Lei Qian hob den Kopf und sah Dacheng an. Mit hochgezogenen Augenbrauen fragte er: „Was meinst du damit?“ Lei Qian war als sehr eigensinniger Mensch aufgewachsen. Wenn er sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hatte, konnte niemand seine Entscheidung ändern. Aus diesem Grund hatten seine Eltern ihn nie zu einem Blind Date gedrängt.
Sie wussten, dass er jemanden in seinem Herzen trug, und drängten ihn daher nie, sich nach einer anderen Frau umzusehen, denn sie wussten, dass Lei Qian das niemals akzeptieren würde. Selbst seine Eltern zwangen ihn nie, eine Entscheidung zu treffen, die er nicht wollte. Für wen hielt sich Dacheng also?
Dacheng lächelte ihn an und sagte in einem schmierigen Ton: „Es ist nichts, Chef Lei, ich habe dich nur gebeten, etwas netter zu Frau Lu zu sein. Man kann nie wissen, vielleicht merkst du eines Tages, dass die Perle, die du gesucht hast, nichts als ein Fischauge war.“
Obwohl er keine Namen nannte, reichte die Verachtung in seinem Tonfall aus, um Lei Qian dazu zu bringen, den Mann mit einem Anflug von Verärgerung und Wut anzustarren. Er sagte zu ihm: „Und warum geht dich das etwas an? Es ist mein Leben und nicht deins; selbst wenn ich einen Fehler mache, bin ich derjenige, der dafür geradestehen muss. Wer bist du denn, dass du mich warnst und mich sogar aufforderst, deine Warnung zu beherzigen?“
„Ich habe dich nur gebeten, dir alle Optionen offen zu halten und dich nicht auf eine einzige Sache festzulegen …“
„Muss ich dir das wirklich sagen?“, spottete Lei Qian und sah den Mann mit einem höhnischen Lächeln an. „Ich bin nicht wie diese Männer, die mit einer Frau spielen und dann eine andere heiraten. Meine Eltern haben mir beigebracht, Frauen zu respektieren, was bedeutet, dass ich niemals so etwas tun würde, wie in den Topf zu schauen, während ich aus der Schüssel esse!“
„Das …“ Dacheng sah Lei Qian mit einem fassungslosen Gesichtsausdruck an. Er öffnete den Mund, um die schockierende Nachricht von Bai Meiyues Schwangerschaft zu verkünden. Aber dann schluckte er seine Worte wieder herunter.
Dies war nicht der richtige Zeitpunkt, um Lei Qian von Bai Meiyues Schwangerschaft zu erzählen. Er würde warten, bis Bai Meiyue es nicht mehr leugnen konnte, und dann die Bombe vor Lei Qian platzen lassen. Er war sich sicher, dass Lei Qian ihn nicht mehr so behandeln würde, wenn er erst einmal die Wahrheit über die guten Taten von Bai Meiyue erfahren würde. Vielleicht würde er sogar zu seinem engsten Vertrauten werden!
Mit diesem Gedanken presste er die Lippen zusammen und hielt seine Wut zurück. Er drehte sich um und sah Bai Meiyue an; die Frau schaute ihn überhaupt nicht an und schien ziemlich ruhig zu sein, während sie mit Doktor Cui und den anderen über das Tragen der Instrumente diskutierte.
Ihre gleichgültige Haltung machte Dacheng ziemlich wütend. Aber angesichts der Situation konnte er im Moment nichts tun!
Er drehte sich um und ging zurück zu seinem Lkw, ohne auf die vielen Blicke zu achten, die auf ihn gerichtet waren.
Lei Qian war es egal, dass Lu Yin durch seine Worte verletzt worden war; er wusste, dass sie eine geborene Problemlöserin war, die dachte, dass er ihre Hilfe brauchte. Aber in Wahrheit brauchte er ihre Hilfe überhaupt nicht. Er war auch nicht jemand, der Probleme hatte. Er war seit seiner Kindheit kalt und ungesellig.
Das hieß aber nicht, dass er irgendein Trauma hatte.
Er seufzte genervt und ging dann auf der Suche nach Bai Meiyue los. Als er sah, dass sie immer noch mit Doktor Cui redete und die beiden ziemlich vertraut wirkten, presste er die Lippen zusammen, ging zu ihr hinüber und legte ihr dominant die Hand auf die Hüfte.
„Worüber redet ihr so intensiv?“, fragte er und schaute dabei zu Doktor Cui. Obwohl er kein Wort sagte, reichte sein Blick aus, um Doktor Cui eine Gänsehaut zu bereiten.
Er hob den Kopf und schaute zu Lei Qian, der ihn ansah, als wäre er sein Liebesrivale, und ein Schauer lief ihm über den Rücken.
Bai Meiyue drehte ihren Kopf nach oben und warf einen Blick auf den Mann, der Doktor Cui ansah, als wolle er ihn auffressen, und stieß ihn mit dem Ellbogen an. Sie sagte zu ihm: „Sei höflich. Wir haben nur über den Impfstoff gesprochen, den Doktor Cui entwickelt hat, als er im Krankenhaus eingesperrt war.“
Sie machte eine Pause und fügte hinzu: „Nur weil du Streit mit Fräulein Lu hattest, solltest du dich nicht einmischen.“
Als Lei Qian Bai Meiyues Worte hörte, dachte er zuerst, dass sie böse Absichten hatte. Er sah sie abwehrend an und sagte zu ihr: „Meine Liebe, ich behandle dich immer so aufrichtig, und du sagst so harte Worte zu mir.
Wann hatte ich denn einen Streit mit Ah Yin?“
„Ha, du sagst, du hättest keinen Streit mit ihr gehabt, aber du sprichst doch ganz lieb mit ihr“, spottete Bai Meiyue. Dann drehte sie sich um und ging weg, ohne den Mann zu beachten. Sie hatte jedes Wort gehört, das Lei Qian zu Lu Yin gesagt hatte, aber sie neckte ihn absichtlich für all die Neckereien, die er ihr an diesem Abend angetan hatte.
Als Lei Qian sie weggehen sah, war er sprachlos. Er wusste, dass sie böse Absichten hatte; man musste sie nur ansehen. In dem Moment, in dem sie den Mund aufmachte, sprühten Feuerwerkskörper aus ihrem Mund.
Er drehte sich zu Doktor Cui um und sagte zu ihm: „Halten Sie sich von ihr fern, okay?“
Nachdem er das gesagt hatte, drehte er sich um und rannte Bai Meiyue hinterher, während Doktor Cui ihm mit offenem Mund hinterherstarrte. Nach einer kurzen Pause fasste er sich wieder und schüttelte den Kopf.
Wer hätte gedacht, dass er eines Tages den Erben der Lei-Familie sehen würde, wie er einer Frau hinterherrannte, und das auch noch so erbärmlich?
