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„Genießt erst mal das Festmahl.“ Der König hob seinen mit Wein gefüllten Becher. „Leute, benehmt euch und würdigt die Helden, auch wenn sie keine Menschen sind. Das ist ein großer Schritt für unser Königreich, und dieser Tag wird in Erinnerung bleiben als der Tag, an dem neue Helden geboren wurden!“
„OOOHH!“
Mehrere Adlige feierten und hoben ihre mit Wein gefüllten Becher, um auf uns anzustoßen. Von da an fingen die Adligen an, uns ständig zu belästigen.
Sie umringten uns und fragten uns alles Mögliche. Einige interessierten sich für unsere Heldentaten, andere für unser Aussehen, unsere Kräfte oder sogar unseren Reichtum.
„Lady Planta, Sie sind eine wunderschöne Jungfrau. Ich entschuldige mich, dass ich das nicht früher bemerkt habe.“
„Du stehst mit so viel Stolz und Kraft da! Du bist wirklich eine Heldin!“
„Hast du zufällig einen Verlobten? Ich habe einen Sohn in deinem Alter, der gerne eine Jungfrau wie dich heiraten würde. Wenn der König einen Spieler geheiratet hat, ist das doch kein Problem, oder? Du bekommst die Hälfte des Vermögens meiner Familie, wenn du …“
„Hör nicht auf ihn! Sein Sohn ist hässlich! Bitte heirate mich, ich werde dich zur glücklichsten Frau der Welt machen!“
„Männer sind wirklich ekelhaft, nicht wahr? Du könntest auch mich heiraten, ich habe ein paar Konkubinen … Du bist wunderschön.“
Von Männern bis zu Frauen wollten mich alle heiraten oder mir etwas anderes geben! Es war ein bisschen eklig und überwältigte mich. Ich hatte das Gefühl, jeden Moment zu explodieren.
Meinen Freunden ging es genauso: Mark war hauptsächlich von Frauen umgeben, Lily und Rita von Männern und … nun ja, einige von uns von Kindern, wie Acorn und Nieve.
„Lass mich deinen flauschigen Schwanz anfassen!“
„Du bist so süß!“
„Wow, eine echte Fee! Ich kann es nicht glauben!“
„Kannst du singen und Tiere aus dem Wald rufen?“
Nachdem wir uns mühsam aus der Menge befreit hatten, versammelten wir uns wieder und seufzten erleichtert. Wir hatten noch ein paar Fragen. Eine davon betraf Camillas wahre Identität. Wenn sie wirklich Black Haze war, machte das alles nur noch verwirrender.
Aber ich denke, es würde noch mehr Sinn ergeben, dass sie das Luminous Kingdom vor der Invasion der Miasmic Monsters gerettet hat, als der Forest of Beginnings von ihnen befallen wurde.
Sie war buchstäblich so schnell sie konnte dorthin geflogen, um genau diese Menschen zu retten, und hatte all ihre Kräfte eingesetzt, um die Monster zu vernichten, bevor sie die Stadt erreichen konnten.
Wenn Camilla wirklich Black Haze ist, dann ist das unglaublich …
„Na, wie ist das Bankett?“ Camilla kam zu mir herüber und lächelte mich sanft an.
„Black – ich meine, Königin Camilla …“, murmelte ich. „Bist du es wirklich? Seit wir uns das letzte Mal unterhalten haben, bist du nie wieder zurückgekommen. Ich dachte, du hättest einfach aufgegeben?“
„Es ist noch nicht mal ein ganzer Monat vergangen, Planta.“ Sie seufzte. „Ich hab hier schließlich auch ein Leben. Wenn ich nicht gerade mit meiner Gilde Dungeons durchstreife und neue Länder erkunde, kümmere ich mich hier um mein Kind und helfe meinem Mann.“
„Ich verstehe … Du … Du hast gesagt, du bist schon seit Jahren hier, aber … BNLO gibt es doch erst seit drei Jahren, oder?“
fragte ich sie. „Und wie geht es deinem Sohn?“
„Ach, das?“, kicherte sie. „Das hat mit dem Beta-Test zu tun … Eine besondere Fähigkeit von BNLO, die noch nicht öffentlich bekannt ist. Der Beta-Test hatte eine Zeitverzögerung. Aus diesem Jahr wurden fünf Jahre.“
„Was?!“, war ich völlig schockiert. „Das heißt … du hast die Beta gespielt …“
Obwohl allgemein bekannt ist, dass es einen Beta-Test gab, waren die Beta-Tester nur hundert Leute auf der ganzen Welt, alle mit mysteriösem Hintergrund.
Nur wenige haben Tipps in den Foren geteilt, der Rest ist in der Versenkung verschwunden. Und es wird noch mysteriöser, weil man, um Beta-Tester zu werden, bei Nexus Corporations, dem Unternehmen hinter BNLO, arbeiten oder Verbindungen zu ihm haben musste.
Das heißt, wenn sie wirklich Verbindungen zu ihnen hat, weiß Camilla wahrscheinlich, dass diese Welt nicht wirklich ein Spiel ist. Vielleicht ist das der Grund, warum sie niemanden hier als NPC bezeichnet hat, sondern einfach als „Bewohner von Arcadia“.
„Ja, das habe ich“, nickte Camilla. „Meine Umstände waren sehr einzigartig … Das habe ich meinem Vater zu verdanken. Ach, ich sollte wohl nicht mehr darüber reden, das sind vertrauliche Informationen aus dem Unternehmen.“
Vielleicht weiß sie nicht, dass die Welt echt ist, oder vielleicht weiß sie nicht, dass ich weiß, dass sie echt ist, deshalb redet sie nicht darüber … Ich sollte einfach mitspielen, anstatt mich in weitere Probleme zu bringen.
Aber meine Neugierde ist immer noch riesig, sie ist so geheimnisvoll! Kann man jemandem mit so vielen Geheimnissen wirklich vertrauen?
„Ich nehme an, du darfst diese Informationen aufgrund von Verträgen und so nicht preisgeben?“, fragte ich mich.
„Mehr oder weniger … Aber ich kann dir verraten, dass mein Vater einer der Leute ist, die für BNLO arbeiten. Dank ihm hatte ich Zugang zum Spiel – ah, ich bin kein Kind, falls du dich das fragst, ich bin schon eine junge Erwachsene, mein Vater verwöhnt mich nur gerne …“, kicherte Camilla ein wenig.
„Ich verstehe …“ Ich fühlte mich etwas unbehaglich.
Aber sie wirkte aufrichtig und schien sich wirklich Mühe zu geben, freundlich zu sein. Ich weiß, dass sie noch viele Geheimnisse hat, aber sie hat mir schon eine Menge erzählt.
Das bedeutet, dass sie möchte, dass ich ihr vertraue … Und nachdem sie mir geholfen hat, kann ich wohl nicht leugnen, dass ich auch ihre Freundin werden möchte.
„Ich weiß, dass du denkst, dass du mir nicht vertrauen kannst, nachdem du das erfahren hast …“, sagte Camilla und verschränkte die Arme. „Aber jeder hat doch Geheimnisse, oder? Ich hätte auch so tun können, als würde ich dich nicht kennen, und du hättest nichts dagegen tun können. Du hast doch auch viele Geheimnisse, oder? Einige Geheimnisse, die niemand erfahren soll.“
„…“ Ich schwieg, sie hatte recht. „Entschuldige, ich habe wohl zu viel nachgedacht, es ist viel passiert und es gibt auch viel zu tun.“
„Glaub mir, wenn ich dir sage, dass ich diesen Ort auch beschützen will… Alles, was ich hier erlebt habe, und alles, was ich aufgebaut habe, bedeutet mir alles.“ Sagte sie. „Es ist tatsächlich alles für mich.“
„Camilla …“ Ich war etwas überrascht. „Weißt du, dass diese Welt …?“
„Ich weiß nicht, ob sie real ist oder nicht, aber für mich ist sie es …“ Sie lächelte. „Ich möchte daran glauben.“
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