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Wir betraten den Bankettsaal und wurden von Hunderten von Adligen mit seltsamen Blicken begrüßt. Einige waren einfach nur neugierig, andere machten keinen Hehl aus ihrer Abneigung gegenüber unserem Aussehen, und ein paar schienen uns richtig wütend anzustarren, als hätten wir mit unserer bloßen Anwesenheit ihre ganze Familie beleidigt.
„Na, was guckt ihr so?“, fragte Rita wütend und warf mehreren Adligen böse Blicke zu. Ihr aufbrausendes Verhalten ließ sie zurückweichen, einige traten aus Angst einen Schritt zurück.
„Wie unhöflich, wie kannst du Adlige so ansprechen?“
„Wer hat diese Bestien hierher eingeladen? Bringt sie sofort hier raus!“
„Ekelhafte Nicht-Menschen!“
Sie waren wirklich schlimmer, als ich es mir jemals hätte vorstellen können. Aber andererseits war Rita diejenige, die angefangen hatte, sie anzugreifen, nur weil sie sie schief angesehen hatten. Typisches Verhalten für ein Mädchen, das sich wie ein Rowdy benimmt. Sie hat sich seit der Highschool nicht verändert.
„Ähm.“ David schritt ein, bevor die Situation eskalieren konnte. „Das sind unsere heutigen Gäste und der Grund, warum dieses Bankett veranstaltet wurde, verehrte Adlige. Es handelt sich um Lady Plantas Gruppe, die mehrere Kultisten vernichtet und zwei versteckte Verliese in unserem Land entdeckt hat. Sie sind nichts weniger als Helden. Der König selbst hat sie herbeigerufen, um sie für ihre Bemühungen und Heldentaten zu belohnen.“
„Hä?“
„Ist das wahr?“
„N-Nun ja …“
Die Adligen verstummten schnell, die meisten schämten sich für das, was sie gerade noch gesagt hatten. Ich schätze, es war wirklich die richtige Entscheidung gewesen, einen Paladin mitzunehmen.
David schien als Paladin selbst von den anderen Adligen hoch geachtet und respektiert zu sein. Allerdings starrten sie uns immer noch mit misstrauischen Blicken an, als wären wir Freaks.
Aber ich hätte wissen müssen, worauf wir uns einlassen, als wir die Einladung angenommen haben, vor allem, weil der König beschlossen hatte, daraus ein Bankett zu machen und nicht nur ein privates Treffen.
Vielleicht wollte er, dass die Adligen uns kennenlernen und uns anerkennen.
„Nun, das hat ja gut angefangen“, seufzte Mark. „Wie auch immer, ich denke, wir sollten einfach hier sitzen bleiben und warten, bis der König auftaucht.“
„Ja“, stimmte ich zu. „Lass uns einfach entspannen und so tun, als wäre alles normal … Rita.“
Ich warf Rita einen bösen Blick zu, die schon wieder im Begriff war, sich mit jemandem zu streiten.
„Okay, okay …!“, seufzte sie und verschränkte die Arme.
Nachdem das erledigt war, versuchten wir, wenigstens das Essen des Banketts zu genießen. Allerdings wollte keiner der Adligen mit uns sprechen, sodass wir den Ort größtenteils alleine genießen mussten.
„Na ja, wenigstens ist das Essen nicht schlecht“, meinte Rita und stopfte sich mit kleinen Cupcakes voll. „Hey, du da, bring mir noch mehr Wein“, rief sie einem Butler zu.
„J-Ja …“, antwortete der Butler und brachte ihr eine ganze neue Flasche, die er neben ihr abstellte. Rita öffnete sie schnell und begann, direkt aus der Flasche zu trinken …
„Puh! Ich liebe das, hier kann ich mich ohne Konsequenzen zu Tode trinken.“ Sie lachte herzlich.
„Ich weiß nicht, ob es keine Konsequenzen gibt … Aber ich denke, du hast recht, dass wir essen und trinken können, was wir wollen.“ Ich lachte und nippte selbst an meinem Wein. Er war ziemlich gut; er hatte einen starken Geschmack mit einem aromatischen Duft, der einen in den siebten Himmel versetzte. „Hmmm~“
Außerdem gab es kleine geröstete Brotscheiben mit gebratenem Fleisch, Garnelen und Kartoffelsalat sowie eine Auswahl an vielen verschiedenen bunten Saucen aus aller Welt.
„Lecker! Ich kann gar nicht aufhören, davon zu essen!“ Acorn verschlang eine große Schüssel mit gerösteten Nüssen, die mit bunten Bonbons verziert waren.
„Hey, Acorn, iss nicht alles auf!“, sagte Nieve, die sie auch genoss, aber das kleine Eichhörnchen ließ nichts für die anderen übrig.
„Das Essen der Menschen ist im Vergleich zu den Mahlzeiten in meinem Land definitiv leichter“, analysierte Brisingra. „Normalerweise essen wir zu jeder Mahlzeit reichlich gebratenes Fleisch, Kartoffeln und Käse. Aber hier ist alles eher klein, sogar das Fleisch sind nur kleine Steaks.“ Trotzdem schmeckte es ihr. „Ich hatte das Essen zu Hause immer so satt, es kam mir vor, als wollte mein Vater mich mästen.“
„Ehrlich gesagt, hat mir die Küche der Zwerge besser geschmeckt“, lachte Mark. „Die größeren Portionen passen besser zu mir … Ich schmecke kaum etwas, wenn die Portionen so klein sind.“ Er konnte mit seinen riesigen Fingern kaum etwas aufheben und in seinen großen Holzmaul stecken.
„Ich kann dich füttern, wenn du willst, mein Lieber“, lächelte ich, kletterte auf ihn und setzte mich auf seine Schulter. „Hier.“ Ich gab ihm einen Cupcake.
„D-Danke“, sagte er verlegen. „Ah, vielleicht sollte ich versuchen, meine Größe zu verringern? Ich habe noch nie versucht, kleiner als meine Grundform zu werden …“
„Hm? Hast du es schon mal versucht?“, fragte ich neugierig. „Warum nicht? Deine Kontrolle über deinen Körper sollte doch weit genug fortgeschritten sein, denke ich.“
„Stimmt …“, nickte Mark und begann sich schnell zu konzentrieren.
Um unsere Körper aus Holz zu verwandeln, leiten wir sowohl Mana als auch spirituelle Energie in sie hinein, wodurch das Holz seine Form verändert und entweder größer oder kleiner wird.
Das erfordert einiges an Konzentration und Geschick, und anscheinend haben nicht viele Spieler dieses Problem gemeistert, weshalb Rassen wie wir oder Schleime so selten sind, da sich die Leute nicht an ihre Körper gewöhnen können.
Wir sind in dieser Hinsicht jedoch ziemlich einzigartig, da wir uns sehr schnell daran gewöhnt haben, als ob sie schon immer zu uns gehört hätten, und wir konnten sie nach unseren Wünschen formen.
Nun, Mark hat, wie er selbst sagte, länger gebraucht, um sich daran zu gewöhnen, aber Jenny und ich konnten von Anfang an unsere Formen ohne Komplikationen nach unseren Wünschen formen und gestalten.
Knack… KNACK!
Das Geräusch von Titans Körper, der brach und an Größe verlor, hallte überall wider, während seine Form langsam Gestalt annahm, da seine spirituelle Energie ihm half, sie nach seinen Wünschen umzugestalten.
FLAAASH!
Plötzlich blickten mehrere Adlige auf die Szene, als seine riesige und massige Gestalt viel kleiner wurde und nur noch etwa dreißig Zentimeter größer war als seine menschliche Erscheinung.
Und seine Haut … wurde ebenfalls klar und weiß und weich, genau wie die Haut, die ich auf diesem Körper erzeugen kann. Sein Gesicht war genauso gutaussehend wie sein echter Körper, und sein Haar … war lang und bestand aus Holzästen und Wurzeln. Sein muskulöser Körper, bedeckt von leuchtenden Runen, ließ ihn wie einen alten Gott aussehen.
Während er sich verwandelte, fiel ich schließlich in seine Arme.
„Da, du bist fast gefallen, haha“, kicherte er.
Seine Umarmung fühlte sich wärmer an als zuvor und noch persönlicher …
„Elayne?“
Ich konnte nicht sprechen, ich errötete, als ich seine große, muskulöse Brust streichelte.
Er ist so heiß!
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