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Kapitel 365: Verfolgt (1) Der Bettler

Kapitel 365: Verfolgt (1) Der Bettler

Amberines Stiefel schlugen auf das Kopfsteinpflaster, als sie dem Bettler hinterher rannte, und ihr hitziges Temperament flammte mit jedem Schritt auf.
„Hey, du Dieb! Gib das zurück!“, schrie sie, und ihre Stimme hallte von den Gebäuden wider. Ihre Augen waren zusammengekniffen und auf die Gestalt gerichtet, die direkt vor ihr durch die Schatten huschte. Ihr Gesicht war gerötet, sowohl vor Wut als auch vor Anstrengung, während sie versuchte, mit dem Mann Schritt zu halten, der angeblich ihre Geldbörse gestohlen hatte. Die engen, verwinkelten Gassen schlängelten sich unvorhersehbar, und Amberine nahm ihre Umgebung kaum wahr.
Sie war zu sehr auf ihre Verfolgung konzentriert, die Wärme ihres Ifrit-Geistes flammte unter ihrer Robe als Reaktion auf ihre Frustration auf.

Maris folgte ihr dicht auf den Fersen, ihr Atem ging in schnellen Stößen, ihre Füße machten kaum ein Geräusch, als sie den Boden berührten. Sie kannte Amberines Temperament nur zu gut – wenn ihre Freundin sich genug aufregte, war nicht abzusehen, wozu sie fähig war.
Sie konnte Amberine nicht allein lassen, schon gar nicht hier in den Slums, wo in jeder dunklen Ecke Gefahr lauerte. Maris bemühte sich, ihre Illusionsmagie unter Kontrolle zu halten – in ihrer Unruhe juckte es ihre Finger, eine Ablenkung zu erschaffen, etwas, das Amberine aufhalten würde, bevor sie sich zu weit vorwagen würden. Aber es war keine Zeit; Amberine war zu weit voraus, ihre Gestalt verschwand fast in der dämmrigen Dunkelheit.
Je tiefer sie vordrangen, desto mehr schien sich die Atmosphäre um sie herum zu verändern. Das geschäftige Treiben des Marktplatzes war verschwunden und einer unheimlichen Stille gewichen, die Maris einen unangenehmen Kloß im Magen verursachte. Die Gebäude hier waren alt, ihre Fassaden rissig, die Fenster zerbrochen und leer wie seelenlose Augen, die sie beobachteten. Die schmalen Gassen wurden zu einem Labyrinth aus engen Kurven, einige Gassen waren so eng, dass Amberine sich mit den Schultern den Weg bahnen musste.
Maris stolperte leicht und schaute nervös umher. Die Spannung in der Luft war dick, ein bedrückendes Gefühl, das durch die Wände zu sickern schien und sich an ihre Haut klammerte.

„Amberine, warte!“, rief Maris mit kaum hörbarer Stimme, während sie nach Luft rang. „Wir sollten das überlegen … wir wissen nicht mal, ob er deine Geldbörse hat!“
Amberine schien sie nicht zu hören. Sie bog um eine weitere Ecke, ihr Körper angespannt und ihre Augen loderten. Sie war stur, und wenn sie wütend war, war es, als würde man versuchen, mit einem Feuer zu diskutieren – einmal entfacht, verschlang es alles in seinem Weg. Maris‘ Herz pochte in ihrer Brust, ihr Instinkt sagte ihr, dass etwas nicht stimmte.
Dieser Ort war anders als die üblichen Gegenden der Stadt – er war zu still, zu trostlos, und jeder Instinkt sagte ihr, dass sie umkehren sollte. Aber sie konnte Amberine auf keinen Fall allein lassen.

Der Bettler vor ihnen schlüpfte durch eine schmale Türöffnung eines alten, baufälligen Gebäudes. Ohne einen Moment zu zögern, stieß Amberine die Tür auf, und die verrosteten Scharniere quietschten laut, als sie sich den Weg hineinzwängte.
Maris zuckte bei dem Lärm zusammen und folgte ihrer Freundin schnell in die Dunkelheit.

Die Luft im Gebäude war stickig, und bis auf ein paar schwache Strahlen, die durch die Ritzen in der Wand drangen, war es fast stockdunkel. Staubpartikel schwebten in der Luft und tanzten in den dünnen Lichtstrahlen, während Amberines Stiefel über den Holzboden knarrten. Der Ort roch nach Schimmel und Verfall, und die Temperatur schien in dem Moment, als sie eintraten, zu sinken.
Maris‘ Haut kribbelte unangenehm, ihre Augen gewöhnten sich langsam an die Dunkelheit, während sie versuchte, ihre Umgebung zu erfassen.

„Wo ist er hin?“, murmelte Amberine mit leiser, aber dennoch frustrierter Stimme. Sie ging tiefer in den Raum hinein und suchte mit ihren Augen nach Anzeichen des Bettlers. Ihre Geldbörse war wichtig, aber für Maris war der Gedanke, an diesem verlassenen Ort in eine Falle zu geraten, weitaus beunruhigender.
„Ich weiß es nicht“, sagte Maris, ihre eigene Stimme kaum mehr als ein Flüstern. Sie sah sich um und bemerkte die zerbrochenen Möbelstücke, die über den Boden verstreut lagen, und die Spinnweben, die in dichten Klumpen von der Decke hingen. Alles sah unberührt aus, als hätte seit Jahren niemand diesen Ort betreten. Es war schwer vorstellbar, dass sich hier jemand verstecken wollte – selbst die Schatten fühlten sich schwer an, die Stille war beunruhigend.
Plötzlich hallte ein Geräusch aus dem Inneren des Hauses – ein leises Rascheln, gefolgt von einem schwachen Knarren. Amberine drehte sich ruckartig um und kniff die Augen zusammen. „Da!“, zischte sie und bewegte sich bereits auf die Geräuschquelle zu.
Maris folgte ihr, ihre Sinne in höchster Alarmbereitschaft. Sie gingen durch einen schmalen Flur, dessen Dielen unter ihrem Gewicht knarrten, und betraten einen größeren Raum. An einer Wand stand ein Kamin, dessen Steine von jahrelangem Ruß und Schmutz verdunkelt waren. Der Bettler war da, er stand mit dem Rücken zu ihnen und bewegte sich hastig, während er neben der Feuerstelle kauerte.

Amberines Augen blitzten auf. „Hey! Bleib stehen!“, schrie sie und stürmte vorwärts.

Der Bettler hob abrupt den Kopf, und für den Bruchteil einer Sekunde erhaschte Maris einen Blick auf sein Gesicht – wilde Augen, die Züge vor Angst verzerrt. Bevor sie reagieren konnten, sprang der Bettler in den Kamin und verschwand in der dunklen Öffnung, als hätte ihn die Dunkelheit verschluckt.
Amberine rutschte aus und blieb stehen, ihre Augen weiteten sich vor Schreck.

„Ist er gerade …?“, begann Maris, ihre Stimme versagte vor Unglauben. Amberine wartete nicht, bis sie zu Ende gesprochen hatte. Ohne einen Moment zu zögern, stürzte sie auf den Kamin zu, ihre Entschlossenheit überwog jede Vorsicht.
„Amberine, warte!“, schrie Maris, aber es war zu spät. Amberine warf sich in den Kamin und verschwand in der Dunkelheit. Maris‘ Herz setzte einen Schlag aus, ihr stockte der Atem. Sie zögerte, Angst krallte sich in ihr. Aber Amberine allein in dieser Ungewissheit zurückzulassen, kam nicht in Frage. Sie holte tief Luft, nahm all ihren Mut zusammen und sprang ihrer Freundin hinterher.
Die Dunkelheit umhüllte sie, und für einen Moment gab es nichts als eine schwerelose, leere Leere. Dann landete sie mit einem dumpfen Schlag, ihre Knie gaben nach, als sie auf festen Boden aufschlug. Die Luft war hier anders – dichter, schwerer, als ob sie ein unsichtbares Gewicht trug. Maris atmete tief ein und versuchte, sich zu stabilisieren, während sie sich umsah.
Der Raum, in dem sie gelandet waren, ähnelte dem, den sie gerade verlassen hatten – alt, heruntergekommen, mit zerbrochenen Möbeln, die über den Boden verstreut lagen. Aber irgendetwas daran fühlte sich falsch an. Die Luft war von einer unnatürlichen Kälte erfüllt, und die Schatten schienen sich zu verschieben und zu bewegen, als wären sie lebendig. Maris wurde unruhig, als sie sich aufrappelte und den Raum nach Amberine absuchte.
Amberine stand bereits auf, die Augen weit aufgerissen, während sie sich umsah. Sie hielt ihre Geldbörse fest in den Händen, die Knöchel waren weiß, als sie verwirrt darauf starrte. „Maris …“, flüsterte sie mit zitternder Stimme. „Meine Geldbörse … sie ist hier. Sie ist noch voll. Alles ist noch drin.“
Maris runzelte die Stirn und kniff die Augen zusammen, als sie näher trat. Amberines Geldbörse, wegen der sie den Bettler verfolgt hatten, war tatsächlich unversehrt – als wäre sie nie gestohlen worden. Maris‘ Herz pochte in ihrer Brust, ihre Gedanken rasten, während sie versuchte, einen Sinn in das Geschehen zu bringen. Sie öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch dann hörte sie es – eine leise, gedämpfte Stimme, die von irgendwo hinter den Wänden kam.
„Still“, zischte Maris, presste einen Finger auf ihre Lippen und näherte sich Amberine. Sie legte ihre Hand auf den Mund und bedeutete ihr, still zu sein. Amberines Augen weiteten sich, sie nickte und folgte Maris mit angehaltenem Atem.
Die Stimmen wurden lauter, ihre Worte waren jetzt kaum noch durch die dicken Steinmauern zu hören. Maris strengte sich an, um zuzuhören, ihr Herz pochte, als sie versuchte, zu verstehen, was sie sagten.

„Das Symposium … perfekte Gelegenheit … Chaos und Verwüstung stiften … Angst verbreiten …“, sagte eine Stimme, und die Worte ließen Maris einen Schauer über den Rücken laufen. Sie drehte sich zu Amberine um, ihre Augen weit aufgerissen vor Angst.

„Die Opfer sind versammelt … genug, um das Ritual zu beginnen …“

Maris wurde eiskalt. Ihr Blick huschte zu den Wänden, und da sah sie sie – seltsame Symbole, in den Stein gemeißelt, die im schwachen Licht schwach leuchteten. Sie erkannte sie, aber sie hätten nicht hier sein dürfen.
Die Zeichen ähnelten denen der Deadly Hollows, der Gruppe, gegen die sie und Draven gekämpft hatten, der Gruppe, die sie für ausgelöscht gehalten hatten. Aber diese Symbole waren anders – sie waren dunkler, komplexer.
„Nein …“, flüsterte Maris, während ihr der Atem stockte. „Das sind nicht die Deadly Hollows …“ Ihre Augen weiteten sich, als ihr die Erkenntnis dämmerte, und der Name formte sich in ihrem Kopf wie ein dunkles Flüstern. „Der Teufelssarg … eine der tödlichsten Dämonenanbeter-Organisationen auf dem Kontinent …“

Amberine sah sie mit blassem Gesicht an. „Was machen wir jetzt?“, formte sie mit kaum hörbarer Stimme.
Maris‘ Gedanken rasten, sie war völlig durcheinander. Sie wollte mehr Informationen sammeln, um zu verstehen, was sie vorhatten. Das Symposium – es war eine Versammlung der mächtigsten Magier des Königreichs. Wenn der Teufelssarg etwas plante, könnte das katastrophale Folgen haben. Sie trat einen Schritt näher an die Wand und strengte sich an, mehr von dem Gespräch zu hören.
Doch dann verstummten die Stimmen plötzlich. Die Stille war ohrenbetäubend, und Maris spürte, wie ihr Herz einen Schlag aussetzte. Sie sah Amberine an, ihre Augen weit vor Angst aufgerissen. Sie waren entdeckt worden.
Die Luft im Raum veränderte sich, ein schwerer Druck lastete auf ihnen und machte das Atmen schwer. Maris‘ Augen huschten umher, ihr Herz pochte in ihrer Brust. Sie konnte es spüren – jemand beobachtete sie, sein Blick lastete wie ein physisches Gewicht auf ihr.

Dann, ohne Vorwarnung, hallte Ifrits Stimme unter Amberines Robe hervor, sein Tonfall drängend. „Amberine! Lauf!“
Maris brauchte keine weitere Aufforderung. Sie packte Amberine am Arm, ihren Zauberstab bereits in der anderen Hand. Mit einer schnellen Bewegung schlug sie den Zauberstab auf den Boden, und eine violette Rauchwolke breitete sich um sie herum aus. Der Raum füllte sich mit dichtem, erstickendem Rauch, der ihre Umrisse verschleierte, während Maris Amberine zum nächsten Fenster zog.
„Lauf!“, schrie Maris, ihre Stimme vom Rauch gedämpft, während sie Amberine vorwärts stieß. Amberine zögerte nicht. Sie schlang ihre Arme um Maris, ihre Magie entflammte und Flammen schossen unter ihnen hervor und trieben sie nach oben. Sie sprangen durch das Fenster, das Glas zersplitterte um sie herum, als sie auf dem Dach eines alten, unbewohnten Wagens landeten, der darunter geparkt war.
Der Aufprall erschütterte sie beide, aber es war keine Zeit, sich um den Schmerz zu kümmern. Sie rappelten sich auf und sahen sich mit großen Augen um. Die Luft war voller Bedrohung, und Maris‘ Herz pochte in ihrer Brust, als sie es spürte – dunkle, nebelartige Gestalten, die sich auf sie zubewegten und deren Umrisse in den Schatten kaum zu erkennen waren.
„Lauf!“, schrie Maris mit dringlicher Stimme, packte Amberine an der Hand und zog sie vor sich her. Sie sprinteten die schmale Gasse hinunter, ihre Schritte hallten von den Wänden wider, während der dunkle Nebel sie verfolgte und mit jedem Schritt näher kam.

Die zweite Chance des bösen Professors

Die zweite Chance des bösen Professors

Score 10
Author: Artist: Released: 2024 Native Language: German
Draven ist ein Zauberprofessor in einer Fantasiewelt. Er ist auch ein Graf, der seit seiner Jugend für seine bösen Taten und Fehler bekannt ist. Sein Untergang ist auf einen Fluch zurückzuführen, der sein intellektuelles Potenzial und seine Talente behindert. Schließlich wird er zum Bösewicht und verliert alles, was ihm lieb ist: seine Geschwister, seine Verlobte, sein Haus, sein Anwesen und vieles mehr. Nach einem elenden Tod wird er in der modernen Welt als Dravis Granger wiedergeboren. In seinem neuen Leben wächst er zu einem hochintelligenten Menschen heran, der nichts von seinem früheren Leben weiß, und wird junger Professor für Maschinenbau und Forscher. Allerdings hat er eine seltsame Obsession, ein Spiel zu entwickeln, angetrieben von lebhaften Vorstellungen von einer anderen Welt. Diese Obsession führt ihn dazu, ein Spiel zu entwickeln, das sein früheres Leben widerspiegelt. Als er seine virtuelle Realität fertigstellt, gewinnt er seine Erinnerungen an die Vergangenheit zurück. Überwältigt von intensiven Emotionen – Wut, Traurigkeit und der Erkenntnis seiner früheren Hässlichkeit – erleidet er einen tödlichen Herzinfarkt. In seinen letzten Augenblicken hört er eine Stimme, die anscheinend aus der Welt selbst kommt und ihm die Chance bietet, in seine ursprüngliche Fantasiewelt zurückzukehren. Allerdings würde er nur die Erinnerungen an sein modernes Leben behalten, nicht die Fehler seines ersten Lebens. Er stimmt zu und wird erneut wiedergeboren, diesmal mit dem Wissen eines modernen Professors für Maschinenbau. Aber eines zeichnet Dravis Granger aus: Er ist nicht nur ein Professor für Maschinenbau. Er ist nicht nur ein geradliniger, genialer Professor. Er hat seine Ideale, und die Welt ist für seinen großen Idealismus zu voller Bösewichte. Also strebt er mit seinem brillanten Verstand danach, ein Mastermind zu werden. Aber nicht als Bösewicht, sondern als jemand, der die Hoffnung in Polizei und Gerechtigkeit verloren hat und beschlossen hat, den Menschen mit eigenen Händen zu helfen. Er sammelte Opfer und holte handverlesene Talente an seine Seite, um mit ihnen mehrere verrückte Stunts zu machen, Attentate zu verüben, Fallen zu stellen und den Abschaum der Welt auszurotten. Aber jetzt, in dieser Fantasiewelt, muss er gegen mehrere Fraktionen überleben, die ihn töten wollen, sein Reich schützen, seine Geschwister beschützen, seine Verlobte beschützen und das Wichtigste: die Welt beschützen. Aber er hatte den Dravis aus der modernen Welt nicht verloren. Als Professor am Morgen, als Graf am Nachmittag und als dunkler Ritter in der Nacht. _____________________________ "Du hast meinem Schüler wehgetan." Draven steht still da, keine Mana scheint von ihm auszugehen, nur ein einziger stirnrunzelnder Blick. Ein Stirnrunzeln, das ausreicht, um den Raum schwer werden zu lassen. "Als Lehrer glaubst du, ich würde dich ungestraft davonkommen lassen?" "Du scheinst zu glauben, dass mir deine Position wichtig ist, Prinz Hermit. Aber glaub mir", Draven machte einen langsamen Schritt. "Nicht einmal dein Vater könnte dich vor mir beschützen." _____________________________ Tägliches Update 2 Kapitel = 14 Kapitel/Woche Einige freundliche Belohnungen 100 Powerstones = +2 Kapitel an diesem Tag 200 Powerstones = +4 Kapitel an diesem Tag 50 Golden Tickets = +4 Kapitel an diesem Tag 1 Geschenk = +4 Kapitel an diesem Tag _____________________________ Teil der "King of Kings"-Reihe Der Roman "Die zweite Chance des bösen Professors" ist ein beliebter Light Novel aus den Genres Action, Abenteuer, Drama, Fantasy, Romantik, Tragödie . Geschrieben vom Autor Arkalphaze . Lies den Roman "The Villain Professor's Second Chance" kostenlos online.

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