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Elayne fühlte sich, als wäre ihr Verstand in drei Egos geteilt, und ihr Haupt-Ego wurde durch einen endlosen Tunnel aus rosa und violettem Licht geschickt.
FLAAASH!
Als sie die Augen öffnete, befand sie sich an einem völlig anderen Ort als dem seltsamen, traumhaften Burgverlies, in dem sie noch vor Sekunden gewesen war.
Ihr war etwas schwindelig und ihr Kopf tat sehr weh … Aber in diesem Moment konnte sie sich nicht wirklich um ihre eigenen Schmerzen kümmern. Sie musste zuerst …
Zuerst …
„Papa! Mama! Schaut mal, von hier aus können wir die ganze Stadt sehen!“
„Wow! Schau dir diese Aussicht an! Unglaublich …“
„Äh …?“
Elayne wusste nicht, was los war. Sie saß in einem Riesenrad und schaute in die Ferne. Die wunderschöne Aussicht auf die Stadt bei Nacht überwältigte sie.
„Was war ich …? Eh?“ Elayne fühlte sich benommen, ihre Erinnerungen verschwammen, als könne sie sich nicht mehr genau erinnern, warum sie hier war und ob das, was sie zuvor erlebt hatte, überhaupt real war.
„Mama, geht’s dir gut?“
Da hörte sie die Stimme ihrer geliebten Tochter direkt neben sich. Ein süßes kleines Mädchen mit smaragdgrünen Augen und langen schwarzen Haaren tauchte auf und neigte den Kopf, weil sie sich fragte, warum ihre Mama so komisch aussah.
Es war ihre geliebte Elena, als sie noch viel jünger und unschuldig war. Damals war sie voller Leben und Energie gewesen … ganz anders als jetzt.
„E-Elena?“ Elayne war verwirrt. „Eh? Seit wann bist du so klein?“
„Klein?“ fragte Elena und hob eine Augenbraue. „War ich vorher groß?“
„H-Häh?“ Elayne schaute dann zu der Person hinter ihrer Tochter.
„Was ist los? Ist dir von der Fahrt ein bisschen schwindelig?“ fragte ein junger Mann mit kurzen schwarzen Haaren und schwarzen Augen.
„F-Fran… Francis?“ Elayne traute ihren Augen nicht, als sie ihn sah.
Die Liebe ihres Lebens, der Mann, den sie geheiratet hatte und mit dem sie eine Tochter hatte. Der Mann, der ihr so viel Freude und Glück in ihrem Leben geschenkt hatte, und der Mann…
Der Mann, der sie verlassen hatte, nachdem er den Kampf gegen den Krebs verloren hatte.
„Ja? Ist alles in Ordnung?“ fragte er besorgt.
„Das ist …!“ Elayne kämpfte gegen die Tränen an und versuchte, sich an etwas sehr Wichtiges zu erinnern. „Aber … du … du bist nicht … nein … das ist … Ah!“
Und dann wurden die verschwommenen Erinnerungen in ihrem Kopf viel klarer, sie erinnerte sich, dass sie hierher gekommen war, um ihre Tochter aus einem Traum zu holen.
Dieser wunderschöne Traum … In dem ihr Mann noch lebte und sie gemeinsam die Erinnerungen an den Ausflug in den Vergnügungspark wiedererlebten.
Wie konnte sie diesen Tag jemals vergessen?
Nur wenige Tage später wurde bei ihrem Mann Lungenkrebs diagnostiziert.
„M-Mama?“ Elena war nervös, als würde auch sie etwas spüren … etwas, das mit den seltsamen Reaktionen ihrer Mutter zu tun hatte.
„Elena…“ Ihre Mutter umarmte sie schnell, als sie an der Schulter ihrer Tochter zu weinen begann. „Es tut mir so leid, Elena… Ich weiß, wie sehr du deinen Vater geliebt hast… Ich fühle mich so schlecht, dass ich dich hier wegbringen muss… Ich wünschte… wir könnten alle zusammen hier bei ihm sein, für immer…“
„M-Mama?“ Elena war verwirrt, während ihr Mann still blieb.
Elayne spürte, wie ihre kleinen Hände zitterten, als sie sie festhielt und ihre geliebte Tochter nicht losließ … Ihre Mutter fühlte sich in diesem Moment wahrscheinlich noch schlimmer als sie.
„Ich weiß, dass es wehtut … Ich weiß, dass es auch jetzt noch wehtut!“, fuhr Elayne weinend fort. „Aber du musst aufwachen, meine Liebe!
Das ist nicht … das ist nicht real! Wenn du hier noch länger bleibst … wirst du sterben … Ich will dich nicht verlieren! Ich habe schon deinen Vater verloren, ich kann mir nicht vorstellen, dich auch noch zu verlieren!“
Während die warmen Tränen ihrer Mutter die Schultern des Mädchens bedeckten, wurde ihr schnell klar, dass sie Recht hatte … Dass die Gefühle, die sie seit heute Morgen hatte, richtig waren.
Das alles war nur ein Traum … eine Erfindung.
Und es war nicht real.
„Nngh…“, Elena versuchte nicht zu weinen, aber dann flossen Tränen aus ihren großen Augen. „Aber ich will nicht… Ich will Papa nicht wieder verlieren!“
„Aber Elena! Das ist nicht…!“, flüsterte Elayne. „Bitte…“
„Papa!“, schrie Elena, rannte zu ihrem Vater und umarmte ihn.
Ihr Vater blieb still, schockiert von dem, was er hörte. Dennoch umarmte er sie fest, küsste sie auf die Stirn, wischte die Tränen seiner Tochter weg und dann die seiner Frau.
„Es ist in Ordnung … Ich verstehe jetzt.“ Er seufzte. „Ich bin nicht real … Richtig? Dieses … dieses schwache Gefühl, das ich seit heute Morgen hatte. Als würde ich etwas aus längst vergangenen Zeiten wiedererleben …“
„Du weißt es?“, fragte Elayne schockiert. „Warte, wie? Was ist los? Bist du …?“
„Ich weiß es auch nicht …“, lachte Francis. „Aber ich würde es niemals wagen, meiner Frau nicht zu vertrauen. Es tut mir leid, Elena, aber du musst aufwachen.“
„Aber Papa …“, weinte Elena weiter an seiner Brust. „Als du weg warst, wusste ich nicht, was ich tun sollte! Ich fühlte mich so verloren … Bitte … Ich will nicht, dass du mich verlässt!“
„Das werde ich nicht“, lächelte ihr Vater.
„Francis!“, rief Elayne und umarmte ihn ebenfalls.
„Ich werde euch nicht verlassen. Niemals.“ Elaynes Mann seufzte und lächelte die beiden an. „Ich werde immer in euren Herzen bleiben. Die Erinnerungen, die ihr an mich habt, halten mich am Leben. Vielleicht fühle ich mich gerade deshalb so real, weil ihr diese Erinnerungen so sehr schätzt. Ich liebe euch beide so sehr … Deshalb musst du aufwachen.“
„N-Nein!“, schrie Elena immer lauter und klammerte sich an ihren Vater.
„Bitte, Elena … Ich will nicht, dass du stirbst“, weinte Elayne.
„Bitte …“ Ihr Vater sah ihr in die Augen. „Du musst erwachsen werden, Elena … Bitte, geh mit deiner Mutter. Sie liebt dich so sehr und tut immer alles, um dich zu unterstützen und zu beschützen … Bitte, Elena … Geh mit ihr.“
„Schnief…“, Elena weinte weiter, während sie ihre Mutter umarmte.
Die ganze Welt um sie herum begann zu zerfallen, als würde die Realität selbst versuchen, sich wieder so zu ordnen, wie sie vorher war.
Die wunderschönen Lichter des Vergnügungsparks verschwanden einer nach dem anderen. Der traumhafte Sternenhimmel, die wunderschöne Aussicht auf die Stadt, das Riesenrad…
Und dann verwandelte sich Elenas Vater langsam in Lichtpartikel, mit einem Lächeln auf seinem Gesicht.
„Bitte … lebe …“
„PAPA!“
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