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Kapitel 678: Die Dämonenjagd der Elfen (2)

Kapitel 678: Die Dämonenjagd der Elfen (2)

„Der Dämon hat nicht nur den Hain sabotiert“, sagte Draven schließlich mit leiser Stimme, damit sie nicht zwischen den knorrigen Baumstämmen hallte. „Er hat keine Tore eingeschlagen und keine Siegel zerstört. Er hat gelernt. Er hat die Syntax jedes Segens studiert, der in diese Wurzeln geritzt ist, und dann die Reihenfolge umgeschrieben, wie ein Komponist, der mit einer Schere eine Hymne zerlegt.“
Ein schwacher, kränklich violetter Schimmer huschte durch die Rinde hinter ihm und bestätigte still seine Worte, als würde der Wald selbst vor dieser Anklage zurückschrecken.

Sylvanna passte den Griff an ihrem Bogen an, ihre Knöchel wurden weiß. „Das ist kein Instinkt“, murmelte sie. „Das ist …“
„Strategie“, beendete Draven den Gedanken, ohne sie anzusehen. Sein Blick folgte den Rillen einer nahe gelegenen Baumwurzel und folgte unsichtbaren Bruchlinien, die nur er zu lesen schien.

Er atmete langsam ein und schmeckte die Luft in seinem Rachen. Harz, Lehm und ein kupferner Stich, der nicht hierher gehörte. „Es ernährt sich nicht von Leichen“, fuhr er fort. „Es ernährt sich von Glauben.“
„Glauben?“ Das Wort kam Sylvanna heiser über die Lippen, halb ungläubig, halb voller aufkommender Angst.

„Rituale“, erklärte Draven und trat um eine Ranke herum, die sich träge unter seinen Füßen wand. „Erwartungen. Harmonie. Der Hain lebt nicht nur von Wurzeln und Steinen – er basiert auf Konsens. Zeremonien. Überzeugung.
Schreib die Litanei um, und die Architektur gehorcht. Dieses Ding korrumpiert nicht nur das System –“ er klopfte mit den Fingerknöcheln gegen die verzogene Rinde, und der Baum zuckte zusammen – „es parasitiert die Weltanschauung, die es antreibt.“

Sylvanna schluckte. Ein Schweißtropfen wanderte in der Höhlenkälte von ihrer Schläfe zu ihrem Kinn. „Dann könnte es sich überall verstecken.“
„Im Prinzip“, sagte Draven. „Symbole sind Türen, wenn man das Schloss kennt.“

Er blieb unter einem schrägen Wurzelbogen stehen, hob zwei Finger und zeichnete ein Siegel in die Luft – fünf klare Striche, jeder mit chirurgischer Präzision gesetzt. Ein fünfeckiges Symbol erschien, dessen blassgoldene Linien einen Herzschlag lang leuchteten, bevor sie sich wie Nebel auflösten.
„Mind-Map-Köder“, erklärte er. „Eine alte Schaltungstechnik – nicht aus der Elfenkunst, aber kompatibel. Sie spürt Störungen in Seelensignaturen auf, besonders solche, die sich mit meiner überschneiden.“

„Weil es dich gesehen hat“, vermutete Sylvanna und beobachtete, wie der letzte Schimmer verblasste. „Das macht dich aufspürbar.“

Draven nickte nur. Er bestätigte es weder, noch leugnete er es, doch das Eingeständnis hing in der Luft wie Frost.
Der Weg wurde schmaler, bis schulterdicke Ranken ihre Arme streiften. Dornen glitzerten dort, wo Licht durch Risse über ihnen fiel. Alle paar Schritte stieß der Boden Sporenwolken aus, die schwach leuchteten und ihre Stiefel in ein flüchtiges Licht tauchten. In der Stille konnte Sylvanna ihren Puls hören, der etwas zu schnell schlug und in ihren Ohren pochte.
„Damals in dem Käfig“, sagte sie leise. „Es hat dich ausgesucht. Glaubst du, das war Zufall?“

„Seit wir die Grenze überschritten haben, war nichts mehr Zufall.“ Draven klang emotionslos, aber sie hörte die scharfe Ungeduld in seiner Stimme – Ungeduld nicht ihr gegenüber, sondern gegenüber den unsichtbaren Variablen, die sich nicht schnell genug offenbaren wollten.
Vor ihnen tauchte eine Gruppe halb umgestürzter Monolithen auf, deren Platten mit spiralförmigen Ranken bedeckt waren, die von schwach blauen Adern durchzogen waren. Eine seltsam warme Brise wehte über die Lichtung und ließ die Ranken schwanken. Die Bewegung erinnerte Sylvanna an Eingeweide, die von entfernten Schritten erschüttert wurden. Sie kämpfte gegen einen Schauer an.
Die Steine waren mit so alten Glyphen verziert, dass sogar Draven innehalten musste, um sie zu entziffern. Nach einem Moment stieß er einen kleinen, seltenen Laut der Verärgerung hervor. „Jemand hat mit einem Meißel an den Runen gearbeitet. Ganze Sätze fehlen.“

„Was bedeutet das?“
„Dass wir auf einer Brücke stehen, die vergessen hat, wo sie hinführt.“ Er deutete auf die Ranken. „Wenn man der Spirale zu weit folgt, faltet sich die Geometrie in sich selbst zurück. Der perfekte Ort, um den Verstand zu verlieren – oder ihn zu verstecken.“

Sylvannas Finger krallten sich um die Sehne ihres Bogens. „Und du willst trotzdem weitermachen?“
„Ich will nicht.“ Er sah ihr in die Augen – Feuer traf auf Feuer. „Ich muss. Die Spur führt direkt unter diesen Felsen hindurch.“

Sein Stiefel zog eine Furche durch den pulvrigen Lehm. Purpurrote Staubkörnchen schwebten auf, wie sterbende Glut, bis die Schwerkraft sie wieder zu sich holte. „Frisch“, murmelte er. „Eine Stunde, nicht mehr.“

Sie traten zwischen die Monolithen. Fast sofort war kein Ton mehr zu hören; ihre Schritte waren gedämpft, ihre Atemzüge klangen, als hätten sie Watte im Mund. Jeder Herzschlag fühlte sich verstärkt an, aber auch getrennt, als gehöre er jemand anderem.

Sylvannas Schultern verkrampften sich. Zu ihrer Linken schimmerten eingravierte Schriftzeichen, die sich neu anordneten und Szenen aus ihrem Kinderheim zeigten – verwilderte Chimärenbabys, die nach Futter schrien; eine jüngere Sylvanna, die Flügel an eine zwergwüchsige Ziege nähte.
Die Bilder veränderten sich: Die Jungtiere waren zu Monstern herangewachsen, ihre Augen warfen Sylvanna vorwurfsvolle Blicke zu. Sie riss den Blick nach vorne und atmete langsam aus. Draven sagte nichts, aber er rückte näher an sie heran, als stiller Begleiter, falls sie ihn brauchen sollte.

In der Mitte des Kreises lagen die Ruinen eines alten Schreins, dessen Podest zerbrochen und halb von Wurzeln überwuchert war. Mondblasse Pilze warfen ein fahles Licht auf die Scherben zerbrochener Kristalle.
Draven hockte sich hin, strich totes Moos beiseite und legte ein zerbrochenes Symbol in Form von sich überlappenden Halbmonden frei. Blitzschnell zog er ein schmales Messer hervor, schnitt sich in die Handfläche und ließ dunkles Blut fließen, das dick und warm war. Er ließ drei Tropfen auf die Nahtstelle des Symbols fallen.
Der Stein zischte – Dampf stieg auf, in strengen violetten Wirbeln. Sylvanna spürte, wie sich die Luft verzerrte und an ihr zerrte, als würden unsichtbare Hände in ihren Taschen nach Erinnerungen suchen.

Draven hielt die Klinge über den Riss und kniff die Augen zusammen. „Halt dich fest“, warnte er.
Die Glyphe trank sein Blut, verschmolz für einen Augenblick – dann blitzte sie auf und sandte einen rollenden Impuls durch den Boden. Die Realität um den Podest herum zuckte, Farbfäden sprangen in neue Positionen. Sylvanna biss die Zähne zusammen, um nicht nach Luft zu schnappen. Es fühlte sich an, als hätte die Welt geblinzelt und sich mit einer anderen Pupille wieder geöffnet.

Dravens Augenlider flatterten. Er taumelte einen Schritt – ein erschreckender Anblick.
Bilder prasselten auf seinen Geist ein: brennende Dörfer, Dächer, die sich zu Schlangen verdrehten; ein Wächter, der an Ketten über Gras gezogen wurde, das wie grünes Glas glänzte. Spiegel zitterten, und in jedem Spiegelbild vervielfachten sich Augen, die mit kalter Freude zusahen.

Inmitten des Wirrwarrs der Bilder baute er einen Käfig – Gitterstäbe der Ordnung, die er mit eisernem Willen schmiedete. Jede Erinnerung, die sich festsetzen wollte, wurde beschriftet, katalogisiert und beiseite geschoben. Nicht meine. Nicht jetzt.
Dann drang durch den Lärm ein fast zaghaftes Flüstern: Dravis.

Der Name war so leise, dass er ihn fast als Trick abtat, doch er hallte in einer privaten Saite nach, die nur er hören konnte – das Echo eines früheren Lebens und die Befehlsstränge, die noch immer an diesem geliehenen Körper hingen.

Er klammerte sich daran fest.

Eine Welle der Gewissheit durchfuhr Dravens Brust wie eine Kompassnadel, die sich auf den richtigen Kurs ausrichtet.
Nord-Nordost – das Ziehen fühlte sich fast körperlich an, wie ein geflochtener Faden aus Blut, Erinnerung und etwas, das älter war als beides. Seine Augenlider flatterten auf. Die Schnittwunde an seiner Handfläche war bereits verheilt, das Symbol unter ihm zerfiel zu grauem Sand.

Sylvannas Stimme schwankte zwischen Ungeduld und Sorge. „Nun?“

„Ich habe es gefunden.“ Seine Antwort war leise, aber jede Silbe klang wieder stählern.
Sie machten sich auf einen schmalen Wildpfad, der eigentlich nicht da sein sollte, dessen Wurzeln sich gerade so weit zur Seite wanden, dass sie einen Schritt machen konnten. Dornige Farne streiften ihre Umhänge und tropften bernsteinfarbenen Saft, der wie Kerzenwachs leuchtete. Je weiter sie gingen, desto mehr schien sich der Hain zu verzerren – die Farben waren etwas zu gesättigt, die Gerüche lagen falsch übereinander, Tag und Nacht rangen um denselben Fleck Himmel.
Sylvanna zwang sich zu einem Witz, um ihre Nerven zu beruhigen. „Es fühlt sich an, als würden wir durch den Fiebertraum eines anderen laufen.“

„Nein“, korrigierte Draven und suchte den Blätterdach ab, „wir laufen durch seinen Traum. Und es beginnt zu begreifen, dass wir nicht hier sein sollten.“
Fünf Minuten später wurde die Luft sirupartig dick. Jeder Atemzug schmeckte nach vergessenen Kellern – feuchtem Stein, verfaulten Blumen, einem Murmeln von Schimmel. Sylvanna blieb neben einem umgestürzten Baumstamm stehen, der von geisterhaft weißem Pilz durchzogen war. Etwas bewegte sich unter der Rinde, ein leises Knirschen wie von aufeinander reibenden Knochen.

Instinktiv griff sie nach ihrem Bogen, aber ihre Neugierde gewann die halbe Sekunde. Sie duckte sich und schälte die Rinde zurück.
Eine halb ausgewachsene Chimäre schlitterte ins Blickfeld: katzenartige Schultern, ein schlangenartiger Oberkörper, Fledermausflügel, die nicht größer waren als die eines Spatzen. Ihr Fell war fleckig, ihr Kiefer stand vor, und an ihrer Lippe hing ein zitternder Speichelfaden. Es war genau das missgebildete Jungtier, das sie vor drei Wintern aus Mitleid verbrannt hatte.

Ihre Augen waren seltsam – zu rund, feucht und voller Vorwürfe, die direkt durch die Rüstung ihres Pragmatismus drangen.
„Du hast uns verlassen“, flüsterte es, die Worte sprudelten um Zähne, die zu klein für die Zunge waren, die sie formte. „Du hast uns benutzt.“

Die zweite Chance des bösen Professors

Die zweite Chance des bösen Professors

Score 10
Author: Artist: Released: 2024 Native Language: German
Draven ist ein Zauberprofessor in einer Fantasiewelt. Er ist auch ein Graf, der seit seiner Jugend für seine bösen Taten und Fehler bekannt ist. Sein Untergang ist auf einen Fluch zurückzuführen, der sein intellektuelles Potenzial und seine Talente behindert. Schließlich wird er zum Bösewicht und verliert alles, was ihm lieb ist: seine Geschwister, seine Verlobte, sein Haus, sein Anwesen und vieles mehr. Nach einem elenden Tod wird er in der modernen Welt als Dravis Granger wiedergeboren. In seinem neuen Leben wächst er zu einem hochintelligenten Menschen heran, der nichts von seinem früheren Leben weiß, und wird junger Professor für Maschinenbau und Forscher. Allerdings hat er eine seltsame Obsession, ein Spiel zu entwickeln, angetrieben von lebhaften Vorstellungen von einer anderen Welt. Diese Obsession führt ihn dazu, ein Spiel zu entwickeln, das sein früheres Leben widerspiegelt. Als er seine virtuelle Realität fertigstellt, gewinnt er seine Erinnerungen an die Vergangenheit zurück. Überwältigt von intensiven Emotionen – Wut, Traurigkeit und der Erkenntnis seiner früheren Hässlichkeit – erleidet er einen tödlichen Herzinfarkt. In seinen letzten Augenblicken hört er eine Stimme, die anscheinend aus der Welt selbst kommt und ihm die Chance bietet, in seine ursprüngliche Fantasiewelt zurückzukehren. Allerdings würde er nur die Erinnerungen an sein modernes Leben behalten, nicht die Fehler seines ersten Lebens. Er stimmt zu und wird erneut wiedergeboren, diesmal mit dem Wissen eines modernen Professors für Maschinenbau. Aber eines zeichnet Dravis Granger aus: Er ist nicht nur ein Professor für Maschinenbau. Er ist nicht nur ein geradliniger, genialer Professor. Er hat seine Ideale, und die Welt ist für seinen großen Idealismus zu voller Bösewichte. Also strebt er mit seinem brillanten Verstand danach, ein Mastermind zu werden. Aber nicht als Bösewicht, sondern als jemand, der die Hoffnung in Polizei und Gerechtigkeit verloren hat und beschlossen hat, den Menschen mit eigenen Händen zu helfen. Er sammelte Opfer und holte handverlesene Talente an seine Seite, um mit ihnen mehrere verrückte Stunts zu machen, Attentate zu verüben, Fallen zu stellen und den Abschaum der Welt auszurotten. Aber jetzt, in dieser Fantasiewelt, muss er gegen mehrere Fraktionen überleben, die ihn töten wollen, sein Reich schützen, seine Geschwister beschützen, seine Verlobte beschützen und das Wichtigste: die Welt beschützen. Aber er hatte den Dravis aus der modernen Welt nicht verloren. Als Professor am Morgen, als Graf am Nachmittag und als dunkler Ritter in der Nacht. _____________________________ "Du hast meinem Schüler wehgetan." Draven steht still da, keine Mana scheint von ihm auszugehen, nur ein einziger stirnrunzelnder Blick. Ein Stirnrunzeln, das ausreicht, um den Raum schwer werden zu lassen. "Als Lehrer glaubst du, ich würde dich ungestraft davonkommen lassen?" "Du scheinst zu glauben, dass mir deine Position wichtig ist, Prinz Hermit. Aber glaub mir", Draven machte einen langsamen Schritt. "Nicht einmal dein Vater könnte dich vor mir beschützen." _____________________________ Tägliches Update 2 Kapitel = 14 Kapitel/Woche Einige freundliche Belohnungen 100 Powerstones = +2 Kapitel an diesem Tag 200 Powerstones = +4 Kapitel an diesem Tag 50 Golden Tickets = +4 Kapitel an diesem Tag 1 Geschenk = +4 Kapitel an diesem Tag _____________________________ Teil der "King of Kings"-Reihe Der Roman "Die zweite Chance des bösen Professors" ist ein beliebter Light Novel aus den Genres Action, Abenteuer, Drama, Fantasy, Romantik, Tragödie . Geschrieben vom Autor Arkalphaze . Lies den Roman "The Villain Professor's Second Chance" kostenlos online.

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