„Bist du sicher?“, fragte Meng Qibao. Da Meng Suisui den Schock, einen Zombie getötet zu haben, noch nicht überwunden hatte, war ihr Gesichtsausdruck immer noch etwas stumpf. Sie sah besorgt und verängstigt aus, was Meng Qibao Sorgen um sie machte.
Meng Suisui nickte jedoch und sagte zu ihrem kleinen Bruder: „Geh und bring diese Sachen ins Haus. Versteck sie gut, denn alle wissen, dass wir zwei Säcke Reis und Fleisch bekommen haben, also werden sie natürlich versuchen, uns diese Vorräte zu stehlen.“
„In Ordnung“, sagte Meng Qibao, warf einen Blick auf Meng Anzhi, der mit unfreundlichem Blick auf sie zukam, bevor er sich umdrehte und zur Wohnung ging.
Als Meng Anzhi sah, dass Meng Qibao mit den Vorräten weggegangen war, fluchte sie. Bai Xue hatte sie geschickt, um die beiden mitzubringen. Schließlich waren die Reissäcke zwar klein, aber immerhin Essen.
Sie ging zu Meng Suisui hinüber und sagte zu ihr: „Cousine, komm mit mir. Schwester Xue hat mich gebeten, dich mitzunehmen. Du und Baobao könnt bei uns wohnen.“
Als Meng Suisui nicht reagierte, fluchte Meng Anzhi erneut in ihrem Herzen. Es waren doch nur zwei Säcke Reis und ein bisschen Fleisch. Warum benahm sie sich so arrogant? Pah, sobald sie diese Vorräte in den Händen hielt, würde sie schon sehen, wie sie mit Meng Suisui fertig werden würde.
Außerdem konnten Meng Suisui und Meng Qibao jetzt Zombies töten, sodass sie sie ebenfalls zum Sammeln von Vorräten schicken konnte.
Sie presste die Lippen zu einem dünnen Lächeln zusammen und sagte dann zu Meng Suisui: „Schwester Suisui, ich tue das auch zu deinem Besten. Diese Bai Meiyue ist kein guter Mensch. Heute hat sie dich gebeten, einen Zombie zu töten, morgen wird sie dich bitten, eine ganze Horde Zombies zu töten. Vielleicht schleppt sie dich sogar mit auf die Jagd. Ist das nicht beängstigend? Komm mit mir, ich und Bruder Hu werden dich beschützen.“
„Ich gehe nicht“, schüttelte Meng Suisui den Kopf und antwortete. Obwohl ihr Gesicht blass war, waren ihre Augen entschlossen. „Und Frau Bai muss mich nicht zwingen, denn ich werde mit ihr auf die Jagd gehen.“
„Was?!“ Meng Anzhi sah Meng Suisui an, als wäre sie eine Idiotin; sie blinzelte und schluckte schwer.
War Meng Suisui verrückt geworden, nachdem sie diesen Zombie getötet hatte? Wie konnte sie sagen, dass sie auf die Jagd gehen würde? Hatte sie keine Angst, von diesen Monstern gebissen zu werden?
Sie wollte sich zurückziehen und weglaufen, aber Meng Anzhi blieb, wo sie war. Su Hu hatte sie auf eine Mission geschickt, und sie konnte nicht zurückkehren, ohne sie zu erfüllen. Was würde Su Hu denken, wenn sie ohne Reis und Fleisch zurückkäme?
Also unterdrückte sie ihren Schrecken, lächelte Meng Suisui steif an und sagte mit einiger Mühe: „Cousine Suisui, sei nicht albern. Die Welt da draußen ist gefährlich. Du solltest mit mir kommen und bei den Überlebenden bleiben. Laut Schwester Xue würde ihr Bruder früher oder später zurückkommen.“
„Nein“, Meng Suisui erinnerte sich noch gut an das, was Bai Meiyue vorhin gesagt hatte. Auch wenn das hart klang und andere vielleicht dachten, dass sie zu direkt und unhöflich zu ihnen war, wusste Meng Suisui, dass Bai Meiyue Recht hatte. Sie konnten sich vielleicht ein oder zwei Tage lang auf Bai Feng verlassen, aber konnten sie ihr ganzes Leben lang auf ihn zählen? Nein!
Bai Feng war auch nicht verpflichtet, sie großzuziehen. Er war vielleicht jetzt bereit, ihnen zu helfen, aber würde er das sein ganzes Leben lang tun? Er war vielleicht bereit, Bai Xue großzuziehen, aber das war, weil sie seine Schwester war. Wer waren sie für ihn?
Früher oder später würde er aufgeben und sie sich selbst überlassen.
Was Bai Xue anging, eine Frau, die ihrer eigenen Schwester den Verlobten weggenommen und gegen sie intrigiert hatte, wie konnte sie eine gute Frau sein?
„Das Ende der Welt steht bevor. Wenn wir nicht lernen, uns auf uns selbst zu verlassen, auf wen können wir uns dann verlassen? Bai Xue sagt immer, dass ihr Bruder Vorräte für sie und die Überlebenden bringen wird, aber wie lange wird er das noch tun?
Und würde er nicht seiner Schwester und seiner Familie den Vorrang geben? Warum sollte er euch diese Vorräte geben?“, sagte Meng Suisui mit kalter, zittriger Stimme. „Ich werde lieber hart arbeiten und mir meine eigenen Vorräte beschaffen, als darauf zu warten, dass jemand kommt und mich ernährt. Wenn ich meine Vorräte selbst jage, bin ich wenigstens sicher, dass ich satt werde!“
Dann drehte sie sich mit einem komplizierten Blick in den Augen zu Meng Anzhi um. Meng Suisui war zwar nicht besonders redegewandt, aber sie war auch nicht dumm. Sie konnte sehen, dass Meng Anzhi sie wegen der Vorräte gesucht hatte.
Sie drehte sich um und sagte zu Meng Anzhi: „Du solltest auch lernen, wie man Zombies tötet und jagt. Dann kannst du in diesen Zeiten überleben, Anzhi.“
Meng Suisui wollte sich nicht mehr mit Meng Anzhi beschäftigen. Sie war wirklich müde und hatte genug. Früher hatte sie sich wegen ihres Onkels und ihrer Tante um Meng Anzhi gekümmert.
Selbst als sie nach dem Tsunami in der Zombie-Armee gefangen waren und fast alle ums Leben gekommen wären, hatte sie Meng Anzhi beschützt, weil sie glaubte, dass sie die Einzige war, die noch von ihrer Familie übrig war. Aber jetzt konnte Meng Suisui nicht anders, als zu denken, dass sie genug für Meng Anzhi getan hatte.
Als Meng Anzhi sah, dass Meng Suisui nicht mit ihr zurückkehren wollte, biss sie die Zähne zusammen und sagte zu ihr: „Wenn das so ist, kannst du mir dann die beiden Säcke Reis und das ganze Fleisch geben, das du bekommen hast?“
Su Hu und Bai Xue hatten sie gebeten, ihre Cousinen mitzunehmen, damit sie den Reis und das Fleisch zurückbekommen konnten. Solange sie das mitnehmen konnte, war es ihr egal, ob Meng Suisui und Meng Qibao mit ihr zurückkamen oder nicht.
