Wen Yunshans Gesicht wurde blass. Er hatte bei seinem vorherigen Angriff seine ganze Energie verbraucht, aber es hatte nicht gereicht, um Yin Sus Windsturm zu durchbrechen. Er taumelte zurück, fiel auf ein Knie und sah Yin Su widerwillig an.
„Bruder Shan!“, rief Hu An besorgt und eilte zu Wen Yunshan.
„Geh. Nutzt die Sechsunddreißig-Schwerter-Formation“, brachte Wen Yunshan mühsam hervor.
Hu Ans Augen blitzten entschlossen auf. Er eilte zu seinen Mitbrüdern und rief: „Brüder, lasst uns loslegen!“
Die anderen acht Schüler der Ewigen Schwertsekte schlossen sich schnell zusammen und bildeten mit Hu An in der Mitte eine Achteckformation. Eine scharfe Schwertaura erfüllte augenblicklich die Luft und ließ Yin Su die Augen leicht zusammenkneifen.
„Interessant …“, sagte Yin Su und leckte sich die Lippen. Er klatschte in die Hände, und der Windsturm um sie herum wurde plötzlich um die Hälfte kleiner, sodass alle in der Mitte zusammen gedrängt wurden.
Ding Hui und die anderen acht Schüler der Großen Erdssekte versuchten ihr Bestes, um Yun Lintian mit einer dicken Erdwand zu schützen. Sie schauten aufgeregt auf den immer kleiner werdenden Windsturm. Wenn diese Situation so weiterging, würden sie Yun Lintian zweifellos nicht länger beschützen können.
„Senior-Bruder Hui …“ Einer von ihnen konnte nicht anders, als Ding Hui zu rufen und ihn um Rat zu fragen.
Ding Hui biss die Zähne zusammen und sagte ernst: „Er ist unsere einzige Hoffnung. Egal was passiert, wir müssen ihn bis zum Ende beschützen.“
Die acht Schüler sahen sich an und nickten mit ernsten Gesichtern.
In diesem Moment hatte Hu An die Formation aus 36 Schwertern erfolgreich aufgestellt und war bereit zum Angriff. Er hob sein Schwert und zeigte auf die Windwand vor ihnen. „Los!“
Die anderen acht Schüler der Ewigen Schwertsekte richteten schnell ihre Schwerter nach vorne, und sofort schossen neun dicke Schwertstrahlen hervor, die sich in 36 Strahlen aufteilten.
Rumpel –
Die Windwand wurde sofort zerrissen, als die Schwertstrahlen auf sie trafen, und gab den Weg zu Yin Su frei.
Als Nantian Lingyan das sah, zögerte er nicht, die Tötungsformation zu aktivieren, die sich gerade noch aufrechterhalten konnte. Unzählige Schwertlichter erschienen in dem Windsturm und rasten blitzschnell auf Yin Su zu.
Yin Su starrte aufmerksam auf die herannahenden Schwertlichter.
Plötzlich blitzte ein grünes Licht über seinen Körper und ein riesiger Wirbelwind bildete sich um ihn herum. Die Windenergie sammelte sich schnell um seinen rechten Arm, bevor er sie auf sie schleuderte.
Bang!
Eine gewaltige Explosion hallte durch die Luft, als Energiewellen hervorbrachen und Tong Mi’er und die anderen wegfegten.
Die Erdmauer, die Ding Hui und seine Brüder errichtet hatten, brach direkt zusammen, als sie in die Ferne geschleudert wurden.
Nantian Lingyan war keine Ausnahme. Da sie ihre tiefgründige Energie nicht einsetzen konnte, musste sie sich auf ihre Schwestern verlassen, die sie beschützen sollten, aber leider konnten sie Yin Sus Kraft nicht standhalten.
Als Hu An das sah, brüllte er und schickte seine Kraft bis an ihre Grenzen. Zusammen mit seinen Brüdern schickten sie sofort eine weitere Welle von Schwertstrahlen los, um die Wellen der Windenergie aufzuheben.
Bumm!
Unerwartet wurden die Schwertstrahlen von der Energiewelle komplett weggefegt, und Hu Ans Gruppe wurde auch weggeblasen, wodurch die Formation zerbrach.
„Hehehe! Ich dachte, das wäre was Besonderes, aber es war nur so wenig. Ehrlich gesagt bin ich ziemlich enttäuscht“, kicherte Yin Su. „Macht nichts. Ich werde diese Farce jetzt beenden.“
Kaum hatte er das gesagt, veränderte sich Yin Sus Kopf total. Er wurde größer und verwandelte sich in eine hässliche schwarze Bestie, die einem Wolf ähnelte. Sein riesiger Mund öffnete sich leicht und enthüllte eine Reihe scharfer Zähne, die sogar eine Stahlplatte ohne Probleme zermalmen konnten.
Xue Qianqian und die anderen wurden sofort blass, als sie diese Szene sahen. Obwohl sie keine Angst vor dem Tod hatten, zitterten sie unwillkürlich und dachten, sie würden von dieser hässlichen Bestie verschlungen werden.
„Werdet meine Nahrung!“, hallte Yin Sus kindliche Stimme, als er seinen Mund weit öffnete und eine mächtige Sogkraft erzeugte.
Tong Mi’er stand ganz vorne in der Gruppe. Als ihr Körper sich in Richtung Yin Sus Mund bewegte, erschrak sie und setzte schnell ihre ganze innere Energie frei, um der Sogkraft zu widerstehen.
„Schwester Tong!“, rief Xue Qianqian besorgt und versuchte, ein paar Eispfeile auf Yin Su zu schießen. Doch alle Eispfeile flogen direkt in dessen Mund und verschwanden, ohne Schaden anzurichten.
An der Seite schlug Ding Hui mit seinem Hammer auf den Boden, um eine Erdwand zu errichten, die Tong Mi’er daran hindern sollte, weiter vorzudringen. Leider zerbrach die Wand fast augenblicklich, sobald sie aus dem Boden ragte.
„Nein!“, schrie Tong Mi’er verzweifelt. Egal, wie sehr sie es auch versuchte, nichts konnte sie daran hindern, auf Yin Su’s Mund zuzufliegen.
In diesem Moment warf Linlin, die alles ruhig beobachtete, einen Blick auf Yin Xichen am Himmel und sprang plötzlich von Yun Lintians Schulter. Ihre Gestalt begann sich zu vergrößern und verwandelte sich in einen drei Meter hohen weißen Tiger.
Rumpeln –
Begleitet von donnerndem Gebrüll schlugen unzählige dicke goldene Blitze aus dem Himmel ein und bombardierten Yin Su unaufhörlich.
Yin Su war schockiert und zog sich schnell zurück. Obwohl er schnell war, konnte er den Blitzen nicht vollständig ausweichen und wurde am ganzen Körper getroffen.
„Arghh!“, schrie Yin Su vor Schmerz, als sein Körper mit brennenden Wunden übersät war und überall schwarzer Rauch aufstieg.
Tong Mi’er und die anderen starrten Linlin fassungslos an. Niemand hätte erwartet, dass Yun Lintians scheinbar gewöhnliches Haustier so mächtig sein könnte, dass es ihre Seelen erzittern ließ.
„Das …“, stammelte Xue Qianqian. Sie wusste in diesem Moment nicht, was sie sagen sollte.
An der Seite spürte Nantian Lingyan eine starke Unterdrückung ihrer Blutlinie, die von Linlin ausging. Ihr Herz schlug heftig, als sie an die Möglichkeit von Linlins Identität dachte … Sie ist … eine göttliche Bestie!?
Yin Su rappelte sich mühsam vom Boden auf und betrachtete mit einem unschönen Ausdruck die Wunden an seinem Körper. Es war das erste Mal seit vielen Jahrzehnten, dass er so schwer verletzt worden war.
Er starrte Yin Xichen an und brüllte wütend: „Worauf wartest du noch?“
Yin Xichen ignorierte Yin Su einfach. Er kniff die Augen leicht zusammen, während er Linlin anstarrte. Die Kraft, die Linlin zuvor gezeigt hatte, löste in seinem Herzen ein Gefühl der Gefahr aus …
