Lex aß eine ganze Weile, während Mary ihm erzählte, was während seines Schlafes passiert war. Die sich verschlechternde Lage im Ursprungsreich war offensichtlich nicht gut. Außerdem war es kein gutes Zeichen, dass die Fueganer aufgrund der Terroristenaktivitäten immer aktiver wurden.
Er hatte den Eindruck gehabt, dass die Henali im Krieg gegen die Fuegan auf der Gewinnerseite standen, aber wenn diese neuen Terrorakte ein Anzeichen waren, dann würde der Krieg bald richtig heiss werden. Das waren schlechte Nachrichten für seine 1000 Mitarbeiter, die am Krieg teilnahmen. Zum Glück hatten sie bisher keinen einzigen Verlust erlitten.
Nachdem er gegessen hatte, organisierte er seinen Zeitplan, um sich zuerst um die dringendsten Angelegenheiten zu kümmern. Normalerweise hätte das ein Treffen mit Charles bedeutet, aber Lex freute sich darauf, den Teufel zu treffen, der in seinem Gasthaus eine Veranstaltung im Wert von 5 Billionen MP veranstalten wollte.
Der Zeitpunkt für so ein Event war nicht unbedingt der beste, wenn man die Lage im ganzen Reich bedenkt. Außerdem würde die Herberge in sechs Monaten, also jetzt in fünfeinhalb Monaten, keine neuen Gäste mehr aufnehmen. Wenn das Event lange dauern würde, was er vermutete, müsste es um ein paar Jahre verschoben werden. Lex machte das nichts aus, da er im Moment mehr als genug MP hatte, um seinen Bedarf zu decken.
Er zog seine Gastgeberkleidung an, teleportierte sich in sein Büro und bat Mary, Rocketfellow hereinzulassen. Der Teufel kam ziemlich schnell, als hätte er nur darauf gewartet, vom Gastwirt gerufen zu werden.
„Gastwirt, lange nicht gesehen“, sagte der stilvoll gekleidete Teufel und tippte an seinen Hut.
„Ich hoffe, du hattest eine angenehme Zeit“, antwortete der Gastwirt ruhig mit einem warmen, freundlichen Lächeln im Gesicht.
„Ah, ich fürchte nein“, antwortete der Teufel mit einem Anflug von Bedauern in der Stimme. „Einige meiner jüngsten Unternehmungen sind alle gescheitert. Aber das sind alles kleine Projekte, die nicht mit dem zu vergleichen sind, was wir vorhaben. Weißt du, während mich andere Angelegenheiten beschäftigt haben, habe ich diese Zeit auch damit verbracht, unsere eigene Version von Lady Cosmos so gut wie möglich vorzubereiten.
Ich denke, einige meiner Vorschläge werden dich sehr interessieren.“
„Ich bin sicher, du hast einen hervorragenden Plan ausgearbeitet“, sagte der Gastwirt, „aber bevor wir zu sehr ins Detail gehen, muss ich dir noch etwas mitteilen, das möglicherweise deinen Zeitplan durcheinanderbringen könnte.
Das Midnight Inn wird sozusagen renoviert. Deshalb werden wir in etwas mehr als fünf Monaten für unbestimmte Zeit keine neuen Gäste mehr aufnehmen können. Wenn Ihr Vorhaben also über einen längeren Zeitraum geht, solltet Ihr vielleicht bis danach warten.“
Der Teufel war überrascht, was man deutlich daran sehen konnte, dass er einen Moment inne hielt, um seine Gedanken zu ordnen. Seine Aufregung legte sich ein wenig und er lehnte sich in seinem Stuhl zurück, während er einige Überlegungen anstellte.
„Weißt du was? Das ist wahrscheinlich sogar gut so. So haben wir mehr Zeit, um die Idee zu verfeinern, bevor wir unsere Investition tätigen. Lass uns einige meiner Pläne durchgehen und du kannst mir sagen, was du für sinnvoll hältst …“
Das Treffen dauerte viel länger als Lex gedacht hatte, obwohl Lex‘ Weigerung, die Teilnehmer Sklaven fangen und bis zum Tod kämpfen zu lassen, dem Teufel einen Strich durch die Rechnung gemacht hatte. Trotzdem hatte der Teufel, abgesehen von seiner beiläufigen Grausamkeit, viele gute Ideen, und Lex war fest davon überzeugt, dass die Veranstaltung ein voller Erfolg werden würde.
Die Zielgruppe für die Veranstaltung waren Kultivierende der Nascent-Stufe und vielleicht sogar einige Erdunsterbliche, die beide ein sehr langes Leben hatten. Daher würde die Veranstaltung selbst mindestens zehn Jahre dauern, was auch die absurde Menge an MP rechtfertigen würde, die in sie investiert wurde.
Der Zeitplan für die Veranstaltung wurde nach hinten verschoben, was dem Teufel offenbar perfekt passte.
Er verließ das Treffen mit einem Lächeln, doch in dem Moment, als er sich aus dem Gasthaus teleportierte, verschwand sein Lächeln.
„Karen, sag es den anderen! Der Zeitplan wurde vorverlegt! Wir müssen innerhalb von zwei Jahren handeln! Bereite alles vor.“
„Kein Problem. Die Ziele wurden bereits in der Suera-Galaxie gefunden, und wir stehen in engem Kontakt mit den Fueganern, um eine Vereinbarung auszuarbeiten.“
Zurück in der Taverne stöhnte Lex unwillkürlich. Obwohl er sich auf den MP freute, war er kein Fan von extrem langen Geschäftstreffen. Er wusste nicht, wie Geschäftsleute auf der Erde das aushielten.
„Mary, schick Charles rein“, sagte Lex, nachdem er sich ein paar Momente lang der Faulheit hingegeben hatte. Er hatte zu viel aufzuholen.
Bald trat ein junger, dünner Mann in einem Arztkittel herein. Obwohl Lex es sich nicht anmerken ließ, war er beeindruckt von der Haltung des Arztes, der selbst vor dem Gastwirt eine ruhige und gelassene Erscheinung abgab. Man musste wissen, dass jeder, der ihn treffen wollte, seine Lobby durchqueren musste, die von einer extrem starken Anspannung erfüllt war.
Da sich dieser Druck automatisch an jeden anpasste, der die Lobby durchquerte, war es für niemanden leicht, hier hereinzukommen. Doch dieser neue Arzt schien kein Problem damit zu haben, sein Büro zu betreten. Es schien sogar fast so, als hätte er ein solches Hindernis bereits erwartet. Ganz zu schweigen davon, wie schwierig es für jemanden ohne jegliche Kultivierung war, in der Gegenwart des Gastwirts ruhig zu bleiben!
Jetzt, wo er in der Herberge war, musterte Lex natürlich Charles, konnte aber nichts Verdächtiges entdecken. Er war 17 Jahre alt und hatte keinerlei Kultivierung. Sein Auftreten und sein Wissen passten nicht zu seinen Referenzen, aber Lex wollte kein Urteil fällen.
„Doktor, ich habe gehört, dass du mit der Art und Weise, wie wir hier arbeiten, ziemlich unzufrieden bist“, sagte Lex und behielt die ruhige und herzliche Ausstrahlung des Gastwirts bei.
„Ich würde nicht sagen, unzufrieden, Sir. Aber ich habe viele Ideen, die dir gefallen könnten. Warum hörst du mir nicht zu?“
