Die Kreaturen gehorchten ohne zu zögern. Der untote Goblin-König führte den Angriff an und stürmte mit einem kehligen Brüllen auf den Lich zu. Der Goblin-Lord folgte dicht hinter ihm und schwang eine gezackte Klinge, die vor dunkler Energie glänzte. Der Minotaurus mit seiner imposanten Statur und brutalen Kraft stampfte vorwärts, bereit, alles in seinem Weg zu zerreißen.
Der Ebon Devourer erhob sich in die Luft, seine blutroten Augen auf den Lich gerichtet, während er über ihm kreiste und auf den richtigen Moment zum Angriff wartete.
Der Lich stieß ein leises Knurren aus und hob seine knochigen Arme, während eine Welle nekromantischer Energie von seinem Körper ausging. Skelettkrieger brachen aus dem Boden hervor, ihre Knochen klapperten, als sie Gestalt annahmen.
Einer nach dem anderen erhoben sie sich, schwangen rostige Schwerter und uralte Schilde, und ihre hohlen Augen leuchteten mit demselben kränklichen grünen Licht wie die des Lichs.
Dravens Blick huschte über das Schlachtfeld, bereits in Erwartung der Strategie des Lichs. Sie war vorhersehbar – eine Horde schwacher, geistloser Untoter herbeirufen, um seine Streitkräfte zu überwältigen. Aber Draven hatte nicht die Absicht, dem Lich die Kontrolle über den Verlauf der Schlacht zu überlassen.
Mit ruhiger Präzision griff er in seine Robe und zog seine Stifte hervor – den Feuerstift, den Wasserstift, den Psychokinese-Stift und den Teufelsstift. Jeder Stift leuchtete schwach mit magischer Energie, bereit, auf seinen Befehl hin seine Kraft zu entfesseln.
„Lasst uns beginnen“, murmelte Draven, seine Stimme ein leises Versprechen.
Er aktivierte zuerst den Feuerstift, woraufhin eine kleine Flamme an der Spitze aufleuchtete. Mit einer schnellen Bewegung seines Handgelenks schleuderte er die Flamme durch die Luft und zielte auf eine Gruppe von Skelettkriegern. Das Feuer explodierte beim Aufprall und hüllte die Skelette in eine Glut aus Hitze und Licht. Ihre brüchigen Knochen knackten und zerfielen innerhalb von Sekunden, sodass nur Asche zurückblieb.
Der Lich zischte frustriert, aber er war noch lange nicht fertig. Weitere Skelette erhoben sich vom Boden und füllten die Kammer mit dem Geräusch klappernder Knochen. Draven zuckte nicht mit der Wimper. Sein Verstand arbeitete schnell und analysierte den Fluss der nekromantischen Energie, die durch die Steinwände des Verlieses strömte.
Der Psychokinese-Stift schwebte neben ihm, bereit, seinen mentalen Befehlen zu folgen. Mit einem einfachen Gedanken schickte Draven ihn durch die Luft. Der Stift schlängelte sich zwischen den vom Lich beschworenen Skeletten hindurch und manipulierte die Umgebung mit subtiler Präzision. Lose Steine und Trümmer wurden durch die Luft geschleudert und prallten mit solcher Wucht gegen die Skelette, dass sie zerbrachen.
Draven sah teilnahmslos zu, wie die Skelettarmee unter seinem Angriff zusammenbrach.
Aber der Lich war unerbittlich. Er hob erneut die Hände, und eine neue Welle von Untoten erhob sich aus dem Boden – diesmal waren sie mächtiger. Das waren keine einfachen Skelette, sondern gepanzerte Ritter, deren rostige Rüstungen klirrten, als sie auf Dravens Truppen zustürmten. Ihre Augen brannten mit einem bösartigen Licht, und ihre Bewegungen waren weitaus koordinierter als die der hirnlosen Skelette zuvor.
Draven kniff die Augen zusammen. „Interessant“, murmelte er. „Aber immer noch nicht genug.“
Der Goblin-Lord griff die gepanzerten Ritter frontal an, seine gezackte Klinge prallte gegen ihre rostigen Waffen. Das Geräusch von Metall auf Metall hallte durch die Kammer, als die beiden Streitkräfte aufeinanderprallten, wobei sich der Goblin-Lord für eine Kreatur seiner Größe überraschend wendig bewegte.
Der aufgestiegene Minotaurus stürmte vorwärts und durchbohrte mit seinen massiven Hörnern die Reihen der Untoten, sodass zerbrochene Knochen in alle Richtungen flogen.
Der Ebon Devourer stürzte sich aus der Luft herab, wobei seine geschwärzten Flügel einen Windstoß verursachten, der mehrere Untote von den Beinen riss. Er landete anmutig hinter dem Lich und versenkte seine Krallen in den Steinboden, während er sich zum Schlag bereitmachte.
Aber der Lich war nicht dumm – er hatte den Ebon Devourer kommen sehen und rechtzeitig eine Schutzbarriere gezaubert.
Die Krallen des Devourers kratzten an der Barriere und Funken sprühten, als er versuchte, die Magie zu durchbrechen.
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Draven beobachtete die Szene mit kalten, berechnenden Augen. Der Lich wurde immer verzweifelter und steckte immer mehr Mana in die Beschwörung von Verstärkung und die Aufrechterhaltung seiner Verteidigung. Aber jeder Zauber, den er sprach, zehrte weiter an seinen Kräften. Draven konnte die Anstrengung in den Bewegungen des Lichs sehen, das Flackern der Unsicherheit in seinen leuchtenden Augen.
„Es ist nur eine Frage der Zeit“, dachte Draven, während sein Verstand schon zum nächsten Schritt überging.
Er aktivierte den Teufelspen, dessen dunkle Tinte vor böser Energie brodelte. Mit einer schnellen Bewegung zeichnete er ein Symbol in die Luft, und der Boden unter dem Lich begann zu beben. Aus der Erde schossen dunkle Energiefäden hervor, die sich um den knochigen Körper des Lichs wickelten. Der Lich zischte wütend und versuchte, sich aus den Fesseln zu befreien, aber Dravens Magie war zu stark.
Die Ranken zogen sich zusammen, zogen den Lich zu Boden und machten ihn bewegungsunfähig.
Der Goblin-König nutzte die Gelegenheit und stürmte mit einem Brüllen vorwärts. Seine massive Faust schlug gegen die Barriere des Lichs und es bildeten sich Risse im magischen Schild. Der Minotaurus folgte mit einem brutalen Angriff, seine Hörner krachten mit solcher Wucht gegen die Barriere, dass sie vollständig zerbrach.
Der Lich stieß einen wütenden Schrei aus, als seine Verteidigung zusammenbrach, und seine skelettartigen Hände krallten sich in die Luft, während er versuchte, weitere Untote herbeizurufen. Aber es war zu spät. Dravens Diener näherten sich und umzingelten den Lich von allen Seiten.
Draven sah zu, während der Lich sich wehrte, und sein Gesichtsausdruck blieb ausdruckslos. In seinen Augen war keine Emotion zu sehen, kein Gefühl von Triumph oder Befriedigung. Dies war lediglich ein weiteres Hindernis, das es zu überwinden galt, ein weiterer Schritt auf seinem Weg zur Macht.
Mit einer letzten Bewegung seines Feuerstifts schickte Draven einen Flammenstrahl direkt auf den Lich. Das Feuer verschlang die Kreatur, ihre zerfetzten Roben fingen Feuer, als die Flammen sie verzehrten. Der Lich stieß einen letzten Schrei aus – ein Schrei der Verzweiflung und Wut –, als sein Körper zu Asche zerfiel.
Es wurde still in der Kammer.
Draven stand regungslos da, seine Gedanken bereits bei der nächsten Aufgabe. Der Lich war mächtig gewesen, ja, aber letztendlich war er ein Gefangener seiner eigenen Arroganz gewesen, der sich zu sehr auf die Magie des Verlieses verlassen hatte, um sich selbst zu erhalten. Draven hingegen verließ sich auf nichts anderes als seine eigene Beherrschung der arkanen Künste.
Er trat vor und näherte sich dem Steinaltar, auf dem der Lich gestanden hatte. Die Runen auf seiner Oberfläche pulsierten noch immer schwach, aber Draven konnte spüren, wie die Kraft in ihnen schwand. Der Lich hatte sich aus diesem Ort gespeist, sich von seiner Magie ernährt, aber jetzt, da er fort war, starb der Kerker langsam.
„Noch nicht“, murmelte Draven und legte seine Hand auf den Altar. Er schloss die Augen und ließ seine nekromantischen Sinne nach dem Fluss der Magie unter dem Stein suchen. Er konnte es spüren – den Kern des Verlieses, tief in der Erde, pulsierend vor roher, ungenutzter Kraft.
Draven lächelte schwach, und der Glanz der Ambition kehrte in seine Augen zurück.
Der Lich war nichts weiter als ein Wächter gewesen.
Der wahre Schatz lag tiefer im Verlies.
Und Draven hatte vor, ihn sich zu holen.
Er winkte seinen Dienern, ihm zu folgen, und begann seinen Abstieg in die Tiefen des Verlieses, wobei die Luft mit jedem Schritt kälter und schwerer wurde. Die tödliche Stille, die die Tunnel erfüllte, schreckte ihn nicht ab – wenn überhaupt, gab sie ihm Energie. Der Kern von Atras Requiem war nah, und Draven konnte seine Anziehungskraft stärker denn je spüren.
Die Überreste der Macht des Lichs hingen noch in der Luft, aber die Kreatur selbst war kaum mehr als ein letzter Torwächter gewesen, ein Wächter, der die tieferen Geheimnisse dieses Ortes bewachen sollte. Draven hatte sie durchschaut – ihre Schwächen, ihre verzweifelte Abhängigkeit von der Magie des Verlieses.
Sein Verstand arbeitete schnell, analysierte bereits, was vor ihm lag, und setzte das Puzzle dieser nekromantischen Festung zusammen.
Er bewegte sich zielstrebig vorwärts, seine Dämonendiener folgten ihm in perfekter Formation. Der untote Goblin-König, der Ebon Devourer, der Goblin-Lord und der Ascended Minotaur hatten sich im Kampf bewährt. Jeder von ihnen hatte die Mana seiner gefallenen Feinde absorbiert und wurde mit jedem Schritt, den sie tiefer in den Kerker vordrangen, stärker.
Ihre Stärke war ein Spiegelbild von Dravens Macht über sie – eine symbiotische Beziehung aus Kontrolle und Kraft.
„Weiter“, befahl Draven leise, seine kalte Stimme durchdrang die Stille.
Der untote Goblin-König, dessen verrotteter Körper die anderen überragte, stieß ein leises Knurren aus, während er schwerfällig vorwärts stapfte und den Angriff in die dunklen Hallen anführte. Der Ebon Devourer erhob sich in die Luft, seine geschwärzten Flügel gerieten lautlos in Bewegung, während er vorausflog und den Weg nach weiteren Bedrohungen absuchte. Der Goblin-Lord und der Minotaurus marschierten hinter Draven her, ihre leuchtenden Augen stets wachsam.
Der Gang schlängelte sich hin und her, und je tiefer sie vordrangen, desto mehr veränderte sich der Kerker. Die Steinwände waren nun von dunklen, pulsierenden Adern nekromantischer Energie durchzogen, deren Präsenz mit zunehmender Tiefe immer stärker wurde. Die bedrückende Last der Magie in der Luft verdichtete sich und lastete mit einer bösartigen Intensität auf ihnen, die schwächere Männer in den Wahnsinn getrieben hätte.
Aber für Draven war das genau das, was er suchte.
„Der Kern ist nah“, murmelte er leise, während seine scharfen Augen die Runen an den Wänden absuchten. Auch sie hatten sich verändert – sie waren nicht mehr nur Schutzzauber, sondern etwas Älteres, Komplexeres. Sie versorgten den Kerker selbst mit Energie und leiteten sie zu einem zentralen Punkt tief in der Erde.
Er griff erneut in seine Robe und zog den Psychokinese-Stift hervor. Mit einer geschickten, geübten Bewegung zeichnete er schnell eine Reihe von Symbolen in die Luft. Die Symbole leuchteten schwach, ihre Magie griff nach den Steinen um ihn herum und tastete den Energiefluss ab. Dravens Verstand arbeitete schnell und interpretierte die Informationen mit Leichtigkeit.
„Ein weiteres Verteidigungssystem“, sagte er leise, mehr zu sich selbst als zu seinen Dienern. „Der Kerker ist so konzipiert, dass er alles schützt, was sich in seinem Innersten befindet. Je tiefer wir vordringen, desto stärker wird der Widerstand werden. Aber in diesem nekromantischen Kerker ist es eher so, als würden wir die Unterwelt betreten.“
Er hatte recht. Je weiter sie vorankamen, desto kälter wurde die Luft, und das leise Flüstern der Toten wurde lauter und eindringlicher. Draven spürte die Anwesenheit von etwas Mächtigen – etwas, das im Herzen des Verlieses auf sie wartete.
Der Ebon Devourer stieß ein leises Zischen aus, als er sich wieder auf Draven stürzte, seine blutroten Augen leuchteten in der Dunkelheit. Er hatte etwas gesehen. Draven hob neugierig eine Augenbraue.
„Bericht“, sagte er mit ruhiger, aber befehlender Stimme.
Der Ebon Devourer gab eine Reihe scharfer, kehliger Klickgeräusche von sich – eine Sprache, die nur Draven verstehen konnte. Er hatte vor ihnen eine Bewegung wahrgenommen, ein Wesen von beträchtlicher Macht, das die letzte Kammer bewachte.
Aber es ist nicht nur einer.
Es sind viele.
„Ich verstehe“,
sagte Draven mit einem leichten Lächeln. Es schien, als wären sie nah dran. Aber es stellte sich heraus, dass sie noch einen langen Weg vor sich hatten. „Kein Wunder, dass dies als einer der gefährlichsten Dungeons gilt“,
„Macht euch bereit für den Kampf“,