Der provisorische Rat versammelte sich um einen großen, verwitterten Tisch, auf dem Karten und Notizen verstreut lagen. Sophie, Victor, Lila und die anderen Anführer der Abenteurergruppen warteten angespannt. Dravis‘ scharfe, unnachgiebige Augen musterten den Raum, bevor er das Wort ergriff.
„Wir haben wenig Zeit“, begann Dravis mit präziser, tiefer Stimme, die Aufmerksamkeit verlangte. „Die Goblins haben ihre Stellung erheblich verstärkt. Sie haben hier Wachtürme errichtet“, er zeigte auf mehrere Stellen auf der Karte, „und entlang dieser Routen patrouillieren sie regelmäßig.“ Sein Finger zeichnete einen Weg durch den dichten Wald, der die Festung umgab. „Sie sind zahlreicher, als wir erwartet hatten.
Wir müssen hart und schnell zuschlagen.“
Sophie beugte sich vor, ihre Augen spiegelten sowohl Besorgnis als auch Entschlossenheit wider. „Wie sieht unser Plan aus?“
Dravis sah sie mit stählernem Blick an. „Wir werden einen dreigleisigen Angriff starten. Gruppe Eins, angeführt von Sylvanna, wird am Nordtor eine Ablenkung schaffen. Ihr Ziel ist es, die Hauptstreitmacht der Goblins aus der Festung zu locken.
Gruppe zwei, angeführt von Victor, greift von Osten an, nutzt das Chaos und dezimiert ihre Reihen.
Gruppe drei“, er sah Sophie an, „angeführt von dir und unterstützt von mir, schlägt von Westen her im Herzen ihrer Verteidigung zu.“
Victor runzelte die Stirn, sein Stolz schmerzte noch von der letzten Begegnung. „Wir brauchen mehr Details, Dravis. Was hast du mit ihren Anführern vor?“
Dravis kniff die Augen leicht zusammen. „Die Anführer der Goblins sind gut geschützt, aber sie haben eine Schwäche: Übermut. Sie glauben, dass ihre Befestigungen sie unbesiegbar machen. Das werden wir gegen sie ausnutzen. Sophie, deine Gruppe wird in das Allerheiligste eindringen, wo sich die Anführer höchstwahrscheinlich verschanzt haben. Ich werde die Anführer direkt angreifen und dafür sorgen, dass sie ihre Verteidigung nicht koordinieren können.“
Sylvanna meldete sich zu Wort, ihre übliche träge Haltung war konzentrierter Entschlossenheit gewichen. „Was ist mit den dämonisierten Goblins, denen wir begegnet sind? Gibt es Anzeichen dafür, dass noch mehr von ihnen kommen?“
Dravis‘ Miene verhärtete sich. „Ja. Es gibt noch zwei weitere, die möglicherweise durch dunkle Magie verstärkt wurden. Sie werden ein harter Brocken sein, aber wir haben keine andere Wahl, als sie direkt anzugreifen. Ihre Anwesenheit deutet auf eine tiefere Verderbnis hin, die wir ausmerzen müssen.“
Es wurde still im Raum, als die Bedeutung seiner Worte bei den versammelten Anführern sank. Sophie brach das Schweigen mit fester Stimme. „Was brauchst du von uns?“
„Flexibilität“, antwortete Dravis. „Die Lage wird sich schnell ändern. Eure Gruppen müssen sich an die sich entwickelnde Schlacht anpassen. Koordiniert eure Bemühungen, unterstützt euch gegenseitig und folgt meinen Anweisungen.“
Die Anführer nickten, ihre Entschlossenheit durch Dravis‘ kalte Effizienz bestärkt. Der Rat löste sich auf, und jeder Anführer machte sich schnell daran, sein Team vorzubereiten. Dravis ging auf Sophie zu und sah sie intensiv an.
„Wir brechen bei Tagesanbruch auf. Sorgt dafür, dass alle bereit sind“, wies er sie an.
Sophie nickte. „Wir werden bereit sein.“
Als die Morgendämmerung anbrach, versammelten sich die Abenteurer und Soldaten am Waldrand, ihr Atem war in der eisigen Luft sichtbar.
Dravis stand an der Spitze und suchte den Horizont ab. „Wir brechen jetzt auf. Haltet euch an den Plan. Und denkt daran, keine Heldentaten. Folgt der Strategie, dann werden wir siegen.“
Die Gruppen setzten sich in Bewegung und schlichen sich mit geübter Geschicklichkeit in den Wald. Dravis‘ Gruppe mit Sophie an der Spitze bahnte sich einen Weg durch das dichte Unterholz, ihre Schritte waren auf dem schneebedeckten Boden nicht zu hören. Vor ihnen ragte die Festung empor, deren primitive Befestigungsanlagen durch die Bäume hindurch zu sehen waren.
Sophie warf Dravis einen fragenden Blick zu, als sie sich dem Westtor näherten. „Bist du bereit?“
Dravis nickte mit unleserlicher Miene. „Los geht’s.“
Das Signal wurde gegeben, und Sylvannas Gruppe startete ihren Angriff auf das Nordtor. Die Geräusche der Schlacht – Schreie, das Klirren von Stahl und die kehligen Rufe der Goblins – hallten durch den Wald.
Wie erwartet konzentrierten sich die Goblins auf den Angriff im Norden, sodass das westliche Tor weniger bewacht war.
„Jetzt!“, befahl Dravis, und Sophies Gruppe stürmte vorwärts und durchbrach das Tor mit schnellen, koordinierten Schlägen. Die Goblins versuchten verzweifelt, sich zu verteidigen, aber sie waren den ausgebildeten Abenteurern nicht gewachsen.
Dravis führte den Angriff ins Herz der Festung, seine beiden Schwerter blitzten im trüben Licht. Sophie und ihr Team folgten ihm und schlugen jeden Goblin nieder, der es wagte, sich ihnen in den Weg zu stellen. Der Weg zum inneren Heiligtum war voller Gefahren, aber Dravis‘ präzise Befehle hielten sie auf Kurs.
Als sie sich dem zentralen Innenhof näherten, hallte ein eisiges Brüllen durch die Festung. Zwei riesige Goblinanführer, deren Gestalten durch dämonische Energie verzerrt und verstärkt waren, tauchten aus den Schatten auf. Ihre Augen glühten vor bösartiger Intelligenz, und dunkle Energie knisterte um sie herum. Begib dich mit m-vl-em,pyr auf neue Abenteuer
„Dämonisierte Goblins“, flüsterte Sophie mit einer Stimme, in der sich Ehrfurcht und Angst vermischten.
Dravis‘ Blick blieb kalt und konzentriert. „Sophie, nimm die anderen und geh weiter. Ich kümmere mich um die beiden.“
Sophie zögerte, aber ein strenger Blick von Dravis überzeugte sie. „Sei vorsichtig“, sagte sie, bevor sie ihre Gruppe tiefer in die Festung führte.
Dravis macht Anstalten, stehen zu bleiben, als er ihre Worte hört, doch dann huscht ein Lächeln über sein Gesicht. Sie kann seine Augen wegen seiner Kapuze nicht sehen, aber sie weiß, dass er ihre Worte zu schätzen weiß.
Dravis stellt sich allein den dämonisierten Goblins, seine Schwerter im Anschlag. Der erste Goblin stürzt sich auf ihn, seine Klauen hinterlassen Spuren dunkler Energie.
Dravis wich dem Angriff aus, seine Bewegungen waren flüssig und präzise. Er schlug mit einem Schwert zu, dessen Klinge tief in das Fleisch des Goblins eindrang, während er mit dem anderen Schwert einen Schlag des zweiten Goblins abwehrte.
Der Kampf war brutal und unerbittlich. Dravis‘ kalte Effizienz zeigte sich in jeder seiner Bewegungen, jeder Schlag war darauf ausgerichtet, die Schwächen seiner Feinde auszunutzen. Aber die Goblins waren mächtig, ihre dämonischen Fähigkeiten machten sie zu furchterregenden Gegnern.
Einer der Goblins schlug mit einem Ausbruch dunkler Energie zu und traf Dravis unvorbereitet. Die Wucht des Schlags schleuderte ihn zu Boden, und als er aufschlug, durchzuckte ihn ein stechender Schmerz in der Seite. Er zwang sich aufzustehen und biss die Zähne zusammen, um den Schmerz zu ertragen. Er durfte sich keine Schwäche erlauben.
Die Goblins rückten näher, ihre Augen glänzten vor boshafter Freude. Dravis umklammerte seine Schwerter fester und überlegte schnell, wie er weiter vorgehen sollte. Er durfte sich nicht überwältigen lassen. Mit einem schnellen, gezielten Hieb rammte er einem der Goblins das Schwert ins Herz, dessen dämonische Energie aufflammte und sich dann auflöste, als es zu Boden fiel.
Der zweite Goblin brüllte wütend und schlug mit seinen Klauen mit tödlicher Absicht durch die Luft. Dravis parierte und konterte, seine Bewegungen waren eine verschwommene Mischung aus tödlicher Präzision. Aber er spürte, wie seine Kräfte schwanden, die Wunde in seiner Seite raubte ihm seine Energie. Er musste das schnell beenden.
Dravis sammelte seine letzten Kräfte und startete einen letzten verzweifelten Angriff. Seine Schwerter bewegten sich blitzschnell und durchschnitten die Verteidigung des Goblins. Mit einem letzten, kraftvollen Hieb trennte er den Kopf des Goblins vom Körper, dessen dämonische Energie sich in Luft auflöste.
Dravis keuchte schwer und taumelte zurück, seine Sicht verschwamm. Er presste eine Hand an seine Seite und spürte die Wärme seines eigenen Blutes. Er hatte gewonnen, aber der Preis war hoch. In diesem Zustand konnte er nicht weitermachen.
Mit grimmiger Entschlossenheit zwang sich Dravis auf die Beine und machte sich auf den Weg zurück zu den anderen. Er fand Sophie und ihre Gruppe, die im inneren Heiligtum gegen die verbliebenen Goblins kämpften. Als sie seinen Zustand sah, weiteten sich ihre Augen vor Schreck.
„Dravis, du bist verletzt!“, rief sie und eilte zu ihm.
„Mir geht es gut“, log er mit kalter, fester Stimme. „Konzentrier dich auf den Kampf. Wir müssen das zu Ende bringen.“
Trotz seiner Verletzung kämpfte Dravis weiter und gab den anderen Halt. Die Goblins, die durch den Verlust ihrer Anführer verwirrt waren, begannen zu schwanken. Die Abenteurer nutzten ihren Vorteil und erledigten die restlichen Goblins mit gnadenloser Effizienz.
Als der letzte Goblin zu Boden ging, legte sich eine müde Stille über die Festung.
Die Abenteurer standen zwischen den Gefallenen, atmeten schwer und hatten Schmerzen am ganzen Körper. Sophie wandte sich an Dravis, ihre Augen voller Dankbarkeit und Sorge.
„Wir haben es geschafft“, sagte sie mit kaum hörbarer Stimme.
Dravis nickte, sein Gesicht blass, aber entschlossen. „Ja, aber es ist noch nicht vorbei. Wir müssen die Festung sichern und uns auf Gegenangriffe vorbereiten.“
Sophie nickte, ihr Respekt für Dravis wuchs trotz seiner Kühle. „Du solltest dich ausruhen. Du bist verletzt.“
„Ich ruhe mich aus, wenn die Arbeit erledigt ist“, antwortete Dravis in einem Ton, der keinen Widerspruch duldete. Er wandte sich an die anderen und gab präzise Befehle. „Sichert die Festung. Stellt Patrouillen auf und verstärkt die Verteidigung. Wir dürfen uns nicht überraschen lassen.“
Die siegreiche Stille wurde plötzlich durch den tiefen, hallenden Klang eines Kriegshorns unterbrochen. Sein unheilvoller Ton hallte durch die Festung und ließ allen anwesenden Abenteurern einen Schauer über den Rücken laufen. Sophie richtete sich trotz ihrer Verletzung sofort auf und blinzelte, während sie den Horizont absuchte.
Aus dem Wald tauchte eine riesige Armee von Goblins auf, deren Zahl endlos schien. Sie bewegten sich mit beunruhigender Geschlossenheit, ihre Augen glühten vor bösartiger Gier. Dies war keine gewöhnliche Goblinhorde, sondern eine organisierte, disziplinierte Streitmacht, die mit der Präzision einer gut ausgebildeten Armee marschierte.
„Formiert euch!“, rief Sophie, ihre Stimme durchdrang die aufkommende Panik. „Macht euch bereit für den Kampf! Wir halten diese Festung um jeden Preis!“
Sophie, die neben den Abenteurern stand, spürte, wie ihr das Herz sank, als sie die schiere Größe der herannahenden Streitmacht erblickte. Die Goblins, gestärkt durch ihre dämonischen Kräfte, waren zahlreicher und furchterregender als alles, was sie bisher gesehen hatten. Ihr Kopf schwirrte voller Fragen und Zweifel, aber sie verdrängte sie und konzentrierte sich auf die unmittelbare Bedrohung.
Die Abenteurer und Soldaten rannten auf ihre Positionen, ihre frühere Müdigkeit war einer verzweifelten Entschlossenheit gewichen. Bogenschützen nahmen ihre Plätze auf den Zinnen ein, legten Pfeile ein und zielten auf die vorrückende Horde. Magier begannen, Zaubersprüche zu singen, ihre Hände leuchteten vor arkaner Energie. Die Nahkämpfer bildeten mit gezogenen Waffen eine enge Linie am Eingang der Festung, bereit, die Angreifer zurückzuschlagen.
Als die Goblins näher kamen, erfüllten ihre Kriegsgeschrei die Luft, eine Kakophonie aus Wut und Blutdurst. Der Boden schien unter ihrer schieren Anzahl zu beben, und die Verteidigungsanlagen der Festung erschienen plötzlich völlig unzureichend. Sophie warf einen Blick auf die Anführer neben ihr, deren Gesichter ihre Entschlossenheit widerspiegelten.
„Unmöglich …“