Aus der sich auftürmenden Burg kam keine Antwort, nur ein plötzlicher Ausbruch dunkler Magie – eine böse Kraft, die nach außen explodierte und Wind in alle Richtungen schickte. Bauern und Krüppel rannten voller Angst auseinander und flohen, während sich die Luft zu verdunkeln schien und ihre Schreie im Heulen des Windes untergingen.
Die unheilvolle Energie wirbelte um Perseus herum, zerzauste seinen langen Mantel, ließ ihn aber ansonsten unberührt, als wage die Magie nicht, ihm etwas anzutun.
Ein tiefes, grollendes Lachen hallte aus den Burgmauern, voller spöttischer Grausamkeit. Die dunkle Magie löste sich auf und in ihrem Gefolge erschienen Dämonen.
Sie krochen aus den Schatten hervor – Kreaturen der Gier, verdreht und grotesk, ihre Augen glänzten vor Hunger, als sie Perseus umzingelten wie ein Rudel ausgehungerter Wölfe, die ein einzelnes Stück Fleisch beäugen.
Ihre Gestalten waren abscheulich – schuppige, aufgeblähte Körper, die vor gieriger Kraft zu wellen schienen. Jeder Dämon trug eine verdrehte Krone aus gezackten Knochen auf dem Kopf, ein Zeichen der königlichen Familie der Gier.
Ihre Haut hatte eine kränkliche grüne Farbe, schimmerte ölig und ihre langen, krallenartigen Finger zuckten vor kaum unterdrückter Erregung. Ihre Münder waren unnatürlich weit aufgerissen und voller Reihen nadelartiger Zähne, von denen Speichel tropfte, als könnten sie bereits das Fleisch ihrer Beute schmecken.
Perseus stand in ihrer Mitte, unbeeindruckt von der wachsenden Horde, seinen kalten Blick auf die Burg gerichtet.
Eine tiefe, uralte Stimme voller Verachtung dröhnte aus dem Inneren der Festung. Sie war voller Bosheit, jedes Wort triefte vor Arroganz. „Perseus aus dem Königshaus von Lenny … Hahaha! … Du Narr. Du bist in der Unterzahl. Du bist tatsächlich gekommen. Hast du wirklich geglaubt, du könntest dich gegen das Dämonen-Königshaus von Greed behaupten?“
Die Dämonen knurrten zustimmend, ihr monströses Gelächter vermischte sich mit der Stimme. „Du, ein bloßer Mensch in einer Welt, die deine Art verschlingt? Du wirst hier sterben, Perseus, vergessen wie die tote Welt, aus der du kommst – die verlorene Achte Erde. Du bist nichts weiter als ein Insekt, das in den Tod kriecht.“
Es war viele Jahre her, seit die Achte Erde in Odins Schlaf versetzt worden war. Niemand konnte sie betreten oder verlassen.
Aus diesem Grund wurde sie als tote Ebene bezeichnet.
Natürlich war dies eine Bezeichnung, die die königlichen Dämonenfamilien ihr gegeben hatten, um ihr Gesicht zu wahren, da sie sie vor all den Jahren nicht erobern konnten.
Außerdem hatten sie durch sie eine schreckliche Niederlage erlitten. Eine Niederlage, von der niemand etwas erfahren sollte.
Ungeachtet der Bedrohung zuckte Perseus nicht mit der Wimper. Ein langsames, bedächtiges Grinsen umspielte seine Lippen, und in seinen Augen blitzte Trotz auf. Er neigte leicht den Kopf und sagte mit leiser, fast amüsierter Stimme: „Ich bin nicht allein gekommen.“
In dem Moment, als diese Worte seinen Lippen entflohen, begannen sich die Schatten um ihn herum zu regen. Die Luft veränderte sich, als eine gewaltige Präsenz auf das Schlachtfeld herabstieg.
Aus der Dunkelheit tauchten riesige Gestalten auf – Werwölfe, hoch aufragend und mächtig. Ihr Fell war reinweiß und leuchtete schwach im fahlen Licht, ihre Augen brannten mit einem unheimlichen blauen Feuer. Muskeln wölbten sich unter ihrem Fell, Krallen glänzten im trüben Licht, als sie Perseus umzingelten und tief und bedrohlich knurrten.
Die Dämonen der Gier zögerten einen Moment, ihre Gier wich Vorsicht, als die Werwölfe sich zeigten, massiv und kampfbereit.
Es waren Werwölfe, die Urenkel von Victor und nun eine der größten Bedrohungen der Unterwelt.
Gerüchte über wichtige Persönlichkeiten, die ihren Klauen und Zähnen zum Opfer gefallen waren, verbreiteten sich in der Unterwelt wie ein Lauffeuer. Und doch heißt es, dass niemand sie jemals wirklich zu Gesicht bekommen kann.
Es war auch nicht klar, für wen sie arbeiteten. Nur, dass diese Gruppe, seitdem die königlichen Dämonenfamilien auf Schatzsuche waren, auch ein großes Interesse daran hatte.
Natürlich gab es jetzt einen Interessenkonflikt. Und jetzt kam es zum Showdown.
Das Blatt hatte sich gewendet, und Perseus, der nicht mehr allein war, stand aufrecht da. „Jetzt“, murmelte er, während die Elektrizität erneut um ihn herum knisterte, „werden wir sehen, wer verschlungen wird, DEMON TRASH!“
„TRASH!!?“ Ein Schrei ertönte aus dem Inneren des Schlosses. „Ich werde euch zeigen, wer hier der wahre Trash ist …“
Perseus bewegte kaum seine Lippen, als er murmelte: „Mich interessieren nur ihre Kerne. Entledigt euch dieses Ekelgebilde.“
„Ja … Lord Perseus …“, antworteten sie synchron.
In dem Moment, als diese Worte seinen Mund verließen, schien das weiße Fell der Werwölfe zu schimmern, leuchtete schwach auf und verfestigte sich dann zu einer bronzenen Rüstung. Die Rüstung trug komplizierte Symbole der königlichen Familie von Lenny – Spiralen der Macht und Abstammung, die in die Platten eingraviert waren.
Sie schmiegt sich perfekt an die massigen Körper der Werwölfe und bildet einen glänzenden Kontrast zu ihrem gespenstischen Fell. Mit langsamen, bedächtigen Bewegungen rückten die Bestien vor, ihre Augen auf die Dämonen der Gier gerichtet, die daraufhin zischten.
Und dann, ohne Vorwarnung, brüllten die Werwölfe, und ihre mächtigen Stimmen erschütterten den Boden. Sie sprangen mit erschreckender Geschwindigkeit, die Klauen ausgestreckt, die Reißzähne entblößt, und der Kampf begann.
Es war ein brutaler, wilder Kampf. Die Werwölfe rissen mit gnadenloser Präzision die Reihen der Dämonen auseinander, ihre Klauen rissen Fleisch und Knochen auseinander. Gliedmaßen flogen durch die Luft, Blut spritzte in dicken, dunklen Fontänen auf den Boden. Ein Dämon schrie auf, als die Klauen eines Werwolfs sich in seinen Bauch bohrten und mit einer schnellen Bewegung seine Eingeweide herausrissen.
Ein anderer Dämon versuchte, mit seinen messerscharfen Klauen zuzuschlagen, doch sein Kopf wurde von den mächtigen Kiefern eines Werwolfs zermalmt, sein Schädel zerbrach wie trockenes Holz.
Die Dämonen wehrten sich mit gleicher Wildheit und schwangen Klingen aus dunkler Magie, die nach Zerstörung zu hungern schienen. Ein Dämon schlug einem Werwolf in die Seite, die magische Klinge verschlang das Fell und das Fleisch darunter, doch das Tier zuckte kaum, getrieben von der Wut des Kampfes.
Die Werwölfe drängten unaufhaltsam vorwärts, brachen Hälse, zerschmetterten Wirbelsäulen und rissen jedem Dämon, der es wagte, sich ihnen in den Weg zu stellen, die Eingeweide heraus.
Die Luft war erfüllt von den widerlichen Geräuschen zerreißenden Fleisches, brechender Knochen und spritzendem Blut. Es war ein Massaker – Leichen stapelten sich, Gliedmaßen zuckten im Dreck, und der Gestank des Todes überwältigte das Schlachtfeld.
Doch inmitten dieses Chaos schritt Perseus voran, unberührt von der Gewalt, die um ihn herum tobte. Seine Brust war ungeschützt, aber nichts kam ihm nahe. Er bewegte sich mit der ruhigen Selbstsicherheit eines Mannes, der dem Tod ins Auge gesehen und ihn immer wieder besiegt hatte.
Es war viele Jahre her, seit Perseus die Achte Erde verlassen hatte, und die Zeit hatte ihre Spuren an ihm hinterlassen. Sein einst jugendliches Gesicht war jetzt unter einem dichten, rauen und ungepflegten Bart versteckt, sein Aussehen fast wie das eines Obdachlosen. Sein langes, zerzaustes Haar umrahmte sein Gesicht wie eine wilde Mähne. Aber seine Augen – seine Augen strahlten eine Intensität aus, die von einem harten Leben zeugte, einem Leben, in dem das Überleben nie garantiert war.
Diese Augen funkelten vor wildem Willen, einer brennenden Entschlossenheit, die ihn durch unvorstellbare Prüfungen am Leben gehalten hatte.
Obwohl er ungepflegt war, hatte er immer noch eine unbestreitbare Attraktivität, eine raue Ausstrahlung, die nur von der Verbundenheit der Familie Lenny stammen konnte.
Seine markanten, scharfen Gesichtszüge zeigten, woher er kam. Er hatte eine Anziehungskraft, die den Dreck und die Müdigkeit wie ein Messer durch Nebel schnitt. Selbst jetzt, zerzaust und vom Leben gezeichnet, strahlte er Macht aus – eine unwiderstehliche Kraft, die von Geheimnissen und Gefahr umgeben war.
Während hinter ihm die Schlacht tobte, schritt Perseus unberührt von Klauen, Klingen oder Magie über das Schlachtfeld. Die Werwölfe rissen die Dämonen in Stücke, aber kein Blut befleckte ihn, keine Klinge wagte es, ihn zu treffen.
Er betrat die Burg, deren Türen hinter ihm knarrend ins Schloss fielen. Die Dunkelheit im Inneren schien das Licht zu verschlucken. Die Luft war schwer vom Geruch feuchter Steine und alter, vergessener Dinge.
Plötzlich schoss eine massive, dicke und knotige Ranke aus den Schatten hervor. Sie wickelte sich mit erstaunlicher Geschwindigkeit um Perseus, fesselte ihn und hob ihn wie eine Stoffpuppe in die Luft. Die Ranke drückte zu, die Rinde grub sich in seine Haut, aber Perseus blieb ruhig, sein Gesichtsausdruck unverändert.
Er blickte mit distanzierter Neugier auf die Ranken herab, als wäre dies nichts weiter als eine Unannehmlichkeit.
Sein Körper hing in der Luft, aber seine Augen brannten mit dem gleichen unerbittlichen Feuer. „Ist das alles?“, murmelte er leise, unbeeindruckt von dem Griff, der einen schwächeren Mann zerquetscht hätte.
Aus den Schatten des Schlosses tauchte der Dämon auf. Er schlitterte vorwärts, sein Körper eine groteske Verschmelzung von sich windenden Ranken.
Jede Ranke war lebendig, pulsierte vor ungesunder grüner Energie und wand und krümmte sich, als hätte sie einen eigenen Willen. Die Ranken waren glitschig und mit einer dicken, zähflüssigen Substanz bedeckt, die nach Verwesung roch. Doch trotz ihrer widerwärtigen Beschaffenheit glitzerten sie in Gold und Silber, Edelmetalle, die mit dem Körper der Kreatur verschmolzen waren und sie wie eine obszöne Zurschaustellung von Reichtum nach unten zogen.
In die sich windende Masse waren Juwelen eingebettet – Smaragde, Rubine, Saphire und Diamanten –, jeder größer als eine Männerfaust. Die Steine leuchteten schwach und warfen ein unheimliches, unnatürliches Licht auf den grotesken Körper des Dämons. Sie wackelten, wenn sich die Ranken bewegten, und klirrten aneinander wie eine Verhöhnung des Schatzes.
Aber das Gewicht des Goldes und der Juwelen verlieh dem Dämon keine Majestät, sondern ließ ihn schwer und von seiner eigenen Opulenz belastet wirken. Der Schatz, so schön er auch war, wurde Teil der Abscheulichkeit, einer verdrehten Zurschaustellung von Gier und Macht.
Die Augen der Kreatur – wenn man sie überhaupt so nennen konnte – waren nichts weiter als dunkle, klaffende Löcher inmitten der Ranken. Aus den Tiefen dieser Löcher starrten zwei schwache rote Lichtpunkte Perseus hungrig und bösartig an. Seine Stimme war tief und rau, wie das Geräusch von etwas Uraltem und längst Verfallenem, das aus den Tiefen der Erde aufstieg.
„Ich weiß, warum du gekommen bist, Perseus aus dem Hause Lenny“, zischte er.
„Du hast Schätze gesammelt … Schätze von unvorstellbarer Macht. Gib sie mir, und ich lasse dich vielleicht frei.“
Die Drohung hing schwer und erstickend in der Luft. Die Stimme des Dämons triefte vor Bedrohung, jedes Wort war voller Bosheit. Es kam näher, seine Ranken wanden sich um Perseus und legten sich immer fester um ihn, als wollten sie die Ernsthaftigkeit der Lage unterstreichen.
„Ich bin ein großer Dämon“, fuhr er fort, und seine Worte hallten durch den Raum wie das Knurren einer schrecklichen Bestie. „Die Macht, über die ich jetzt verfüge, könnte sogar ein ganzes Land vernichten. Ein einziger Gedanke, eine einzige Handbewegung, und Nationen würden unter mir zu Staub zerfallen. Du, Mensch, bist nichts als ein Wurm unter meiner Ferse. Dennoch biete ich dir Gnade an. Gib mir die Schätze, die du gesammelt hast, und vielleicht verschone ich dein erbärmliches Leben.“
Die Ranken drückten erneut zu, gerade so stark, dass die Drohung deutlich wurde, ihre Bewegungen waren scharf und bewusst.
Aber Perseus blieb völlig unbeeindruckt. Sein Gesichtsausdruck veränderte sich nicht, seine Augen brannten immer noch mit derselben kalten Intensität. Er zuckte nicht, wehrte sich nicht. Stattdessen neigte er leicht den Kopf und sprach mit ruhiger, fast beiläufiger Stimme.
„Der Schatz, den du suchst …“ Perseus hielt einen Moment inne und kniff die Augen zusammen, während er die Kreatur anstarrte. „Wo ist er?“
Der Dämon sah ihn einen Moment lang an. „Häh!? Sag mir nicht, dass sogar du noch nichts davon gehört hast. Da du mir die anderen sicher geben wirst, gebe ich dir einen Hinweis: Es geht um ein bestimmtes Volk der Hochelfen, das sich vor Hunderten von Jahren versteckt hat … Wir werden ihnen … stehlen.“