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Kapitel 1183: Im Herzen

Kapitel 1183: Im Herzen

Das Zentrum der None Zone war anders als alles, was sie je gesehen hatten. Es war Chaos, aber nicht sinnloses Chaos – nein, es fühlte sich eher wie ein Puzzle an, das sich ständig veränderte, sich selbst löste, nur um dann wieder auseinanderzufallen und sich erneut zu entwirren. Sterne tauchten auf und verschwanden wieder, ganze Galaxien entstanden in einem Atemzug, wirbelten mit wildem Potenzial umher, bevor sie in sich zusammenfielen, als hätten sie nie existiert.
Farben verdrehten und verzerrten sich, unmögliche Farbtöne vermischten sich zu einem unerkennbaren Wirbel, während die Zeit selbst in unvorhersehbaren Wellen plätscherte. Was wie ein einziger Moment schien, konnte sich über Äonen erstrecken und dann in einem Augenblick ins Nichts verschwinden.

Es war, als würde die gesamte Zone gleichzeitig erschaffen und zerstört werden – ein Paradoxon, ein Rätsel, das sich jedem Versuch zu verstehen widersetzte.
Als sie in der Nähe des Zentrums schwebten und das Chaos um sich herum wie einen lebenden Sturm beobachteten, sprach Tomato endlich mit leiser, angespannter Stimme. „Wie … wie genau sollen wir die Essenz der Schöpfung hier herausholen?“

Perseus stand am Rand des Schiffes und starrte in das Herz des Sturms. Er presste die Kiefer aufeinander und rang sichtlich mit derselben Frage. „Victor hat mir gesagt, dass es nur einen Weg gibt.“
Er griff in seinen Mantel und holte eine kleine, polierte Kugel hervor, die nicht größer als eine Faust war. Ihre Oberfläche leuchtete schwach und reflektierte das Chaos um sie herum, als wäre sie irgendwie mit den wilden Kräften in der None Zone verbunden.

„Das hier“, sagte er und hielt ihr die Kugel hin, damit sie sie sehen konnte. „Victor sagte, wenn ich das hier in die Mitte lege, wird es die reine Essenz der Schöpfung anziehen.“
Tomato runzelte die Stirn und blickte zwischen der Kugel und der wirbelnden Masse chaotischer Energie hin und her. „Und wer soll das machen?“, fragte sie und kniff die Augen zusammen, als der chaotische Sturm draußen heftiger wurde, als wäre die None Zone selbst sich ihrer Anwesenheit bewusst. „Wer überlebt es schon, da reinzugehen?“

Perseus schüttelte den Kopf, sein Gesichtsausdruck war düster. „Ich weiß es nicht.“
Der Sturm tobte weiter um sie herum, die Luft summte vor roher Kraft und zerstörerischer Energie.

Ein Schritt zu weit, eine falsche Bewegung, und jeder, der dort hineinging, könnte von den Kräften der Schöpfung und Zerstörung, die gleichzeitig wirkten, auseinandergerissen werden.

Tomato blickte auf die Kugel, dann auf den Sturm. „Du meinst also, wir sollen dieses Ding mitten in dieses Chaos stellen? Und wir wissen nicht einmal, was passieren wird?“
Perseus nickte grimmig. „Victor hat dazu keine genauen Anweisungen hinterlassen. Er hat nur gesagt, dass die Kugel wissen würde, was zu tun ist, sobald sie die Mitte erreicht hat. Das Problem ist nur, sie dorthin zu bringen. Jeder, der versucht, in diesen Sturm zu gehen …“

Er verstummte und ließ die unausgesprochene Wahrheit zwischen ihnen stehen.

Wer auch immer hineinging, würde vielleicht nie wieder zurückkommen.
Tomatos Miene verhärtete sich, als sie einen Schritt nach vorne machte und ihren Blick auf das wirbelnde Chaos in der Mitte der Niemandszone richtete. „Ich kann ins Zentrum gehen und holen, was wir brauchen“, begann sie mit fester, aber grimmiger Stimme, „aber wenn ich gehe, wird sich das Nullfeld um das Schiff auflösen. Ich werde meine ganze Kraft brauchen, um den Sturm im Herzen der Niemandszone zu überleben.“
Perseus warf einen Blick auf das Schiff, dann auf das Chaos, das um sie herum tobte – Sterne, die aufblitzten und ebenso schnell wieder verschwanden, Zeit, die in unregelmäßigen Wellen verging, und Raum, der sich wie in einem Fiebertraum verzerrte. Der Gedanke, dass Tomato die schützende Blase des Schiffes verlassen könnte, drehte ihm den Magen um. „Wenn du das Feld verlässt, wird das Schiff zerstört“, sagte er und schüttelte den Kopf. „Wir würden keine Minute überleben.“
Tomato nickte nachdenklich. „Stimmt“, sagte sie, „aber es gibt noch einen anderen Weg.“ Sie drehte sich zu ihm um und sah ihn intensiv an. „Ich kann nicht selbst gehen, aber ich kann eine Person mit meiner Kraft umgeben. Ich kann ein Nullfeld um jemanden legen und ihn in den Sturm schicken. Er hätte eine Chance, das Zentrum zu erreichen und den Orb zu benutzen.“
Perseus erstarrte und kniff die Augen zusammen, als er sie ansah. Er wusste genau, worauf dieses Gespräch hinauslief. Tomato sah ihn an, und er sah zurück, beide verstanden sich ohne Worte. Er seufzte tief und fuhr sich mit der Hand durch die Haare.
„Deshalb wolltest du mich hier haben“, murmelte er mit belegter Stimme. „Du wusstest von Anfang an, dass niemand sonst verrückt genug sein würde, das zu tun.“ Er biss die Zähne zusammen und hasste das Gefühl, das sich in seiner Magengrube ausbreitete. Er verabscheute die None Zone – das Chaos, die Ungewissheit, die Art, wie sie alles um sich herum verdrehte. Sie war alles, was er hasste. Aber trotzdem war er mutig.
Und das wussten sie beide.

Tomatos Blick wurde weicher, aber sie leugnete es nicht. „Perseus“, sagte sie leise, „es gibt niemanden sonst, der das tun kann.“

Er starrte sie einen langen Moment lang an, das wirbelnde Chaos spiegelte sich in seinen Augen. Der Gedanke, in diesen Sturm zu treten, sich der rohen, unbezähmbaren Kraft im Herzen der None Zone zu stellen, ließ jeden Instinkt in ihm schreien, umzukehren. Aber es gab kein Zurück. Er war schon so weit gekommen, und wenn er es nicht tat, würde es niemand anderes tun.
„Na gut“, sagte er schließlich mit leiser, resignierter Stimme. „Bringen wir es hinter uns.“

Tomato legte ihre Hand fest auf Perseus‘ Rücken, ihre Berührung war kühl und ruhig. Ein sanftes, schimmerndes Leuchten umhüllte seinen Körper und bildete eine dünne, durchsichtige Membran – das Nullfeld.
Die chaotischen Energien, die durch die None Zone strömten, die wilde Magie, die die Realität verdrehte und verzerrte, würden nun keine Wirkung mehr auf ihn haben. Aber das hatte seinen Preis.

„Du bist vor der Magie sicher“, sagte sie leise, ihre Stimme klang warnend. „Aber du kannst deine eigene Magie nicht einsetzen. Das Nullfeld blockiert alles – Magie von außen und von innen. Sei also vorsichtig. Du gehst dort ungeschützt hinein.“
Perseus nickte und spürte die Bedeutung ihrer Worte, als sich das Feld um ihn herum festigte. Er fühlte sich … seltsam leer. Als wäre ein Teil von ihm zum Schweigen gebracht worden. Er konnte den Puls der Magie in sich nicht mehr spüren, nicht mehr das beruhigende Summen der Kraft, die immer ein Teil von ihm gewesen war. Die Leere, jetzt greifbarer denn je, umhüllte ihn wie eine unsichtbare Hand.
Ohne ein weiteres Wort stieß Tomato ihn sanft an und schickte ihn ins Chaos. Er schwebte durch die Leere, nur wenige Zentimeter entfernt von dem wirbelnden Sturm der Schöpfung und Zerstörung, der ihn jedoch durch das Nullfeld nicht berühren konnte. Seine Bewegungen waren langsam und vorsichtig, seine Augen suchten die sich ständig verändernde Landschaft ab, während er sich tiefer in das Herz der None Zone wagte.
Um ihn herum entstanden Universen und verschwanden wieder, Sterne entstanden und zerfielen, Planeten drehten sich in Zyklen von Entstehung und Vernichtung. Er konnte alles sehen, spürte aber nichts von ihrer Kraft. Es war, als wäre er in einem Traum gefangen, in dem er nur zuschauen konnte, ohne irgendetwas beeinflussen zu können.
Schließlich verdichtete sich das Chaos und der Sturm wurde heftiger, als er den Kern der None Zone erreichte. Hier sah alles noch verzerrter aus – der Raum verdrehte sich um sich selbst und die Zeit hatte keine Bedeutung mehr. Es war wie ein Rätsel, das sich nicht lösen ließ und sich endlos veränderte und zu neuen Konfigurationen verformte.
Perseus blieb stehen. Er war jetzt in der Mitte. Langsam griff er in seinen Mantel und holte die Kugel heraus, die Victor ihm gegeben hatte. In dem Moment, als er sie losließ, schwebte die Kugel von selbst in die Leere und leuchtete schwach. Dann begann mit einem plötzlichen Blitz Licht – wie Sternenstaub – in die Kugel zu strömen, das aus dem Gewebe der None Zone selbst floss.
Auf der Oberfläche der Kugel erschien eine kleine Anzeige, die langsam hochzählte: 0,1 %.

Perseus sah zu und wartete, während die Kugel die Essenz der Schöpfung in sich aufnahm. Der Prozentsatz stieg Stück für Stück, während der Sternenstaub in einem faszinierenden Tanz wirbelte. 0,2 % … 0,3 % … Der Prozess war langsam, mühsam, aber er funktionierte.
Jetzt konnte er nur noch warten, schwebend im Auge des Sturms, während sich die Kugel mit der Essenz füllte, die sie von so weit her geholt hatten. Aber er wurde das Gefühl nicht los, dass etwas – oder jemand – ihn aus dem Chaos heraus beobachtete.
Perseus spürte plötzlich das kalte Flüstern der Gefahr, noch bevor die Klinge ihn berührte. Sein Körper reagierte instinktiv und wich gerade so weit nach links aus, dass er dem Schlag ausweichen konnte. Die Klinge zischte an seiner Seite vorbei, so nah, dass er den scharfen Wind spüren konnte, den sie mit sich brachte. Er wirbelte herum und suchte mit den Augen die Leere um sich herum ab. Da war niemand.
Plötzlich kam die Klinge wieder, schnell und lautlos. Er schaffte es gerade noch, sich aus dem Weg zu drehen. Seine Bewegungen wurden hektisch, als er immer wieder den unsichtbaren Schlägen auswich, die aus allen Richtungen kamen. Der Angreifer war unsichtbar, ein Geist in dem wirbelnden Chaos der Niemandszone.
Dann, in einem Moment der Klarheit, fing er die Klinge ab. Seine Hand umfasste den Griff, spürte den kalten Stahl unter seinen Fingern, und damit materialisierte sich die Gestalt vor ihm. Aus den Schatten tauchte eine große, bedrohliche Gestalt auf – ihr Körper war dunkel und ätherisch und verschmolz mit den Schatten. Die Augen des Dämons glühten wie zwei brennende Kohlen.

Ein Schattendämon.
Perseus‘ Herz sank. Das waren keine gewöhnlichen Dämonen; sie gehörten zur Familie der Abaddon, Kreaturen der Zerstörung, die wegen ihrer Rücksichtslosigkeit und furchterregenden Fähigkeiten gefürchtet waren. Und das Schlimmste war, dass sie in Rudeln jagten.

Der Dämon grinste, seine scharfen Zähne blitzten im trüben Licht.
Perseus wusste, was dieses Grinsen bedeutete. Er war unterlegen. Die Schattendämonen waren immun gegen physische Angriffe, ihre Körper waren kaum mehr als Schatten, die alles Feste durchdringen konnten. Nur Magie konnte ihnen etwas anhaben, und in diesem Moment, umgeben von Tomatos Nullfeld, war Perseus vollständig von seiner Magie abgeschnitten.

Er warf einen Blick auf die Klinge in seiner Hand. Nutzlos. Der Dämon trat vor, seine Gestalt verschmolz wie Rauch, bereit zum tödlichen Schlag.

Teufelssklave (Satan-System)

Teufelssklave (Satan-System)

Score 10
Author: Artist: Released: 2024 Native Language: German
{Warnung: Nicht jugendfreie Inhalte} Die Welt nannte mich eine Abscheulichkeit, eine Laune der Natur, einen Fleck an den Beinen meiner Mutter. Selbst nachdem ich mit meinem Schwert ihre Ungerechtigkeiten gerächt hatte, war alles beim Alten. Doch inmitten meiner Verzweiflung streckte mir jemand seine warme Hand entgegen. Lucifer Morningstar. Auch wenn er der Teufel ist, von dem in Legenden die Rede ist, werde ich den Sprung ins Ungewisse wagen und seinen Befehl befolgen. Um in einer anderen Welt wiedergeboren zu werden und meine Feinde zu schlachten: Dämonen, Engel, Teufel, Götter und alles, was ich auf meinem Weg als BÖSE betrachte. Versteh mich nicht falsch, meine Klinge kennt weder Mensch noch Tier. Alle, die sich mir in den Weg stellen, werden fallen, damit eine Welt nach meinem Bild neu erschaffen werden kann. ............ Wenn du wissen willst, wie krank dieses Buch ist, lies das erste Kapitel. Ich weiß immer noch nicht, wie mir die Idee zu diesem Buch gekommen ist. (Himmel! Bitte vergib mir!) ..... Dämonen, Teufel, gefallene Engel, Engel, Seelenfresser, Fluchbringer, Hexen, Dunkelelfen, Höllenbestien, Himmelsbestien, Todesbestien... Praktisch alles Kranke, sowohl Rosiges als auch Schreckliches aus der Unterwelt findet sich in diesem Buch. Meine Recherchen sind gründlich. (Hinweis: Hier geht's krass zur Sache. Wenn du das nicht verkraftest, solltest du lieber wegklicken. Du hast noch Zeit.) Der Roman "Devil Slave (Satan System)" ist ein beliebter Light Novel aus dem Genre Fantasy. Geschrieben von dem Autor Dere_Isaac. Lies den Roman "Devil Slave (Satan System)" kostenlos online.

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