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Kapitel 376: Der mysteriöse alte Mann

Kapitel 376: Der mysteriöse alte Mann

Die Mädchen sprangen aus den flackernden Flammen des Kamins und stolperten in die Dunkelheit. Die plötzliche Kälte im Raum ließ Maris erschauern, und sie hielt Amberine instinktiv fester am Arm, um sie zu stützen. Die Luft war voller Staub und roch muffig nach Verlassenheit. In den Ecken hingen Spinnweben wie Skelettüberreste vergessener Momente, und das leise Knarren des Holzbodens unter ihrem Gewicht schien unnatürlich laut.
Amberine sank auf die Knie, nach Luft ringend, ihre sonst so feurigen Augen vor Erschöpfung trüb. Ifrits Gegenwart, die normalerweise eine beruhigende Wärme unter ihrer Robe ausstrahlte, fühlte sich schwach und fern an.

„Amberine“, flüsterte Maris eindringlich, kniete sich neben ihre Freundin und packte sie an den Schultern. „Wir können nicht hierbleiben.“

Amberine stöhnte leise und ließ den Kopf nach vorne fallen.
„Ich … ich kann mich nicht bewegen …“, murmelte sie mit rauer Stimme. „Ich habe keine Kraft mehr.“

Maris‘ Herz zog sich zusammen, aber sie schob ihre Angst beiseite und sah sich im Raum um. Sie befanden sich in einer Art heruntergekommenem Wohnzimmer. Überall lagen zerbrochene Möbelstücke verstreut, deren scharfe Kanten wie Zähne aussahen. Blasses Mondlicht fiel durch die schmalen Spalten der mit Brettern vernagelten Fenster.
„Du musst nicht“, sagte Maris entschlossen. „Ich werde dich tragen. Aber zuerst müssen wir aus dieser Todesfalle raus.“
Sie stand schnell auf, zog ihren Zauberstab und ging zum nächsten Fenster. Die Bretter, die es vernagelt hatten, waren alt und brüchig, aber noch fest genug, um ihrem ersten Ruck standzuhalten. Sie sah sich um und ihr Blick fiel auf einen rostigen Metallhocker neben dem Kamin. Sie packte ihn und schlug mit aller Kraft gegen das Fenster. Der Hocker prallte gegen die Bretter, und ein lautes Knacken hallte durch den Raum.
Amberine zuckte zusammen und hob den Kopf. „Was machst du da?“, krächzte sie. „Du könntest genauso gut ein Schild aufstellen, auf dem steht: ‚Hey, wir sind hier!'“

Maris drehte sich keuchend um. „Wenn sie kommen, kommen sie. Ich werde nicht hier sitzen und darauf warten, dass sie hereinspazieren.“
Ein zweiter Schlag zerschmetterte das Glas hinter den Brettern. Scherben regneten auf den Boden, das Geräusch war unheimlich laut. Amberine zuckte zusammen, sagte aber nichts mehr. Maris griff durch die Lücke und schob die losen Bretter mit Hilfe des Hockers beiseite. Kalte Luft strömte herein, scharf und belebend.

Maris kniete sich wieder neben Amberine. „Komm“, sagte sie mit leiserer Stimme. „Ich helfe dir.“
Amberine verzog die Lippen zu einem schwachen Lächeln, obwohl ihre Augen ihren Schmerz verrieten. „Du weißt wirklich, wie man einem Mädchen die Chance auf ein Nickerchen verdirbt.“

Maris verdrehte die Augen und zog Amberine mit ihrer freien Hand auf die Beine. „Nächstes Mal lasse ich dich in dem brennenden Gebäude zurück.“

„Abgemacht.“
Sie bewegten sich gemeinsam, Maris trug den größten Teil von Amberines Gewicht, als sie durch das zerbrochene Fenster kletterten und in die schmale Gasse darunter fielen. Die kalte, feuchte Luft schlug ihnen wie eine Ohrfeige entgegen, und das leise Geschwätz entfernter Stimmen hallte durch die labyrinthartigen Slums. Maris warf einen Blick zurück zum Fenster, dessen zerbrochenes Glas im schwachen Licht wie kleine Sterne glitzerte, bevor sie Amberine in den Schatten zog.
Amberine lehnte sich schwer an Maris und atmete flach. „Wir sind nur zwei Mädchen, die durch gruselige Gassen schleichen. Völlig sicher.“

„Spar dir deinen Sarkasmus für später“, zischte Maris mit angespannter Stimme. „Wir müssen weiter.“
Sie hielten sich dicht an den Wänden und gingen so leise wie möglich über den unebenen, schmutzigen Boden. Die Luft roch leicht nach Fäulnis und feuchtem Holz, und jeder Schatten schien eine Gefahr zu bergen. Maris‘ Puls pochte in ihren Ohren, als sie sich tiefer in das Labyrinth der Gassen verirrten.

Dann kam die Explosion.
Der Boden bebte unter ihren Füßen, und ein ohrenbetäubender Lärm erfüllte die Luft. In der Ferne brach eine gleißende Stichflamme hervor, die den Nachthimmel in grelle Orange- und Rottöne tauchte. Schreie folgten – eine Welle der Panik, die durch die Slums fegte.

Maris blieb stehen und umklammerte Amberine fest. „Das waren wir doch nicht, oder?“
Amberine blinzelte träge und runzelte die Stirn. „Ich glaube, ich habe nicht genug Kraft, um eine Kerze anzuzünden, geschweige denn das.“

Die Schreie wurden lauter, kamen näher. Gestalten huschten durch die Gassen, ihre Gesichter blass und vor Angst verzerrt. Maris zog Amberine in einen Türrahmen und duckte sich tief, während das Chaos auf die Straßen übergriff.
„Was ist los?“, flüsterte Amberine mit schwacher Stimme.

Maris schüttelte den Kopf und spähte aus ihrem Versteck. Ihr Atem stockte. Zwei nebelartige Wesen bewegten sich durch das Chaos, ihre Formen verschwammen und wirbelten umher, als bestünden sie aus lebenden Schatten. Ihre leuchtenden Augen durchdrangen die Dunkelheit, kalt und gefühllos.
Wo immer sie vorbeikamen, hinterließen sie Zerstörung – Fässer zerbrachen, Holzbalken verkohlten und die Luft schien kälter zu werden.

Maris krallte ihre Finger um Amberines Arm. „Das sind sie“, flüsterte sie mit zitternder Stimme. „Die Mitglieder der Devil Coffin … aus dem Haus.“

Amberine hob ruckartig den Kopf, und ein Anflug von Angst durchdrang ihre Erschöpfung. „Bist du sicher?“

Maris nickte mit großen Augen. „Ich kann es spüren. Dieselbe Energie. Sie suchen uns.“

Amberine fluchte leise und ballte instinktiv die Hand, als wolle sie eine Flamme heraufbeschwören. Ein schwacher Funke flackerte an ihren Fingerspitzen, bevor er erlosch. Sie stöhnte und lehnte sich gegen die Wand. „Wir sind nicht in der Verfassung, gegen sie zu kämpfen.“
„Deshalb kämpfen wir auch nicht“, sagte Maris mit entschlossener Stimme. „Wir rennen weg.“

Die Nebelwesen hielten inne und suchten mit ihren leuchtenden Augen die Gasse ab. Maris hielt den Atem an, ihr Herz hämmerte in ihrer Brust. Eines der Wesen stieß ein leises, eindringliches Knurren aus, während es sich windend und krümmend die Luft schnüffelte. Dann drehte es seinen Kopf in Richtung ihres Verstecks.
„Lauft!“, flüsterte Maris und zog Amberine auf die Beine.

Die Mädchen sprinteten aus dem Tor, ihre Schritte hallten in der Gasse wider. Die Nebelwesen stürmten hinter ihnen her, ihre Gestalten glitten unheimlich über den Boden. Maris rannte voraus, bog scharf um Ecken und duckte sich durch enge Lücken. Ihr Verstand arbeitete auf Hochtouren, auf der Suche nach einem Vorteil, nach einer Möglichkeit, ihre Verfolger aufzuhalten.
Während sie rannten, warf sie Fässer und Karren um, doch die Hindernisse konnten die Nebelwesen kaum aufhalten. Amberine gelang es trotz ihrer Schwäche, kleine Flammen zu zaubern, die Trümmer auf ihrem Weg in Brand setzten. Das Feuer loderte kurz auf, aber die Wesen durchdrangen es, ihre Gestalten wurden kurzzeitig zerstört, bevor sie sich wieder formten.

„Sie hören nicht auf“, keuchte Amberine mit verzweifelter Stimme.
„Das müssen sie auch nicht“, antwortete Maris mit grimmiger Stimme. „Wir müssen nur vor ihnen bleiben.“

Sie bogen um eine weitere Ecke und standen vor einem Kanaldeckel. Maris sank auf die Knie und hob ihn mit zitternden Händen auf. „Rutsch rein“, drängte sie.

Amberine zögerte und blickte zurück zu dem näher kommenden Nebel. „Bist du dir sicher?“

„Lauf einfach!“
Amberine schlüpfte in die enge Öffnung, Maris folgte ihr und zog den Deckel hinter sich zu. Das Knurren der Nebelwesen verstummte und wurde vom entfernten Tropfen von Wasser ersetzt. Die Luft im Tunnel war feucht und stickig, die Dunkelheit drückte auf sie.

Sie bewegten sich schnell, ihr Atem hallte laut in dem engen Raum. Gerade als Maris zu glauben begann, sie hätten es geschafft, war das Knurren wieder zu hören.
Die Nebelwesen sickerten durch Risse in den Wänden und ihre leuchtenden Augen durchdrangen die Dunkelheit.
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„Willst du mich verarschen?“, schrie Maris und packte Amberine am Arm. „Lauf!“

Die Verfolgung ging weiter, die Tunnel waren glitschig unter ihren Füßen. Die Mädchen rutschten aus und stolperten, die Nebelwesen kamen näher. Der Ausgang kam in Sicht – ein schwacher Lichtschimmer am Ende des Tunnels.
Sie stürmten in einen verlassenen Innenhof und fielen auf den kalten Boden. Maris rang nach Luft, ihr Körper zitterte. Amberine lag neben ihr, die Augen halb geschlossen.

Ein leises Lachen durchbrach die Stille. Maris blickte auf und sah einen alten Mann, der ruhig auf einer Bank saß. Seine Augen funkelten vor leiser Belustigung, seine Hände waren ordentlich im Schoß gefaltet.
„Da seid ihr aber in einer misslichen Lage“, sagte er mit ruhiger, bedächtiger Stimme.

Maris rappelte sich mühsam auf und zog Amberine mit sich. „Wer bist du?“, fragte sie mit zittriger Stimme.

Die Nebelwesen tauchten aus dem Tunnel auf und nahmen Gestalt an, während sie sich zum Angriff bereit machten. Der alte Mann blieb sitzen, unbeeindruckt von der drohenden Gefahr.
Die Kreaturen hoben ihre Hände, dunkle Energie wirbelte um sie herum. Maris und Amberine machten sich bereit, doch bevor der Zauber sie treffen konnte, veränderte sich die Luft. Ein plötzlicher Windstoß fegte durch den Hof und die Umgebung verschwamm.

Als sich ihre Sicht wieder klärte, standen sie auf dem Dach eines hohen Gebäudes. Die Nebelwesen waren verschwunden, der Hof lag weit unter ihnen. Maris und Amberine sahen sich um, noch immer schwer atmend.
„Was ist gerade passiert?“, flüsterte Maris ungläubig.

Amberine drehte sich um und kniff die Augen zusammen, als sie den alten Mann sah, der nun ein paar Schritte entfernt stand. Sie erkannte ihn und murmelte: „Das gibt’s doch nicht …“

Maris riss die Augen auf und ihre Stimme klang schockiert und ehrfürchtig zugleich: „Sir Alfred?“

Die zweite Chance des bösen Professors

Die zweite Chance des bösen Professors

Score 10
Author: Artist: Released: 2024 Native Language: German
Draven ist ein Zauberprofessor in einer Fantasiewelt. Er ist auch ein Graf, der seit seiner Jugend für seine bösen Taten und Fehler bekannt ist. Sein Untergang ist auf einen Fluch zurückzuführen, der sein intellektuelles Potenzial und seine Talente behindert. Schließlich wird er zum Bösewicht und verliert alles, was ihm lieb ist: seine Geschwister, seine Verlobte, sein Haus, sein Anwesen und vieles mehr. Nach einem elenden Tod wird er in der modernen Welt als Dravis Granger wiedergeboren. In seinem neuen Leben wächst er zu einem hochintelligenten Menschen heran, der nichts von seinem früheren Leben weiß, und wird junger Professor für Maschinenbau und Forscher. Allerdings hat er eine seltsame Obsession, ein Spiel zu entwickeln, angetrieben von lebhaften Vorstellungen von einer anderen Welt. Diese Obsession führt ihn dazu, ein Spiel zu entwickeln, das sein früheres Leben widerspiegelt. Als er seine virtuelle Realität fertigstellt, gewinnt er seine Erinnerungen an die Vergangenheit zurück. Überwältigt von intensiven Emotionen – Wut, Traurigkeit und der Erkenntnis seiner früheren Hässlichkeit – erleidet er einen tödlichen Herzinfarkt. In seinen letzten Augenblicken hört er eine Stimme, die anscheinend aus der Welt selbst kommt und ihm die Chance bietet, in seine ursprüngliche Fantasiewelt zurückzukehren. Allerdings würde er nur die Erinnerungen an sein modernes Leben behalten, nicht die Fehler seines ersten Lebens. Er stimmt zu und wird erneut wiedergeboren, diesmal mit dem Wissen eines modernen Professors für Maschinenbau. Aber eines zeichnet Dravis Granger aus: Er ist nicht nur ein Professor für Maschinenbau. Er ist nicht nur ein geradliniger, genialer Professor. Er hat seine Ideale, und die Welt ist für seinen großen Idealismus zu voller Bösewichte. Also strebt er mit seinem brillanten Verstand danach, ein Mastermind zu werden. Aber nicht als Bösewicht, sondern als jemand, der die Hoffnung in Polizei und Gerechtigkeit verloren hat und beschlossen hat, den Menschen mit eigenen Händen zu helfen. Er sammelte Opfer und holte handverlesene Talente an seine Seite, um mit ihnen mehrere verrückte Stunts zu machen, Attentate zu verüben, Fallen zu stellen und den Abschaum der Welt auszurotten. Aber jetzt, in dieser Fantasiewelt, muss er gegen mehrere Fraktionen überleben, die ihn töten wollen, sein Reich schützen, seine Geschwister beschützen, seine Verlobte beschützen und das Wichtigste: die Welt beschützen. Aber er hatte den Dravis aus der modernen Welt nicht verloren. Als Professor am Morgen, als Graf am Nachmittag und als dunkler Ritter in der Nacht. _____________________________ "Du hast meinem Schüler wehgetan." Draven steht still da, keine Mana scheint von ihm auszugehen, nur ein einziger stirnrunzelnder Blick. Ein Stirnrunzeln, das ausreicht, um den Raum schwer werden zu lassen. "Als Lehrer glaubst du, ich würde dich ungestraft davonkommen lassen?" "Du scheinst zu glauben, dass mir deine Position wichtig ist, Prinz Hermit. Aber glaub mir", Draven machte einen langsamen Schritt. "Nicht einmal dein Vater könnte dich vor mir beschützen." _____________________________ Tägliches Update 2 Kapitel = 14 Kapitel/Woche Einige freundliche Belohnungen 100 Powerstones = +2 Kapitel an diesem Tag 200 Powerstones = +4 Kapitel an diesem Tag 50 Golden Tickets = +4 Kapitel an diesem Tag 1 Geschenk = +4 Kapitel an diesem Tag _____________________________ Teil der "King of Kings"-Reihe Der Roman "Die zweite Chance des bösen Professors" ist ein beliebter Light Novel aus den Genres Action, Abenteuer, Drama, Fantasy, Romantik, Tragödie . Geschrieben vom Autor Arkalphaze . Lies den Roman "The Villain Professor's Second Chance" kostenlos online.

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