Lex verbrachte eine ganze Weile damit, seine Beute auszupacken und in seinem neuen Museum zu platzieren. Dann nutzte er die Funktion „Raumgestaltung“, um jeden Raum an die Bedürfnisse der einzelnen Gegenstände anzupassen. Zum Beispiel brauchte er einen Raum, in dem keine Energie entweichen konnte, für alle Gegenstände, die heiße spirituelle Energie ausstrahlten.
Für die Energiequellen aller Schiffe brauchte er einen Raum, der Strahlung abhielt und eine sterile Umgebung aufrechterhielt.
Mehr noch als bei den Energiequellen war Lex besonders vorsichtig beim Verstauen der verschiedenen Artilleriegeschosse, die er eingesammelt hatte, da er ja keine Haut mehr zu verlieren hatte! Gleichzeitig befragte er Pel ausführlich über deren Verwendung und fand heraus, dass die meisten davon extrem nützlich gegen Unsterbliche der Erde waren, und er hatte sogar eines gefunden, das gegen Unsterbliche des Himmels eingesetzt werden konnte!
Die Kraft und Seltenheit dieser Waffen waren der Grund, warum Pel beschlossen hatte, sie in seinem früheren Leben zu sammeln. Aber obwohl es sich um mächtige Waffen handelte, konnte Lex sie nicht einfach so benutzen, da er nicht einmal die Möglichkeit hatte, den Explosionsradius nach dem Einsatz zu verlassen.
Er kam zu dem Schluss, dass sie am besten in seinem Raumschiff eingesetzt werden könnten, aber diese Waffen waren nicht mit der Silent Wanderer kompatibel, und er wollte die riesige fliegende Kindertagesstätte nicht aus der Herberge herausholen. Die einzige Alternative war, mehr Schiffe zu beschaffen oder Ingenieure zu finden und mit dem Bau eigener Schiffe zu beginnen.
Egal was, Lex war fest entschlossen, dieses Projekt anzugehen, denn es wäre doch schade, so mächtige Waffen zu haben und sie nicht nutzen zu können!
Gleichzeitig erzählte Pel ihm von verschiedenen anderen Verwendungsmöglichkeiten für viele der Schätze, die er bereits hatte, aber nicht zuordnen konnte. Das Wissen von jemandem, der Millionen von Jahren gelebt hatte, war unbezahlbar, auch wenn Pel nur auf einen winzigen Teil davon zugreifen konnte.
Da Lex in absehbarer Zukunft keine anderen dringenden Aufgaben zu erledigen hatte, beschloss er, die nächsten Monate damit zu verbringen, seine Pläne für die Zukunft auszuarbeiten und zu verfeinern und gleichzeitig seine Arbeiter mit dem Wissen zu stärken, das Pel ihm vermittelt hatte.
Zunächst musste Lex aber noch eine kleine Sache erledigen, die er eigentlich vermeiden wollte. Der Seelenpakt, den er mit dem Infinity Emporium geschlossen hatte, begann ihn zu belasten. Er spürte einen leichten Zwang, ihnen den peronischen Jade zu bringen, jetzt, wo er ihn schon hatte und nicht dringend in Schwierigkeiten steckte.
Es gab keinen wirklichen Grund, die Lieferung zu verzögern, aber er hatte gehofft, zumindest seine Haut wieder nachwachsen zu lassen, bevor er wieder hinausging. Für einen Moment überlegte er, seine Haut wieder anzuziehen, wie ein Kostüm, bevor er diesen äußerst gruseligen Gedanken verwarf. Stattdessen zog er einfach seinen Schutzanzug an, ein Paar Handschuhe und eine Maske, die sein gesamtes Gesicht bedeckte.
Er teleportierte sich zu X-142 und betrat sofort das Emporium.
Er hatte erwartet, dass Powell auf ihn wartete, und sogar daran gedacht, dass der echte Powell vielleicht auch da sein könnte, leicht verärgert über die Verzögerung. Was er nicht erwartet hatte, war der fast verehrende Blick, den ihm der übliche Powell entgegenbrachte, und der erstaunte Blick, den ihm der echte Powell, der ebenfalls da war, zuwarf.
„Ich muss sagen, Mr. Lex, als du mir erzählt hast, dass du einen Drachenhort plündern willst, hätte ich nicht gedacht, dass du das mit dem Drachen vor Ort machen würdest. Ich dachte, du hättest die vergessene Höhle eines längst verstorbenen Drachen gefunden oder so was in der Art. Aber dein Mut und deine Mittel … ich muss dir wirklich gratulieren.“
Powell klatschte tatsächlich, aber Lex war von seinen Worten überrascht. Hatte er Lex ausspioniert? Gab es eine Überwachungsvorrichtung in einem der Schätze, die er aus dem Emporium mitgenommen hatte?
„Woher wusstest du, was ich getan habe?“, fragte Lex mit deutlicher Anschuldigung in der Stimme. Aber seine Frage überraschte sie.
„Weißt du das etwa nicht? Mr. Lex, eine Aufnahme, auf der du den Drachen erklimmst, wurde überall auf dem Henali-Portal verbreitet. Ich wage zu behaupten, dass du derzeit der berühmteste Mensch im gesamten Origin-Reich bist.“
Als wollte er seine Worte untermauern, zeigte Powell die Aufnahme, auf der Lex unter dem Gewicht von Dragons Might zu kämpfen hatte, als er sich Pelvailins Leiche näherte.
Ohne auf weitere Fragen von Lex zu warten, fuhr Powell fort.
„Obwohl es dem Kameramann für kurze Zeit gelang, seine Identität zu verbergen, verfügte er nicht über den Schutz, den du gegen Wahrsagerei eingerichtet hast. Seine Identität wurde schließlich aufgedeckt und ist nun ein offenes Geheimnis unter den höheren Rängen des Portals. Es handelt sich um einen Zwerg namens Barley Holdinson. Hier, ich zeige dir die Details.“
Powell reichte Lex ein kleines schwarzes Gerät, das er offensichtlich schon vorbereitet hatte. Sobald es mit dem Portal verbunden war, würde das Gerät alle darauf gespeicherten Informationen preisgeben, ähnlich wie ein USB-Stick.
Lex nahm das Gerät, aber er wusste nicht so recht, was er von der Situation halten sollte. Er konnte sich nicht genau vorstellen, was es bedeutete, der beliebteste Mensch im Reich zu sein, obwohl er vermutete, dass seine Daten wegen des Schutzes der Herberge geheim gehalten wurden.
Jetzt, wo er draußen war, könnte er wieder anfällig für Wahrsagerei werden! Das könnte ihn in Gefahr bringen.
„Ich war ein bisschen damit beschäftigt, mich von den Ereignissen zu erholen“, sagte Lex, während er seinen Handschuh auszog, um Powell seine Hand zu zeigen. „Ich hatte keine Zeit, das Portal zu überprüfen oder mit jemandem zu sprechen, daher bin ich mir nicht sicher, was passiert ist. Könntest du mir vielleicht sagen, wie dieses Video aufgenommen wurde?“
Powell nickte verständnisvoll. Es musste auf jeden Fall nicht einfach gewesen sein, aus dieser Situation zu entkommen. Das Geheimnisvollste war, dass der Drache, der identifiziert worden war, verschwunden war.
Nur ganz wenige Leute wussten, dass Pelvailin auch im Midnight Inn gesehen worden war, bevor er schnell wieder verschwunden war. Obwohl Powell zufällig einer dieser Leute war, hatte er nicht vor, das zu erwähnen. Es gab bestimmte Dinge, in die selbst er sich nicht einmischen wollte. Aber den Rest konnte er Lex ruhig erzählen.
