„Ich wollte bei der Waffenauktion von der Hargraves Corporation mitmachen.
Aber ich bin zu pleite, um mir die Tickets zu leisten“, sagte Arthur und versuchte, traurig zu klingen.
„Mir ist eigentlich alles recht.“
Felix stieß Mars mit dem Ellbogen an, als er eine normale Antwort gab.
Mars lächelte und zuckte mit den Schultern.
„Neo, bitteeeee …“
Felix sah ihn mit Hundeblick an.
„Na gut.“
Neo schnalzte mit der Zunge und schaute weg.
„Wir sehen uns in einer Woche.“
„Ja!“ „Wir haben ihn!“
Jack und Felix gaben sich ein High Five.
Die Gruppe zerstreute sich, um ihre Sachen fertig zu packen.
Neo ging in die Bibliothek und kaufte den Zauber „Rücklauf-Zauber“.
„Der Preis beträgt 1.000 Credits. Möchtest du den Zauber kaufen?“, fragte der Bibliothekar.
„Ja.“
„Die Credits wurden von deinem Konto abgebucht.“
Neo nahm das Zauberbuch und verließ die Bibliothek.
Er überprüfte seinen Kontostand.
„Nur noch 215 Credits übrig. Die Prüfungen und andere Ausgaben haben viel gekostet.“
Neo studierte den Zauber auf dem Weg zur Missionshalle.
Er war kompliziert.
„Ich werde ein paar Wochen brauchen, um ihn zu lernen.“
Er steckte das Zauberbuch in seine Tasche und betrat die Missionshalle.
„Es ist Zeit, die vierte Prüfung zu beginnen.
Ich hoffe nur, dass meine Vermutung richtig ist und die Prüfung darin besteht, meinen Schatten zu besiegen.“
Die Prüfung bestand darin, sich selbst zu übertreffen.
Der eigene Schatten war eine Kopie von einem selbst, und niemand konnte seinen Schatten besiegen.
Neo hatte in der vergangenen Woche wiederholt über diese beiden Ideen nachgedacht.
Er kam zu dem Schluss, dass er seinen Schatten besiegen musste, um sich selbst zu übertreffen.
„Das ist allerdings nicht einfach.
Ich kann meinen Schatten nur in Schattenfenstern oder in der Schattenwelt finden.“
Neo massierte sich die Nasenwurzel.
„Verdammt, existiert mein Schatten überhaupt?
Ich kann mich ohne Sicherheitsausrüstung in Schattenfenstern aufhalten.
Also bin ich entweder selbst der Schatten oder ich habe meinen Schatten verschlungen, um mein Schattenelement zu erwecken.
Beide Optionen ergeben keinen Sinn.“
Jammern würde nichts ändern.
Er beschloss, so viele Schattenfenster wie möglich zu besuchen und zu hoffen, dass sein Schatten auftauchte.
„Wenn das nicht klappt, muss ich vielleicht in die Welt der Schatten gehen …“
Das Leben war immer beschissen.
Als ob die bisherigen Prüfungen nicht schon schwer genug waren, musste er jetzt nach einem Schatten suchen, der vielleicht gar nicht existierte.
„Lass uns alles Schritt für Schritt angehen.
Zuerst muss ich in die Schattenfenster gehen.“
Er starrte auf die Missionen, die in der Missionshalle ausgehängt waren.
Keine davon hatte etwas mit einem Schattenfenster zu tun.
„Seit Monaten keine einzige Schattenfenster-Mission.
Natürlich kommt so etwas nie, wenn ich es brauche.“
Neo schnalzte mit der Zunge.
Es gab überall auf dem Kontinent Schattenfenster.
Die Akademie hatte jedoch nicht den Auftrag erhalten, sie zu schließen.
„Ich muss mich wohl einer Abenteurergruppe anschließen, die vorhat, ein Schattenfenster zu betreten, und mit ihnen gehen.
Oder …“
Vielleicht war er zur richtigen Zeit am richtigen Ort.
Neo traf seine Entscheidung und nahm alle Missionen im Zusammenhang mit dem Labyrinth an.
Es waren nicht viele, da viele Studenten diese Missionen angenommen hatten und sie in den Pausen erledigen wollten.
„Sir, du kannst keine SS-Rang-Mission annehmen. Dein Team ist dafür nicht qualifiziert.“
„Ist schon okay. Gib mir den Rest der Missionen.“
Die SS-Rang-Labyrinth-Mission brachte zwar reichlich Belohnungen ein, aber Neo konnte nicht lange genug warten, um sich dafür zu qualifizieren.
Er nahm die S-Rang-Mission, bei der seine Freunde in der Vorregressionsrunde ums Leben gekommen waren, und ein paar C- bis A-Rang-Labyrinth-Missionen an.
>S-Rang-Mission<
Details: Hol Charles Drunma (tot oder lebendig) aus dem Labyrinth von Greenwood.
Belohnung: 50 Credits, Höllenfeuererz, Nachtklauenhandschuhe
Auftraggeber: Besmeth Drunma
>S-Rang-Mission<
Die Mission wurde vor drei Jahren veröffentlicht.
Die Frau, Besmeth Drunma, war fest davon überzeugt, dass ihr Mann drei Jahre lang im Labyrinth überleben könnte.
Daher war die Akademie gezwungen, die Mission weiterhin ausgeschrieben zu lassen.
Die Tatsache, dass drei Jahre lang niemand eine S-Rang-Mission abschließen konnte, bewies jedoch, dass dies so gut wie unmöglich war.
Neo verließ die Akademie.
Er nahm einen Hochgeschwindigkeitszug nach Greenwood City und betrat das Labyrinth.
„Gut, dass ich ein paar Missionen erledigen kann, während ich ein Schattenfenster öffne.“
Er ging durch das Labyrinth und tötete mit seiner Todesaura alle Monster, die in seine Nähe kamen.
„Das Beste ist diese S-Rang-Mission.
Es hätte mich viel Mühe gekostet, Spuren von Charles zu finden.
Aber da ich alles weiß, kann ich die Schritte überspringen und seine Leiche aus der Kammer des Minotaurus bergen.“
Neo streckte seine Finger.
Er konnte Dutzende von Monstern spüren, die sich hinter der Ecke versteckten und bereit waren, ihn zu überfallen.
„Lasst uns zuerst das Labyrinth durchlaufen.“
…
Das Echo von Metall, das auf Metall prallte, hallte durch die höhlenartigen Gänge des Labyrinths.
„Mira, komm zurück! Du gehst zu weit rein!“
George runzelte die Stirn, als Mira nicht auf ihn hörte.
Angetrieben vom Adrenalin war sie in das Gebiet der Monster vorgedrungen.
„Flare Burst!“
George schoss einen explodierenden Feuerball mitten in die Monster.
Der Angriff warf sie zu Boden.
Er nutzte die Gelegenheit, um Mira zurückzuziehen.
„Mira! Bist du okay? Mira, antworte mir!“
„J-ja.“
Die Frau, kaum dreiundzwanzig Jahre alt, lächelte.
Sie wischte sich das Blut aus dem Gesicht.
„Danke, dass du mich gedeckt hast“, sagte sie. „Hast du meinen Kampf gefilmt?“
„Was …?“
„Die Kamera, weißt du. Der Stream. Das ist unsere Chance als Labyrinth-Streamer, um …“
„Du dumme Kuh! Wir werden sterben! Wen interessiert schon, dass wir unseren Kampf streamen?“
Trotz seiner Worte grinste George.
Er wusste, dass Mira ihn auf ihre Art aufmuntern wollte.
Die beiden tauchten seit Monaten als kleine Labyrinth-Streamer in das Labyrinth ein.
Sie streamten ihre Erkundungen des Labyrinths online.
An guten Tagen hatten sie 100 bis 500 Live-Zuschauer.
Heute hatten sie jedoch sage und schreibe 5.000 Zuschauer.
Weil sie kurz davor standen, lebendig gefressen zu werden.
„Das interessiert mich!“
Mira schwang ihren Speer in einem weiten Bogen und ließ das Blut auf den Boden spritzen.
„Dreh weiter mit der Kamera.“
Die beiden kämpften gegen die Monster, die von allen Seiten auf sie zustürmten.
Verletzungen häuften sich an ihren Körpern.
Ihre Situation war zwar verzweifelt, aber für durchschnittliche Labyrinth-Abenteurer wie sie normal.
Das Labyrinth bot jedem, der es wagte, einzutreten, Reichtümer.
Allerdings überlebten nur wenige diesen höllischen Ort, um die Belohnungen zu genießen.
„Der Friedhof der Halbgötter“.
Das war ein anderer Name für das Labyrinth von Greenwood.
Mira und George wussten, dass es Zeit war, sich dem Friedhof anzuschließen.
„Ich bin noch Jungfrau, verdammt!“
schrie Mira und machte sich bereit, ihren stärksten Zauber einzusetzen.
„George, ich schaffe eine Lücke! Nutze sie, um zu fliehen, während ich den Köder spiele …“
„Mira, mach dich bereit! Da kommt etwas Großes auf uns zu!“
George spürte eine mächtige Präsenz, die sich ihnen näherte.
