„Oh ja, das klingt toll!“, sagte Nemo aufgeregt. „Ich werde mit Liz herumreisen, die Welt sehen, böse Jungs bekämpfen, gute Jungs retten und viele Freunde finden. Es wird genau wie in den Fernsehsendungen sein, die Z mir zum Anschauen gegeben hat.“
Lex erstarrte. Z hatte Nemo eine Sammlung von Anime-Filmen zum Anschauen gegeben, die zweifellos seine Sicht auf die Realität beeinflusst hatten.
Leider war es unwahrscheinlich, dass Nemo es mit der Kraft der Freundschaft wie die Anime-Figuren mit einem Dao-Lord aufnehmen konnte, aber zum Glück hatte Liz einen klaren Kopf.
Die unglaubliche Weitsicht und Vorsicht, die sie gezeigt hatte, als Lex ihr gefolgt war, beruhigten ihn. Selbst wenn sie hinausging, würde sie unglaublich vorsichtig sein, ihre Kräfte zu zeigen, und keine unnötige Aufmerksamkeit auf sich ziehen.
Das beruhigte ihn. Außerdem war er aufrichtig froh, dass Nemo sich nicht mehr so einsam fühlen würde und dass Liz ebenfalls stärker werden würde. Je stärker seine Familie wurde, desto weniger musste er sich um sie sorgen.
„Also gut, dann macht ihr mal. Ich habe den Mitarbeitern der Herberge Bescheid gesagt, dass ihr hier eine Bindung aufbaut, also wird euch niemand stören.“
„Es ist nur ein ganz normaler Bindungsprozess. Das dauert nicht lange“, sagte Liz, ohne zu merken, dass sie damit eine riesige Flagge hisste. Auch Lex wies sie nicht darauf hin, erstens, weil er nicht an solche Dinge glaubte, und zweitens, weil er kein Problem damit hatte, dass Liz aus welchem Grund auch immer längere Zeit in der Herberge verbrachte.
„Also gut, bevor wir anfangen, müssen wir uns an einen abgelegenen Ort begeben, damit wir nicht gestört werden …“
Liz hatte ihren Satz noch nicht zu Ende gesprochen, als plötzlich ein ganzes Gebäude um sie herum erschien, das alle Geräusche und Ablenkungen von außen komplett abschirmte und nur eine kleine Öffnung ließ, durch die Nemo seinen Kopf aus dem Kosmischen Meer streckte.
Das war nicht das Ergebnis von Lex‘ Host Attire, mit dem er einen Raum herbeigerufen hatte, sondern er hatte mit seinem rechten Auge mehrere Formationen um sie herum errichtet. Der größte Teil der Formation befand sich außerhalb des Meeres, da das Kosmische Meer alles darin erodieren und zerfressen würde. Vielleicht würde er, wenn er erst einmal stärker geworden war, einen Weg finden, das zu verstehen.
„Ihr könnt anfangen. Niemand wird euch stören“, sagte Lex lässig, wohl wissend, dass er damit angab. Leider hatte Liz im Moment nur Augen für Nemo – obwohl sie innerlich Lex mit allen Unsterblichen verglich, die sie bei der Familie Williams gesehen hatte. Keiner von ihnen schien so fähig zu sein, oder?
Liz schnitt sich in die Handflächen und begann mit ihrer Beast Master-Kultivierungstechnik. Lex achtete darauf, Nemo nicht anzusehen, und aktivierte sein linkes Auge, während er Liz beobachtete. Er hatte noch nie von der Beast Master-Kultivierung gehört und auch noch nie jemanden getroffen, der sie anwendete. Vielleicht lag das daran, dass es sich um eine unorthodoxe Kultivierungsmethode handelte, oder vielleicht waren die Vorteile nicht so groß wie bei der traditionellen Kultivierung.
Er wollte verstehen, worum es dabei ging, denn nach dem, was Liz ihm erzählt hatte, schien es, als würde sie sich mit ihrem verbundenen Tier verbinden, wann immer sie es brauchte, um einen stärkeren Zustand zu erreichen. Sie konnte buchstäblich herumlaufen und sagen: „Das ist noch nicht einmal meine endgültige Form“, ohne zu lügen.
Lex sah, wie um sie herum mehrere Gesetze zu wirken begannen. Das war nicht ihr Einfluss auf die Gesetze, sondern der normale Ablauf von Gesetzen, wenn sich irgendetwas änderte. Das Gefrieren von Wasser würde eine solche Änderung der damit verbundenen Gesetze auslösen, genauso wie das Zerbrechen eines Glases.
Genau genommen war dies eine Manifestation der Gesetze, die den normalen Ablauf des Universums aufrechterhalten.
Alles, was existierte, war in Gesetze eingebunden, und nur durch die entsprechenden Veränderungen verschiedener Gesetze, die gleichzeitig stattfanden, kam es zu den genauen täglichen Ereignissen, die die Menschen normalerweise erlebten.
Obwohl Lex noch keine Grundlagen in der Kultivierung zum Beast Master hatte, studierte er die zugrunde liegenden Prinzipien, die dies ermöglichten. Wer weiß, wenn er sie beherrschte, könnte er vielleicht auch mit Fenrir verschmelzen?
Aber Lex war eigentlich nicht daran interessiert, sich mit Fenrir oder irgendeinem anderen Tier zu verbinden. Er wollte nur verstehen, was da vor sich ging.
Noch immer von der Dominanz umhüllt, konnte Liz sich Nemo ohne Probleme nähern. Aber der nächste Schritt, bei dem sie den Fisch berühren musste, würde den Schutz der Aura umgehen. Da sie wusste, dass der Einfluss von Nemos Körper sie betäuben könnte, bereitete sie die Technik so gut wie möglich vor, bevor sie Kontakt aufnahm.
Eigentlich sollte sie die Technik nach dem Kontakt vollenden, aber in dem Moment, als Liz Nemo berührte, wurde ihr Geist leer. Sie war zwar wach, aber sie verlor komplett die Fähigkeit zu denken und wurde zu einem wachen Gemüse.
Die Technik funktionierte jedoch weiter, als würde sie sie noch steuern. Schließlich wollte Nemo, dass die Technik richtig funktionierte und ihre volle Wirkung entfaltete, also wie hätte es anders sein können?
Lex musste in diesem Moment die Analysefähigkeit seines linken Auges ausschalten und sah nur noch, wie Liz und Nemo in weißem Licht erstrahlten.
Das erinnerte ihn an einen Anime, den er früher gesehen hatte, in dem Tiere, die Bestien ähnelten, eine Evolution durchliefen. Jedes Mal, wenn sich die Bestien in diesem Anime weiterentwickelten, wurde ihr Körper von einem weißen Licht umhüllt, sodass nur noch ihre Umrisse zu sehen waren. Liz und Nemo befanden sich in einer ähnlichen Situation.
Aufgrund seiner umfangreichen Erfahrung mit Dingen, an denen er besser nicht hätte herumspielen sollen, und mit universellen Schätzen, die er in seinem Körper versteckt hatte, schätzte Lex, dass der Verbindungsprozess mindestens ein paar Monate dauern würde.
Er teleportierte sich in sein Büro und errichtete unzählige Barrieren um den Bereich, in dem sich Liz und Nemo befanden. Als alles erledigt war, teleportierte sich Lex zu Cassandra. Er war ein vielbeschäftigter Mann, es war wichtig, alle seine Aufgaben zu erledigen.
Obwohl es für ihn nicht dringend war, in das Kristallreich zu gehen, bedeutete die Tatsache, dass er ständig daran dachte, dass sein Instinkt ihn dorthin führte. In diesem Fall war es am besten, sich zu beeilen.
