Der ohrenbetäubende Schrei des Phönix hallte durch die riesige Arena, seine flammenden Flügel waren ausgebreitet, jeder Schlag ein heftiger Feuerstrahl, der die Luft zu verbrennen schien.
Maris sah mit klopfendem Herzen zu, ihr Blick verschwamm vor Erschöpfung, als der flammende Vogel vorwärts schoss und mit den beiden Lichs zusammenprallte. Die skelettartigen Gestalten wurden verschlungen, ihre dunklen, zerfetzten Roben entzündeten sich in den sengenden Flammen, ihre mit Stäben bewaffneten Hände bewegten sich in verzweifelten Versuchen, einen letzten, sinnlosen Zauber zu wirken.
In dem Moment, als der brennende Phönix mit ihnen kollidierte, wurde die Kammer von einem blendenden Lichtblitz erhellt. Für einen Augenblick verschwand alles. Die Lichs, die untoten Krieger, die dunkle Kammer – alles wurde von der schieren Intensität der vereinten Magie von Amberine und Maris verschlungen.
Hitze strahlte vom Phönix aus, Flammenwellen schwappten über den Steinboden, und Maris musste ihre Augen vor dem gleißenden Licht schützen. Ihr Zauberstab fühlte sich schwer in ihrer Hand an, ihr ganzer Körper zitterte, als sie sich mühsam aufrecht hielt und jede Unze ihrer Energie in diesen letzten Angriff steckte.
Amberine neben ihr stieß einen trotzigen Schrei aus, ihre Augen weit aufgerissen und voller purer, unerbittlicher Entschlossenheit. Sie gab alles, jeden letzten Tropfen ihrer Mana, jede Unze ihrer Kraft, um die Flammen voranzutreiben, sie in das Herz des Phönix zu schicken und ihn auf ihre Feinde zu treiben.
„STERBT!“, schrien Maris und Amberine unisono, ihre Stimmen rau und hallend durch die Arena, der Klang übertönt von den tosenden Flammen. Der Phönix kreischte noch einmal, seine feurige Gestalt dehnte sich aus, umhüllte die Lichs, seine Flügel falteten sich um sie wie eine feurige Umarmung, die keinen Ausweg bot.
Die Lichs stießen einen letzten verzweifelten Schrei aus, der von den Flammen verschluckt wurde, während ihre skelettartigen Körper zerfielen und in dem überwältigenden Inferno zu Asche wurden. Die dunkle Magie, die sie geschützt hatte, flackerte auf und verschwand dann vollständig, verschlungen von den unerbittlichen Flammen, sodass nichts als ein Haufen Asche auf dem Steinboden zurückblieb. Genieße mehr Inhalte von Empire
Maris atmete zittrig, ihre Knie gaben nach, als die Magie sie verließ, und ihr Körper sackte zu Boden. Sie fühlte sich ausgelaugt, ihre Mana war völlig erschöpft, ihr ganzer Körper schmerzte von der Anstrengung. Sie konnte kaum noch die Augen offen halten, ihre Sicht verschwamm vor Erschöpfung, ihr Zauberstab glitt ihr aus den Fingern und fiel klirrend auf den Steinboden.
Amberine ging es nicht besser. Sie stolperte, ihre Beine gaben nach und sie fiel auf die Knie, ihre Hände zitterten immer noch, die Flammen erloschen und ließen sie erschöpft und atemlos zurück. Sie lachte schwach, ihre Lippen formten ein müdes Lächeln.
„Wir haben es geschafft …“, flüsterte sie, ihre Stimme kaum hörbar über dem verklingenden Knistern der erlöschenden Flammen. „Wir haben es tatsächlich geschafft …“
Maris nickte, ihr Kopf fühlte sich schwer an, ihr ganzer Körper zitterte. Sie sah Amberine an, und trotz der Schmerzen, die jeden Teil ihres Körpers zu verschlingen schienen, huschte ein Lächeln über ihre Lippen. „Ja, wir haben es geschafft.“
Für einen kurzen, kostbaren Moment herrschte Stille, die Art von Stille, die auf einen hart erkämpften Sieg folgt, die Stille der Erleichterung, der Ungläubigkeit, dass sie tatsächlich überlebt hatten.
Maris atmete tief durch und ließ die Erleichterung über sich hinwegspülen wie eine kühle Brise nach der sengenden Hitze des Kampfes.
Aber der Moment war nur von kurzer Dauer.
Ein Geräusch hallte durch den Raum, ein leises, spöttisches Lachen, das Maris einen Schauer über den Rücken jagte. Sie riss die Augen auf, ihr Herz schlug wieder wie wild, ihre Erschöpfung war augenblicklich vergessen, als sie sich aufrichtete und nach der Quelle des Geräusches suchte.
Der vermummte Mann stand da, völlig unverletzt, den Kopf leicht zur Seite geneigt, die Lippen zu einem Lächeln verzogen, das Maris das Blut in den Adern gefrieren ließ. Er klatschte langsam, jeder Klatsch hallte durch die nun stille Arena, sein Blick auf Maris und Amberine geheftet.
„Gut gemacht“, sagte er mit einer Stimme, die vor Belustigung triefte, sein Blick voller spöttischer Freude. „Ihr zwei seid wirklich etwas Besonderes, das muss ich zugeben. Ich hätte nicht erwartet, dass ihr meine Lichs tatsächlich vernichtet. Sehr beeindruckend.“
Maris spürte, wie ihr Herz sank, die Angst kehrte mit voller Wucht zurück, ihr Körper verkrampfte sich, als sie sich mühsam aufrichtete, ihre Beine zitterten unter ihr. Auch Amberine blickte auf, ihre Augen weit aufgerissen, ihr Gesicht blass, als sie den Mann vor ihnen anstarrte, der völlig unbeeindruckt dastand, als wäre der Kampf, der gerade stattgefunden hatte, nichts weiter als eine kleine Unannehmlichkeit gewesen.
„Aber“, fuhr der vermummte Mann fort, sein Lächeln wurde breiter, seine Augen blitzten bösartig, „das Spiel ist noch nicht vorbei. Ihr habt euch meiner Herausforderung gestellt, jetzt müsst ihr euch mir stellen.“
Maris stockte der Atem, ihr Körper wurde kalt. Sie hatte nichts mehr übrig. Keine Mana, keine Kraft. Sie hatten alles gegeben, um die Lichs zu vernichten, und jetzt stand dieses Monster immer noch da, bereit zum Kampf.
Amberine zwang sich aufzustehen, ihre Beine zitterten, ihre Hände bebten noch, als sie sie hob und versuchte, auch nur den schwächsten Flammenzüngen zu entlocken. Ihre Augen brannten vor Entschlossenheit, aber Maris konnte die Angst dahinter sehen, die Erschöpfung, die Erkenntnis, dass sie das hier vielleicht nicht überleben würden.
„Wir … wir geben nicht auf“, sagte Amberine mit zitternder Stimme, aber voller Entschlossenheit. „Wir werden gegen dich kämpfen, egal was es kostet, und wir werden überleben.“
Das Lächeln des vermummten Mannes wurde breiter, seine Augen funkelten vor grausamer Belustigung. „Oh, darauf verlass dich“, sagte er mit leiser, spöttischer Stimme.
Maris biss die Zähne zusammen, ihr Herz pochte in ihrer Brust, ihr Blick war auf den Mann vor ihnen geheftet. Sie wusste, dass sie unterlegen waren, dass ihnen die Mana ausging, dass ihnen die Zeit davonlief, aber sie wusste auch, dass sie nicht aufgeben durften. Sie durften diesen Mann nicht gewinnen lassen. Nicht jetzt. Nicht nach allem, wofür sie gekämpft hatten.
Sie streckte die Hand aus, ihre Finger streiften Amberines Arm, und ihr Blick traf den ihrer Freundin. „Gemeinsam“, flüsterte sie mit einer Stimme, die sowohl von Angst als auch von Entschlossenheit erfüllt war. „Wir kämpfen gemeinsam.“
Amberine sah sie an, ihr Blick wurde weicher, und ihre Lippen formten ein kleines, müdes Lächeln. „Gemeinsam“, wiederholte sie mit kaum mehr als einem Flüstern.
Und als sie sich zu dem vermummten Mann umdrehten, die Angst immer noch in ihnen nagend, die Erschöpfung drohte sie zu überwältigen, wussten sie, dass sie sich, was auch immer als Nächstes passieren würde, gemeinsam stellen würden.
Trotz der Angst, die in ihnen nagte, und der Erschöpfung, die ihre Körper niederdrückte, weigerten sie sich, zurückzuweichen. Was auch immer als Nächstes passieren würde, sie würden sich dem stellen – gemeinsam.
Sie streckten den Rücken, spannten die Schultern an und machten sich bereit, sich dem Monster vor ihnen zu stellen. Ihre Hände waren immer noch fest ineinander verschränkt, ihre gemeinsame Wärme drängte die kalte, bedrückende Energie zurück, die den Raum erfüllte. Sie wussten, dass ihre Chancen gering waren, dass sie fast ihre gesamte Mana verbraucht hatten, aber solange sie einander hatten, hatten sie Hoffnung – Hoffnung, dass sie das irgendwie überleben würden.
Der vermummte Mann beobachtete sie, sein spöttisches Lächeln wurde breiter, während seine Augen vor Belustigung funkelten. Er schien ihre Anstrengung zu genießen, die Art, wie sie vor Erschöpfung zitterten und dennoch trotzig vor ihm standen. Langsam hob er eine Hand, der Stoff seiner Robe glitt herunter und enthüllte seine blassen, skelettartigen Finger. Seine Stimme, als er sprach, triefte vor grausamer Erregung, jedes Wort rollte von seiner Zunge, als würde er sich an ihrem Leiden weiden.
„Gut“, murmelte er in einem Tonfall, der sowohl spöttisch als auch anerkennend klang. Er deutete auf sie, eine Geste, die eher wie ein Befehl als wie eine Einladung wirkte. „Nun, gebt euer Bestes, um mich zu unterhalten. Reizt mich.“
Der Raum schien sich zu verdunkeln, als die Worte seine Lippen verließen, und Maris spürte, wie ihr ein eisiger Schauer über den Rücken lief. Dunkle Mana begann um den vermummten Mann zu wirbeln und stieg wie ein lebender Nebel vom Boden auf, dick und schwer, fast erstickend. Die Energie war greifbar und knisterte mit einer unheimlichen Lebenskraft in der Luft. Sie umhüllte ihn und hüllte ihn in eine wirbelnde Masse aus Schatten, die mit einem eigenen Leben zu pulsieren schien.
Es war nicht nur dunkles Mana – Maris wurde klar, dass es etwas viel Schrecklicheres war. Es war dämonisches Mana, eine Energie, die so böse war, dass sie alles zu verpesten schien, was sie berührte. Die Luft wurde dick von ihrer Präsenz, die Temperatur sank, als wäre die Wärme vollständig aus dem Raum gesaugt worden.
Die Atmosphäre war fast unerträglich, der Druck lastete auf Maris und Amberine, bis ihre Beine nachzugeben drohten. Die Energie klebte an ihrer Haut, ihren Kleidern, ihren Lungen, jeder Atemzug fühlte sich an, als würden sie die Essenz der Dunkelheit einatmen.
Das Lächeln des vermummten Mannes verwandelte sich in etwas Dunkleres, Verrückteres, als er zu lachen begann. Es begann als leises Kichern, ein Grollen, das von den Steinwänden der Kammer widerhallte. Langsam wurde es lauter, der Klang hallte durch den riesigen Raum, prallte von den Steinen ab, bis es schien, als käme es aus allen Richtungen gleichzeitig. Das Lachen war verstört, ein manisches Gekicher, das keinen Humor enthielt, nur Wahnsinn.
Maris spürte, wie sich ihr Magen zusammenzog und ihr die Galle in die Kehle stieg, als der schreckliche Klang ihre Ohren erfüllte. Es war ein Lachen, das Schmerz, Leid und Verzweiflung versprach – ein Lachen, das ihnen sagte, wie hoffnungslos ihre Lage wirklich war.
Maris und Amberine zitterten, ihre Körper versagten ihnen den Dienst unter der erdrückenden Last der Präsenz des Mannes. Es fühlte sich an, als würde ihre Seele zusammengedrückt, der Druck war so groß, dass ihnen schwindelig wurde.
Maris kämpfte darum, die Augen offen zu halten, doch ihre Sicht verschwamm, als Tränen vor lauter Angst in ihr aufstiegen. Sie spürte, wie Amberines Hand sich um ihre umklammerte, ein verzweifelter Griff, der ihre eigene Angst widerspiegelte, und sie hielt sich so fest sie konnte fest und schöpfte aus dieser Verbindung alle Kraft, die sie aufbringen konnte.
„Unterhaltet mich“, sagte der vermummte Mann, seine Stimme übertönte sein Lachen, seine Augen glänzten vor grausamer Vorfreude.