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Kapitel 509: Wie gut man töten kann

Kapitel 509: Wie gut man töten kann

„Ich sagte, konzentrier dich auf deine Schläge, Kael!“, schrie Liora mit scharfer, befehlender Stimme. „Du verschwendest deine Energie! Ziel auf die Gelenke, nicht auf die Schale!“
Kael passte seine Haltung an und umklammerte den Dolch fester. Er duckte sich unter einem weiteren Ausfall und zielte diesmal auf die Unterseite der Kreatur. Die Klinge versank tief in dem empfindlichen Fleisch, und die Spinne stieß einen weiteren qualvollen Schrei aus, bevor sie zusammenbrach. Kael zog den Dolch heraus, keuchte schwer und drehte sich um, um zu sehen, wie Liora sich mit fast furchterregender Effizienz bewegte.
Liora war nur noch eine verschwommene Bewegung, seine Schläge waren ebenso präzise wie tödlich. Er schlängelte sich mit unheimlicher Anmut durch den Schwarm, jede Bewegung war wohlüberlegt und ökonomisch. Seine Dolche blitzten im trüben Licht auf und fanden mit geübter Leichtigkeit Gelenke und lebenswichtige Punkte. Eine Spinne bäumte sich auf und schlug wild mit den Beinen, aber Liora duckte sich unter ihrem massigen Körper hindurch und rammte beide Klingen nach oben in ihren weichen Bauch. Die Kreatur zuckte noch einmal, bevor sie zu Boden sackte.
„Weiter!“, bellte Liora, ohne auch nur den Hauch eines Zögerns in seiner Stimme. „Lass dich nicht umzingeln!“
Kael zwang seine müden Beine, sich zu bewegen, und trat in den Rhythmus, den Liora ihm zuvor gezeigt hatte. Seitwärts gehen, zuschlagen, zurückweichen. Es war wie ein Tanz, der Präzision und Konzentration erforderte. Jeder verpasste Schritt fühlte sich wie ein Fehltritt in Richtung Tod an, aber dank Lioras Befehlen, die ihn auf dem Boden hielten, bewegte sich Kael immer flüssiger. Die Panik, die ihn zuvor erfasst hatte, begann nachzulassen und wurde durch grimmige Entschlossenheit ersetzt.
Aber die Spinnen kamen immer weiter. Egal, wie viele sie töteten, es schienen immer mehr aus den Schatten zu strömen, ihre Zahl schien endlos. Die Höhle hallte wider von einem ohrenbetäubenden Zirpen, das so überwältigend war, dass es sich anfühlte, als käme es aus Kaels Schädel. Der Boden unter ihnen bebte, lose Steine regneten von der Decke herab, während die Horde vorwärts drängte.
„Wir haben keine Zeit mehr“, sagte Liora mit angespannter Stimme. Er griff schnell und geübt in seinen Rucksack. Daraus zog er eine größere Phiole, die mit einer flüchtigen grünen Flüssigkeit gefüllt war, die sogar in seiner Hand bedrohlich brodelte. Das Glas fühlte sich lebendig an und vibrierte leicht, als wolle es seine zerstörerische Kraft entfesseln.
„Was ist das?“, fragte Kael mit panischer Stimme, während er seinen Dolch in eine weitere Spinne rammte.

„Etwas Lautes“, antwortete Liora knapp. Sein Gesichtsausdruck war ruhig, aber seine scharfen Augen verrieten, wie schwer ihm diese Entscheidung fiel. Mit der Präzision eines Scharfschützen schleuderte er die Flasche mitten in den Schwarm.
Die Explosion, die folgte, war ohrenbetäubend. Eine Welle aus Feuer und Rauch brach hervor und die grünen Flammen erhellten die Höhle wie Tageslicht. Die Hitze war intensiv, versengte Kaels Gesicht und zwang ihn, seine Augen zu schützen. Die Wucht der Explosion schleuderte ihn zu Boden, der Aufprall auf den kalten Stein raubte ihm den Atem. Der Knall hallte durch die Höhle und übertönte sogar die Schreie der Spinnen, die in dem Inferno gefangen waren.
Als sich der Rauch langsam lichtete, stützte sich Kael auf seine Ellbogen und hustete die beißende Luft aus. Seine Ohren klingelten und seine Sicht verschwamm, aber die Verwüstung war unübersehbar. Der Eingang zur Höhle, der Weg, den sie gekommen waren, war jetzt ein Trümmerhaufen. Die Spinnen, die der Explosion am nächsten waren, waren kaum mehr als verkohlte Überreste, deren verdrehte Körper noch nachglühten.
Kael rappelte sich auf, seine Beine zitterten, als er versuchte, das Gleichgewicht zu halten. Sein Dolch hing schlaff in seiner Hand, die Adrenalinwelle, die ihn noch vor wenigen Augenblicken angetrieben hatte, ebbte ab. Er drehte sich zu Liora um, die ein paar Schritte vor ihm stand und mit grimmiger Miene die Zerstörung betrachtete.

„Nun“, krächzte Kael mit heiserer Stimme. „Das war … effektiv.“
Lioras Grinsen kehrte zurück, schwach, aber unverkennbar. „Es hat funktioniert, oder?“

Kael warf einen Blick auf die Trümmer, die ihnen den Weg versperrten, und dann wieder zu Liora. „Ein bisschen zu gut, findest du nicht? Jetzt sitzen wir fest.“
Lioras Grinsen wurde breiter, doch sein Blick blieb scharf und berechnend. „Nicht fest. Nur umgeleitet.“ Er deutete auf den dunklen Tunnel vor ihnen, wo noch immer das schwache Flackern von Runenlicht an den Wänden tanzte. „Wir gehen weiter.“
Kael schluckte schwer, seine Kehle war trocken. Der Weg nach vorne war ungewiss, aber hier zu bleiben war keine Option. Mit einem letzten Blick auf die verkohlten Überreste der Spinnen nickte er und folgte Liora. Der Tunnel vor ihnen lockte, seine Schatten waren tiefer und bedrohlicher denn je.

„Toll“, murmelte Kael und rappelte sich mühsam auf. „Was jetzt?“

Liora grinste wieder, wenn auch nur schwach. „Jetzt improvisieren wir.“

Sie gingen weiter, wobei sie sich in den engen Tunneln hintereinander einreihen mussten. Das schwache Leuchten der Runen wurde immer unregelmäßiger, das Licht flackerte wie ein sterbender Herzschlag. Kaels Laterne wurde mit jedem Schritt dunkler, der Brennstoff ging zur Neige.
„Das ist nicht gut“, sagte Kael mit angespannter Stimme. „Wir werden nichts mehr sehen können.“
Liora hielt inne, sein Gesichtsausdruck versteifte sich, während er mit schnellen, präzisen Bewegungen in seinem Rucksack kramte. Seine Hände tauchten mit einem Kristall auf, der etwa so groß wie eine geballte Faust war. Seine Oberfläche war matt und mit Rissen übersät, die das schwache Licht der Runen reflektierten und ihm das Aussehen von etwas Zerbrechlichem und zugleich Uraltem verliehen. Er musterte ihn einen Moment lang und runzelte nachdenklich die Stirn.
Dann griff er mit geübter Selbstsicherheit nach einem Beutel an seinem Gürtel und streute ein feines, silbriges Pulver über den Kristall. Selbst im schwachen Licht schimmerte das Pulver leicht.

Kael beobachtete ihn mit einer Mischung aus Neugier und wachsender Besorgnis. „Was ist das?“, fragte er leiser als beabsichtigt, als hätte er Angst, die angespannte Stille zu unterbrechen.
„Eine Improvisation“, antwortete Liora knapp, ohne aufzublicken. Seine Finger schwebten einen Moment lang über dem Kristall, bevor er etwas in einer Sprache murmelte, die Kael nicht verstand. Die Worte waren scharf und abgehackt, jede Silbe hallte schwach in der Luft nach wie der Schlag einer Stimmgabel.

Die Reaktion ließ nicht lange auf sich warten.
Das Pulver schien in die Ritzen des Kristalls zu sinken und mit einem plötzlichen Aufleuchten erwachte es zum Leben. Ein kühles, gleichmäßiges Licht brach hervor und tauchte den engen Tunnel in einen silbernen Schein. Es war weit entfernt von der Wärme von Kaels Laterne, aber es war heller und schärfer und warf lange, scharfe Schatten, die über die unebenen Wände tanzten. Das flackernde Leuchten der Runen schien etwas nachzulassen, als würde es von dem neuen Licht eingeschüchtert.
Kael blinzelte, kurzzeitig verblüfft von der Veränderung. Die plötzliche Helligkeit ließ die bedrückende Dunkelheit des Tunnels im Kontrast noch erstickender wirken. Seine Augen brauchten einen Moment, um sich anzupassen, aber als sie es taten, wurden die Details des Ganges vor ihm alarmierend deutlich: Spinnweben, die dicker als Seile waren, hingen in geschlungenen Vorhängen von der Decke, und am Rande des Lichtkreises tanzten schwache Bewegungsflimmer.
„Besser?“, fragte Liora mit trockenem Tonfall, während er den Kristall hochhielt. Das Licht hob seine scharfen Gesichtszüge hervor und ließ das leichte Grinsen um seine Lippen deutlicher werden.

Kael nickte und schluckte schwer. „Besser. Danke.“ Seine Stimme klang jetzt ruhiger, obwohl die anhaltende Anspannung in seiner Haltung seine Unruhe verriet.
„Gut. Verschwende es nicht“, sagte Liora, steckte den Beutel mit dem Pulver mit einer Hand zurück in seinen Gürtel und hielt den Kristall mit der anderen fest umklammert. Er veränderte seine Haltung und suchte mit scharfem Blick den Weg vor ihnen ab. „Das wird nicht ewig halten, und wir sind noch nicht aus der Patsche.“
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Kaels Blick folgte dem Lichtstrahl, der den Gang durchflutete. Das Leuchten beleuchtete weitere Runen, deren Muster nun deutlicher und komplexer zu erkennen waren. Sie schienen sich in eine Richtung zu winden und zu drehen, ihre Linien liefen auf eine Stelle zu, die Kael ein mulmiges Gefühl im Magen bereitete. Es war nicht nur die Geometrie – es war das vage Gefühl, dass etwas an ihm zog und seine Aufmerksamkeit auf die tiefere Dunkelheit lenkte.
„Diese Markierungen …“, begann Kael und deutete auf die Wände. „Die sind nicht einfach nur zufällig, oder? Sie führen irgendwohin.“

Lioras Gesichtsausdruck veränderte sich, eine subtile Veränderung, die Kael als Unbehagen hätte deuten können, wenn er nicht so genau hingesehen hätte. „Egal“, sagte er knapp. „Wir bleiben nicht hier, um herauszufinden, wohin sie führen.“
Kael zögerte. „Aber …“

„Lass es, Junge“, unterbrach ihn Liora mit einer Stimme, die härter klang als sonst. „Neugier ist ein Luxus, den wir uns im Moment nicht leisten können.“

Die zweite Chance des bösen Professors

Die zweite Chance des bösen Professors

Score 10
Author: Artist: Released: 2024 Native Language: German
Draven ist ein Zauberprofessor in einer Fantasiewelt. Er ist auch ein Graf, der seit seiner Jugend für seine bösen Taten und Fehler bekannt ist. Sein Untergang ist auf einen Fluch zurückzuführen, der sein intellektuelles Potenzial und seine Talente behindert. Schließlich wird er zum Bösewicht und verliert alles, was ihm lieb ist: seine Geschwister, seine Verlobte, sein Haus, sein Anwesen und vieles mehr. Nach einem elenden Tod wird er in der modernen Welt als Dravis Granger wiedergeboren. In seinem neuen Leben wächst er zu einem hochintelligenten Menschen heran, der nichts von seinem früheren Leben weiß, und wird junger Professor für Maschinenbau und Forscher. Allerdings hat er eine seltsame Obsession, ein Spiel zu entwickeln, angetrieben von lebhaften Vorstellungen von einer anderen Welt. Diese Obsession führt ihn dazu, ein Spiel zu entwickeln, das sein früheres Leben widerspiegelt. Als er seine virtuelle Realität fertigstellt, gewinnt er seine Erinnerungen an die Vergangenheit zurück. Überwältigt von intensiven Emotionen – Wut, Traurigkeit und der Erkenntnis seiner früheren Hässlichkeit – erleidet er einen tödlichen Herzinfarkt. In seinen letzten Augenblicken hört er eine Stimme, die anscheinend aus der Welt selbst kommt und ihm die Chance bietet, in seine ursprüngliche Fantasiewelt zurückzukehren. Allerdings würde er nur die Erinnerungen an sein modernes Leben behalten, nicht die Fehler seines ersten Lebens. Er stimmt zu und wird erneut wiedergeboren, diesmal mit dem Wissen eines modernen Professors für Maschinenbau. Aber eines zeichnet Dravis Granger aus: Er ist nicht nur ein Professor für Maschinenbau. Er ist nicht nur ein geradliniger, genialer Professor. Er hat seine Ideale, und die Welt ist für seinen großen Idealismus zu voller Bösewichte. Also strebt er mit seinem brillanten Verstand danach, ein Mastermind zu werden. Aber nicht als Bösewicht, sondern als jemand, der die Hoffnung in Polizei und Gerechtigkeit verloren hat und beschlossen hat, den Menschen mit eigenen Händen zu helfen. Er sammelte Opfer und holte handverlesene Talente an seine Seite, um mit ihnen mehrere verrückte Stunts zu machen, Attentate zu verüben, Fallen zu stellen und den Abschaum der Welt auszurotten. Aber jetzt, in dieser Fantasiewelt, muss er gegen mehrere Fraktionen überleben, die ihn töten wollen, sein Reich schützen, seine Geschwister beschützen, seine Verlobte beschützen und das Wichtigste: die Welt beschützen. Aber er hatte den Dravis aus der modernen Welt nicht verloren. Als Professor am Morgen, als Graf am Nachmittag und als dunkler Ritter in der Nacht. _____________________________ "Du hast meinem Schüler wehgetan." Draven steht still da, keine Mana scheint von ihm auszugehen, nur ein einziger stirnrunzelnder Blick. Ein Stirnrunzeln, das ausreicht, um den Raum schwer werden zu lassen. "Als Lehrer glaubst du, ich würde dich ungestraft davonkommen lassen?" "Du scheinst zu glauben, dass mir deine Position wichtig ist, Prinz Hermit. Aber glaub mir", Draven machte einen langsamen Schritt. "Nicht einmal dein Vater könnte dich vor mir beschützen." _____________________________ Tägliches Update 2 Kapitel = 14 Kapitel/Woche Einige freundliche Belohnungen 100 Powerstones = +2 Kapitel an diesem Tag 200 Powerstones = +4 Kapitel an diesem Tag 50 Golden Tickets = +4 Kapitel an diesem Tag 1 Geschenk = +4 Kapitel an diesem Tag _____________________________ Teil der "King of Kings"-Reihe Der Roman "Die zweite Chance des bösen Professors" ist ein beliebter Light Novel aus den Genres Action, Abenteuer, Drama, Fantasy, Romantik, Tragödie . Geschrieben vom Autor Arkalphaze . Lies den Roman "The Villain Professor's Second Chance" kostenlos online.

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