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Kapitel 476: Die Realität einer Reise

Kapitel 476: Die Realität einer Reise

Kael ging die unbefestigte Straße entlang, weg von Lindholm, und das Dorf wurde immer kleiner, bis es nur noch ein kleiner Punkt am Horizont war, wie ein ferner Traum, der langsam aus der Erinnerung verschwand. Das neu geschmiedete Schwert seines Vaters schlug bei jedem Schritt gegen seine Hüfte, und sein gleichmäßiger Rhythmus stand im Kontrast zu dem unregelmäßigen Schwanken seiner Tasche, die gnadenlos in seine Schulter schnitt.
Jede Bewegung des Riemens schien ihn nach unten zu ziehen, sodass seine Ausrüstung viel schwerer anfühlte als noch am Morgen. Der Bogen und der Köcher auf seinem Rücken machten die Last noch größer und drückten unangenehm gegen ihn, als er ihre Position zum dritten Mal in wenigen Minuten korrigierte.

„Warum habe ich so viel gepackt?“, murmelte er genervt. „Brauche ich das alles wirklich?“
Die unbefestigte Straße zog sich endlos unter der blassen Morgensonne dahin, jeder Schritt wirbelte kleine Staubwolken auf, die an seinen Stiefeln klebten. Die Luft war kühl, eine flüchtige Erholung, die auf die Hitze hindeutete, die später auf ihn zukommen würde. Kael blickte zum Horizont, wo die Straße in einer Baumgruppe verschwand.
Schon jetzt schmerzte sein Rücken, und das leichte Brennen der Blasen, die sich an seinen Fersen bildeten, erinnerte ihn unangenehm daran, wie wenig er sich auf die Strapazen der Reise vorbereitet hatte.
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Seine Gedanken schweiften zu der Verabschiedung durch die Dorfbewohner. Er hörte noch immer die ruhige Stimme des Ältesten, die auf dem Dorfplatz widerhallte und Worte der Ermutigung und Warnung sprach.
Er erinnerte sich an das schüchterne Lächeln der Kinder, als sie ihm kleine Andenken überreichten, jedes ein Zeichen der Hoffnung und des Glaubens. Auch Garricks fester Händedruck blieb ihm in Erinnerung, ein wortloser Austausch von Vertrauen und stiller Erwartung. Die Erinnerung rührte etwas in seiner Brust, eine schwache Glut der Verbundenheit, die ihn vorantrieb, auch wenn die Straße vor ihm endlos zu sein schien.
Im Laufe der Stunden begann sich die Landschaft zu verändern. Die weiten Felder rund um Lindholm wichen Baumgruppen, deren Äste sanft im Wind schwankten. Ein schmaler Bach schlängelte sich neben der Straße entlang, sein klares Wasser fing die Sonnenstrahlen ein und ließ sie verspielt glitzern. Vögel sangen unbekannte Melodien aus den Baumkronen, und das Rascheln der Blätter verlieh der Luft eine zusätzliche Lebendigkeit. Kael hielt einen Moment inne, stützte sich mit den Händen auf den Hüften ab und nahm die Szenerie in sich auf.
Die Welt jenseits von Lindholm wirkte weit und ungezähmt, ihre Schönheit war von einer leisen Einschüchterung geprägt.

„Das ist also da draußen“, murmelte er, seine Stimme kaum lauter als der Wind. Er griff in seine Tasche und holte die Karte hervor, die ihm Elder Valin gegeben hatte. Das Pergament entfaltete sich in seinen Händen und zeigte den markierten Weg nach Theron’s Rest, der nächsten Stadt.
Kael fuhr mit seinem schwieligen Finger die Route nach und merkte sich die Kurven und Bäche, an denen er vorbeikommen würde. Theron’s Rest war zwei Tagesmärsche von Lindholm entfernt – auf dem Papier eine einfache Strecke, die ihm jetzt aber riesig vorkam. Er faltete die Karte sorgfältig zusammen, steckte sie zurück in seine Tasche und spürte, wie sich Vorfreude und Unbehagen in ihm vermischten.
Die Sonne stieg höher und die Straße schlängelte sich tiefer in den Wald hinein. Das Sonnenlicht fiel durch das Blätterdach und warf wechselnde goldene Flecken auf den Boden. Mit jedem Schritt fand Kael seinen Rhythmus, das Knirschen des Schmutzes unter seinen Stiefeln gab ihm Halt. Er atmete tief ein und ließ den Duft von Erde und Kiefern in seine Lungen strömen. Lindholm lag nun hinter ihm, die vertraute Sicherheit war der aufregenden Ungewissheit der vor ihm liegenden Straße gewichen.
Die Straße schlängelte sich weiter durch die Bäume, das Sonnenlicht fiel durch das Blätterdach und bildete goldene Flecken. Kaels Schritte wurden sicherer, als er sich an den Rhythmus der Reise gewöhnt hatte, und jedes Knirschen des Schmutzes unter seinen Füßen verankerte ihn in der Realität seiner Reise. Das Dorf lag nun hinter ihm. Was auch immer vor ihm lag, er würde sich dem alleine stellen.
Mittags stand die Sonne hoch am Himmel und ihre Hitze drückte mit unerbittlicher Schwere auf ihn. Kael wischte sich den Schweiß von der Stirn und rückte seine Tasche zurecht, deren Riemen sich in seine Schulter grub. Sein Hemd klebte feucht und unangenehm an seinem Rücken, und der Gedanke an kühles Wasser quälte ihn. Er griff nach seiner Wasserflasche, zögerte jedoch, bevor er einen kleinen Schluck nahm. Die Flüssigkeit berührte kaum seine ausgetrocknete Kehle, bevor er sich zwang, aufzuhören.
„Spar dir das“, murmelte er. „Wer weiß, wann ich wieder was finde.“

Mit jedem Schritt wurde das Gewicht seiner Ausrüstung spürbarer. Seine Schultern schmerzten, seine Beine brannten und an seinen Füßen bildeten sich Blasen, die bei jeder Bewegung unangenehm rieben. Frustration stieg in ihm auf und entlud sich in gemurmelten Flüchen.

„Warum hab ich gedacht, dass das einfach wird?“, sagte er laut und schoss einen losen Stein die Straße runter. Der Stein hüpfte und rutschte, bevor er im Unterholz verschwand.
Ein Büschel stach ihm ins Auge, dessen dunkle Beeren im Sonnenlicht glänzten. Kael näherte sich vorsichtig und dachte an Garricks Ratschlag zum Sammeln von Nahrung. Er kniete sich hin und untersuchte die Früchte genau. „Nicht giftig“, murmelte er, pflückte ein paar und steckte sie in den Mund. Die säuerliche Note war ein kleiner Trost, und er pflückte eine Handvoll für später.
Kurz darauf hörte er das Plätschern von Wasser. Er war erleichtert, als er einen Bach entdeckte, der sich durch die Bäume schlängelte. Er eilte zum Ufer, kniete sich hin und füllte seinen Wasserschlauch. Die kühle Flüssigkeit fühlte sich wie ein Segen an, als er sich Gesicht und Hals damit bespritzte und die Anspannung in seinem Körper nachließ. Er zog seine Stiefel aus und tauchte die Füße ins Wasser, dessen Kühle die Blasen linderte, die sich während seiner Wanderung gebildet hatten.
Für einen Moment gönnte Kael sich eine Pause. Das Plätschern des Baches und das Rascheln der Blätter über ihm schufen ein Gefühl der Ruhe, von dem er nicht gewusst hatte, dass er es brauchte. Doch die Stille brachte auch die Last der Einsamkeit mit sich. In Lindholm hatte er selbst die harten Tage mit anderen geteilt – gemeinsame Mahlzeiten, Gelächter, das über den Dorfplatz hallte, das einfache Gefühl, jemanden in der Nähe zu wissen. Hier lastete die Stille auf ihm und verstärkte seine Gedanken.
Er griff in seine Tasche und holte Amys letzten Brief heraus. Das Pergament war abgenutzt, die Tinte an einigen Stellen von seinen Fingern verschmiert. Er las ihre Worte noch einmal und fuhr mit dem Daumen über die Zeilen. „Du wirst mir immer wichtig sein“, hatte sie geschrieben, ihre leidenschaftliche Zuversicht sprang einem förmlich aus den Zeilen entgegen.
„Du würdest mich jetzt wahrscheinlich auslachen“, sagte Kael leise, faltete den Brief zusammen und steckte ihn weg. „Oder mir sagen, ich soll aufhören zu jammern und weitermachen.“

Die Stimme von Ältesten Valin hallte in seiner Erinnerung wider, ruhig und fest. „Der Weg, der vor dir liegt, wird dich auf die Probe stellen … Nicht nur deine Stärke, sondern auch dein Herz.“ Kael atmete tief aus, stand auf und schlüpfte wieder in seine Stiefel.
„Ein Schritt nach dem anderen“, murmelte er und machte sich wieder auf den Weg.

Die Schatten wurden länger, als die Dämmerung hereinbrach, und der Himmel färbte sich orange und violett. Kaels Beine fühlten sich an wie Blei, jeder Schritt fiel ihm schwerer als der vorherige. Als er eine kleine Lichtung am Straßenrand entdeckte, beschloss er, dass es Zeit war, eine Pause zu machen. Der Platz war von Bäumen umgeben, deren Äste eine natürliche Barriere bildeten, die ihm sicher genug für die Nacht erschien.
Mit einem Stöhnen ließ er seine Ausrüstung fallen und rollte mit den Schultern, um die Anspannung zu lösen. Das Sammeln von Feuerholz erwies sich als schwieriger als erwartet. Die Stöcke, die er fand, waren entweder feucht oder zu dick, um sie leicht zu tragen, und er stolperte zweimal und hätte beinahe sein Bündel fallen lassen. Als er zur Lichtung zurückkehrte, war seine Geduld am Ende.
Das Feuer anzuzünden war nicht einfacher. Kael fummelte an Feuerstein und Stahl herum und fluchte leise, als die Funken nicht zünden wollten. Als endlich die ersten Flammen zu sehen waren, stieß er einen triumphierenden Jubelschrei aus und schürte das Feuer vorsichtig, bis es zu einer stetigen Flamme wurde.

Sein erster Versuch zu kochen war nicht so toll. Die Beeren, die er vorher gesammelt hatte, waren an den Rändern verbrannt, und das Brot aus seiner Ration war trocken und fade. Trotzdem füllte das Essen seinen Magen genug, um den Hunger zu stillen. Er lehnte sich gegen seine Tasche und beobachtete, wie das Feuerlicht über die Lichtung tanzte.
Als die Nacht tiefer wurde, erwachte der Wald zu Geräuschen, die Kael nicht gewohnt war. Äste knarrten, Blätter raschelten, und das entfernte Schreien einer Eule durchbrach die Stille. Jedes Geräusch ließ ihn zusammenzucken, seine Hand ruhte auf dem Griff seines Schwertes. Die Einsamkeit, die er zuvor als friedlich empfunden hatte, wirkte nun bedrückend, jeder Schatten eine potenzielle Bedrohung.
„Reiß dich zusammen“, flüsterte er sich zu.

Kael saß am Feuer und starrte in die Flammen. Die Aufgaben, die ihm im Dorf noch so einfach erschienen waren – ein Feuer machen, Essen kochen, sogar Holz sammeln – kamen ihm jetzt riesig vor. Er hatte unterschätzt, wie sehr er sich auf den Komfort und die Hilfe anderer verlassen hatte.
Zum ersten Mal kamen ihm Zweifel, die an seiner Entschlossenheit nagten. War er wirklich bereit für diese Reise? Konnte er die Last der Hoffnungen Lindholms schultern?

Kael umklammerte den Griff seines Schwertes fester. „Du musst es sein“, sagte er sich, seine Stimme kaum hörbar über dem Knistern des Feuers. „Sie zählen auf dich.“
Schließlich überwältigte ihn die Erschöpfung, doch sein Schlaf war unruhig. Mitten in der Nacht schreckte er hoch, das Feuer war zu Glut heruntergebrannt. Ein leises Rascheln drang an seine Ohren, viel zu nah, um sich wohlzufühlen. Er hielt den Atem an und spitzte die Ohren, alle Muskeln angespannt. Das Geräusch wurde lauter, gefolgt vom leisen Knacken eines Zweigs.
Kael griff nach seinem Schwert, zog es leise, während er aufstand. Die Lichtung war in schwaches Mondlicht getaucht, die Schatten lang und flackernd. Er suchte die Dunkelheit ab, sein Herz pochte. Das Rascheln kam wieder, jetzt näher, begleitet von leisen, kehligen Knurren.

Seine Gedanken rasten, er erinnerte sich an Garricks Lektionen. „Bleib ruhig. Hör zu. Achte auf Bewegungen.“
Ein Paar leuchtende Augen tauchte im Schatten auf, gefolgt von einem weiteren und noch einem. Das leise Geräusch von Pfoten auf dem Boden ließ Kael einen Schauer über den Rücken laufen. Er umklammerte sein Schwert fester und stellte sich in die Nähe der Glut des Feuers. Das schwache Licht warf lange, flackernde Schatten über die Lichtung, die unheilvoll vor dem Hintergrund der Bäume tanzten.
Das Knurren wurde lauter, die Augen kamen näher. Kael atmete ruhig und nahm eine defensive Haltung ein, seine Stimme war leise, aber entschlossen.

„Das sind Wölfe.“

Die zweite Chance des bösen Professors

Die zweite Chance des bösen Professors

Score 10
Author: Artist: Released: 2024 Native Language: German
Draven ist ein Zauberprofessor in einer Fantasiewelt. Er ist auch ein Graf, der seit seiner Jugend für seine bösen Taten und Fehler bekannt ist. Sein Untergang ist auf einen Fluch zurückzuführen, der sein intellektuelles Potenzial und seine Talente behindert. Schließlich wird er zum Bösewicht und verliert alles, was ihm lieb ist: seine Geschwister, seine Verlobte, sein Haus, sein Anwesen und vieles mehr. Nach einem elenden Tod wird er in der modernen Welt als Dravis Granger wiedergeboren. In seinem neuen Leben wächst er zu einem hochintelligenten Menschen heran, der nichts von seinem früheren Leben weiß, und wird junger Professor für Maschinenbau und Forscher. Allerdings hat er eine seltsame Obsession, ein Spiel zu entwickeln, angetrieben von lebhaften Vorstellungen von einer anderen Welt. Diese Obsession führt ihn dazu, ein Spiel zu entwickeln, das sein früheres Leben widerspiegelt. Als er seine virtuelle Realität fertigstellt, gewinnt er seine Erinnerungen an die Vergangenheit zurück. Überwältigt von intensiven Emotionen – Wut, Traurigkeit und der Erkenntnis seiner früheren Hässlichkeit – erleidet er einen tödlichen Herzinfarkt. In seinen letzten Augenblicken hört er eine Stimme, die anscheinend aus der Welt selbst kommt und ihm die Chance bietet, in seine ursprüngliche Fantasiewelt zurückzukehren. Allerdings würde er nur die Erinnerungen an sein modernes Leben behalten, nicht die Fehler seines ersten Lebens. Er stimmt zu und wird erneut wiedergeboren, diesmal mit dem Wissen eines modernen Professors für Maschinenbau. Aber eines zeichnet Dravis Granger aus: Er ist nicht nur ein Professor für Maschinenbau. Er ist nicht nur ein geradliniger, genialer Professor. Er hat seine Ideale, und die Welt ist für seinen großen Idealismus zu voller Bösewichte. Also strebt er mit seinem brillanten Verstand danach, ein Mastermind zu werden. Aber nicht als Bösewicht, sondern als jemand, der die Hoffnung in Polizei und Gerechtigkeit verloren hat und beschlossen hat, den Menschen mit eigenen Händen zu helfen. Er sammelte Opfer und holte handverlesene Talente an seine Seite, um mit ihnen mehrere verrückte Stunts zu machen, Attentate zu verüben, Fallen zu stellen und den Abschaum der Welt auszurotten. Aber jetzt, in dieser Fantasiewelt, muss er gegen mehrere Fraktionen überleben, die ihn töten wollen, sein Reich schützen, seine Geschwister beschützen, seine Verlobte beschützen und das Wichtigste: die Welt beschützen. Aber er hatte den Dravis aus der modernen Welt nicht verloren. Als Professor am Morgen, als Graf am Nachmittag und als dunkler Ritter in der Nacht. _____________________________ "Du hast meinem Schüler wehgetan." Draven steht still da, keine Mana scheint von ihm auszugehen, nur ein einziger stirnrunzelnder Blick. Ein Stirnrunzeln, das ausreicht, um den Raum schwer werden zu lassen. "Als Lehrer glaubst du, ich würde dich ungestraft davonkommen lassen?" "Du scheinst zu glauben, dass mir deine Position wichtig ist, Prinz Hermit. Aber glaub mir", Draven machte einen langsamen Schritt. "Nicht einmal dein Vater könnte dich vor mir beschützen." _____________________________ Tägliches Update 2 Kapitel = 14 Kapitel/Woche Einige freundliche Belohnungen 100 Powerstones = +2 Kapitel an diesem Tag 200 Powerstones = +4 Kapitel an diesem Tag 50 Golden Tickets = +4 Kapitel an diesem Tag 1 Geschenk = +4 Kapitel an diesem Tag _____________________________ Teil der "King of Kings"-Reihe Der Roman "Die zweite Chance des bösen Professors" ist ein beliebter Light Novel aus den Genres Action, Abenteuer, Drama, Fantasy, Romantik, Tragödie . Geschrieben vom Autor Arkalphaze . Lies den Roman "The Villain Professor's Second Chance" kostenlos online.

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