Chen Yuya drehte sich zu ihren Plastikfreundinnen um, die hinter ihr standen, und sagte zu ihnen: „Hab ich nicht recht? Ihr habt doch alle gesehen, wie gut Bruder Hu sie behandelt; wie könnte er sie betrügen? Egal, ob es schneit oder regnet, er bringt ihr immer Frühstück. Glaubt ihr wirklich, er würde sie betrügen?“
„Tsk, tsk … Bruder Hu hat so hart für dich gearbeitet. Er war bereit, dein Ochse und deine Kuh zu sein; wenn du ihn gebeten hättest, Öl aus Samen zu pressen, hätte er Tag und Nacht gearbeitet, um deinen Wunsch zu erfüllen.“
„Du hast so etwas getan; glaubst du, du verdienst ihn?“ fragte Chen Yuya, während sie Bai Meiyue ansah.
Die Plastikfreundinnen, die sie mitgebracht hatte, stimmten ihr zu; sie zeigten mit dem Finger auf Bai Meiyue und beschimpften sie. Mit lauten und nervigen Stimmen sagten sie, dass Bai Meiyue etwas Unverzeihliches getan habe.
Obwohl die Beweise direkt vor ihnen lagen, weigerten sie sich, sie zu glauben, da sie nicht mit der Wahrheit übereinstimmten, die sie glauben wollten.
Bald darauf begann eine öffentliche Schau, um Bai Meiyue zu demütigen, bei der die fünf zu ihrer eigenen Melodie sangen und tanzten.
Eine kleine, gedrungene Frau, die hinter Chen Yuya stand, stimmte ihr zu. Mit lauter Stimme nutzte sie die Gelegenheit, um Bai Meiyue zu blamieren. „Schwester Yuya hat recht. Du bist wirklich unverschämt; nur weil du einen reichen Gönner an Land gezogen hast, hast du deine Eltern und Bruder Hu ins Gefängnis gebracht? Das geht zu weit!“
„Bruder Hu hat dich so gut behandelt; wie kannst du ihm das antun?“, sagte eine andere Frau.
„Genau. Selbst wenn er einen Fehler gemacht hat, hat er doch so viel für dich getan – hättest du ihm nicht ein bisschen Respekt zeigen können? Ihr seid zusammen aufgewachsen, ein bisschen Nachsicht wäre doch nicht zu viel verlangt gewesen, oder?“
Diese Frauen wussten, dass Bai Meiyue tatsächlich das Opfer war. Aber wer hatte ihr gesagt, dass sie sich so leicht schikanieren lassen sollte? Sie unterstützten Chen Yuya nur, weil sie wussten, dass Bai Meiyues Schauspielkarriere danach vorbei sein würde, selbst wenn sie unschuldig war.
Niemand würde eine Frau akzeptieren, die mit einem anderen Mann geschlafen hatte und deren zweideutige Bilder im Internet verbreitet worden waren. Auch wenn sie fast sofort entfernt worden waren, blieb die Wahrheit doch dieselbe.
Da das so war, konnten sie diese Gelegenheit genauso gut nutzen, um sich mit Chen Yuya zusammenzuschließen.
Noch wichtiger war, dass Su Hu ein gutaussehender Mann war. Er war sanft und freundlich, wie ein Sonnenschein. Er half ihnen oft und war nicht geizig, wenn es darum ging, sie gut zu behandeln. Außerdem war er der einzige Sohn der Familie Su und ziemlich reich. Su Hu war in den Augen dieser Frauen der ideale Mann.
Hätte Bai Meiyue einfach mit ihm Schluss gemacht und ihn nicht ins Gefängnis geworfen, hätten sie vielleicht eine Chance gehabt, mit ihm zusammenzukommen.
Wie konnten sie sie also nicht hassen?
Um die Sache noch schlimmer zu machen, gingen sie zu Su Hu, und er sagte ihnen, dass er Bai Meiyue keine Vorwürfe mache. Sie müsse durch etwas, das er ihr angetan habe, verletzt worden sein, weshalb sie ihn ins Gefängnis geworfen habe.
Die Lügen waren leicht zu durchschauen, aber diese Frauen wollten sie nicht glauben. In ihren Augen war Su Hu immer noch ihr strahlender männlicher Gott.
Bai Meiyue hat sich nicht mit Chen Yuya oder einer der anderen dummen Frauen gestritten. Sie wusste, dass ihr das nichts bringen würde. Sie hat einfach gewartet, bis sie mit ihrem Theater fertig waren.
Aber dann hat sie Chen Yuya sagen hören:
„Bruder Su ist so ein guter Mensch. Er ist viel zu gut für dich. Du hast echt Glück gehabt, dass er dich genommen hat, obwohl du ihn gar nicht verdienst.
Wie kannst du es wagen, ihn so zu behandeln?“
Bai Meiyues Vernunft riss entzwei. Zu gut für sie? Der Mann, der ihren Sohn verkauft hatte, weil er nicht aufwachen konnte und er Angst hatte, dass sie einen anderen Mann bevorzugen würde? So ein Mann war zu gut für sie?
Ein Lachen entrang sich Bai Meiyues Lippen, bevor sie zu Chen Yuya stürmte.
Als Chen Yuya sah, dass sie auf sie zustürmte, als wolle sie sie schlagen, wich sie zurück. Sie hob die Hand, um Bai Meiyue zu ohrfeigen und zu zeigen, wer hier das Sagen hatte. Aber Bai Meiyue gab ihr keine Chance.
Sie packte ihren Arm und verdrehte ihn so, dass er hinter Chen Yuyas Rücken festgeklemmt war.
„Ahh! Was machst du da? Lass mich los. Ich sagte, lass mich sofort los!“, schrie Chen Yuya vor Schmerz und Qual, aber Bai Meiyue ließ nicht los. Stattdessen drückte sie Chen Yuya zum Eingang des Aufzugs und drückte ihren Kopf nach unten.
Mit ihrer freien Hand drückte sie den Knopf zum Schließen der Aufzugstüren.
„Schlampe, ich hatte vor, dich noch ein paar Tage in Ruhe leben zu lassen, bevor ich dich auf den magischen Weg schicke. Wie kannst du es wagen, vor mir zu stehen und dich wie ein Schwan aufzublähen, wo du doch nichts als eine schleimige Kröte bist?“
Bai Meiyue hasste Chen Yuya genauso sehr wie Bai Xue. Zwar war es diese weiße Lilie, die die Waffe gezückt hatte, aber Chen Yuya hatte sie dabei unterstützt.
Bai Xue hatte vielleicht vorgeschlagen, ihren Sohn zu verkaufen, aber diejenige, die die Tat begangen hatte, war Chen Yuya!
Sie wartete immer noch darauf, Chen Yuya ein wenig von der Hölle auf Erden schmecken zu lassen, warum musste diese Idiotin kommen und sie provozieren?
Auch wenn Chen Yuya noch jung war und bisher noch keine Gräueltaten begangen hatte, erinnerte sie Bai Meiyue dennoch an die Tage, als diese Schlampe sie ausgelacht hatte, nachdem sie ihren Sohn verkauft hatte.
Sie wagte es, sie auszulachen, hm? Dann würde Bai Meiyue ihr den Kopf abreißen. Mal sehen, wie sie lachen würde, wenn ihr verdammter Kopf zertrümmert wäre!
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