Als Lenny zwischen den anderen Teilnehmern stand, war die Stimmung in der Arena voller Spannung. Die Luft war voll von Schweiß, Angst und Aufregung.
Die Teilnehmer waren eine bunte Truppe, jeder mit seiner eigenen Aura von Kraft und Bedrohung, die Augen auf die Luxusloge über ihnen gerichtet. Immerhin waren dies die zehn, die sich als unglaublich bewiesen hatten. Darunter war auch der Beast-Mann, dem Lenny zuvor seine Männlichkeit genommen hatte.
Von Zeit zu Zeit warf er einen Blick zur Seite und sah Lenny mit einem bedrohlichen Blick an, offensichtlich daran interessiert, seine Rache zu vollenden.
Plötzlich öffneten sich die verzierten Türen der Luxusloge und Lamastu und Naamah traten heraus, wobei ihre Anwesenheit sofort die Aufmerksamkeit auf sich zog.
Die Menge brach in Jubel aus, ihre Stimmen verschmolzen zu einem ohrenbetäubenden Getöse, das durch die Arena hallte. Die beiden Frauen wirkten trotz ihrer kürzlichen Vertrautheit mit Lenny, als hegten sie immer noch eine tiefsitzende Rivalität. Ihre Blicke huschten mit kaum verhüllter Verachtung hin und her, jede schien auf eine Gelegenheit zu warten, die andere zu beleidigen.
Lamastu war in ihr charakteristisches Grün gehüllt, dessen Stoff sich an ihre Kurven schmiegte und ihre Reize betonte, ohne zu viel zu enthüllen. Naamah hingegen trug schwarze Dessous mit einem Schleier, der wenig der Fantasie überließ, und trotz ihrer Blindheit faszinierte sie das Publikum mit ihrem selbstbewussten Gang und ihrem durchdringenden Blick.
Ihre gegensätzlichen Stile und die spürbare Spannung zwischen ihnen trugen zur Show bei und steigerten die Begeisterung der Menge.
„Schlampen!“, flüsterte Lenny unwillkürlich. Ein Flüstern, das Naamahs Blick auf ihn fallen ließ.
Die Moderatorin, eine auffällige Sukkubus mit einer autoritären Ausstrahlung, hob die Hand, um die Menge zur Ruhe zu bringen. Allein ihre Anwesenheit reichte aus, um Stille zu erzwingen, und allmählich verstummte das Gemurmel, während das Publikum gespannt auf ihre Ankündigung wartete.
„Meine Damen und Herren“, begann die Sukkubus, deren Stimme mühelos durch die Arena hallte, „es ist an der Zeit, die nächste Phase unseres Wettbewerbs zu enthüllen. Bereitet euch vor, denn unsere mutigen Teilnehmer stehen vor einer Herausforderung, wie es sie noch nie gegeben hat. Sie müssen einen Teufelsdungeon bezwingen!“
Ein kollektiver Aufschrei ging durch die Menge, gefolgt von einer Welle aufgeregter Gemurmel. Allein die Erwähnung eines Teufelsverlieses rief Bilder von unvorstellbaren Schrecken und tödlichen Fallen hervor, einem Ort, an dem nur die Stärksten und Gerissensten hoffen konnten, zu überleben.
Die Spannung in der Arena stieg von Minute zu Minute, alle Augen waren auf die Teilnehmer gerichtet, die sich bereit für die nächste Herausforderung machten.
Die Sukkubus fuhr fort, ihre Stimme nun von dramatischer Dramatik erfüllt. „Der Teufelsdungeon ist nicht nur eine Prüfung der Stärke und des Könnens, sondern auch des Verstandes und der Ausdauer. In seinen Tiefen lauern unvorstellbare Gefahren und uralte Übel. Nur diejenigen, die den Mut haben, sich ihren dunkelsten Ängsten zu stellen, werden als Sieger hervorgehen. Lasst den Wettkampf beginnen!“
Die Menge brach erneut in Jubel aus, ihre Rufe waren eine Mischung aus Angst und Aufregung. Spekulationen und Wetten darüber, wer überleben und wer untergehen würde, erfüllten die Luft. Die Teilnehmer tauschten Blicke aus, einige selbstbewusst, andere sich auf die bevorstehenden Prüfungen vorbereitend.
Lenny stand unter ihnen, seine Gedanken rasten. Er spürte die Last des Wissens, das er von Lamastu und Naamah erhalten hatte, auf seinem Bewusstsein lasten, eine seltsame Mischung aus Erregung und Erleuchtung.
Die Erfahrung hatte ihn sensibler für die Energien um ihn herum gemacht, seine Sinne waren geschärft, sein Geist klarer.
Als sich die Teilnehmer darauf vorbereiteten, den Teufelskerker zu betreten, erreichte die Spannung in der Menge ihren Höhepunkt. Dann sah man zwei Dämonen mit der Belohnung für diesen Wettbewerb hereinkommen.
Sie lag in einem durchsichtigen Glas und strahlte ein sanftes Leuchten aus. Es war die Diamantfrucht. Ihr Anblick zog alle Blicke auf sich. Schließlich war sie einst ein alltägliches Geschenk des Landes gewesen, doch jetzt war sie ein Schatz, den sie nie wieder in die Finger bekommen würden.
Allein ihr Anblick ließ ihre Seelen vor Hunger aufleben. Denn um auf dieser Ebene zu überleben, musste man eine gewisse Sensibilität für die Seelenwelt besitzen. Und obwohl sie in einer Schutzhülle lag, konnte jeder an diesem Ort buchstäblich die Seelenverbindung spüren, die von ihrem Körper ausging, wie eine warme Liebkosung für die Seele.
Es war ein unglaubliches Gefühl. Einige wie Venir waren sogar noch sensibler als andere.
Der Anblick dieser Blume brachte ihre Augen zum Tränen, eine Erinnerung an den Reichtum und die Qualität, die sie einst an diesem Ort gehabt hatte.
Tomato konnte nicht anders, als sich die Lippen zu lecken. Sie hatte schon einen Schritt gemacht, als eine Hand sie zurückhielt: „Nicht! Der große Bruder Lenny braucht das, um die bösen Jungs zu besiegen!“
Tomato war leider ziemlich stur. Schließlich war sie im Herzen immer noch ein Teufel, wenn auch ein intelligenter, aber das machte sie nicht besser als sie war.
Außerdem waren die letzten paar Stunden echt enttäuschend für sie gewesen. Sie hatte gewartet und gewartet, aber nichts Interessantes war passiert.
Irgendwie war sie es gewohnt, ihr eigenes Ding zu machen, und sich hier zähmen zu lassen, war nicht ihr Ding.
Also sprang sie in die Arena und rannte zu der Luxusloge, in der die beiden Schwestern von Eve saßen. Lenny sah das und wollte was sagen, aber dann merkte er, dass das nicht nötig war, und hielt sich zurück.
Schließlich wusste er, welches Schicksal sie ereilen würde.
Genau wie er gedacht hatte, wurde sie von zwei Dämonen aus der königlichen Familie von Abaddon festgenommen. An diesem Ort gab es viele Menschen, die mächtiger waren als sie.
Die Schwestern von Eve schauten nicht einmal in ihre Richtung.
Stattdessen wurde sie an den Beinen weggezerrt. Nachdem ihr Körper mit Stacheln verziert worden war.
Das war natürlich nur schmerzhaft, aber nicht lebensgefährlich, diente jedoch als Warnung für alle anderen mutigen Idioten in der Menge.
Die Tore zum Verlies öffneten sich knarrend und gaben den Blick auf einen dunklen, unheimlichen Eingang frei. Schatten tanzten darin und deuteten auf die Gefahren hin, die vor ihnen lagen.
Die Arena, deren gesamte Aufmerksamkeit auf die Dungeon-Tore gerichtet war, verstummte erneut, und die Zuschauer hielten den Atem an, als die Teilnehmer ihre ersten Schritte ins Unbekannte wagten.
Die Teilnehmer gingen durch das Tor und wurden von der Dunkelheit verschluckt. Der Übergang war abrupt und verwirrend, die Welt um sie herum verwandelte sich vom lebhaften Lärm der Arena in eine unheimliche Stille. Sie tauchten auf der anderen Seite auf und erwarteten den üblichen Gestank und Verfall, der für Teufelsdungeons typisch ist. Stattdessen wurden sie von einem surrealen und verwirrenden Anblick begrüßt.
Der Raum, den sie betraten, war riesig, und an den Wänden standen unzählige Kisten, die sich in alle Richtungen zu erstrecken schienen. Diese Kisten waren ständig in Bewegung und glitten in einem faszinierenden, fast hypnotischen Tanz an den Wänden, über den Boden und an der Decke entlang. Einige Kisten leuchteten in leuchtenden Farben, deren Farbtöne sich mit jeder Bewegung veränderten, während andere matt und unbeweglich blieben.
Die Teilnehmer schauten sich um, ihre Gesichter waren verwirrt und neugierig zugleich. Es war klar, dass dies kein gewöhnlicher Dungeon war, sondern ein Rätsel, eine komplexe und rätselhafte Herausforderung, deren Lösung mehr als nur rohe Kraft erforderte. Die ständig wechselnden Farben und Bewegungen der Kisten machten es noch schwieriger, Muster zu erkennen oder einen klaren Weg zu finden.
Lennys Augen suchten den Raum ab, während sein Verstand versuchte, die Szene vor ihm zu verstehen. Die ständigen Bewegungen und Farbwechsel erinnerten ihn an etwas Vertrautes, etwas aus einer völlig anderen Welt. Er murmelte leise, fast zu sich selbst: „Ein Rubik’s Cube?“
Die anderen verstanden nicht, was er meinte, und der alte Elf, der neben ihm stand, drehte sich zu ihm um und fragte: „Was ist das?“
„Ein Kinderspiel, das wir in meiner Heimatstadt gespielt haben, als ich klein war“, erklärte Lenny. „Das Ziel war damals ganz einfach. Aber diese hier sind etwas komplizierter. Die Farben ändern sich.“
Die Teilnehmer tauschten Blicke aus, einige nickten verständnisvoll, um ihre Unwissenheit zu verbergen, andere waren immer noch verwirrt.
Sie befanden sich in einem riesigen, sich ständig verändernden Rubikwürfel. Die Herausforderung bestand nicht nur darin, sich darin zurechtzufinden, sondern ihn zu lösen, die Muster zu finden und die Farben richtig anzuordnen, um weiterzukommen. Zumindest in der Theorie. So schien es jedenfalls.
Selbst der Dümmste von ihnen konnte das zumindest erkennen, schließlich hatten sie alle den Test mit der Kugel bestanden.
Die Wände, der Boden und die Decke verschoben sich ständig, die Farben vermischten sich und trennten sich wieder in einem chaotischen, aber seltsam schönen Schauspiel. Es war eine Prüfung des Verstandes und der Wahrnehmung, ein Spiel, bei dem es um unglaublich viel ging. Als sie ihre ersten Schritte in das labyrinthische Rätsel wagten, beobachtete die Menge draußen in der Arena sie mit Interesse.
Der Raum schien zu pulsieren, als hätte er ein Eigenleben, und die Kisten bewegten sich in einem Rhythmus, der auf eine tiefere, verborgene Logik hindeutete. Die Teilnehmer mussten nicht nur mit der sich verändernden Umgebung Schritt halten, sondern auch zusammenarbeiten – oder gegeneinander antreten –, um das Rätsel zu lösen und den richtigen Weg zu finden.
Aber das war noch nicht alles …