Die Ebene des Chaos erstreckte sich endlos um mich herum, eine Leere aus wirbelnder Dunkelheit und zerbrochenen Bruchstücken der Realität. Die bedrückende Energie hier war unverkennbar, eine uralte, ursprüngliche Kraft, die alles durchdrang, als bestünde die Luft selbst aus Bosheit und Absicht. Ich stand allein da und starrte auf Tiamat, die Göttin des Chaos.
Ihre Gestalt war kolossal, gewunden und schlangenartig, jede Schuppe schimmerte vor dunkler, unergründlicher Macht. Ihre Augen, tiefe, abgrundtiefe schwarze Teiche, verengten sich zu Schlitzen, und ich konnte fast ihre Verachtung spüren – eine uralte Göttin, amüsiert über einen bloßen Sterblichen, der vor ihr stand.
Aber ich war nicht irgendein Sterblicher, und ich hatte genug von ihren Spielchen.
Tiamat stieß ein tiefes, grollendes Knurren aus, das die Ebene erschütterte, und ihr Maul verzog sich zu einem verzerrten Grinsen. Ohne Vorwarnung ließ sie ihre Brut los – groteske, monströse Wesen, die sich aus dem Chaos um sie herum losrissen. Sie waren ein wahr gewordener Albtraum – sich verändernde Gestalten der Dunkelheit, eine grotesker und bedrohlicher als die andere.
Ihre Körper schienen aus purer abgrundtiefer Energie zu bestehen, mit verdrehten Gliedmaßen und unzähligen Augen, die alle auf mich gerichtet waren, während sie wie eine unerbittliche Flutwelle auf mich zustürmten.
Ich blieb regungslos stehen und ließ einen kalten, gemessenen Atemzug aus meinen Lippen entweichen.
Der Abgrund versuchte, mich einzuschüchtern, mich an meinen Handlungen zweifeln zu lassen, aber die Angst hatte mich schon längst losgelassen. Mit einer schnellen Bewegung meines Handgelenks rief ich meine eigene Armee herbei – eine Antwort auf die Monster, die aus den Tiefen Tiamats hervorbrachen. Knochen ragten aus der zerklüfteten Landschaft empor, schemenhafte Gestalten tauchten aus der Dunkelheit auf und eine Armee von Untoten erhob sich.
Skelette, Zombies, Lichs und Schattengeister erhoben sich, beschworen mit einer Leichtigkeit, die ich noch nie zuvor erlebt hatte. Die Kraft von Tiamat, die nun ein Teil von mir war, strömte durch meine Adern. Es war keine schmerzhafte Anstrengung mehr, als ich die Toten aus ihrer Ruhe holte – nur noch Kontrolle, roh und unerbittlich. Der Abgrund würde seinen Tod finden, und ich würde ihm diesen Tod bringen.
Die beiden Armeen prallten aufeinander, Chaos traf auf Chaos. Knochen brachen gegen monströse Gliedmaßen, die Luft war erfüllt vom Lärm der Toten, die mit den verdrehten Geschöpfen Tiamats kämpften. Ich konnte alles spüren – jedes Skelett, jeden Zombie, jedes Flackern der dunklen Magie, die ich befehligte. Meine Kontrolle war noch nie so präzise, so absolut gewesen. Ich bewegte mich zwischen ihnen, schwang den Teufelspen wie eine Klinge und schnitt mit gnadenloser Effizienz durch das Chaos.
Das Schlachtfeld war ein Sturm aus Dunkelheit und Gewalt, und inmitten davon spürte ich eine Kraft, wie ich sie noch nie zuvor gefühlt hatte. Tiamats Energie strömte durch mich hindurch und verlieh meiner Magie eine Schärfe, die ich noch nie zuvor gespürt hatte. Der Teufelspen vibrierte in meiner Hand, eine Verlängerung meines Willens.
Mein Psychokinese-Stift schwebte an meiner Seite, und auf meinen Befehl hin flogen schwebende Felssplitter nach vorne und rissen die grotesken Kreaturen auseinander.
Der Feuerstift loderte, Flammen tanzten über das Schlachtfeld und versengten die monströsen Wesen, die es wagten, zu nahe zu kommen. Der Wasserstift der Elfen schwebte schützend über mir, sein sanftes Leuchten stand in krassem Gegensatz zu dem gewalttätigen Chaos um mich herum und schickte Wasserbarrieren aus, um angreifende Angriffe abzuwehren.
Ich drängte vorwärts und bahnte mir einen Weg direkt zu Tiamat. Mein Blick war unerschrocken auf sie gerichtet. Sie musste es inzwischen wissen – ich war nicht hier, um ihr Spiel zu spielen, nicht hier, um einfach nur zu überleben. Ich war hier, um sie zu vernichten.
Sie stieß einen Schrei aus und peitschte mit ihrem Schwanz um sich, dessen Wucht den Boden unter ihr zerbrach. Ich versuchte auszuweichen, aber der Schwanz traf mich wie ein Hammer und schleuderte mich durch die chaotische Ebene. Schmerz explodierte in meiner Brust, als ich auf einen schwebenden Felsbrocken schlug, dessen Aufprall mich fast zerbrach. Die Welt drehte sich und für einen Moment war ich schwerelos und taumelte durch die dunkle Leere.
Doch bevor ich fallen konnte, fingen mich starke Arme auf. Ich blinzelte, meine Sicht war noch verschwommen vom Aufprall, und sah ein vertrautes Grinsen über mir. Lyan – seine Flügel waren ausgebreitet, die ledrigen Fortsätze hielten uns beide in der Luft.
„Hast du mich vermisst?“, fragte er mit einem verschmitzten Funkeln in den Augen.
Ich rang nach Luft und starrte ihn an. „Du bist spät dran.“
Er grinste nur noch breiter, seine Augen funkelten vor Aufregung. „Ich werde dich unterstützen“, sagte er mit entschlossener Stimme.
„Wo sind Aurelia und Anastasia?“
„Sie bewachen das Portal“, antwortete er, und seine Stimme klang nicht mehr ganz so locker. „Sie sorgen dafür, dass nichts in unsere Welt gelangt.“ Sein Blick wurde ernst, und ich konnte die Schwere der Lage in seinen Augen sehen. „Bringen wir es zu Ende, Draven. Gemeinsam.“
Er ließ mich los und ließ mich auf den Boden fallen, während er neben mir landete. Sein Körper begann zu leuchten, und eine intensive Energie sammelte sich um ihn herum, als er seine Fähigkeit „Limit Break“ aktivierte. Seine Muskeln schwollen an, seine Gestalt veränderte sich, seine Inkubus-Natur verwandelte sich und überschritt die Grenzen seines Körpers. Seine Geschwindigkeit und Kraft schossen in die Höhe, und die Luft um uns herum vibrierte vor lauter Kraft.
Zusammen, was?
Genau.
„Bringen wir es zu Ende“,
Lyan stürmte vorwärts, seine Bewegungen waren fast verschwommen, Illusionen von ihm spalteten sich ab und schufen mehrere Kopien, die sich über das Schlachtfeld bewegten und die Chaoswesen verwirrten. Ich verschwendete keine Zeit, stürmte vorwärts, der Teufelspenn leuchtete in meiner Hand, jeder Schlag war präzise und vernichtend. Lyans Illusionen huschten zwischen den Chaoswesen hin und her, lenkten ihre Aufmerksamkeit auf sich und verwirrten sie, während der echte Lyan sich mit tödlicher Effizienz bewegte und seine beiden Schwerter durch die Reihen der Feinde schnitten.
Gemeinsam kämpften wir wie einer. Seine Illusionen hielten die Chaoswesen in Schach, deren groteske Gestalten sich nicht entscheiden konnten, welcher Lyan der echte war, während ich mit meinen Stiften meine Kraft entfesselte – Flammenstöße, Wasserströme, Felssplitter, die sich zu einem magischen Sturm vereinigten, der sich einen Weg durch das Schlachtfeld bahnte.
Tiamats Schergen waren unerbittlich, einer monströser als der andere, aber mit Lyan an meiner Seite waren sie nichts weiter als Hindernisse, die es zu überwinden galt.
„Bist du sicher, dass du mithalten kannst?“, rief Lyan über seine Schulter, seine Stimme trotz des Chaos um uns herum neckisch.
Ich grinste und sah ihn kalt an. „Konzentrier dich lieber darauf, nicht getötet zu werden.“
Lyan lachte, ein wildes, ausgelassenes Lachen, seine Flügel schlugen wild, als er sich auf eine Gruppe von Kreaturen stürzte, seine Schwerter zu einem Stahlwirbel verschmolzen. Ich folgte ihm, meine Stifte bewegten sich im Gleichklang, der Feuerstift spuckte sengende Flammen, die die Kreaturen in unserem Weg verbrannten, der Psychokinese-Stift manipulierte die schwebenden Felssplitter und schleuderte sie mit tödlicher Wucht auf den Feind.
Wir kämpften uns näher an Tiamat heran, das Schlachtfeld war ein Strudel aus Chaos und Tod. Ich konnte ihre riesige Gestalt in der Ferne sehen, ihre Augen waren auf uns gerichtet, ihr Blick brannte vor Wut. Sie stieß einen Schrei aus, ihre Stimme hallte durch die Ebene, die Luft bebte unter der Wucht ihres Brüllens. Sie sah zu, wie wir ihre Spawn niedermetzelten, ihre Augen verengten sich, ihr Schwanz schlug frustriert um sich.
Lyan grinste, seine Augen blitzten trotzig. „Du gehst unter, du überdimensionierte Echse!“, rief er mit spöttischer Stimme. Er bewegte sich mit fast übermenschlicher Geschwindigkeit, seine Flügel trugen ihn vorwärts, seine Schwerter waren nur noch ein verschwommener Fleck, als er die Brut niedermähte, die uns den Weg versperren wollte.
Tiamats riesige Gestalt verschob sich, ihr Körper erhob sich und ragte über das Schlachtfeld, ihre Augen verengten sich, als sie sich auf uns konzentrierte. Ihre Stimme hallte wider, ein tiefer, resonanter Klang, der von überall gleichzeitig zu kommen schien. „Du wagst es, mich herauszufordern?“, zischte sie, ihre Stimme triefte vor Verachtung. „Glaubst du wirklich, du kannst dich gegen eine Göttin stellen?“
Ich hielt ihrem Blick stand, mein Gesichtsausdruck kalt und unnachgiebig. „Ich bin nicht hier, um dich herauszufordern“, sagte ich mit fester Stimme, die das Chaos durchdrang. „Ich bin hier, um dich zu vernichten.“
Lyan stand neben mir, seine Schwerter erhoben, seine Augen voller Entschlossenheit. „Wir werden siegen“, sagte er, seine Stimme trug über das Schlachtfeld und war voller Überzeugung.
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Tiamat stieß einen Schrei aus, ihre Augen blitzten vor Wut, der Boden unter ihr bebte, als sie begann, ihre Kraft zu entfesseln. Die dunkle Energie um sie herum schwoll an, die Ebene des Chaos selbst schien auf ihre Wut zu reagieren, die Luft verdichtete sich, die Bruchstücke der Realität zitterten unter dem Gewicht ihrer Kraft.
„Dann komm“, knurrte sie, ihre Stimme eine Herausforderung, ihre massive Gestalt sich windend, ihre Augen auf uns gerichtet. „Stell dich mir und sieh, wie sinnlos deine Bemühungen wirklich sind.“
Aber ich hatte keine Angst, kein Zögern. Ich war schon unzählige Male dem Tod ins Auge gesehen. Ich hatte meine eigenen Fehler wiederholt, stand am Abgrund und hatte überlebt. Tiamat war mächtig, eine Göttin des Chaos, aber sie war nicht unbesiegbar. Sie hatte Schwächen, und ich würde sie finden. Ich würde sie ausnutzen. Und ich würde sie vernichten.
Lyan warf mir einen Blick zu, immer noch grinsend, aber mit ernsten Augen. „Bist du bereit, Draven?“
Ich nickte und starrte Tiamat an. „Bringen wir es zu Ende.“
Währenddessen standen Aurelia und Anastasia außerhalb des Portals mit dem Rücken zueinander, ihre Schwerter erhoben und den Blick auf die abgrundtiefen Kreaturen gerichtet, die durch das Portal strömten. Die Wesen waren grotesk, verdrehte Geschöpfe der Dunkelheit, deren Formen sich veränderten und wellenförmig bewegten, während sie vorwärts drängten.
Aurelias Schwert loderte in goldenen Flammen, jeder Hieb ihrer Klinge verbrannte die Kreaturen und verwandelte sie in Asche. Ihre Bewegungen waren flüssig, präzise, jeder Schlag voller Kraft, ihr Gesichtsausdruck entschlossen. Sie kämpfte für etwas – für jemanden. Und sie hatte nicht vor, diese Kreaturen durchzulassen.
Anastasia stand neben ihr, ihre eigene Klinge glühte vor Magie, ihre Augen waren scharf und konzentriert. Ihre Magie wirbelte durch die Luft und schützte Aurelia vor den Angriffen der Kreaturen, während ihre Klinge diejenigen niedermähte, die zu nahe kamen. Die beiden arbeiteten nahtlos zusammen, jede unterstützte die andere, ihre Bewegungen waren synchron, jede war eine Verlängerung des Willens der anderen.
Aurelia warf einen Blick auf das Portal, ihre Augen verengten sich und ein besorgter Ausdruck huschte über ihr Gesicht. „Sollen wir reingehen? Ihnen helfen?“, fragte sie mit angespannter Stimme, während sie eine weitere Kreatur niederschlug und ihren Blick zwischen dem Portal und den heranstürmenden Feinden hin und her schweifen ließ.
Anastasia schüttelte den Kopf, ihr Gesichtsausdruck war ruhig, doch ihre Augen verrieten ihre Besorgnis. „Lyan hat uns damit betraut“, sagte sie mit fester Stimme. „Wir müssen das Portal bewachen. Wir dürfen nichts durchlassen.“
Aurelia schnalzte mit der Zunge, ihre Frustration war offensichtlich, als sie ihr Schwert schwang und eine weitere Kreatur in Flammen aufgehen ließ.
„Ich weiß“, murmelte sie mit hartem Blick. „Aber ich finde das nicht richtig. Draven ist da drin und riskiert sein Leben für mich, für uns alle. Er dreht sich im Kreis und sieht immer wieder dem Tod ins Auge, nur für mich.“ Ihre Stimme wurde leiser, ihr Blick wurde abwesend. „Das Mindeste, was ich tun kann, ist, dieses Portal zu verteidigen … aber es ist frustrierend, dass ich nicht mehr tun kann.“
Anastasias Blick wurde weicher, ihre Augen huschten zu Aurelia. „Ich weiß“, sagte sie leise. „Aber das ist es, was wir tun müssen. Vertrau ihnen.“
Aurelia atmete tief aus und schloss für einen Moment die Augen. Dann nickte sie entschlossen, öffnete sie wieder und sah Aurelia fest an. „Na gut“, sagte sie. „Aber wenn irgendetwas passiert, komme ich rein.“
Die beiden kämpften weiter, während die Abgrundwesen durch das Portal strömten, jede Welle wilder als die vorherige. Aber sie wichen nicht zurück. Sie hielten ihre Stellung und schlugen einen Feind nach dem anderen nieder, ihre Bewegungen ein Wirbel aus Stahl und Feuer, jeder einzelne eine unnachgiebige Barriere gegen die Flut aus dem Abgrund.
Endlich, nach einer gefühlten Ewigkeit, wurde es still um das Portal. Die Kampfgeräusche, die aus ihm drangen, verstummten allmählich, die Luft um sie herum wurde ruhig, die Kreaturen stürmten nicht mehr vorwärts. Anastasia senkte ihr Schwert, atmete keuchend und warf Aurelia einen Blick zu.
„Ist es … ist es vorbei?“, fragte sie mit kaum hörbarer Stimme, in der Unsicherheit mitschwang.
Aurelia antwortete nicht sofort. Sie trat vor, den Blick auf das Portal geheftet, das Herz pochte in ihrer Brust, sie wartete – hoffte. Die Stille war ohrenbetäubend, die Last des Augenblicks lastete schwer auf ihr, ihre Hände umklammerten den Schwertgriff.
Es musste vorbei sein.