Lex hatte die Weichen für eine langfristige Zusammenarbeit gestellt und dafür gesorgt, dass sich der bösartige Planet nicht gegen das Gasthaus wenden würde, denn Ereboth selbst war derjenige, der um die Gunst beider Seiten bemüht war. Das hieß aber nicht, dass Lex seine Wachsamkeit gegenüber Ereboth aufgeben würde – ganz im Gegenteil.
Egal, was er behauptete, dieser Planet hatte eine böse Natur. Dennoch war eine vorsichtige Beziehung, die auf gegenseitigem Nutzen beruhte, so ziemlich das Stabilste, was Lex sich zwischen ihnen erhoffen konnte.
Aber obwohl die Weichen gestellt waren, mussten noch die letzten Details geklärt werden. Das war natürlich nichts, was der Gastwirt selbst machen würde.
Normalerweise hätte der Gastwirt seinen Gast zu Lex, dem Gastarbeiter, geschickt, um die Details zu besprechen.
Diesmal konnte er das aber nicht machen. Lex musste sich nicht nur bald wieder mit Ripley rumschlagen, sondern hatte in den letzten Jahren auch super kompetente Mitarbeiter ausgebildet.
Er überlegte sich, wie die Zusammenarbeit ablaufen sollte, was erforderlich war und worüber man verhandeln konnte, und schickte seine Anforderungen an Luthor. Außerdem schickte er ihm eine Nachricht, damit er sich mit der Planungsabteilung abstimmen konnte.
„Ich habe dich genug angeleitet“, sagte der Gastwirt schließlich. „Mehr wäre kontraproduktiv für deinen Weg. Ich habe bestimmte Details an einen der Gastwirtsmitarbeiter namens Luthor geschickt. Du kannst ihn suchen und mit ihm die Details der Zusammenarbeit der Gasthäuser ausarbeiten.“
Mit dieser klaren Entlassung erwachte Ereboth aus seinem inneren Monolog und seiner Lachattacke und verbeugte sich schnell vor dem Gastwirt, bereit zu gehen.
„Oh, und Ereboth“, sagte der Gastwirt, gerade als der geschrumpfte Planet das Büro verlassen wollte. „Es sollte keine weiteren
zufälligen
Rückfälle geben, während du in der Herberge bist.“
Es war keine Bitte oder ein Vorschlag. Es war eine Feststellung des Gastwirts, und obwohl er sie mit ruhiger Stimme und lächelndem Gesicht äußerte, ließ sie Ereboth erschauern.
„Ja, Wirt!“, rief er. „Keine Sorge! Das war nur ein Moment der Schwäche. Das wird nicht wieder vorkommen!“
Der Wirt nickte nur und ließ den Planeten gehen. Nachdem er verschwunden war, beobachtete Lex Ereboth noch eine Weile über das System, aber nachdem er sich vergewissert hatte, dass er keine unmittelbaren Pläne hatte, Chaos zu verursachen, wandte er seine Aufmerksamkeit dem Wichtigsten zu.
Er hatte die Chance, die Regeln des Systems vorübergehend zu ändern. Das war eine unglaublich wertvolle Gelegenheit, die er nicht für später aufheben wollte. Die einzige Entscheidung, die er treffen musste, war, wie die neue Regel lauten sollte.
Das war keine Entscheidung, die er überstürzt treffen wollte, auch wenn er bereits wusste, was er wollte.
Doch bevor er darüber nachdenken konnte, verspürte er das dringende Bedürfnis, mit dem Kultivieren anzufangen. Er schloss die Augen und begann sofort mit seiner Kultivierungstechnik, und innerhalb weniger Augenblicke erreichte er den Gipfel der 7. Stufe des Reiches der Erdunsterblichen! Er konnte die Prüfung auslösen, wann immer er wollte!
Lex war ein bisschen überrascht von der plötzlichen Wendung, aber er bekam schnell eine Antwort. Er hatte sich in einem Kampf der Intelligenz und Willenskraft mit einem viel stärkeren Gegner gemessen und seine Überlegenheit so deutlich gezeigt, dass er ihn komplett dominierte.
Indem er in außergewöhnlichen Umständen nach seinen Grundsätzen handelte, konnte er diese direkt stärken und seine Kultivierung verbessern! Dies zählte zwar nicht als direkte Vertiefung seines Verständnisses der Gesetze, aber durch die Stärkung seiner Grundsätze verbesserte sich auch die Kontrolle, die er über diese ausüben konnte!
Das waren gute Nachrichten, obwohl Lex in letzter Zeit versucht hatte, seine Kultivierung zu verlangsamen. Für die Zukunft könnte dies jedoch eine gute Idee sein, falls er jemals seine Kultivierung schnell verbessern wollte.
Er schloss die Augen und meditierte eine Weile in seinem Büro, um seine Gedanken zu klären. Obwohl ein Durchbruch eine gute Sache war, wollte er sich im Moment auf etwas Dringenderes konzentrieren.
Als er das Gefühl hatte, dass sein Zustand gut genug war, öffnete er die Augen und machte eine Liste mit den Optionen.
Die erste und naheliegendste war, die Kontrolle darüber zu übernehmen, wohin die Herberge teleportiert werden würde. Das war keine narrensichere Option, da die Beschränkung auf einen Ort statt auf einen Kultivierungsgrad bedeutete, dass starke Feinde immer noch einen Weg finden könnten.
Wenn er es jedoch auf einen Kultivierungsgrad beschränkte, könnten sich die Reichweite der Herberge und das Wissen darüber technisch gesehen weiterhin über das Universum ausbreiten, wodurch
noch mehr
Dao-Lords darauf aufmerksam machen – eine Entwicklung, die er im Moment vermeiden wollte.
Die Regel, die er ändern konnte, könnte auch etwas mit Selbstverteidigung zu tun haben. Im Laufe der Jahre hatte Lex zahlreiche Methoden zur Verteidigung der Herberge ausprobiert, eine umständlicher als die andere. Er hatte Formationen, Leibwächter, riesige Trainingspuppen, Buttermesser und vieles mehr eingesetzt, doch die Sorge blieb bestehen.
Die Idee, die Verteidigung der Herberge zu verstärken, hatte jedoch gewisse Schwachstellen, denn keine Verteidigung war perfekt. Anstatt sich darauf zu konzentrieren, wollte Lex lieber darauf achten, weniger Feinde zu machen.
Natürlich hätte Lex auch eine Regel einführen können, die den Gästen den Aufenthalt noch angenehmer gemacht hätte, aber Lex fand, dass er das ohnehin schon gut hinbekam. Selbst wenn das nicht der Fall gewesen wäre, hätte es keine Priorität gehabt.
Lex hätte auch die Regeln irgendwie ändern können, um die Herberge in der Realität schwerer auffindbar zu machen. Das war ehrlich gesagt auch eine seiner Sorgen. Er wollte sichergehen, dass das neu entstandene Reich nicht von anderen entdeckt wurde, damit er nicht in einen Krieg verwickelt wurde.
Das war wirklich ein echtes Problem. Aber genauso beunruhigte ihn die Vorstellung, dass übermächtige Kultivierende einfach jederzeit von überall her auftauchen könnten. Tatsächlich hätte es keinen Sinn gemacht, das Reich zu verstecken, wenn Dao-Lords und himmlische Unsterbliche einfach ohne sein Wissen auftauchen konnten.
Aber während er all diese vorbeugenden, vorsorglichen Gesetze hinzufügen konnte, konnte er auch ein Gesetz ändern, um schneller stärker zu werden. Wenn er zum Beispiel die Entwicklung des Mitternachtsreichs durch eine Änderung der Systemregeln beschleunigte, würde Lotus stärker werden, und er würde die entsprechende Rückmeldung in Form von mehr Kraft erhalten.
Die Möglichkeiten waren unbegrenzt, aber er hatte nur eine Chance. Er musste sorgfältig überlegen, was er tun würde.
