Kapitel 988: Helden und Bösewichte verbünden sich

Da Johns Kultivierung beeinträchtigt war, hatte Lex keine Ahnung, ob er mit der Seele im Körper des Drachen kommunizieren konnte, also kam Lex als er selbst vor Ort an. Gleichzeitig konnte es nicht schaden, John zu zeigen, mit welchen Problemen er selbst zu kämpfen hatte. Fairerweise muss man aber sagen, dass Lex nicht daran zweifelte, dass John auch jedes andere Problem ohne zu zögern gemeistert hätte.
Aber seine ganze Identität basierte auf seinem System, was ihn lähmte. Lex machte ihm keine Vorwürfe und dachte nicht schlecht von ihm. Oft heißt es, dass ältere Menschen Schwierigkeiten haben, neue Dinge zu lernen. John hatte schon so viel erlebt, aber er hatte keine Ahnung, wie er ohne sein System leben sollte, was ihn lähmte.

Aber ein Anstoß, um ihm zu zeigen, dass alles in Ordnung sein würde, sollte ihm helfen, diese Hürde zu überwinden.
Das Wichtigste in dieser Zeit war jedoch, ihn gründlich zu beschäftigen. Wenn er Freizeit hatte, würde sein Geist wieder anfangen zu wandern. Im Moment war das nicht gut für ihn.

„Hat dir der Gastwirt wirklich einen Drachen als Kultivierungsmatte gegeben?“, fragte John, als er zu dem Drachen hinaufblickte und ihn zögernd berührte.
„Der Wirt? Nein, er hat mir nur erlaubt, ihn zu behalten. Ich habe den Drachen selbst gefunden.“

John wusste nicht, wie er auf diese Information reagieren sollte. Aus irgendeinem Grund war er eigentlich nicht allzu überrascht. Es machte Sinn, dass die Angestellten des Gasthauses genauso absurd waren wie das Gasthaus selbst. Schließlich arbeitete er auch hier, und seine Vergangenheit war nicht weniger ungewöhnlich. Er war zuversichtlich, dass er, wenn er weiter wuchs, irgendwann eine ähnliche Leistung vollbringen könnte.
Aber seit er vor langer Zeit zum ersten Mal die Herberge betreten und die Geheimnisprobe ausprobiert hatte, hatte ihn das darauf vorbereitet, unabhängig von seinem System zu werden und sich auf sich selbst zu verlassen. Er drehte sich zu dem Baby neben ihm um.

Wenn er solche Dinge ohne ein System erreichen konnte, dann sollte John das doch auch versuchen können, oder?

Ohne weitere Zeit zu verlieren, machten sie sich sofort an die Arbeit.
John hatte zwar sein System verloren, aber sein Wissen war ihm geblieben. Das bedeutete, dass er immer noch selbst Techniken entwickeln konnte. Aber das, womit er gerade konfrontiert war, war nichts, was er sich einfach so aus dem Ärmel schütteln konnte. Er musste den Körper des Drachen gründlich studieren.

Lex blieb bei ihm und half ihm während des gesamten Prozesses. Aber während er selbst dort war, hatte er auch eine Projektion des Gastwirts im Büro, der ebenfalls arbeitete.
Eine Stunde war vergangen, und endlich begann sich die Lage zu beruhigen. Es tauchten keine neuen Probleme mehr auf, zumindest nicht in derselben Häufigkeit wie zuvor.

Ja, die Rate, mit der Neugeborene auftauchten, war gesunken. Jetzt musste Lex sich um diejenigen kümmern, die bereits vor dem Kontakt mit dem Reich gelebt hatten.
Als Lex das letzte Mal seine Sternbewertung erhöht hatte, waren unzählige sterbliche Kinder davon betroffen gewesen. Das hatte dazu geführt, dass ihre Körper gereinigt worden waren, was sie gleichzeitig bewusstlos gemacht hatte.

Diesmal erlebten die fast dreitausend Kinder unter zehn Jahren, die sich in der Herberge befanden, nichts Vergleichbares. Stattdessen schliefen sie ein, und als sie aufwachten, hatten sie übermenschliche Körper.
Jetzt rannten Tausende von Kindern auf der Hauptstraße herum und sprangen von Gebäude zu Gebäude, als wären sie Superhelden. Wo Superhelden sind, gibt’s natürlich auch Superschurken.

Als sich die Gruppe der Superhelden und Superschurken vermischte, schlossen sie sich natürlich zusammen, um den wahren Feind zu bekämpfen: jegliches Gefühl für Ordnung und Anstand.
Mindestens ein Dutzend Kinder rannten nackt durch die Straßen, und Lex musste sich zurückhalten, um nicht alles im Blick zu behalten, damit nicht das FBI auftauchte und ihn festnahm, weil er etwas gesehen hatte, das er nicht sehen sollte.

Zum Glück hatte er immer noch die Kontrolle über seine Gastgeber-Kleidung, sodass er mit einer Handbewegung alle Kinder zwangsweise bekleidete.
Aber er hatte keine Lösung für die Kinder, die gelernt hatten, dass sie von Gebäuden springen konnten, ohne sich zu verletzen, oder für die Kinder, die herausgefunden hatten, dass sie Bäume aus dem Boden reißen und als Stöcke verwenden konnten.

Zum Glück gab es einige Kinder, die sich mit Snacks und Saftpackungen beruhigen ließen, aber deren Zahl war nicht so groß, wie er es sich gewünscht hätte.

Er hoffte wirklich, dass bald andere aufwachen würden, vorzugsweise die Eltern der Kinder.
Aber zu seiner großen Enttäuschung waren die nächsten, die aufwachten, nicht seine Gäste oder seine Arbeiter.

Stattdessen war es der Lotus, der sich auf die Evolution seines Lebens vorbereitet hatte. Ursprünglich sollte der Lotus eine Welt mit einem vollständigen Sternensystem und allem, was sie zum Überleben brauchte, erschaffen. Aufgrund der immensen Energie, die er seit der Geburt des Reiches absorbiert hatte, das viel größer war als nur ein Wort, war er bereit, diese Evolution zu durchlaufen.
Doch stattdessen entschied er sich für einen anderen Weg.

„Herr Gastwirt, Sir, ist es in Ordnung, wenn ich mich mit diesem Kontinent verbinde?“, fragte er demütig. Er fühlte sich schuldig, weil er versuchte, sich seinem vorbestimmten Weg zu entziehen.

„Wirst du damit zurechtkommen?“, fragte Lex, der die Projektion des Gastwirts aus seinem Büro nutzte.

„Ja, ja. Eigentlich wollte ich mich mit dem ganzen Reich verbinden, aber das ist im Moment zu groß für mich. Deshalb will ich mich erst mal mit diesem Kontinent verbinden und dann sehen, ob ich irgendwann weiter wachsen kann.“
„Solange du dabei den Kontinent nicht zerstörst oder beschädigst, kannst du das gerne machen. Ich habe hier nämlich die Herberge gefunden, und es wäre ziemlich unpraktisch, wenn etwas Unvorhergesehenes passieren würde. Wenn zum Beispiel durch die Verschmelzung plötzlich eine Reihe von Vulkanen entstehen würde, wäre das sehr unangenehm.“

Lex hatte gelernt, in jeder Situation mit Vulkanen zu rechnen. Ein Mann muss sich gegen spontane Vulkanausbrüche schützen.
„Nein, nein, so etwas wird nicht passieren. Wenn überhaupt, werde ich die Kontrolle über den Kontinent haben, sodass ich alle Probleme, die du damit hast, lösen kann. Das wird natürlich erst nach Abschluss der Fusion der Fall sein.“

„Nun, in diesem Fall mach weiter.“

Lex war weit davon entfernt, den Ausgang der Dinge erahnen zu können, also musste er sich darauf verlassen, dass Lotus wusste, was es tat.
Der Lotus, der ihn so lange auf seinem Rücken begleitet hatte, verschmolz langsam mit dem Boden und verschwand wie ein Tropfen im Ozean.

Es gab keine plötzlichen Erdbeben oder massiven Katastrophen, was ein gutes Zeichen war.

Gerade als Lex diesen Gedanken hatte, brach ein helles, goldenes Licht hervor. Aber zum Glück hatte das nichts mit dem Kontinent Menara zu tun. Stattdessen leuchtete Little Blues Körper im Gewächshaus golden.
Sein Körper wuchs schnell, während er spirituelle Energie aus seiner Umgebung aufnahm, und schließlich wuchsen zwei goldene Flügel über seinem Rücken. Auch seine Flossen wurden länger und sein Körper begann sich zu verlängern.

Lex konnte nicht anders, als ihn zu scannen.

Name: Little Blue

Alter: 5

Geschlecht: Männlich

Kultivierungsdetails: Grundlagenreich, Spitze

Spezies: Blauwal/in Entwicklung (Kunpeng-Variante)
Blutlinie: In Entwicklung

Zustand: Befindet sich in der Metamorphose

Bemerkungen: Dieser kleine Fisch fliegt wirklich gerne.

Little Blue entwickelte sich also zu einem Kunpeng. Lex war mit dieser Spezies nicht allzu vertraut, aber er hatte einmal Dr. Charles, denselben Mann, der Fenrir Opa genannt hatte, davon sprechen hören. Wenn sich die Gelegenheit ergab, würde er ihn danach fragen.
Vorerst freute er sich einfach darüber, dass es Little Blue gut ging.

Er wollte sich gerade anderen Dingen zuwenden, aber Little Blues Entwicklung war alles andere als einfach. Die Wolken begannen auf den goldenen Lichtstrahl zu reagieren, der in den Himmel stieg, und nahmen die Form verschiedener Fische an. Blitze zuckten überall, aber zum Glück traf keiner Little Blue.
Außerhalb der Grenzen der Herberge breitete sich eine edle und gewaltige Aura aus. Es schien, als hätte die Herberge Little Blues Aura innerhalb der Herberge unterdrückt, aber ihre Grenze war außerordentlich massiv.

Aber abgesehen davon, dass sie extrem auffällig war, schien es keine weiteren Probleme zu geben. Lex war einmal dankbar, dass kein natürliches Wesen in diesem Reich über das Nascent-Reich hinausging, da ihm dies sonst immense Probleme bereitet hätte.
Doch als würde es sich durch die mangelnde Aufmerksamkeit beleidigt fühlen, brach in der Nähe ein grünes Licht hervor, und diesmal unternahm das System nichts, um seine Aura zu unterdrücken.

„Sag bloß nicht …“, murmelte Lex, während er beobachtete, woher das Licht kam. Es gab nur einen Charakter, den das System nicht unter Kontrolle bringen konnte … Es war die galaktische Herrscherschildkröte.
Wie er vermutet hatte, leuchtete auch die Schildkröte und wurde sichtbar größer.

Wie auf Kommando flackerte ein weiteres Licht in einer anderen Ecke der Taverne auf. Diesmal waren es die Magikarpets. Irgendetwas war mit ihnen los.