Bai Meiyue fuhr zu der Wohnung, in der Shen Zhen vor der Apokalypse gewohnt hatte. Auf dem Weg dorthin traf sie auf ein paar Zombies, die im hellen Mondlicht herumtaumelten. Als sie die Zombies sah, konnte Bai Meiyue sich einer gewissen Aufregung nicht erwehren. Sie trat aufs Gaspedal und rammte die Zombies, die auf der Straße herumtaumelten.
Sie rammte und zermalmte die Zombies, ohne aus dem Motorboot auszusteigen, und stieg erst aus, als sie die Kristallkerne einsammeln musste. Doch gerade als sie ausstieg, bemerkte Bai Meiyue, dass die Geräusche die Zombies angelockt hatten, die in der Gasse und auf der Straße neben ihr herumtaumelten.
Mit ungeduldigem Blick starrte sie die Zombies an, die auf sie zukamen, und holte das große Fleischermesser heraus, das sie gekauft und in ihrer Raumtasche verstaut hatte. Sobald sie das Messer in der Hand hatte, drehte sie es zweimal, bevor sie sich auf die Zombies stürzte.
Sie war schnell und handelte entschlossen; sie zeigte keine Gnade, als sie die Zombies mit dem Fleischermesser in ihren Händen angriff. Als würde sie ein Stück Fleisch zerlegen, spaltete Bai Meiyue die Köpfe der Zombies. Wenn sie sie nicht in zwei Hälften schneiden konnte, zog sie eine Pistole und schoss auf sie, bis ihre Köpfe zu blutiger Brei wurden.
Nachdem sie die neue Zombiehorde beseitigt hatte, holte Bai Meiyue die Kerne mit der Messerspitze heraus. Sie riss sie heraus, warf sie in die Luft, wusch sie mit dem restlichen Wasser auf der Straße ab und steckte sie in ihre Taschenschachteln.
[Ding.]
[Seltener Kristallkern entdeckt; möchte der Host Punkte mit dem System tauschen?]
Bai Meiyue schaute auf die Benachrichtigung und zögerte. Sie hatte darüber nachgedacht, die antiken Gegenstände, die sie gesammelt hatte, einzutauschen, sobald sie genug Punkte gesammelt hatte, um das nächste Level auf einmal freizuschalten. Ihre Augen flackerten, aber sie widerstand der Versuchung, ihre Zombiekerne einzutauschen. Schließlich würden ihre Brüder sie in Zukunft brauchen. Sie beschloss, die Hälfte davon einzutauschen, wenn sie nach Hause zurückkehrte.
Dann sprang Bai Meiyue zurück in das Motorboot und fuhr an den anderen Straßen vorbei, in denen Zombies lauerten. Sie juckte es in den Fingern, sich um diese Zombies zu kümmern, aber sie tat es nicht. Schließlich hatte sie ihrer Familie nicht gesagt, dass sie weggehen würde; wenn sie bemerkten, dass sie nicht zu Hause war, würden ihre Brüder und ihre Mutter sich sicherlich Sorgen machen.
Es war besser, sich zu beeilen. Bai Meiyue fuhr mit ihrem Motorboot zu dem Wohnhaus, in dem Shen Zhen mit ihrer Familie lebte. Da der Wasserstand gesunken war, stand nur noch der Keller unter Wasser, die übrigen Stockwerke waren komplett trocken.
Daher lauerten ziemlich viele Zombies in dem Gebäude. Als Bai Meiyue die zahlreichen Zombies sah, hob sie ihr Messer und hackte auf diese Monster ein, bis sie sich einen Weg bahnen konnte.
Bald erreichte Bai Meiyue die Etage, in der Shen Zhen mit ihrer Familie wohnte. Doch in dem Moment, als sie den Flur betrat, ertönte ein durchdringender Schrei.
„MONSTER!“
Qiu Shuang sah mit grimmiger Miene zur Eingangstür des Flurs. Sie hatte das Gefühl, durch ihre Heirat in die Familie Shen all ihr Glück verloren zu haben. Kaum hatte sie in diese Familie eingeheiratet, steckte sie schon in Schwierigkeiten. Und zu allem Überfluss war ihr Mann auch noch ein Feigling, der sie nicht einmal beschützen konnte.
Sie versteckten sich alle in ihren Häusern und warteten darauf, dass jemand kam, um sie zu retten. Doch bevor jemand zu ihrer Rettung eilen konnte, bemerkte Qiu Shuang eine dunkle Gestalt, die sich in der Nacht ihrem Haus näherte, und schrie panisch auf.
Ihr Herz sank noch tiefer, als sie sah, dass die Gestalt vor ihrem Haus stehen geblieben war.
„Congyi! Tu etwas!“, schrie Qiu Shuang ihren Mann an.
Shen Congyi, der von Qiu Shuang gerufen worden war, hatte einen hässlichen Gesichtsausdruck. Er sah seine Frau wütend an. Diese Monster hatten Menschen gefressen, und sie alle hatten es mit eigenen Augen gesehen. Sie hatten gesehen, wie sie sich an den Gliedmaßen der Menschen gütlich getan hatten, die das Pech hatten, von ihnen gefangen zu werden. Was erwartete sie von ihm in diesem Moment?
Also ignorierte Shen Congyi das Geschrei seiner Frau und kauerte sich in den hinteren Teil des Hauses.
Bai Meiyue, die vor dem Haus stand, war genervt von dem ununterbrochenen Geschrei der Frau. Sie hob die Hand und schlug gegen die Tür: „Halt die Klappe! Bist du verrückt? Willst du die ganze Zombiehorde anlocken?“
Qiu Shuang, die geschrien hatte, verstummte, als eine junge Frau aus der Küche stürzte und ihr den Mund mit den Händen zuhielt. Erst dann atmete Bai Meiyue erleichtert auf. Sie schaute nach unten und seufzte, als sie sah, dass die Zombies nicht nach oben kamen.
Dann drehte sie sich zu der Tür vor ihr um und sagte: „Öffne die Tür.“
Natürlich öffnete niemand aus der Familie Shen die Tür, woraufhin Bai Meiyue drohte: „Wenn ihr die Tür nicht öffnet, muss ich sie aufbrechen. Wollt ihr, dass ich das Schloss aufbreche? Dann kann jeder in euer Haus kommen.“
Die Familie Shen glaubte Bai Meiyue nicht, aber als sie ihre Hand hob und so fest gegen die Tür schlug, dass sich ihre Hand an der Tür abzeichnete, wurde ihnen klar, dass diese Frau anders war als die anderen.
Mutter Shen schob Qiu Li nach vorne und bat sie, die Tür zu öffnen.
Qiu Li, die nach vorne geschoben wurde, schaute die Familie Shen düster an. Sie drehte sich zu ihrer Schwester um, die den Kopf gesenkt hielt und so tat, als würde sie nichts sehen. Qiu Li verzog verächtlich die Lippen, bevor sie sich umdrehte und zur Tür ging.
„Wer bist du?“, fragte Qiu Li, als sie Bai Meiyue vor der Tür stehen sah.
