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Die anderen Teilnehmer fragten sich, was Plantas „Geheimnis“ war. Sie machte unglaubliche Sachen, und auch wenn einige von ihnen ähnliche Fähigkeiten hatten, konnten sie einfach nicht mithalten und ihre Fähigkeiten nicht nachmachen.
Doch obwohl andere Leute das Lob gerne angenommen hätten, war Planta es nicht gewohnt, gelobt zu werden, nicht einmal als Kind.
Natürlich lobten ihre Eltern sie, aber die Welt da draußen war immer hart, besonders zu alleinerziehenden Müttern.
Seit sie jedoch mit BNLO angefangen hatte und dann alles andere passierte, gab es zwar viele Schwierigkeiten, aber die Leute lobten sie ständig für alles, was sie tat.
Manchmal kann sie vor lauter Lob gar nicht mehr klar denken, aber sie möchte bescheiden bleiben und sich das nicht zu Kopf steigen lassen.
Wenn möglich.
„Es gibt … überhaupt kein Geheimnis!“, lachte Planta. „Ich gebe einfach mein Bestes und mache die Gravuren so gut wie ich kann.“
Plantas Ehrlichkeit in Verbindung mit ihrem immensen Talent ließ die anderen Handwerker ein wenig schlecht fühlen, sie war einfach zu unglaublich und strahlte heller als die Sonne.
Allerdings gefiel ihr nicht, dass sie dachten, sie sei die Einzige, die alles macht.
Ambil und Titan waren ja auch da und haben mehr als die Hälfte der Arbeit für sie erledigt. Ohne sie hätte sie nichts geschafft.
„Aber ohne sie wäre ich nicht so weit gekommen. Ambil und Titan sind sehr wichtig, ohne sie hätte ich nie den ersten Platz erreicht“, sagte Planta. „Das ist das Ergebnis unserer gemeinsamen Anstrengungen, nicht nur meiner.“
„Das stimmt“, nickte Ambil. „Obwohl ich zustimme, dass sie einen großen Teil dazu beiträgt.“
„Sie ist unglaublich“, sagte Titan. „Aber ja, wenn sie darauf besteht, helfen wir ihr sehr.“
„Ich verstehe! Haha, nun, wenn ihr das sagt“, lachte Horshen. „Sollen wir etwas essen? Ich habe vor der letzten Runde Lust auf einen Happen.“
„Klar!“, sagte Goldanaba. „Ich möchte etwas trinken, hat jemand Wein?“
„Ich habe etwas …“, sagte Planta. „Aber es ist besser, sich vor der vierten Runde nicht zu betrinken!“
„Ah, gut, dann gib mir wenigstens etwas Saft … Tee oder Kaffee wäre auch okay, ich bin etwas müde und möchte nicht einschlafen, während ich etwas bastele …“, seufzte die Brownie-Frau.
„Ich hab auch was zu essen mitgebracht, soll ich euch was von der Küche meines Stammes anbieten?“, fragte Erdragon.
„Hey, lass mal sehen, was das ist“, meinte Ambil interessiert.
Auch Elenas Gruppe kam dazu, gratulierte Planta noch einmal und gesellte sich dann zu ihr, um vor der vierten und letzten Runde gemeinsam zu feiern.
Es gab jedoch noch jemanden, der noch nicht mit Planta gesprochen und die Ereignisse bewertet hatte, geschweige denn ihr persönlich gedankt hatte.
Als Planta in diesen kurzen dreißig Minuten endlich Zeit fand, nutzte sie die Gelegenheit.
„Ähm …“
Als Planta etwas aus der Küche holen gegangen war und zurückkam, sah sie Melisa dort stehen.
„Oh, Melisa! Ich habe mich schon gefragt, wo du bist …!“
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„Entschuldige, ich habe mich … ähm, irgendwo versteckt, ich wusste nicht, was ich tun sollte oder wie ich allen gegenübertreten sollte … nach dem, was ich getan habe.“
„Versteckt? Aber warum hast du das getan … Du kannst doch nicht einfach für immer weglaufen; du musst zu diesen Leuten gehen und dich entschuldigen. Das sind alles Erwachsene, wenn wir ihnen alles erklären, werden sie es verstehen.“
„W-Wirklich?“
„Ja, wirklich, beruhige dich jetzt … Alles ist gut, meine Liebe. Diese Frau wird dich nicht mehr belästigen … glaube ich.“
Melisa seufzte, als sie bemerkte, dass Planta ihr auf die Schultern klopfte und ihr dann über den Kopf strich.
„Warte, fass mich nicht an! Du wirst verflucht werden!“, versuchte sie Planta aufzuhalten.
Doch als sie sie berührte und ein schwarzer Nebel ihre Hände bedeckte, reinigten Plantas Hände sie schnell und sahen völlig normal aus.
„Ein Fluch strömt ständig aus deinem Körper … Ist das Teil deiner Fähigkeiten?“, fragte Planta. „Und keine Sorge, ich bin stark genug, um davon nicht beeinflusst zu werden.“
„Ja, das ist Teil meiner seltsamen Entwicklung, Teil des Fluchs, den ich auf mich genommen habe, als ich angefangen habe zu spielen“, seufzte sie. „Als ich versehentlich in einen Dungeon gefallen bin, weil ich eine Falle in einem Anfängergebiet ausgelöst habe. Und wie ich dort ständig gestorben bin und mich langsam durchgekämpft habe … Ich habe überlebt und bin rausgekommen, aber … die Belohnung für das Beenden des Dungeons war … diese Entwicklung und diese Klasse …“
„Hat das auch was damit zu tun, dass du deinen ganzen Körper bedeckst?“, fragte Planta.
„Ja …“, nickte Melisa. „Ich … ähm, ich bin zu etwas geworden, das man ‚miasmatischer verfluchter Dämon‘ nennt. Das ist eine seltsame Sache, ein Fluch und gleichzeitig eine unglaubliche Kraft. Aber es ist zu gefährlich und schwer zu kontrollieren. Ich wollte dieses Spiel schon immer wegen seiner Handwerksmechanik ausprobieren und bin dann in dieser chaotischen Klasse … und Rasse gelandet.“
„Und du hast gesagt, das sei passiert, weil du einen Miasmic Dungeon betreten hast, richtig?“ fragte Planta. „Hm, wo hast du das denn gefunden?“
„Es war weit weg von hier, in den nördlichen Ebenen. Ein kleiner Wald in der Nähe eines Dorfes, in dem ich gespawnt bin, hat mich dorthin geführt“, sagte Melisa. „Ugh, ich erinnere mich nicht gern daran …“
„Ist schon okay“, sagte Planta. „Darf ich mal sehen, wie du aussiehst? Ich würde dich gerne besser kennenlernen, Melisa. Falls du in Zukunft für mich arbeiten wirst.“
„Ähm … ist das okay? Wirst du dich nicht ekeln?“, fragte sie.
„Überhaupt nicht, ich habe viel seltsamere Freunde“, kicherte Planta.
„…“
Melisa nahm ihre Hände weg und zeigte Planta ihre seltsamen Hände, deren rote Haut mit schwarzen Schuppen bedeckt war, mit scharfen, klauenartigen schwarzen Nägeln und dann die Augen in den Handflächen, die vor verfluchter Kraft strotzten.
„Ooh, das ist ziemlich unglaublich.“
„I-Ist es das?! Ist es nicht beängstigend?“
„Warum sollte es das sein? Es ist schließlich ein Avatar, es spiegelt nicht wirklich dein wahres Aussehen wider.“
„Dann …“
Melisa nahm ihre Kapuze und ihre schwarze Maske ab und enthüllte ihr wahres Aussehen. Sie hatte rote Haut mit einigen schwarzen Flecken hier und da. Sie hatte sechs Augen, drei davon waren rot, die anderen drei dunkelviolett.
Aus ihrer Stirn wuchsen zwei missgebildete Hörner, die aussahen, als hätte sie sie stark gekürzt, damit sie ihr nicht im Weg waren.
Sie hatte spitze Ohren mit schwarzen Schuppen und auch an ihrem Hals bis hinunter zu den Wangen waren schwarze Schuppen. Ihr Haar war silberweiß mit roten und violetten Farbtönen.
„Interessant, dein Aussehen ist ziemlich einzigartig, aber es ist nichts Hässliches daran. Wer hatte denn so viel Angst vor dir, dass er dich hässlich genannt hat, Melisa? Du bist so süß!“, lachte Planta.
„S-Süß?!“, rief Melisa. „Sehe ich nicht hässlich aus, Tante?“
„Überhaupt nicht!“, lächelte Planta, umarmte sie und küsste sie auf die Stirn. „Du bist wunderschön, so wie du bist, Melisa!
Ich glaube, was die Leute eingeschüchtert hat, war nicht dein Aussehen, sondern die Aura, die du ausstrahlst, diese starken Flüche in deinem Körper. Ich glaube, ich kann einen Weg finden, sie zu beruhigen und deine verfluchte Aura zu schwächen. Und ich kann dir auch helfen, sie zu kontrollieren.“
„Wirklich?“, fragte Melisa atemlos.
All ihre Probleme bis jetzt …
Könnten so einfach gelöst werden?!
Sie konnte es nicht glauben!
„Im Moment kann ich es nicht, aber sobald ich Zeit habe, vielleicht wenn wir mit dem Wettbewerb fertig sind, sollte es möglich sein, ja“, sagte Planta. „Ich glaube, der Fluch hängt damit zusammen, dass du von anderen gesehen wirst. Ich habe bemerkt, dass deine verfluchte Aura mich noch stärker beeinflusst hat, als ich dein wahres Aussehen gesehen habe. Und das könnte auch der Grund sein, warum andere dich so eklig finden.
Wie du siehst, gibt es in dieser Welt alle möglichen Menschen und Erscheinungsformen, sogar Skelette und Ghule, und du bist bei weitem nicht so gruselig wie die! Hahaha!“
„J-Ja …“, sagte Melisa und lächelte ein wenig. „Danke, Tante … schnief, danke!“
Das Mädchen umarmte Planta und weinte.
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