Das Ding, das aus dem Netz auftauchte, war anders als alles, was Athena je gesehen hatte.
Als die dicken, klebrigen Fäden des Netzes sich aufzulösen begannen, strahlte eine intensive Hitze nach außen, die die Fasern wie Wachs in der Nähe einer Flamme schmelzen ließ. Das Netz zischte und schrumpfte und zog sich zurück, während sich das Wesen darin entfaltete.
Zuerst kamen die Flügel – riesige, strahlende Gliedmaßen, die sich ausstreckten und die Reste des Netzes wegdrückten. Sie waren eine feurige Mischung aus Gold, Purpur und Orange, und die Federn schienen aus lebenden Flammen zu bestehen. Jede Feder pulsierte vor Hitze, und ihre Spitzen flackerten mit kleinen Feuerstößen, die hinter den Flügeln herzogen, wenn sie sich bewegten.
Die Flügelspannweite war beeindruckend, sie reichte mehrere Meter nach beiden Seiten und erzeugte ein blendendes Lichtspiel, das über die zerfallenen Mauern tanzte.
Wenn sie schlugen, flimmerte die Luft von der intensiven Hitze, die sie erzeugten.
Der Körper des Phönix war ebenso majestätisch.
Er war mit glatten, schillernden Federn bedeckt, die mit einem ewigen Feuer leuchteten.
Das Gefieder reichte von tiefem, geschmolzenem Rot an Brust und Beinen bis zu leuchtendem, fast blendendem Gelb und Orange an Kopf und Rücken. Die Brust des Vogels hob und senkte sich in einem langsamen, kraftvollen Rhythmus, wobei jeder Atemzug die feurigen Farben mit neuer Intensität aufleuchten ließ. Es war, als würde die Existenz des Phönix von einem tiefen, ewigen Feuer angetrieben.
Am faszinierendsten waren seine umgekehrten Augen – zwei glühende Kohlen in einem scharfen, eleganten Gesicht.
Die Augen leuchteten in einem tiefen, flüssigen Gold, fast wie zwei Sonnen. Sie waren uralt, weise und wild und hatten einen Blick, der jeden, der es wagte, ihm zu begegnen, bis in die Seele durchdringen konnte. Die Augen strahlten sowohl Intelligenz als auch eine fast überwältigende Kraft aus, als hätte das Wesen die Geburt und den Tod unzähliger Welten miterlebt.
Athena ging um das Wesen herum und beobachtete jedes Detail dieser majestätischen Kreatur. Sie musste es tun. Schließlich war dies laut den Informationen, die sie dem Rank-6-Hellbeat entrissen hatte, das letzte Exemplar.
Das Wesen, das als Tod bekannt war, hatte ihnen aus Eifersucht ihre Fortpflanzungsfähigkeit geraubt, und obwohl sie wiedergeboren werden konnten, sank die Überlebenschance mit jedem Mal.
Irgendwann würde das Wesen den Prozess nicht mehr überstehen und dem Tod erliegen. So hatte das Ende allen Lebens dieses Wesen verkrüppelt.
Der Schnabel dieses Phönix war lang und gebogen, scharf genug, um Fleisch und Knochen mühelos zu zerreißen. Er war schwarz wie Obsidian, aber an seinen Rändern leuchteten schwache orangefarbene Linien, die auf die Hitze hinwiesen, die er in sich barg. Der Schnabel öffnete sich leicht, als der Vogel seine Umgebung testete, und gab einen kleinen, knisternden Flammenstoß ab, der die Luft um ihn herum leckte.
Seine Beine waren kräftig und stark und endeten in scharfen Krallen, die genauso heiß glühten wie sein Schnabel. Die Krallen, vier an jedem Fuß, waren lang und gebogen und konnten jeden Stein durchschneiden. Als der Phönix einen Schritt nach vorne machte, glühte der Boden unter ihm und hinterließ schwache Brandspuren.
„Ja! Ja!! Fordere mich heraus“, murmelte Athena leise, während ihre Sinne noch immer den Körper dieser prächtigen Kreatur musterten. Gleichzeitig konnte sie nicht umhin, eine Art Hitze in ihrem Körper zu spüren.
Sie kam aus jeder Zelle. Ihre Haut wollte sie fühlen, ihre Zunge wollte sie schmecken. Ihre Finger wollten sie streicheln, und ihre Lenden wollten sie haben.
Im Vergleich zu dieser Kreatur waren alle anderen Höllenbestien an diesem Ort wie die Schatten der Nacht und diese Kreatur war das Licht.
Obwohl sie es war, die den Befehl zu seiner Gefangennahme gegeben hatte, konnte sie nicht umhin, es als Sünde zu empfinden, dass die anderen Höllenbestien eine so majestätische Kreatur berührten.
Ihre Sinne untersuchten es noch genauer. Um den Hals des Vogels befand sich eine Mähne aus längeren Federn, die wie eine Flammenkrone aussah und bei jeder Bewegung wogte, was ihm eine königliche, feurige Aura verlieh. Die Mähne war eine lebhafte Mischung aus Rot und Orange, deren Farben wirbelten und sich veränderten, als wären sie lebendig.
Der Phönix streckte seinen Körper und stieß einen Laut aus, der wie eine Mischung aus Brüllen und Schreien klang. Es war ein mächtiger, hallender Ruf, voller Trotz und Majestät, der durch die Höhle hallte. Die Hitze seines Körpers wurde intensiver und ließ die Luft um ihn herum wabern und flimmern, als wäre das Wesen von einem Flammenhalo umgeben.
Der Phönix schüttelte sich, um die letzten Fetzen des Netzes abzuschütteln, und stand dann aufrecht da, den Kopf hoch erhoben. Die Höllenbestien, die ihn gefangen genommen hatten, wichen leicht zurück, sich der immensen Kraft dieses Wesens bewusst. Dies war kein gewöhnlicher Vogel, sondern eine legendäre Kreatur – die lebende Verkörperung von Feuer und Wiedergeburt, eine Naturgewalt, die vorübergehend unterworfen worden war, nun aber frei war und mit neuer Wut brannte.
Athena beobachtete voller Ehrfurcht, wie der Phönix seine Umgebung musterte und sein brennender Blick auf ihr ruhte. Für einen Moment trafen sich ihre Blicke, und sie spürte die rohe, uralte Kraft, die von ihm ausging.
Dann sprach sie. „Ich will dich. Nein! Ich werde dich haben.“
Sie wedelte mit den Händen, riss ihre Kleider vom Leib und stürzte sich auf das Wesen. Es kreischte in der Luft und versuchte, sich zu wehren.
Aber es war nur eine Höllenbestie der ersten Stufe, und selbst wenn, war sie der Fluch der Höllenbestien.
Mit einem heftigen Stoß zerschmetterte sie sein majestätisches Gesicht, und als es sich wehrte, setzte sie Energie aus ihrem Körper frei, die das Wesen vorübergehend bewegungsunfähig machte.
Athena war besser darin geworden, ihre Kraft zu kontrollieren.
Das Wesen versuchte sich zu wehren, aber sein Kampf war vergeblich, unter ihrer Führung war sein Schicksal besiegelt.
Sie grub ihre Hände in die Federn, die wie Klingen waren und ihre Haut aufschnitten. Aber das war ihr egal.
Sie nutzte ihre dunkle Energie, um die Federn herauszureißen, die ihr den Weg zu ihrem Ziel versperrten.
Jeder Ruck wurde von den schmerzhaften Schreien der Kreatur begleitet.
Sie versuchte sogar, Athena zur Verteidigung in ihre Flammen zu hüllen, aber ihr Feuer war für sie kein Problem. Sie war der Fluch der Höllenbestien.
Athenas Finger berührten endlich Haut. Sie fühlte sich an wie Eisen, aber sie konnte den Rhythmus des Herzschlags spüren, der aus dem Inneren der Kreatur dröhnte.
Es hatte Angst.
„Pst!!! Keine Sorge, ich werde dich gut behandeln …“, sagte sie, während ihre Finger es liebevoll berührten und sie mehr von ihrer Energie in die Brust der Kreatur schickte, die dadurch weich wie Butter wurde, und dann riss sie sie an den Seiten auf und grub ihre Hände hinein.
Genau wie sie es damals gesehen hatte, als sie noch Gladiatorin war.
Das Herz der Bestie bestand fast ausschließlich aus Feuer, und allein dadurch, dass es der Luft ausgesetzt war, verbreitete sich ein besonderer Geruch in der Atmosphäre.
Es war eine Mischung aus beruhigenden Kräutern. So beruhigend, dass sogar die anderen Höllenbestien in der Umgebung nicht anders konnten, als tief einzuatmen.
Athena hob den Kopf und sah in die umgekehrten Augen, die wie die verborgenen goldenen Schätze eines längst vergessenen Königs leuchteten.
„Es ist nicht deine Schuld. Du musstest einfach diejenige sein …“
Sie grub sich in sein Herz. Das Herz einer Höllenkreatur zu berühren, hätte sie eigentlich verbrennen müssen, aber stattdessen leuchteten Athenas Hände mit rotgoldenen Runen, die um ihre Arme tanzten.
Sie grub sich in das Herz, als würde man Wasser aus einem Bach in den Mund schöpfen, und dann nahm sie einen Bissen von dem herausgerissenen Fleisch.
Es schmeckte wie Honig in Form von Feuer, als es ihr die Kehle hinunterlief. Sofort leuchtete der Rest ihres Körpers mit rotgoldenen Runen.
Dabei begann ihr langes schwarzes Haar in einer anderen Farbe zu leuchten.
Es war ganz golden mit feuerrotem Rand.
Athena wollte diesen Moment noch mehr genießen, aber das Gefühl war einfach zu gut und ihr ganzer Körper schrie vor Ekstase.
Sie wollte mehr. Hätte sie mehr Münder gehabt, hätte sie sich definitiv noch schneller von der Kreatur ernährt.
Ihre Essenz tat ihr sehr viel an. Ihr Atem wurde schwerer. Sie konnte es nicht länger zurückhalten, sie wollte Lust. Alles, was es ihr bieten konnte.
Ihre Finger befehligten den Körper der Kreatur und das Fleisch unter ihr verwandelte sich, veränderte seine Form und wurde augenblicklich zu einem Stab, der durch ihre feuchte Nässe darunter stieß.
Das Eindringen ließ sie laut stöhnen.
Ein Gefühl, dem sie sich nicht entziehen konnte. Der Phönix schrie vor Schmerz, als Athena sich noch mehr von seinem Herzen ernährte, während sie auf ihm ritt und seine Haut, die nun die Form eines Stabes hatte, benutzte, um ihr Inneres zu stimulieren.
Jeder Teil von ihr genoss die Kombination aus Ekstase, die aus beiden Stellen strömte.
Es war wie eine Ekstase-Vereinbarung zwischen ihrem Körper, ihrem Geist und ihrer Seele.
Während die Kreatur sich zu Tode schrie, stöhnte sie sich durch die Ekstase. Sie fraß sein Herz noch schneller. Sein lavaähnliches Blut befleckte ihre Haut, tat ihr aber nichts.
Dann ertönte ein letzter Schrei in der Luft. Er war so überwältigend, dass sich ihre Zehen vor Lust krümmten und in den hohlen Augenhöhlen zwei schwache dreieckige Lichter aufleuchteten, dann war alles vorbei und sie fiel nach vorne in das Loch, das sie in die Brust der Kreatur gerissen hatte …