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Kapitel 1159: Der Anfang (Adam und Luzifer)

Kapitel 1159: Der Anfang (Adam und Luzifer)

Als die Fäden tiefer in Lennys Körper eindrangen, wurde der Schmerz stärker, als er es sich je hätte vorstellen können. Es war nicht nur körperlich – es war, als würde sein ganzes Wesen auseinandergerissen. Die goldenen Fäden drangen in seine Adern ein und brannten sich wie geschmolzenes Feuer durch sein Blut.
Er spürte, wie sie in seine Muskeln glitten, Sehnen und Knochen zerfetzten und ihre scharfen Kanten an seinen Nerven kratzten. Jeder Herzschlag fühlte sich wie ein donnernder Schlag der Qual an, der Wellen der Qual durch seinen Körper schickte. Sein Verstand schrie, seine Seele brach unter der Last zusammen, als würde das Wesen seines Wesens Strang für Strang entwirrt.
Der Schmerz war total, alles verschlingend. Er drang bis in die tiefsten Teile seines Wesens vor und zerrte an den Fäden seiner Seele, seiner Identität, seiner Existenz. Seine Gedanken zerbrachen und zersplitterten wie Glas unter dem Gewicht der unerträglichen Kraft. Die Welt um ihn herum verschwamm, verdunkelte sich, und die sengende Hitze des Fegefeuers verblasste im Vergleich zu dem Inferno, das jetzt in ihm tobte.
Lennys Verstand war kurz vor dem Zusammenbruch. Er wollte schreien, um sich schlagen, sich von den Fäden befreien, die ihn zu verschlingen schienen, aber er hatte keine Kontrolle mehr über seinen Körper. Die Fäden spannten sich, drangen noch tiefer ein, und er spürte, wie sie eins mit seinem Fleisch wurden und sich an seine Zellen banden. Sie pulsierten im Takt seines Herzschlags, ein fremder Rhythmus, der sich anfühlte, als würde ein Parasit sich von seiner Lebenskraft ernähren.
Es war ein Schmerz, der über das Physische hinausging und sich bis ins Geistige ausdehnte. Seine Seele fühlte sich blank an, als wäre jeder Teil davon entblößt und blutete. Sein Verstand zitterte am Rande des Wahnsinns und suchte verzweifelt nach einem Ausweg. Aber es gab keinen. Der Schmerz war endlos, ewig, als wäre er schon immer da gewesen und würde immer da sein.
Und gerade als er dachte, es könnte nicht schlimmer werden – gerade als er wusste, dass er kurz davor war, zusammenzubrechen, vollständig von der qualvollen Agonie verschlungen zu werden – hörte es auf.

Eine Stimme, sanft wie Samt, erfüllte die Luft. Sie war melodisch, eindringlich schön, wie ein Lied, das durch den Stoff der Existenz flüsterte.
Der Klang war unmöglich, weit jenseits der Fähigkeiten einer sterblichen Kehle. Er bewegte sich mit einer Anmut und Flüssigkeit, die jedes Verständnis überstieg, und jedes Wort, das aus ihm hervorsprudelte, schien von göttlicher Kraft zu vibrieren. Es war eine Stimme, die beruhigte, die auf eine Weise von Frieden sprach, wie es keine andere konnte.

Und mit dieser Stimme verschwand der Schmerz.

Lennys Körper wurde ruhig, die überwältigende Qual verschwand so schnell, wie sie gekommen war.
Er atmete stoßweise, seine Muskeln zitterten, als er langsam den Kopf hob. Die Welt um ihn herum hatte sich verändert. Mit einem Ruck wurde ihm klar, dass er sich in einer Trance befand, in eine Realität gezogen, die weit entfernt vom Kern des Fegefeuers war. Die Luft hier war leicht, schimmerte mit einem überirdischen Glanz, und alles fühlte sich … anders an, ätherisch.
Vor ihm stand eine Gestalt, wie er sie noch nie gesehen hatte. Bei ihrem letzten Treffen hatte Lenny nur seine Stimme gehört und kaum ein Bild von demjenigen gesehen, der mit ihm gesprochen hatte.

Lucifer Morningstar.

Er war nicht nur schön – er war die Schönheit selbst, die Verkörperung der Vollkommenheit, die über die physische Welt hinausging.

Zwölf Flügel, prächtig und golden, breiteten sich von seinem Rücken aus.
Sie reichten von seinen Füßen bis zu seinem Kopf, sechs auf jeder Seite, und ihre immense Spannweite füllte den Raum um ihn herum aus. Jeder Flügel war ein Wunderwerk der Schöpfung, mit Federn, die so detailreich waren, dass sie ganze Nebelwolken in sich zu tragen schienen – jede einzelne pulsierte vor Leben, Schöpfung und Kraft. Sterne funkelten in ihrer Tiefe, Galaxien wirbelten in jeder Feder, und ihre schiere Pracht raubte Lenny den Atem.
Lucifers Körperbau war perfekt geformt, seine Gestalt ein Beweis für Stärke und Anmut. Seine Beine, die nicht menschlich waren, sondern denen eines Kängurus ähnelten, waren kräftig und muskulös, auf Geschwindigkeit und Kraft ausgelegt und mit göttlicher Präzision geformt. Seine Brust war breit, seine Arme stark und dennoch elegant, jeder Muskel so geformt, dass er Schönheit und Kraft in Einklang brachte.
Aber es war sein Gesicht, seine Augen, die Lenny am meisten faszinierten. Luzifers Gesichtszüge waren schärfer als die eines Engels, feiner und von einer Symmetrie, die unmöglich schien.

Seine Haut leuchtete schwach im Licht von tausend Sonnen, war aber kühl und ruhig. Seine Augen brannten mit einem inneren Feuer, nicht vor Wut, sondern vor Verständnis, vor Wissen, das weit über das Verständnis der Sterblichen hinausging. Sie hatten die Farbe von geschmolzenem Gold, doch in ihnen tanzten alle Farben der Schöpfung und wirbelten wie ein lebendiger Teppich des Lebens selbst.
Und dann war da noch seine Präsenz.

Luzifer strahlte eine Aura aus, die alles, was Lenny zuvor gesehen hatte – einschließlich aller anderen gefallenen Engel – verblassen ließ. Sein Wesen war Musik, Harmonie und Chaos, die in perfekter Synchronizität mit dem Universum vibrierten.
Vor ihm zu stehen war wie vor einer Naturgewalt zu stehen, einem Wesen, das so uralt und mächtig war, dass seine bloße Existenz die Realität zu verbiegen schien. Die Luft um ihn herum flimmerte, der Boden unter ihm summte von der Resonanz seiner Präsenz.

In diesem Moment verstand Lenny, dass dies mehr als ein gefallener Engel war – dies war einst der größte aller Engel, der Morgenstern, derjenige, der dem Thron des Schöpfers am nächsten gestanden hatte.
Seine Schönheit war nicht nur körperlich, sie war die Essenz der Schöpfung, des Lebens und des Todes, des Unendlichen. Es war eine Schönheit, die einen Sterblichen allein durch ihren Anblick töten würde, eine Schönheit, die allen Sinn und aller Logik widersprach. Zum Glück war Lenny seit seinem Tod genug gereift, um eine solche Macht ertragen zu können.

Lenny fühlte sich klein vor ihm, aber nicht unbedeutend. Denn Luzifer sah ihn nicht mit Herablassung an, sondern mit etwas, das der Anerkennung glich.
„Willkommen“, hallte die Stimme erneut, sanft wie eine Liebkosung, doch kraftvoll genug, um den Himmel selbst zu erschüttern.

Lenny stand völlig sprachlos da, sein Kopf schwirrte von unzähligen Fragen, die sich in seiner Kehle festzusetzen schienen. Er konnte weder sprechen noch sich bewegen, seine Stimme blieb tief in ihm stecken, während er den Morgenstern anstarrte.
Lucifers Schönheit war immer noch überwältigend, und jeder Moment, den Lenny in seiner Gegenwart verbrachte, fühlte sich an, als stünde er am Rande eines Abgrunds und schwankte zwischen Ehrfurcht und Angst.

Dann winkte Lucifer mit der Hand, die Bewegung war anmutig und fließend, in ihrer Einfachheit fast hypnotisch. Seine Stimme, sanft und melodisch, umspülte Lenny wie eine beruhigende Brise.

„Ich möchte dir etwas Wichtiges zeigen, mein Sohn“, sagte er leise.
Die Worte trafen Lenny mit einer seltsamen, unerwarteten Wärme. Mein Sohn. Lenny verstand nicht, warum Luzifer ihn so ansprach. Es war besser, als „Diener“ oder „Sklave“ genannt zu werden, Titel, die er oft mit sich selbst in Verbindung gebracht hatte, während er die Befehle des Morgensterns ausführte. Doch trotz all seiner vergangenen Kämpfe und seiner Dunkelheit hatte es etwas seltsam Tröstliches, „Sohn“ genannt zu werden. Selbst wenn es von Luzifer selbst kam.
Bevor Lenny diesen Gedanken verarbeiten konnte, veränderte sich die Welt um sie herum.

Die Veränderung war abrupt und doch nahtlos, als würden sie durch einen Schleier zwischen zwei Realitäten treten. Sie befanden sich nicht mehr im feurigen Kern des Fegefeuers. Stattdessen stand Lenny nun in einem Garten – einem Ort, der so atemberaubend schön war, dass er in alle Richtungen vor Leben zu summen schien. Die Luft war frisch und erfüllt vom Duft blühender Blumen, reichhaltiger Erde und etwas Urtümlichem, einer Präsenz, die fast göttlich wirkte.
Dies war nicht irgendein Garten. Lenny wusste sofort, wo er war. Dies war Eden, der erste Garten.

Vor ihm standen zwei mächtige Bäume, die hoch in den Himmel ragten und deren bronzefarbene Rinde im sanften Licht, das den Garten beleuchtete, glänzte. Diese Bäume waren riesig, jeder einzelne so groß, dass dreißig Leute Hand in Hand stehen mussten, um ihren kolossalen Stamm zu umfassen. Sie strahlten eine uralte Kraft aus, eine Präsenz, die weit über das Physische hinausging, etwas Ewiges und Unbegreifliches.
Der erste Baum auf der linken Seite trug tiefrote Früchte, deren Schale von einem dunklen, geheimnisvollen Licht umspielt war. Es war, als wären die Früchte selbst lebendig und pulsierten vor verborgener Kraft. Der zweite Baum, der ihm gegenüberstand, war noch viel seltsamer. Seine Früchte leuchteten in einem grünen Licht, das ruhig und jenseitig wirkte. Noch beunruhigender waren jedoch die Teile des Baumes, an denen eigentlich mehr Früchte hätten sein sollen – stattdessen waren dort menschliche Gesichtszüge zu erkennen.
Augen, Nasen, Münder, Hautflecken und Zungen schienen wie groteske, lebende Ornamente aus den Ästen des Baumes zu wachsen. Dies waren der Baum des Lebens und des Todes und der Baum der Erkenntnis.

Lennys Atem stockte. Er brauchte niemanden, der ihm sagte, was er sah. Dies war *der* Garten – der *erste* Garten.
Dies war Eden, unberührt, rein, doch befleckt von der Last dessen, was kommen würde.

Luzifer, der Morgenstern, begann vorwärts zu gehen, und Lenny folgte ihm instinktiv. Es herrschte eine unheimliche Stille im Garten, eine Stille, die das Gewicht der gesamten Geschichte in sich trug. Sie bewegten sich durch das üppige, grüne Gras, die Welt um sie herum wimmelte von Leben – Vögel sangen, Tiere bewegten sich im Unterholz. Und dann sah Lenny ihn.
Adam.

Der erste Mensch lag bequem auf dem Bauch eines Löwen und fühlte sich in seiner Nacktheit vollkommen wohl. Sein Körper war stark und perfekt, unberührt von Zeit und Mühen. Er ruhte mit einem gelassenen Ausdruck im Gesicht, als würde er sich mitten in einem ganz normalen Gespräch befinden. Aber es war nicht der Löwe, der Lennys Aufmerksamkeit auf sich zog – es war das Wesen, mit dem Adam sprach.
Eine riesige, gewundene Schlange lag neben ihm. Das war keine gewöhnliche Schlange. Sie war riesig, ihre Schuppen schimmerten in Grün- und Goldtönen und fingen das Licht ein wie Juwelen. Ihr Körper strahlte Kraft aus, und in ihrem Blick lag eine Intelligenz, die Lenny sofort erkannte. Das war nicht nur eine Schlange. Das war Luzifer, der Morgenstern, in einer anderen Gestalt.
Die Augen der Schlange leuchteten, als sie zu Adam sprach, ihre Stimme war sanft und einschmeichelnd. Der Anblick war faszinierend und beunruhigend zugleich. Hier, in diesem Moment, stand der größte aller Engel, einst der beliebteste im Himmel, und unterhielt sich mit dem ersten Menschen, der je geschaffen wurde. Es gab hier keine Feindseligkeit, kein Gefühl der Gefahr. Es waren einfach zwei Wesen, das eine göttlich, das andere sterblich, die in der Wiege der Schöpfung miteinander sprachen.
Lenny warf einen Blick auf den Morgenstern neben sich, den Engel, der nun in seiner ganzen Pracht und Herrlichkeit stand. Der Luzifer, der neben ihm stand, mit seinen strahlenden Flügeln und seiner göttlichen Schönheit, zeigte ihm einen Blick in die Vergangenheit, eine Erinnerung an den Moment vor dem Sündenfall. Und Lenny konnte die Last spüren, die Spannung, die direkt unter der Oberfläche der friedlichen Szene vor ihm lag.
Da war Adam, der erste Mensch, unverdorben, unbefleckt vom Wissen um Gut und Böse. Und da war Luzifer, der größte aller Engel, kurz vor der Rebellion, seine Stimme eine Versuchung, die den Lauf der Geschichte für immer verändern würde.

Lenny spürte, wie ihm trotz der Wärme des Gartens ein Schauer über den Rücken lief. Er wusste, was kommen würde, den Verrat, der dieses perfekte Paradies zerstören würde.
Aber in diesem Moment, vor dem Sündenfall, schien alles so friedlich, so schön. Es war fast unmöglich zu glauben, dass irgendetwas schiefgehen könnte.

Doch Lenny wusste es besser. Er konnte es in der Luft spüren, in der Spannung, die knapp unter der Oberfläche brodelte. Dies war ein Moment, der in der Zeit eingefroren war, eine Erinnerung an die Welt, bevor sie durch die Entscheidungen von Engeln und Menschen auseinandergerissen wurde.
Lucifers Stimme, leise, aber bestimmend, durchbrach die Stille. „Du musst wissen, warum das passiert ist. Und wer wir waren …“

Lenny nickte, immer noch sprachlos, während er die Szene vor sich betrachtete. Das war mehr als nur ein Blick in die Vergangenheit. Es war eine Offenbarung, ein Moment der Erkenntnis, der ihn bis ins Mark erschütterte.

Hier hatte alles begonnen …

Teufelssklave (Satan-System)

Teufelssklave (Satan-System)

Score 10
Author: Artist: Released: 2024 Native Language: German
{Warnung: Nicht jugendfreie Inhalte} Die Welt nannte mich eine Abscheulichkeit, eine Laune der Natur, einen Fleck an den Beinen meiner Mutter. Selbst nachdem ich mit meinem Schwert ihre Ungerechtigkeiten gerächt hatte, war alles beim Alten. Doch inmitten meiner Verzweiflung streckte mir jemand seine warme Hand entgegen. Lucifer Morningstar. Auch wenn er der Teufel ist, von dem in Legenden die Rede ist, werde ich den Sprung ins Ungewisse wagen und seinen Befehl befolgen. Um in einer anderen Welt wiedergeboren zu werden und meine Feinde zu schlachten: Dämonen, Engel, Teufel, Götter und alles, was ich auf meinem Weg als BÖSE betrachte. Versteh mich nicht falsch, meine Klinge kennt weder Mensch noch Tier. Alle, die sich mir in den Weg stellen, werden fallen, damit eine Welt nach meinem Bild neu erschaffen werden kann. ............ Wenn du wissen willst, wie krank dieses Buch ist, lies das erste Kapitel. Ich weiß immer noch nicht, wie mir die Idee zu diesem Buch gekommen ist. (Himmel! Bitte vergib mir!) ..... Dämonen, Teufel, gefallene Engel, Engel, Seelenfresser, Fluchbringer, Hexen, Dunkelelfen, Höllenbestien, Himmelsbestien, Todesbestien... Praktisch alles Kranke, sowohl Rosiges als auch Schreckliches aus der Unterwelt findet sich in diesem Buch. Meine Recherchen sind gründlich. (Hinweis: Hier geht's krass zur Sache. Wenn du das nicht verkraftest, solltest du lieber wegklicken. Du hast noch Zeit.) Der Roman "Devil Slave (Satan System)" ist ein beliebter Light Novel aus dem Genre Fantasy. Geschrieben von dem Autor Dere_Isaac. Lies den Roman "Devil Slave (Satan System)" kostenlos online.

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