbe, die ihre Beine unter sich gefaltet hatte.
Enel verschwendete keine Zeit. Über das Armband gab er einen Befehl, und die Stadt reagierte.
Mit einem ohrenbetäubenden Knarren entfalteten sich die Krabbenbeine und streckten sich in einer Reihe komplizierter mechanischer Bewegungen nach außen. Jedes Bein war mit leuchtenden Runen bedeckt, die vor Energie summten. Der Anblick war faszinierend – eine nahtlose Verschmelzung von alter Magie und fortschrittlicher Technik. Die Runen leuchteten auf, als sich die Beine bewegten und die Stadt mit einem mächtigen Energieschub nach oben trieben.
Ein tiefes Grollen folgte, als das Antriebssystem aktiviert wurde. Ströme leuchtender Energie brachen aus den Beinen hervor und schoben die Stadt vorwärts wie ein riesiges Raumschiff, das sich aus der Atmosphäre löste.
Die mechanischen Beine bewegten sich in perfekter Harmonie, jeder Schritt ein berechneter Schub, der die Stadt weiter aus der Gefahrenzone brachte.
Victor schwebte in der Luft und sah zu, wie die Stadt emporstieg. Sein Blick war entschlossen, seine Entschlossenheit unerschütterlich.
Er drehte sich zu der heranstürmenden Dämonenhorde um und seine Stimme hallte autoritär wider. „Bringt euch alle in Sicherheit“, befahl er. „Ich kümmere mich um die Horde.“
Er hob die Hand, und die Luft um ihn herum flimmerte vor roher Energie. „Mal sehen, ob die königlichen Familien so furchterregend sind, wie ihr Ruf“, sagte er mit einem Grinsen, seine Stimme voller Trotz.
Als die Stadt immer höher stieg, flog Victor auf die vorrückende Horde zu, seine Gestalt leuchtete wie ein Leuchtfeuer in der hereinbrechenden Dunkelheit.
Das spöttische Gelächter der Dämonen verwandelte sich in wütendes Brüllen, und die Schlacht stand kurz bevor.
Als Victor in der Luft schwebte und sich auf die heranstürmende Dämonenhorde vorbereitete, durchbrach ein plötzlicher Schrei die angespannte Stille.
„Victor!“, rief Enel mit scharfer, dringlicher Stimme.
Victor drehte sich in der Luft um, Verwirrung stand ihm ins Gesicht geschrieben. „Was ist los?“
Enel antwortete nicht sofort. Stattdessen wandte er sich an Tomato, die immer noch auf Vandoras riesigem Rücken stand und mit ihrem Schwanz in einem übermütigen Rhythmus wedelte.
„Tomato!“, brüllte Enel. „Beeil dich und gib es ihm!“
Tomato grinste noch breiter, als sie verstand, was er meinte. „Oh, ich weiß genau, was du meinst!“, rief sie zurück, und ihre Stimme klang amüsiert.
Im nächsten Moment sprang sie von Vandoras Rücken, ihre Bewegungen flüssig und ungezwungen. Ihr erster Sprung landete sie anmutig auf der Plattform der Stadt, und mit einem weiteren kraftvollen Satz sprang sie direkt auf Victor zu.
Victor runzelte verwirrt die Stirn. „Was macht sie …“
Bevor er seinen Gedanken zu Ende bringen konnte, war Tomato schon bei ihm. Ihre Faust leuchtete schwach, aufgeladen mit ihrer teuflischen Kraft. Sie holte mit dem Arm aus und grinste noch breiter. „Das war längst überfällig!“
KNACK!
Ihr Schlag traf Victor mit der Wucht eines Donnerschlags mitten ins Gesicht.
Der Aufprall hallte durch die Luft, und Victor taumelte zur Seite, hustete und spuckte Blut. Seine Wange schwoll fast augenblicklich an, und eine schwache Rauchwolke stieg an der Stelle auf, wo ihre Faust ihn getroffen hatte.
Tomato schwebte da, die Hände in die Hüften gestemmt, und sah überaus zufrieden mit sich selbst aus. „Das ist für deinen Verrat!“, erklärte sie mit stolzer Stimme.
Victor wischte sich das Blut mit dem Handrücken aus dem Mund. Er nickte, sein Gesichtsausdruck trotz der brennenden Schmerzen ruhig. „Fair“, sagte er einfach.
Tomato hob eine Augenbraue und tippte nachdenklich an ihr Kinn. „Weißt du, ich würde dir noch eine geben, aber …“ Ihr Grinsen wurde verschmitzt. „… ich denke, die Dämonen werden das für mich erledigen.“
Victor musste trotz allem grinsen.
Ohne ein weiteres Wort ballte Tomato wieder ihre Faust und schlug mit voller Wucht in die Weite des Raums. Die Wucht des Schlags wirkte wie ein Treibstoff und schleuderte sie rückwärts durch die Luft.
Sie drehte sich anmutig in der Luft und landete mühelos wieder auf der Stadt, ihr Grinsen so selbstbewusst wie eh und je.
Victor sah ihr nach und schüttelte leicht den Kopf. Er schloss für einen Moment die Augen, um sich zu sammeln. Als er sie wieder öffnete, brannten sie vor neuer Entschlossenheit.
Es war Zeit zu handeln.