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Kapitel 2783: Der gefallene Gott (1)

Kapitel 2783: Der gefallene Gott (1)

Yun Lintian nahm den Spiegel der vergessenen Ewigkeit von Xia Nongyue und streifte mit den Fingern über die kalte Oberfläche. Das Artefakt pulsierte leicht in seiner Hand, als würde es auf die göttliche Energie in ihm reagieren.

Yun Lintian wandte sich an Xia Nongyue. „Ich muss mich vorbereiten, bevor ich den Abgrund betrete.“

Sie nickte, obwohl ein Anflug von Besorgnis über ihre Augen huschte. „Sei vorsichtig.“
Yun Lintian nickte. Er beschwor das Tor zum Jenseits und rief diesmal Yue Yun herbei. Das Portal wellte sich, und Yue Yun trat hindurch, ihr Haar wehte, während sie sich neugierig umblickte.

„Du hast mich gerufen?“, fragte sie.

Yun Lintian nickte. „Du musst bei ihr bleiben, während ich weg bin.“

Yue Yuns Miene wurde ernst. „Wohin gehst du?“
„In den Abgrund der ewigen Stille“, antwortete Yun Lintian.

Yue Yuns Augen weiteten sich leicht, aber sie stellte keine weiteren Fragen. Sie nickte einfach. „Ich werde ihr Gesellschaft leisten.“

Nachdem das geklärt war, wandte Yun Lintian seine Aufmerksamkeit wieder dem Spiegel zu. Er holte tief Luft und leitete seine göttliche Energie in ihn hinein.
Die Oberfläche des Spiegels wellte sich heftig, und vor ihm begann sich ein dunkler, wirbelnder Strudel zu bilden – ein Tor zur Abyss.

In dem Moment, als sich das Tor öffnete, strömte eine unvorstellbare Kälte heraus und gefror die Luft um sie herum. Frost breitete sich auf dem Boden aus und kroch ihren Füßen entgegen. Die Temperatur sank so stark, dass sogar Yue Yun mit ihrer hohen Kultivierung zitterte.
Yun Lintian hob die Hand, und goldenes Licht brach aus seiner Handfläche hervor, während er die Kälte in einer Barriere einfing. Der Frost breitete sich nicht weiter aus, aber die Kälte blieb und hing wie eine Warnung in der Luft.

Xia Nongyue trat vor, den Blick auf die wirbelnde Dunkelheit gerichtet. „Wir wissen nicht, was da drin ist“, sagte sie leise.

Yun Lintian sah ihr in die Augen. „Nein. Aber ich werde es herausfinden.“
Yue Yun verschränkte die Arme. „Mach nicht zu lange. Wenn du in drei Tagen nicht zurück bist, komme ich dir nach.“

Ein leichtes Grinsen huschte über Yun Litians Lippen. „Keine Sorge. So lange werde ich nicht brauchen.“

Damit drehte er sich um und trat durch das Tor.

Die Dunkelheit verschlang ihn vollständig.

Das Erste, was Yun Lintian spürte, war die Kälte.
Nicht die beißende Kälte des Winters, sondern eine tiefe, hohle Kälte, die ihm bis in die Knochen drang, als wäre die Zeit hier stehen geblieben. Das zweite, was ihm auffiel, war die Stille – absolut, bedrückend, als wäre jeder Ton ausgelöscht worden.
Er stand in einer riesigen, endlosen Leere, in der selbst das Konzept von Raum verzerrt schien. Fragmente zerbrochener Paläste, gefrorene Flüsse und zerschmetterte Statuen schwebten in der Dunkelheit, Überreste der alten Xia-Dynastie, die in diesem zeitlosen Gefängnis erhalten geblieben waren.

Und in der Mitte von allem – ein massives Skelettbein, umwickelt von Ketten aus dunkler Energie.

Das linke Bein des Todesgottes.
Yun Lintian kniff die Augen zusammen, als er sich ihm näherte. In dem Moment, als er einen Schritt nach vorne machte, brach die Stille.

Ein Flüstern hallte durch die Leere.

„Endlich … ist jemand gekommen.“

Die Stimme kam von überall und nirgendwo zugleich. Yun Litians Instinkte schlugen Alarm, und er wirbelte herum – nur um nichts zu sehen.

Yun Lintian stand regungslos in der eisigen Leere und ließ seine goldenen Augen durch die Dunkelheit schweifen. Die Stimme, die gesprochen hatte, klang uralt – viel älter als die Ruinen der Xia-Dynastie, die um ihn herum schwebten.

„Wer ist da?“, fragte er ruhig, und seine Stimme durchbrach die Stille.

Ein leises Lachen hallte durch den Abgrund. Dann tauchte aus den Schatten eine Gestalt auf.
Sie hatte eine menschenähnliche Gestalt, aber ihre Form veränderte sich ständig – in einem Moment war sie ein hoch aufragender Krieger in zerbrochener Rüstung, im nächsten eine sich windende Masse aus Schatten mit leuchtend roten Augen. Ihre bloße Anwesenheit verzerrte den Raum um sie herum, als würde die Realität selbst darum kämpfen, ihre Existenz zu ertragen.
„Du kennst mich nicht?“, fragte die Kreatur mit einer Stimme, die wie ein Chor aus Flüstern klang. „Wie amüsant. Der Erbe der Götter betritt mein Gefängnis, ohne zu wissen, was darin lauert.“

Yun Litians Gesichtsausdruck veränderte sich nicht. „Sollte ich dich kennen?“
Die Gestalt der Kreatur verdichtete sich leicht und enthüllte ein Gesicht, das einst edel gewesen sein mochte – jetzt war es von Wahnsinn und Zeit gezeichnet. „In den frühen Tagen der Urzeit nannten sie mich den gefallenen Gott. Denjenigen, der es wagte, die Urgötter herauszufordern.“

Yun Lintian hob leicht die Augenbrauen. So etwas hatte er noch nie gehört.
„Du wurdest hier eingesperrt“, stellte Yun Lintian fest.

Das Lächeln des gefallenen Gottes wurde breiter und enthüllte Zähne, die wie zerbrochene Sternenfragmente aussahen. „Von Xia Tianxuan und diesem Feigling Si Wang. Sie dachten, mich in dieser gefrorenen Hölle einzusperren, wäre das Ende.“ Seine Gestalt flackerte und kam näher. „Aber jetzt bist du gekommen. Und du hast den Schlüssel zu meiner Freiheit.“
Yun Lintian warf einen Blick auf das skelettartige Bein des Todesgottes und dann wieder auf die Kreatur. „Das Bein. Es ist Teil deines Siegels.“

„Cleverer Junge“, säuselte der gefallene Gott. „Entferne es, und der Abgrund bricht zusammen. Ich bin frei. Weigerst du dich, wirst du dich zu den anderen Narren gesellen, die hier für alle Ewigkeit gefroren sind.“

Die Temperatur sank weiter.
Die schwebenden Ruinen um sie herum zitterten, als gespenstische Gestalten auftauchten – unzählige Kultivierende und Krieger, die sich im Laufe der Jahrtausende in den Abgrund gewagt hatten und nun nichts weiter als eisgebundene Statuen der Verzweiflung waren.

Yun Lintian blieb regungslos stehen und atmete gleichmäßig. „Wenn du dich selbst befreien könntest, hättest du es schon längst getan.“

Das Grinsen des gefallenen Gottes verschwand.

„Du stellst meine Geduld auf die Probe, du Wurm.“
Eine Welle von erdrückendem Druck schlug auf Yun Lintian ein, stark genug, um Berge zu zerstören. Der gefrorene Boden unter ihm barst, und die Luft selbst schrie vor Protest.

Doch Yun Lintian gab nicht nach. Goldenes Licht brach aus seinem Körper hervor, als sich die Kräfte des Sonnengottes und des Gottes der Dunkelheit um ihn herum vermischten. Seine Füße blieben fest auf dem Boden.

Die Augen des gefallenen Gottes verengten sich. „Du bist kein gewöhnlicher Erbe.“
Yun Lintian hob die Hand, und das Großschwert „Himmelspalter“ erschien. Seine Aura erfüllte augenblicklich den gesamten Raum, vertrieb die Kälte und ersetzte sie durch einen blutigen Gestank.

In dem Moment, als der Himmelspalter in Yun Lintians Hand Gestalt annahm, erstarrte die sich verändernde Gestalt des gefallenen Gottes vollständig. Seine blutroten Augen fixierten das Großschwert, weiteten sich bei der plötzlichen Erkenntnis – und brachen dann in manischer Freude hervor.
„Hahahaha!“ Das Lachen des gefallenen Gottes erschütterte die erstarrte Leere und ließ Risse durch die schwebenden Ruinen gehen. „Dieses Schwert! Diese großartige Waffe! Dass ich nach all diesen Äonen noch einmal ein so mächtiges Schwert zu Gesicht bekomme!“

Yun Lintian umklammerte den Griff fester. Das Schwert vibrierte daraufhin und seine Blutgier stieg.
Das Grinsen des gefallenen Gottes wurde unnatürlich breit. „Junge, weißt du überhaupt, was du da in den Händen hältst?“ Seine Gestalt flackerte und wand sich wie ein Raubtier, das zum Sprung ansetzt. „Und jetzt … sehe ich endlich einen würdigen Träger.“

Yun Lintian kniff die Augen zusammen. „Träger?“

„Dein Körper“, zischte der gefallene Gott. „Stark genug, um dieses Schwert zu führen, gestählt durch göttliche Macht … Perfekt.“

Mythos jenseits des Himmels

Mythos jenseits des Himmels

Score 10
Author: Artist: Released: 2024 Native Language: German
Yun Lintian, ein Typ von der Erde, findet sich in einer typischen Reinkarnationsgeschichte wieder und landet in der Azure World, einer magischen Welt, in der es um Kultivierung geht. Anders als die Helden in den Büchern, die er gelesen hat, hat Yun Lintian keine Hilfsmittel, die ihm auf seiner Reise helfen könnten. Hat der Gott der Reinkarnation das vergessen? Als sich jedoch eine Krise anbahnt, erwacht plötzlich eine uralte Kraft in ihm, die ihn in ein mysteriöses Schicksal verwickelt ... Verfolge die Reise von Yun Lintian in einer fremden Welt, während er zusammen mit seiner wertvollen, ausschließlich aus Frauen bestehenden Sekte in der Machtrangliste aufsteigt! ————————————— HAFTUNGSAUSSCHLUSS: Der Protagonist dieses Romans ist außergewöhnlich mächtig, einfallsreich und reif. Wenn du keine Geschichten mit einem übermächtigen Protagonisten magst, der häufig Logik aus Romanen anwendet, die er gelesen hat, um die Probleme zu lösen, denen er begegnet, könnte dieser Roman nicht dein Fall sein. Neben dem Kultivierungsabenteuer konzentriert sich dieser Roman auch auf Romantik, Komödie und die Bindungen zwischen dem Protagonisten und seinen Mitbrüdern in der Sekte. Der Autor ist kein englischer Muttersprachler, daher kann es zu grammatikalischen Fehlern im Roman kommen. Bitte habt Nachsicht und vertraut mir, ich arbeite daran, den Roman zu verbessern. Alles in diesem Roman ist reine Fantasie, die auf der Vorstellungskraft des Autors basiert. Es spiegelt nicht die reale Welt wider. Daher sollten Leser nicht versuchen, ihren gesunden Menschenverstand und ihre Logik auf diesen Roman anzuwenden. Konstruktive Kritik ist jederzeit willkommen. ————————————— Alle Rechte an dem Cover liegen beim ursprünglichen Künstler. Der Roman "Myth Beyond Heaven" ist ein beliebter Light Novel aus den Genres Fantasy, Action, Abenteuer, Komödie, Romantik. Geschrieben vom Autor CloudBeneathMoon. Lies den Roman "Myth Beyond Heaven" kostenlos online.

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