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Titania wachte mitten in der Nacht auf, als sie panische Schreie und Stimmen von unzähligen Feen hörte, die voller Angst davonrannten.
Eine riesige Armee aus Schlangen, von Schatten bedeckten Krähen und wandelnden Pilzen griff das Dorf an, zerstörte die Mauern, die Häuser, die Ernte der Feen und griff sogar die Feen selbst an. Viele von ihnen lagen tot auf dem Boden. Titania’s Herz schlug schneller, als würde ihre ganze Welt zusammenbrechen. Und zu allem Übel passierte noch etwas Schrecklicheres: Der Baum wurde von Dunkelheit umhüllt.
Sie sah mehrere Gestalten über dem riesigen, prächtigen Baum. Ein riesiger schwarzer Pilz verbreitete Sporen, die die Rinde des Baumes infizierten und ihn schwächten, indem sie ihm alle Nährstoffe entzogen. Eine wütende, riesige Krähe verschlang alle Blätter, Blüten und Früchte des Baumes und zerstörte alle seine Äste mit schwarzer Magie.
Und … eine riesige, wütende, violette und schwarze Schlange, die die Wurzeln des Baumes mit ihrem Gift biss und vergiftete und ihn bösartig infizierte. Der gesamte Baum zerfiel innerhalb weniger Minuten, nachdem sie mit ihrer neu gewonnenen Kraft angegriffen hatten, während die Dunkelheit des Miasmas den Großen Baum infizierte und jedes bisschen Leben, das ihm noch geblieben war, verschlang …
„Nein … Nein …!“
Titania geriet in Panik; sie konnte nicht glauben, was sie sah.
Das waren ihre Freunde, diese drei waren diejenigen, mit denen sie aufgewachsen war, ihre geliebte Familie. Diejenigen, die sie fast jede Nacht vermisst hatte, wenn sie sich allein fühlte und nicht von all der Arbeit abgelenkt war, die die Feen ihr aufgetragen hatten.
Verzweiflung überkam ihr Herz, Tränen traten ihr in die Augen, ihr ganzer Körper zitterte vor Entsetzen. Ihre Freunde verschlangen ihre Mutter, den Großen Baum. Sie rissen ihn gnadenlos auseinander, zerstörten ihn, vergifteten ihn…
War der Baum nicht auch ihre Mutter?
Es schien, als wäre ihnen das egal…
„NEIN!“
Titania schrie, als eine enorme Menge Magie aus ihrem Körper hervorbrach. Schnell packte sie alle Überlebenden ihres Dorfes und die letzten Äste, die vom Baum gefallen waren, und flog mit ihnen in Sicherheit. Mit ihren Kräften schuf sie ein Reich und ließ ihre Kinder dort zurück.
„Mutter! Was ist los?“
„Mama … alle sind tot …!“
„Ich habe Angst …“
„Aua … es tut weh …“
„Die Dunkelheit … überall ist Dunkelheit … überall!“
Ihre Kinder gerieten in Panik, Verzweiflung ergriff schnell ihre jungen Gemüter.
Titania konnte nicht antworten, sie wusste nicht, was sie sagen oder tun sollte …
„HALT!“
Sie flog in den Himmel, während riesige Mengen an Magie aus ihrem ganzen Körper strömten, göttliche spirituelle Essenz floss und die Kraft des Lebens, des Lichts und der Natur heraufbeschwor.
Ihre gewaltige Präsenz ließ ihre ehemaligen Freunde schnell zu ihr blicken, während der Baum längst nicht mehr zu retten war, starb und in Stücke zerfiel …
„Saphee! Huginn! Terra? Warum?! Warum tut ihr das?! Was ist in euch gefahren?! Wer sind diese Monster?! Was … ist hier los?“
Titania schrie verzweifelt um eine Antwort, aber ihre ehemaligen Freunde sahen sie nur mit Hass und Verachtung an …
„Was hier passiert, hast du verdient…!“, sagte Huginn.
„Du hast uns im Stich gelassen…“, sagte Terra.
„Das ist nur Karma!“, brüllte Saphee wütend und griff Titania plötzlich an.
„Wartet! Was macht ihr da…? Nein…! Bitte hört auf! Ich will nicht mit euch kämpfen!“, schrie Titania und schuf Barrieren, um sich vor ihren Angriffen zu schützen.
„Wir werden alles verschlingen, was du liebst, Titania!“
„Nachdem du unsere Herzen gebrochen hast, bleibt uns nichts als Hass!“
„Wir werden alles zerstören, was du liebst, alles, was dir lieb und teuer ist!“
Ihre Stimmen, ihre Gedanken, ihr ganzes Wesen hatten sich verändert … Titania spürte, dass etwas Seltsames vor sich ging, dass ein Wesen ihre Gedanken und Körper kontrollierte.
„Bitte hört auf … BITTE!“
BLITZ!
Zwischen Tränen hindurch erschien ein heller Blitz aus ihrem Körper, so hell und mächtig, dass er alle Monster zu verbrennen begann und sie zu Asche verwandelte. Unterdessen verspürten die riesigen Giganten Schmerzen und Qualen, ihre gesamten Körper begannen zu brennen.
„CRAAAAHH…!“
„AAAGHH…!“
„GRYYAAAAHH…! Verdammt, Titania! Ich hasse dich! Ich HASSE DICH!“
Saphee brüllte wütend, während sie und die anderen beiden aus Angst vor weiteren Verletzungen davonflogen. Titanias Licht umhüllte den umliegenden Wald und hüllte ihn in Licht. Sie rannten und rannten immer weiter und versteckten sich in der Dunkelheit, wo das Licht sie nicht erreichen konnte…
Und als die Sonne am Horizont aufging, saß Titania inmitten von Asche. Der gesamte Große Baum war zerstört und durch den Miasma und das Gift verbrannt.
Tränen flossen unaufhörlich aus ihren Augen und fielen auf den Boden vor ihr.
„Nein … Mutter …!“
Sie berührte die Äste, die alle zerbröckelten. Die Schönheit und spirituelle Aura ihrer Mutter, des Großen Baumes, war nirgends mehr zu sehen. Nur ihr totes Gerippe blieb übrig, nicht einmal die Wurzeln waren verschont geblieben.
„Warum … Warum nur …?“
Während Titania voller Reue weinte, bemerkte sie einen kleinen Sämling, der alles überlebt hatte. Er war so klein und zerbrechlich, aber er strahlte immer noch einen kleinen Teil der Kraft des Großen Baumes aus.
„Ah …“
Sie flog auf ihn zu, umarmte ihn und beschützte den Sämling, riss ihn schnell aus der verdorbenen Erde, hauchte ihm Magie und Leben ein, während sie davonflog, und pflanzte ihn an einem anderen Ort, weit weg vom Miasma.
„Du bist das Letzte, was von ihr übrig ist … Du bist … der Baum des Anfangs …“
Der kleine Baum schien hartnäckig zu sein und wuchs trotz der Dunkelheit, die den Wald befallen hatte, immer größer. Langsam entwickelte er eine Resistenz gegen die Dunkelheit, und obwohl sie den Rest des Waldes, der den Kontinent bedeckte, langsam verschlang, blieb dieser kleine Fleck Wald erhalten und wurde von Titania und den überlebenden Feen „Wald des Anfangs“ genannt.
Saphee, Huginn und Terra blieben am Leben, lauerten in der Dunkelheit, vermehrten sich erneut, eroberten das Land und infizierten es mit Dunkelheit. Der Kontinent selbst hatte jedoch einen eigenen Willen, und die Götter wollten nicht zulassen, dass diese Dunkelheit, die vom Dämonenkönig von Miasma stammte, einen weiteren Kontinent eroberte.
Sie kämpften zurück, aus Übersee kamen Menschen, die dieses neue und öde Land eroberten, und aus den Tiefen der Berge tauchten Zwerge auf. Auch Elfen, die die Katastrophe auf einem anderen Kontinent überlebt hatten, tauchten hier auf und wanderten durch die endlosen Graslandschaften. Die Wüsten wurden von Wüstenelfen und Dragonoiden bevölkert, und selbst in diesem Land, das nichts mehr von seinem früheren Glanz hatte, blühte das Leben.
Titania wurde langsam älter, sie überwand ihre Trauer, aber selbst nach Jahrtausenden konnte sie nie wirklich vergessen, was dort passiert war …
Bis eines Tages, Tausende von Jahren nach den Ereignissen, ein Mensch in ihren Wald kam.
Das Seltsamste daran war, dass er sich mit den Myconiden angefreundet hatte, einem Volk von Pilzmenschen, die in einem kleinen Stamm in diesem Wald lebten … Er war wirklich seltsam, aber er hatte ein wunderschönes, strahlendes Lächeln und ein ehrliches Herz.
„Mein Name ist Lucious, ich bin ein Ritter des Leuchtenden Königreichs. Es ist mir eine Ehre, die Königin der Feen zu sehen.“
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