„Ich nehme das Gold und die Antiquitäten mit. Habt ihr irgendwas dazu zu sagen?“, fragte Bai Meiyue, während sie die beiden Männer ansah, die schnell verneinend mit dem Kopf schüttelten.
Pah! Als ob sie es wagen würden, mit ihr zu kämpfen und ihr diese Vorräte wegzunehmen. Außerdem waren Gold und diese Sachen nicht mehr so wertvoll wie früher. Jetzt brauchten sie mehr als Gold, sie mussten an Vorräte für den täglichen Bedarf kommen, denn nur so konnten sie überleben.
Xie Yi räumte zusammen mit Xiao Wu und Bai Meiyue das Lagerhaus auf. Das dauerte weniger als drei Stunden, da alles bereits verpackt und in Lastwagen verstaut war.
„Diese Bastarde haben einen leichten Tod“, spottete Xiao Wu, während er auf die verpackten Sonnenkollektoren schaute.
Was musste er noch verstehen, nachdem er diesen Anblick gesehen hatte? Es war gut, dass sie beschlossen hatten, diese Bastarde zu hintergehen, bevor sie sie hintergehen konnten. Zu denken, dass sie warten wollten, bis sie von den Zombies getötet würden, um dann diese Waren mitzunehmen.
„Okay, verschwenden wir keine Zeit.“ Xie Yi fand auch, dass Lao Shen zu weit gegangen war, aber gleichzeitig hatte ihm dieser Vorfall die Augen geöffnet. Er würde anderen nicht mehr mit dem gleichen Vertrauen begegnen wie in normalen Zeiten.
Xie Yi brachte Bai Meiyue zum Sunshine Deluxe. Unterwegs trafen sie auf mehrere Zombies, um die sich Bai Meiyue kümmerte, während sie mit ihren übernatürlichen Kräften die Zombiekerne an sich nahm. Sie versteckte sie, ohne dass die beiden Männer etwas bemerkten.
Als sie in der Wohnung ankamen, stellte Bai Meiyue fest, dass der Wasserstand wieder gesunken war. Das überraschte sie nicht, da dies auch in ihrem letzten Leben so gewesen war.
Nach dem Tsunami sank die Temperatur erneut und es wurde so kalt, dass es für Menschen unmöglich war, draußen in der Kälte und im Schnee zu überleben.
Und dieses Wetter führte zu noch mehr Chaos. Da der Schnee alles gefroren hatte, auch das Trinkwasser, schienen die Menschen verrückt geworden zu sein. Sie griffen jeden an, um an ein paar Vorräte zu kommen.
Bai Meiyue erinnerte sich noch gut daran, wie sie draußen in der Kälte ausharren musste, während die Familie Bai sicher in der Wärme der Villa blieb. Oft schickten sie sie zusammen mit Bai Feng nach draußen, um Vorräte zu besorgen, obwohl sie wussten, dass die Temperaturen draußen genug waren, um jemanden erfrieren zu lassen.
Sie stieg aus dem Lastwagen und sagte zu den beiden Männern und den anderen Jungen, die unterwegs mitgenommen worden waren:
„Ich wohne im Penthouse 5003.“
„Ihr müsst nur diese Vorräte tragen und sie in die Wohnung bringen. Stellt sie einfach draußen ab, ich werde meine Brüder bitten, sie hereinzubringen.“
„Okay, Fräulein Bai“, sagten die Jungs und machten sich sofort an die Arbeit. Sie trugen die Kisten mit den Vorräten nacheinander hinein, während Bai Meiyue ins Gebäude ging.
Die Flüchtlinge, die sich in der Lobby drängten, sahen Bai Meiyue mit neidischen Blicken an.
Sie alle schauten auf die Vorräte, die die Männer in Bai Meiyues Etage trugen, und grinsten neidisch.
„Schau dir das an. Obwohl die Lage noch nicht so schlimm ist, können einige Frauen nicht anders, als Ärger zu machen. Sie muss irgendwelche schmutzigen Tricks angewendet haben, um diese Sachen zu bekommen.“
„Ich glaube, sie hat diesen Männern gedient, um diese Vorräte zu bekommen. Sie sieht hübsch aus, das muss ihr leicht gefallen sein.“
„Es ist so gut, ein hübsches Gesicht zu haben. Zieh einfach deine Kleider aus und hol dir Vorräte, ohne etwas zu tun, außer auf dem Rücken zu liegen, anders als wir. Wir müssen uns auf unsere Hände verlassen.“
„Du tust immer so, als wärst du besser als wir, aber am Ende bist du auch nur ein Spielzeug in den Händen dieser großen Männer.“
Bai Meiyue hielt inne und drehte sich zu dem Mann um, der gerade seinen Kommentar beendet hatte. Sie drehte sich auf dem Absatz um und ging auf den Mann zu, der daraufhin erstarrte und sie ängstlich ansah.
„Du – was hast du vor – AHHHH!“
Das Gesicht des Mannes war von einem Ende zum anderen aufgeschlitzt, sodass sein Mund offen stand und er ihn nicht mehr schließen konnte.
Für einen Moment war es in der gesamten Lobby still und alle starrten Bai Meiyue mit angehaltenem Atem an.
„Wenn du deinen Mund nicht schließen kannst, dann kannst du ihn auch gleich offen lassen.“
Dann drehte sie sich auf der Stelle um und ging mit dem Dolch in der Hand davon.
Dieses Gebäude war noch weit von der Hauptstadt entfernt, was bedeutete, dass die Zombies hier noch nicht aufgetaucht waren. Aber Bai Meiyue hatte es nicht eilig; bei so vielen Menschen, die von diesen mutierten Ratten gebissen worden waren, würde es eher früher als später passieren.
Diese Leute konnten noch ein bisschen länger springen.
Alle schauten zu Bai Meiyue, die die Treppe hinaufgegangen war, und starrten sie erschrocken an.
Diese Frau … sie war wirklich verrückt!
Nachdem Xie Yi und die anderen gegangen waren, bat Bai Meiyue ihre Brüder, insgesamt fünfzehn Fässer mit 12 Litern Benzin, 55 Fässer mit 120 Litern Benzin und 400 Sets warme Kleidung zu holen, darunter auch etwas Kohle und Grundnahrungsmittel, die man bei der eisigen Kälte gebrauchen konnte.
In den restlichen Kisten waren 40 Solarzellen, 19 Heizstäbe, 8 spezielle Handys, 14 Generatoren, 25 Wasserfilter und Motoren, 30 Fässer Speiseöl und 100 Sets Arktisjacken und Winteranzüge mit rutschfesten Stiefeln.
Außerdem gab es mehrere Powerbanks.
Das Gold und die Antiquitäten steckte sie in ihre Raumtasche, als ihre Brüder nicht auf sie achteten.
„Wo hast du das alles her?“, seufzte Bai Jixuan, während er auf der Couch lag. Er fühlte sich total nutzlos, als er sah, wie seine Schwester im Haus hin und her rannte, während er mit einem Tritt in die Rippen auf dem Bett lag.
„Jemand hat mir geholfen“, antwortete Bai Meiyue in einem beiläufigen Ton. Sie schaute auf die Uhr an der Wand, bevor sie sich zu ihrer Mutter umdrehte. „Mama, ich habe Hunger. Kannst du mir etwas zu essen machen?“
„Was möchtest du essen?“, fragte Mutter Bai sofort.
„Etwas Leckeres.“ Als letzte friedliche Mahlzeit dieser Welt.
