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Kapitel 483: Die Rückkehr des alten Halblings

Kapitel 483: Die Rückkehr des alten Halblings

Die Dächer von Theron’s Rest waren eine ganz andere Welt als das Chaos auf den Straßen. Hier oben atmete die Stadt tief und rhythmisch, als wäre sie erleichtert, die Hektik des Tages hinter sich zu lassen. Das gedämpfte Summen der Tavernen stieg nach oben und vermischte sich mit dem leisen Klappern der Wagen, die über das Kopfsteinpflaster rollten, und dem gelegentlichen Bellen eines Hundes, der sein Revier in der Nacht absteckte.
Ein dünner Rauchschleier aus fernen Schornsteinen schlängelte sich träge in den dunklen Himmel, während die vereinzelten Lichter der Stadt zwischen den Dächern ihre eigenen Konstellationen bildeten.

Liora sprang mit geübter Leichtigkeit vom Dach der „Rusted Lantern“ und landete lautlos auf dem hölzernen Vordach darunter. Seine Bewegungen waren fließend, seine Stiefel machten kaum ein Geräusch, als er sich aufrichtete und mit scharfen Augen die schattigen Straßen unter sich absuchte.
Das Mondlicht fiel durch die schmalen Lücken zwischen den Gebäuden und tauchte die Straßen in ein ätherisches silbernes Licht, das die scharfen Kanten von Schmutz und Abnutzung milderte. Die Szene wirkte wie eingefroren, wie ein Moment, der in Glas eingefangen war, zerbrechlich und flüchtig.
Das verspielte Grinsen, das so oft sein Gesicht geziert hatte, war verschwunden und einem kalten, konzentrierten Ausdruck gewichen. Die Schatten wurden zu seinen Begleitern, hüllten ihn wie ein Mantel ein, während er leise vor sich hin murmelte, seine Stimme tief und bedächtig. „Zeit, das Chaos aufzuräumen.“ Seine Stimme hatte eine Schwere, die für niemandes Ohren bestimmt war, ein unausgesprochenes Versprechen an die Stille um ihn herum.
Er bewegte sich präzise, jeder Schritt war kalkuliert und leise, als hätte sich die Stadt verschworen, seine Schritte zu verbergen. Die Dächer kamen ihm vertraut vor, ihre Unebenheiten waren wie eine alte Landkarte in sein Gedächtnis eingebrannt. Unter ihm schlängelten sich die Straßen zu einem labyrinthartigen Netz aus Gassen und Durchgängen, von denen jede eine Geschichte von Abnutzung und Überleben erzählte.
Verschlossene Fenster waren stumme Zeugen seiner Reise, während schiefe Schilder in der Nachtbrise leise knarrten und ihre verblassten Buchstaben Geheimnisse einer Stadt flüsterten, die niemals wirklich schlief.

Theron’s Rest bei Nacht war ein ganz anderes Wesen. Die geschäftige Lebendigkeit des Marktes war einer unterschwelligen Spannung gewichen. Schatten tanzten an den Wänden, ihre wechselnden Formen wurden vom flackernden Licht der Laternen und den gelegentlichen Funken entfernter Flammen gezeichnet.
Die Luft war kühl, scharf und von dem erdigen Geruch feuchten Holzes durchzogen, der sich mit dem schwachen beißenden Geruch von Rauch vermischte. Irgendwo in der Ferne hallte kurz das traurige Miauen einer Katze wider, ein einsamer Schrei, der von der weiten Stille verschluckt wurde.

Lioras scharfe Augen nahmen jede Bewegung, jedes Flackern wahr, doch sein Schritt blieb unerschütterlich.
Er schien durch die Stadt zu gleiten, die unebenen Kopfsteinpflastersteine und glitschigen Moosflecken boten seinem sicheren Schritt keinen Widerstand. Er kam unter schmiedeeisernen Schildern hindurch, die an verzogenen Halterungen baumelten, deren Farbe abblätterte und deren Zweck längst vergessen war. Die Stadt wirkte in ihrer nächtlichen Stille auf eine Weise lebendig, die das Tageslicht niemals offenbaren konnte – wie ein atmendes, beobachtendes Wesen, und Liora bewegte sich, als hätte es ihm für diese eine Nacht freien Durchgang gewährt.
Er erreichte eine verwinkelte Gasse zwischen zwei schiefen Gebäuden, deren Fassaden die Spuren der Zeit und der Vernachlässigung trugen. Die Holzplanken waren von jahrelangem Regen und Feuchtigkeit verzogen, und in dem engen Raum hing ein schwacher Geruch nach Schimmel. Über ihm schwankte ein ramponiertes Schild gefährlich im schwachen Nachtwind, dessen einst stolze Buchstaben nun verblasst und abgeblättert waren: „The Broken Quill“.
Die Farbe klammerte sich hartnäckig an das raue Holz und deutete auf eine Zeit hin, in der das Etablissement vielleicht noch respektabler gewesen war. Jetzt wurde der Name nur noch geflüstert, ein Leuchtfeuer für diejenigen, die ihre Geschäfte lieber fernab der neugierigen Blicke von Therons Gesetz abwickelten.

Die Gasse schien den Atem anzuhalten, als Liora näher kam. Die Schatten um ihn herum wurden tiefer, als würden sie vor seiner Anwesenheit zurückweichen.
Der Ruf des Quill war eine starke Mischung aus Schande und Nostalgie, selbst in den hartgesottensten Kreisen von Theron’s Rest. Es war ein Zufluchtsort für alle, die auf dem schmalen Grat zwischen Heldentum und Verbrechen tanzten: Abenteurer, die sich mit großspurigen Geschichten unterhielten, Söldner, die ihre Wunden leckten, und namenlose Gestalten, die in den dunkelsten Ecken der Stadt ihr Glück suchten. Hier waren Loyalitäten flüchtig und jede Geschichte war halb Wahrheit, halb Erfindung.
Liora stieß die Tür auf, trat ein und wurde von der Atmosphäre wie von einem schweren Mantel umhüllt. Die Luft war dick von dem Geruch von verschüttetem Bier und Pfeifenrauch, einer starken Mischung, die an den Wänden zu haften schien.
Verblasste Banner und abgenutzte Waffen schmückten den Raum und erzählten von vergangener Größe oder hart umkämpften Schlachten. Die Gäste der Taverne passten zum Dekor – grauhaarige Veteranen, die an ihren Drinks nippten, laute Neulinge, die prahlten, und ein paar Gestalten, die im Schatten standen und alles beobachteten.
Die Gespräche verstummten, als Liora eintrat, und alle Köpfe drehten sich zu ihm um wie Blumen der Sonne. Flüstern ging durch den Raum, leises Gemurmel trug seinen Namen – oder besser gesagt, den Namen, unter dem sie ihn kannten.

„Er ist es.“

„Rylan Duskwhisper.“

„Der Halbling-Held.“
Lioras Gesichtsausdruck veränderte sich nicht, aber seine Schritte wurden etwas langsamer, als das Gemurmel wie eine unsichtbare Flut um ihn herumwirbelte. Köpfe neigten sich, Gespräche verstummten und verstohlene Blicke folgten jeder seiner Bewegungen. Er hatte nie um diesen Titel gebeten, noch um das Gewicht, das damit einherging, aber hier, in der schummrigen Taverne, haftete er an ihm wie ein zweiter Schatten.

„Rylan Duskwhisper“, flüsterte jemand mit einer Mischung aus Ehrfurcht und Neugier, und der Name ging wie ein geflüstertes Geheimnis durch die Menge. Andere stimmten mit gedämpften Stimmen ein:

„Der Halbling-Held.“

„Habe ihn seit Monaten nicht mehr gesehen.“

„Er sucht immer noch nach ihr, oder?“
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Lioras scharfer Blick huschte kurz zu einer Gruppe an einem der größeren Tische, deren gaffende Blicke verstummten, als er ihren Blick erwiderte. Die Schwere seines Blicks schien sie zu erdrücken, und sie beschäftigten sich schnell wieder mit ihren Getränken.

Der Holzboden knarrte unter Lioras Stiefeln, als er sich endlich der Bar näherte und sich lässig an die Theke lehnte.
Seine schnellen Bewegungen ließen die Energie im Raum sinken, die gedämpften Gespräche setzten langsam wieder ein, obwohl viele Blicke noch immer auf ihm ruhten. Es war eine angespannte Art von Respekt, gemischt mit Angst und Neugier, die selbst die Mutigsten auf ihren Plätzen festhielt.

Ein stämmiger Mann, der in der Nähe saß, lachte laut auf und umklammerte mit seinen dicken, schwieligen Händen einen verbeulten Bierkrug, als wäre es eine Waffe.
Die gezackte Narbe, die eine Seite seines Gesichts zierte, schien sich mit der Kraft seines Grinsens zu dehnen und verlieh ihm ein fast wildes Aussehen. „Rylan“, dröhnte er, seine Stimme übertönte den Lärm im Raum wie ein Hammerschlag auf einen Amboss. „Endlich aus deinem Loch gekrochen? Hast du deine Tochter schon gefunden?“

Die Taverne schien für einen Moment still zu stehen, das Geschwätz verstummte, als alle Augen auf Liora gerichtet waren, um ihre Reaktion zu beobachten.
Liora jedoch blieb regungslos wie eine Statue stehen. Seine Finger, die auf der Theke ruhten, klopften einen langsamen, bedächtigen Rhythmus, wobei jede Bewegung scharf auf dem Holz klang. Sein scharfer Blick glitt zu dem Mann, so durchdringend und kalt, dass das Grinsen des grauhaarigen Abenteurers zu einer angespannten Grimasse verzog. Der Bierkrug in den Händen des Mannes zitterte leicht, seine Selbstsicherheit schwankte unter dem Gewicht von Lioras Schweigen.
Ein anderer Gast, jünger und übermütig, grinste vom Rand des Raumes herüber. „Vielleicht ist er hierher gekrochen, um sich zu uns normalen Leuten zu gesellen, was? Bist du ein bisschen weich geworden, Rylan?“, spottete er mit falscher Tapferkeit in der Stimme. Die Worte waren kaum verklungen, da bewegte sich Liora schon. Seine Hand schoss hervor, ein verschwommener Bewegungsablauf, und der Dolch, der in seiner Hand erschien, glänzte im trüben Licht der Taverne.
Er drehte ihn einmal präzise und flüssig zwischen seinen Fingern, bevor er wieder in seiner Scheide verschwand. Das Grinsen des jüngeren Mannes verschwand, seine Hand blieb auf halbem Weg zu seinem Getränk stehen. Er schluckte schwer und schrumpfte in seinem Stuhl zusammen. Die Stimmung im Raum veränderte sich; das Gelächter verstummte und wurde durch eine unangenehme Stille ersetzt, die nur vom Knistern des Feuers im Kamin unterbrochen wurde.
„Das habe ich mir gedacht“, sagte Liora mit leiser, ruhiger Stimme, die jedoch so scharf klang, dass selbst das Flüstern verstummte. Er wandte sich wieder der Bar zu, seine Bewegungen so bedächtig wie seine Worte, und ließ den jüngeren Gast zurück, der auf sein Getränk starrte, als könnte es ihm Rettung bieten.

Der stämmige Mann, der versuchte, seine Fassung wiederzugewinnen, grunzte und murmelte: „Du musst doch nicht so empfindlich sein. Ich habe nur gefragt.“
Liora antwortete nicht sofort. Seine Finger trommelten wieder gegen die Bar, jeder Schlag hallte in dem ansonsten stillen Raum wider, eine subtile Warnung, verpackt in einem unausgesprochenen Rhythmus. Das leicht amüsierte Grinsen, das er oft trug, war verschwunden und hatte einer steinernen Ruhe Platz gemacht, die sich in die Luft um ihn herum auszubreiten schien. Die Spannung breitete sich aus, als könnten die Wände der Taverne die unterschwellige Präsenz spüren.
Der stämmige Abenteurer, der zuvor gesprochen hatte, rutschte unruhig auf seinem Stuhl hin und her. Trotz seiner breiten Schultern und seines vernarbten Gesichts wirkte der Mann unter Lioras unerschütterlichem Blick kleiner. „Ich habe nichts damit gemeint“, murmelte der Mann, aber seine frühere Prahlerei war deutlich verschwunden. Er nahm einen bedächtigen Schluck aus seinem Krug und vermied Augenkontakt.
Aus der Ecke des Raumes kicherte ein jüngerer, übermütiger Abenteurer nervös. „Was soll die Aufregung? Du bist doch nur ein großer Mundwerk, Rylan, oder?“

Die zweite Chance des bösen Professors

Die zweite Chance des bösen Professors

Score 10
Author: Artist: Released: 2024 Native Language: German
Draven ist ein Zauberprofessor in einer Fantasiewelt. Er ist auch ein Graf, der seit seiner Jugend für seine bösen Taten und Fehler bekannt ist. Sein Untergang ist auf einen Fluch zurückzuführen, der sein intellektuelles Potenzial und seine Talente behindert. Schließlich wird er zum Bösewicht und verliert alles, was ihm lieb ist: seine Geschwister, seine Verlobte, sein Haus, sein Anwesen und vieles mehr. Nach einem elenden Tod wird er in der modernen Welt als Dravis Granger wiedergeboren. In seinem neuen Leben wächst er zu einem hochintelligenten Menschen heran, der nichts von seinem früheren Leben weiß, und wird junger Professor für Maschinenbau und Forscher. Allerdings hat er eine seltsame Obsession, ein Spiel zu entwickeln, angetrieben von lebhaften Vorstellungen von einer anderen Welt. Diese Obsession führt ihn dazu, ein Spiel zu entwickeln, das sein früheres Leben widerspiegelt. Als er seine virtuelle Realität fertigstellt, gewinnt er seine Erinnerungen an die Vergangenheit zurück. Überwältigt von intensiven Emotionen – Wut, Traurigkeit und der Erkenntnis seiner früheren Hässlichkeit – erleidet er einen tödlichen Herzinfarkt. In seinen letzten Augenblicken hört er eine Stimme, die anscheinend aus der Welt selbst kommt und ihm die Chance bietet, in seine ursprüngliche Fantasiewelt zurückzukehren. Allerdings würde er nur die Erinnerungen an sein modernes Leben behalten, nicht die Fehler seines ersten Lebens. Er stimmt zu und wird erneut wiedergeboren, diesmal mit dem Wissen eines modernen Professors für Maschinenbau. Aber eines zeichnet Dravis Granger aus: Er ist nicht nur ein Professor für Maschinenbau. Er ist nicht nur ein geradliniger, genialer Professor. Er hat seine Ideale, und die Welt ist für seinen großen Idealismus zu voller Bösewichte. Also strebt er mit seinem brillanten Verstand danach, ein Mastermind zu werden. Aber nicht als Bösewicht, sondern als jemand, der die Hoffnung in Polizei und Gerechtigkeit verloren hat und beschlossen hat, den Menschen mit eigenen Händen zu helfen. Er sammelte Opfer und holte handverlesene Talente an seine Seite, um mit ihnen mehrere verrückte Stunts zu machen, Attentate zu verüben, Fallen zu stellen und den Abschaum der Welt auszurotten. Aber jetzt, in dieser Fantasiewelt, muss er gegen mehrere Fraktionen überleben, die ihn töten wollen, sein Reich schützen, seine Geschwister beschützen, seine Verlobte beschützen und das Wichtigste: die Welt beschützen. Aber er hatte den Dravis aus der modernen Welt nicht verloren. Als Professor am Morgen, als Graf am Nachmittag und als dunkler Ritter in der Nacht. _____________________________ "Du hast meinem Schüler wehgetan." Draven steht still da, keine Mana scheint von ihm auszugehen, nur ein einziger stirnrunzelnder Blick. Ein Stirnrunzeln, das ausreicht, um den Raum schwer werden zu lassen. "Als Lehrer glaubst du, ich würde dich ungestraft davonkommen lassen?" "Du scheinst zu glauben, dass mir deine Position wichtig ist, Prinz Hermit. Aber glaub mir", Draven machte einen langsamen Schritt. "Nicht einmal dein Vater könnte dich vor mir beschützen." _____________________________ Tägliches Update 2 Kapitel = 14 Kapitel/Woche Einige freundliche Belohnungen 100 Powerstones = +2 Kapitel an diesem Tag 200 Powerstones = +4 Kapitel an diesem Tag 50 Golden Tickets = +4 Kapitel an diesem Tag 1 Geschenk = +4 Kapitel an diesem Tag _____________________________ Teil der "King of Kings"-Reihe Der Roman "Die zweite Chance des bösen Professors" ist ein beliebter Light Novel aus den Genres Action, Abenteuer, Drama, Fantasy, Romantik, Tragödie . Geschrieben vom Autor Arkalphaze . Lies den Roman "The Villain Professor's Second Chance" kostenlos online.

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