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Kapitel 2310: Sich selbst befreien (2)

Kapitel 2310: Sich selbst befreien (2)

Que Zangs Herz schlug wie wild. Er hatte Widerstand erwartet, sogar offene Feindseligkeit, aber nicht diese sanfte Zustimmung. Meister Tianxin, der immer ein ruhiger Leuchtturm in den Stürmen ihres Lebens war, schien die Unruhe in Que Zangs Seele zu verstehen.

Er stand auf, ohne dass seine Bewegungen etwas von seinem inneren Konflikt verrieten, und folgte seinem Meister tiefer in die labyrinthartigen Gänge des Tempels.
Die Luft wurde schwer von unausgesprochenen Worten, die Stille wurde nur vom rhythmischen Echo ihrer Schritte unterbrochen.

Schließlich erreichten sie Mu Zangs Wohnstätte, einen abgelegenen Zufluchtsort inmitten eines Bambushains. Die Luft hier summte vor ruhiger Energie, ein starker Kontrast zu den turbulenten Emotionen, die in Que Zang brodelten.
Meister Tianxin blieb am Eingang stehen und ließ seinen Blick über die vertraute Umgebung schweifen. „Mu Zang hat hier unzählige Stunden verbracht, um nach deiner Abreise seinen Geist und seine Seele zu kultivieren“, sagte er leise, und seine Stimme klang ein wenig traurig.

Que Zangs Kehle schnürte sich zusammen. Das Bild seines älteren Bruders, der immer so ruhig und gelassen gewesen war, erfüllte seine Gedanken.

„Er hat auch große Anstrengungen unternommen, um den Gott der Ordnung zu besuchen und für deine Freilassung zu bitten“,
fuhr Meister Tianxin fort, und seine Worte trafen Que Zang wie tausend Nadeln ins Herz.

„Älterer Bruder, er …“, flüsterte Que Zang mit vor Emotionen belegter Stimme.

„Er glaubte an dein inneres gutes Wesen, selbst als du vom rechten Weg abgekommen bist. Er sah das Potenzial für deine Erlösung, selbst als du von Rachegelüsten zerfressen warst.“ Meister Tianxin sprach ruhig.
Tränen traten Que Zang in die Augen und verschleierten seine Sicht. Das Gewicht des Opfers seines älteren Bruders lastete schwer auf ihm, eine schwere Last aus Schuld und Dankbarkeit.

„Ich habe ihn enttäuscht“, würgte Que Zang hervor.

„Er hat dich nie aufgegeben, Que Zang“, sagte Meister Tianxin sanft und legte ihm tröstend die Hand auf die Schulter. „Selbst in seinen letzten Augenblicken sprach er mit Liebe und Sorge von dir.“
Que Zangs Schultern sackten zusammen, seine Entschlossenheit bröckelte unter dem Gewicht der Worte seines Meisters. Das Bild von Mu Zang, sein gütiges Lächeln und seine sanften Augen, blitzte vor ihm auf und erinnerte ihn schmerzlich an alles, was er verloren hatte.

„Ich … ich verdiene seine Güte nicht“, würgte Que Zang hervor, seine Stimme vor Emotionen rau.
Hätte jemand diese Szene gesehen, hätte er seinen Augen nicht trauen können, dass der Verrückte Mönch, der unzählige Seelen geerntet hatte, so zerbrechlich und emotional sein konnte.

Meister Tianxin schüttelte den Kopf. „Mu Zang glaubte etwas anderes. Er sah das Licht in dir, selbst als du noch in Dunkelheit gehüllt warst. Er wusste, dass du eines Tages deinen Weg zurückfinden würdest.“

Que Zang schloss die Augen und die Tränen flossen endlich.
„Danke, Meister“, sagte Que Zang mit nun festerer Stimme. „Aber ich kann die Rache nicht loslassen. Ich muss meinen älteren Bruder rächen.“

Meister Tianxin hatte keine Meinung zu Que Zangs Entscheidung. Er trat beiseite und sagte: „Jetzt geh. Erweise deinem Bruder die letzte Ehre. Und dann setz deinen Weg fort. Möge das Licht Buddhas dich leiten.“

Que Zang verbeugte sich tief, sein Herz war voller Trauer und Entschlossenheit. Er betrat Mu Zangs Wohnung, wo der Duft von Sandelholz und Weihrauch seine Sinne erfüllte. Der Raum war einfach, aber elegant eingerichtet und spiegelte die bescheidene Art seines älteren Bruders wider.
An der Wand hing eine einzige Schriftrolle mit einer Inschrift in Mu Zangs eleganter Handschrift. Que Zang ging näher heran und ließ seinen Blick über die vertrauten Schriftzeichen gleiten.

„Lass los, was dich bindet, und sei mitfühlend. In der Vergebung findest du wahre Freiheit.“

Die Worte hallten in ihm wider; es war eine klare Botschaft seines älteren Bruders. Que Zang schloss die Augen und atmete tief durch.
„Es tut mir leid, älterer Bruder. Es scheint, als könne ich mich nicht befreien, bevor ich dich endlich gerächt habe“, flüsterte Que Zang leise.

Er sah sich kurz im Raum um. Sein Blick fiel auf eine kleine Holzkiste, die in einer Ecke versteckt stand. Sie war unscheinbar und ging inmitten der spartanischen Einrichtung fast unter, doch etwas daran zog ihn an.
Mit zögerlicher Hand hob Que Zang den Deckel. Darin, zwischen ein paar persönlichen Kleinigkeiten, fand er ein abgenutztes, in Leder gebundenes Tagebuch. Als er die sorgfältige Handschrift seines älteren Bruders erkannte, überkam ihn ein seltsames Gefühl. Soweit er wusste, hatte sein älterer Bruder nicht die Angewohnheit, Tagebuch zu schreiben.
Er schlug das Tagebuch auf und ließ seinen Blick über die Seiten mit Mu Zangs sorgfältiger Schrift gleiten. Je tiefer er eintauchte, desto größer wurden seine Verwirrung und sein Unbehagen.

Die Einträge berichteten von Mu Zangs zahlreichen Besuchen beim Gott der Ordnung, von denen jeder von einem seltsamen und beunruhigenden Muster geprägt war.

„Der Gott der Ordnung war wieder einmal abwesend“, stand in einem Eintrag, dessen Tinte verblasst, aber noch gut lesbar war.
„Tantai Lanling empfing mich an seiner Stelle. Ich fragte nach dem Verbleib des Gottes der Ordnung, aber sie gab mir nur vage Antworten. Ein nagendes Unbehagen bleibt zurück.“

Que Zang runzelte die Stirn und blätterte die Seiten durch. Das Muster wiederholte sich, Besuch für Besuch. Der Gott der Ordnung, eine Säule der unerschütterlichen Präsenz, schien unerreichbar geworden zu sein, seine Aufgaben an seine geheimnisvolle Assistentin delegiert.
Mu Zangs Einträge wurden immer besorgter. Er beschrieb subtile Veränderungen in der himmlischen Energie, die das Reich des Gottes der Ordnung umgab, eine leichte Disharmonie in der sonst so harmonischen Aura. Er berichtete sogar von diskreten Versuchen, die Anwesenheit des Gottes der Ordnung zu testen, wobei er eine vertraute, aber seltsam gedämpfte Reaktion spürte.

Que Zangs Atem stockte, als er den letzten Eintrag las, der nur wenige Wochen vor Mu Zangs schicksalhafter Reise datiert war.
„Ich fürchte, etwas stimmt nicht“, hatte Mu Zang geschrieben, wobei seine sonst so ruhige Hand leicht zitterte. „Die Aura des Gottes der Ordnung ist zwar vorhanden, fühlt sich aber … fern an. Und heute, als ich aus seinem Reich zurückkehrte, spürte ich eine Störung in der Nähe der Urchaoswand. Eine Dunkelheit, subtil und doch heimtückisch, die an den Rändern unserer Realität lauerte.“
Eine kalte Angst packte Que Zangs Herz. Mu Zangs Worte, seine Sorgen hallten nun unheilvoll nach seinem Opfer wider. Die Teile des Puzzles fügten sich zusammen und enthüllten ein Bild, das weitaus finsterer war, als Que Zang es sich jemals hätte vorstellen können.
Die Abwesenheit des Gottes der Ordnung, die beunruhigenden Veränderungen in der himmlischen Energie, die schattenhafte Präsenz in der Nähe der Urchaoswand – alles deutete auf eine zutiefst verstörende Wahrheit hin. Es gab jemanden oder etwas, das all dies orchestrierte.
Que Zang dachte an die Projektion, die Yun Lintian ihm gezeigt hatte. Es war klar, dass das Urchaos in naher Zukunft von den Schatten-Dämonen verwüstet werden würde. Mu Zangs Zweifel an der Abwesenheit des Gottes der Ordnung waren definitiv berechtigt.
Er blätterte um und las weiter.

„Ich habe heute erneut um eine Audienz beim Gott der Ordnung gebeten, aber Tantai Lanling ist nicht erschienen. Stattdessen war Tantai Sun da. Dann entdeckte ich eine Spur von Schatten-Dämonen-Energie, die tief in seinem Körper verborgen war … Ich fürchte, der Gott der Ordnung ist nicht fortgegangen, sondern ihm ist etwas zugestoßen. Das Urchaos ist in Gefahr.“

Mythos jenseits des Himmels

Mythos jenseits des Himmels

Score 10
Author: Artist: Released: 2024 Native Language: German
Yun Lintian, ein Typ von der Erde, findet sich in einer typischen Reinkarnationsgeschichte wieder und landet in der Azure World, einer magischen Welt, in der es um Kultivierung geht. Anders als die Helden in den Büchern, die er gelesen hat, hat Yun Lintian keine Hilfsmittel, die ihm auf seiner Reise helfen könnten. Hat der Gott der Reinkarnation das vergessen? Als sich jedoch eine Krise anbahnt, erwacht plötzlich eine uralte Kraft in ihm, die ihn in ein mysteriöses Schicksal verwickelt ... Verfolge die Reise von Yun Lintian in einer fremden Welt, während er zusammen mit seiner wertvollen, ausschließlich aus Frauen bestehenden Sekte in der Machtrangliste aufsteigt! ————————————— HAFTUNGSAUSSCHLUSS: Der Protagonist dieses Romans ist außergewöhnlich mächtig, einfallsreich und reif. Wenn du keine Geschichten mit einem übermächtigen Protagonisten magst, der häufig Logik aus Romanen anwendet, die er gelesen hat, um die Probleme zu lösen, denen er begegnet, könnte dieser Roman nicht dein Fall sein. Neben dem Kultivierungsabenteuer konzentriert sich dieser Roman auch auf Romantik, Komödie und die Bindungen zwischen dem Protagonisten und seinen Mitbrüdern in der Sekte. Der Autor ist kein englischer Muttersprachler, daher kann es zu grammatikalischen Fehlern im Roman kommen. Bitte habt Nachsicht und vertraut mir, ich arbeite daran, den Roman zu verbessern. Alles in diesem Roman ist reine Fantasie, die auf der Vorstellungskraft des Autors basiert. Es spiegelt nicht die reale Welt wider. Daher sollten Leser nicht versuchen, ihren gesunden Menschenverstand und ihre Logik auf diesen Roman anzuwenden. Konstruktive Kritik ist jederzeit willkommen. ————————————— Alle Rechte an dem Cover liegen beim ursprünglichen Künstler. Der Roman "Myth Beyond Heaven" ist ein beliebter Light Novel aus den Genres Fantasy, Action, Abenteuer, Komödie, Romantik. Geschrieben vom Autor CloudBeneathMoon. Lies den Roman "Myth Beyond Heaven" kostenlos online.

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