Der Dämon schaute kurz hin. „Was!? Sag mir nicht, dass sogar du noch nie davon gehört hast. Da du mir die anderen sicher geben wirst, gebe ich dir einen Tipp: Es geht um ein bestimmtes Volk der Hochelfen, das sich vor Hunderten von Jahren versteckt hat … Wir werden ihnen ihren Stern stehlen.“
Perseus hob eine Augenbraue. Aber er unternahm immer noch nichts. Er wollte, dass der große Dämon weiterredete, da er mehr Informationen von ihm haben wollte, und wie er erwartet hatte, zögerte der große Dämon, der sich darüber freute, Perseus gefangen zu haben, der in der Unterwelt sehr berüchtigt geworden war, nicht, alles auszuspucken, was er wusste.
„… Um genau zu sein, ist es das, was ihn antreibt. Weißt du, die Hohen Elfen wurden einst von den königlichen Dämonenfamilien gejagt, weil sie einen besonderen Schatz besaßen. Er war als der Ewige Frühling bekannt. Sie waren sehr stark und gehörten zu den wenigen Machtzentren in der Unterwelt, die tatsächlich in der Lage waren, die königlichen Dämonenfamilien in Schach zu halten. Ihre Stadt war groß und wohlhabend.
Aber durch den gemeinsamen Angriff der königlichen Dämonenfamilien konnten sie sich gegen die tödliche Macht nicht verteidigen und wurden besiegt. Auch ihre Ewige Quelle wurde ihnen genommen. Man sagt, dass die Ewige Quelle die Ursprungsworte der Schöpfung waren. Andere sagen, dass es das erste Wasser war, auf das der Eine über allen trat, bevor er das Leben, wie wir es kennen, formte und erschuf.
Sie ist so berühmt, dass wir nur wissen, dass sie aus Lebendigen Gesetzen besteht.
„Wenn die Ewige Quelle vor all den hundert Jahren genommen wurde, warum bist du dann immer noch hinter ihnen her? Und wurden sie nicht vernichtet?“, fragte Perseus.
Der Große Dämon lachte: „Das liegt daran, dass sie nicht tot sind. Ihre Stadt wurde zerstört, aber sie sind untergetaucht.
Unser Herr und Meister, Greed, auch bekannt als Mammon der MINE, All-Lord Taker und Segner des All-Receiving, hatte herausgefunden, dass sie nicht vernichtet worden waren. Sie hatten lediglich den Ewigen Frühling aufgegeben, um in Ruhe gelassen zu werden. Seht ihr, der Ewige Frühling wurde ihnen gegeben, aber es gibt eine Quelle. Als Quelle von allem. Und das ist der wahre Schatz.
Lord Greed wusste das, aber er wollte nicht, dass die königlichen Urdämonen davon erfuhren, und so schwieg er darüber. Jetzt aber hat er seinen Propheten sein Wort gegeben. Er sucht den Ursprung der ewigen Quelle.
Er wird ihn vernichten und seine Macht wird über alle anderen erheben. Der Dämon lachte herzlich. „Aber das ist erst der Anfang. Wie du weißt, jagen die anderen königlichen Dämonenfamilien nach Schätzen. Mit der Quelle des ewigen Frühlings werden wir in der Lage sein, nach den sieben verbotenen Schätzen zu jagen.“
Perseus‘ Augen leuchteten bei diesen Worten auf. Die sieben verbotenen Schätze waren keine Kleinigkeit.
Es waren sieben an der Zahl. Perseus hatte von ihnen gehört, zumindest von einigen. Einer davon war Anguis, das heilige Werkzeug des Morgensterns.
Ein weiterer war das Schwert und die Scheide des Engels Michael, dem Bezwinger. Bekannt als die Flamme des Todes.
Ein weiterer war der Kopf des toten Großkönigs Salomon, dem Weisen. Die Existenz dieses Schatzes war nicht wirklich bestätigt worden.
Es gab noch mehr, aber Perseus wollte jetzt nicht daran denken.
Andererseits war das für ihn eine unglaubliche Neuigkeit. Die königlichen Dämonenfamilien waren nicht nur hinter den Schätzen her, die er im Auftrag der Achten Erde sammelte, sondern auch hinter den Sieben Verbotenen Schätzen.
Egal, er musste diesen besonderen Schatz, der den Hochelfen gehörte, vor den königlichen Dämonenfamilien in die Finger kriegen, sonst würde es in Zukunft sicher Ärger geben.
Und dann passierte es.
Die dicke Steinmauer des Schlosses brach plötzlich nach innen ein, Trümmer flogen durch die Luft, als ein riesiger Werwolf in den Raum stürmte. Sein Fell war blutverschmiert und sein Gesicht vor Panik verzerrt. Er schrie: „Lord Perseus, es gibt Ärger!“
Perseus runzelte die Stirn und drehte genervt den Kopf zu dem Werwolf. „Van, was machst du da? Siehst du nicht, dass ich Informationen von diesem Dämon sammle?“ Seine Stimme klang kalt und autoritär, als würde das Chaos um ihn herum keine Rolle spielen.
Der große Dämon, der in Ranken und Juwelen gehüllt war, war für einen Moment von Perseus‘ Worten wie gelähmt.
Seine groteske Gestalt, die aus sich windenden, lebenden Ranken bestand, die in Gold und Silber schimmerten, zitterte, als ihm klar wurde, was geschehen war. Was? Der Dämon kam wieder zu sich und wurde sich plötzlich der Situation bewusst – er hatte Geheimnisse preisgegeben und Perseus alles erzählt, während er in der Illusion gelebt hatte, die Kontrolle zu haben.
„Du – wie kannst du es wagen!“, knurrte der Dämon, seine Stimme zitterte vor Wut. Er hatte überhaupt nicht die Kontrolle gehabt. Perseus, der in seiner Gewalt war, hatte ihn die ganze Zeit benutzt.
In Wahrheit hatte Perseus eine der alten Fähigkeiten von Lenny eingesetzt: INFULENCER.
Eine Kraft, die über Generationen weitergegeben worden war und aus den dunklen Gaben stammte, die Lenny vom Satan-System selbst verliehen worden waren. Es war eine subtile Fähigkeit, mit der man den Verstand manipulieren und Gegner dazu bringen konnte, zu reden, ohne dass sie sich dessen bewusst waren. Der große Dämon war ihr zum Opfer gefallen und hatte unwissentlich alle seine Geheimnisse auf dem Silbertablett serviert.
Wut stieg in dem Dämon auf, als er sich zum Schlag bereitmachte, und die Ranken um ihn herum spannten sich mit tödlicher Absicht, doch bevor er zuschlagen konnte, ertönte erneut Vans panische Stimme. „Lord Perseus, sie sind da! Die gefallenen Engel sind gekommen!“
In diesem Moment wurde die Luft schwer, und drei Gestalten ließen sich in die Ruine der Burg herab. Sie waren riesig und überragten sowohl Perseus als auch den Dämon.
Das waren keine gewöhnlichen Dämonen und auch keine bloßen Kreaturen der Unterwelt – das waren gefallene Engel. Jeder von ihnen war in glänzende Rüstungen gehüllt, ihre ätherische Schönheit war in ihrer Perfektion furchterregend. Ihre Haut war blass, ihre Augen leuchteten wie geschmolzenes Gold, und ihre Flügel, riesig und strahlend, waren weit ausgebreitet und schimmerten in einem unheimlichen, überirdischen Licht.
Die Flügel waren nicht schwarz, wie man es erwarten würde, sondern strahlend weiß, was ihre gefallene Natur mit dem himmlischen Glanz kontrastierte, der noch immer an ihren Gestalten haftete.
Auf ihrer Brust, wo sich normalerweise ihr Herz befinden sollte, trugen sie ein dunkles, unheimliches Zeichen – den umgekehrten Stern von Luzifer. Das Symbol pulsierte vor dunkler Energie und erinnerte an die Treue, die sie einst dem berüchtigtsten Ausgestoßenen des Himmels geschworen hatten.
Einer von ihnen, dessen rabenschwarzes Haar über seine Rüstung fiel, richtete ein Schwert auf Perseus. Seine Stimme war wie Donner, tief und hallend. „Ihr seid unterlegen, menschlicher Abschaum und Dämonen. Euer Kampf ist sinnlos.“
Perseus grinste, unbeeindruckt von dem furchterregenden Anblick vor ihm. Seine Augen funkelten kalt und berechnend. Das waren Luzifers Engel – gefallen, mächtig jenseits aller Vorstellungskraft – und doch blieb er ungerührt. Welche Angst sie auch in ihm zu sehen hofften, sie würden keine finden.
Perseus war immer noch von den Ranken des Dämons gefesselt, aber seine Aufmerksamkeit war ungebrochen. Er schien fast amüsiert über die plötzliche Wende.
Perseus lachte leise, ein Geräusch, das inmitten des chaotischen Geschehens beunruhigend wirkte. Er wandte sich an den großen Dämon, der immer noch in seinen sich windenden Ranken gefangen war. „Was sagst du? Kommst du mit mir?
Wir erledigen diese drei, bevor wir unsere Rechnung begleichen, und dann … verrätst du mir, wo diese Stadt der Elfen liegt?“ Sein Tonfall war locker, aber der Glanz in seinen Augen machte deutlich, dass Perseus trotz der Fesseln des Dämons immer noch die Kontrolle hatte.
Der Dämon runzelte bei Perseus‘ letzten Worten die Stirn, seine vielen rankenartigen Gliedmaßen zuckten vor Ärger. Aber trotz der versteckten Drohung erkannte der Dämon die größere Gefahr, die von den gefallenen Engeln vor ihnen ausging. Heilige Kraft war ihr Untergang, und die Engel strahlten sie mit jedem Atemzug aus. Er nickte langsam und willigte ein, sich der dringenderen Bedrohung zu stellen.
Ohne zu zögern schleuderte der Dämon Perseus mit einer Bewegung seiner Ranken auf einen der gefallenen Engel und schleuderte ihn wie ein Geschoss durch die Luft. Doch schon während Perseus durch die Luft flog, bereitete er seinen eigenen Angriff vor. Seine Hand schoss nach vorne, und grüne Elektrizität knisterte auf und schlängelte sich in gezackten Bögen durch die Luft, direkt auf den Engel zielend.
Die Blitze summten vor dunkler Energie, ein Zeichen der Macht der Familie Lenny.
Gleichzeitig schlug der Dämon zu, seine Tentakel sprühten vor dunkler Magie. Die Luft um ihn herum flimmerte vor schwarzer Energie, als die Ranken nach vorne schossen, bereit, die himmlischen Krieger zu umschlingen und zu zerquetschen.
Die gefallenen Engel reagierten darauf mit ihren leuchtenden Flügeln, die in intensivem Licht erstrahlten. Sie entfesselten ihre heilige Kraft, ihre Körper wurden blendend hell, als sich das Licht in strahlende Waffen verwandelte – Schwerter, Speere und Schilde, alle aus reiner göttlicher Energie. Einer der Engel schwang seine Klinge und schlug durch die Luft in Richtung Perseus, während ein anderer einen Sturm heiliger Speere herabrief, die auf den Dämon niederprasselten.
Der Kampf war heftig und ging sofort los. Perseus‘ grüne Elektrizität prallte auf das heilige Licht der Engel, Funken flogen, als die beiden Kräfte um die Vorherrschaft kämpften. Aber es war der Dämon, der am meisten litt. Die dunkle Magie, die er einsetzte, war der überwältigenden Reinheit der heiligen Kraft der Engel nicht gewachsen. Ranken verdorrten und zerbrachen und zerfielen zu Asche, als die Waffen der Engel sie durchschnitten.
Der Dämon heulte vor Schmerz, als sein Körper sich aufzulösen begann, vom Licht verzehrt.
Auch Perseus hatte zu kämpfen. Die schiere Brillanz der Macht der Engel durchbrannte seine Abwehr und er wurde zurückgedrängt, die Ränder seines langen Mantels versengt von der strahlenden Hitze. Einer der Engel hob eine Lanze, bereit, ihn aufzuspießen, und für einen Moment schien es, als sei Perseus verloren.
Doch gerade als die Waffe des Engels zuschlagen wollte, lachte Perseus erneut. Seine Augen blitzten verschmitzt, als er murmelte: „Meine Dunkelheitsmagie mag dir nichts anhaben können, aber … wie sieht es mit heiliger Macht aus?“
Er hob seine Hände zum Himmel, und in diesem Moment brodelte es in den Wolken über ihm vor gewaltiger Energie. Grüne Blitze schossen empor und verschmolzen mit den Gewitterwolken.
Der Himmel verdunkelte sich, und dann krachte mit einem ohrenbetäubenden Knall der Blitz herab – nur dass es jetzt nicht mehr die dunkle Magie von zuvor war. Die Blitze hatten sich verwandelt und leuchteten nun in einem strahlenden, fast blendenden weißen Licht. Die heilige Kraft verschmolz nun mit seiner eigenen dunklen Magie und schuf einen Sturm der Zerstörung, wie man ihn noch nie gesehen hatte.
Der elektrisierte Regen fiel auf die Engel, jeder Tropfen erfüllt von einer Mischung aus heiliger und dunkler Energie.
Der erste Engel, der in den Regen geriet, schrie, als seine Gestalt sich aufzulösen begann. Seine strahlenden Flügel flackerten, und sein Körper verwandelte sich in leuchtende Lichtfetzen, die langsam zum Himmel aufstiegen, bevor sie vollständig verschwanden. Der zweite Engel taumelte zurück, seine Rüstung barst unter dem Angriff, während der dritte verzweifelt eine Lichtbarriere errichtete, um die Verwüstung aufzuhalten.
Doch als sich die Engel neu formierten und ihre Augen vor Wut loderten, bemerkten sie etwas – Perseus und seine Werwölfe waren verschwunden. Das Schlachtfeld war verwüstet, der heilige Regen fiel weiter und zischte, als er auf den Boden traf, aber von dem Mann, der dieses Chaos verursacht hatte, fehlte jede Spur.
Die beiden überlebenden gefallenen Engel sahen sich mit düsteren, grüblerischen Blicken an. Sie hatten Perseus unterschätzt, und nun war einer der ihren verschwunden, nur noch eine Erinnerung.
(Anmerkung des Autors: Ein sehr langes Kapitel mit actiongeladenen Szenen … viel Spaß beim Lesen!)