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Kapitel 1148: Ankunft

Kapitel 1148: Ankunft

Fabian hatte schon einiges an seltsamen Dingen gesehen und studiert. Das Universum bot reichlich davon, besonders wenn es um Mana ging, und Prinz Khans Organisation hatte sogar noch Aliens mit ins Spiel gebracht.

Aber auch der menschliche Verstand hatte seine Grenzen, selbst einer so weitreichender wie Fabians. Es stellte sich heraus, dass die verschiedenen Meeresstationen eine riesige Tarnmembran gebildet hatten, und ein Blick dahinter revolutionierte Fabians gesamtes Weltverständnis.
Hügel und Hänge aus grünen Schuppen schwebten auf der riesigen Meeresfläche, isoliert durch die Stationen und ihre unsichtbare Barriere. Kleine Schiffe, schwebende kreisförmige Plattformen und richtige Gebäude schwebten oder standen überall in dieser gigantischen Landschaft und erledigten alle möglichen Aufgaben. Fabian erkannte einige davon, aber sein Verstand setzte aus, als er einen bekannten Reptilienkopf entdeckte.
Plötzlich ergab alles einen Sinn und doch keinen. Fabian erkannte, was eine Seeschlange sein sollte, aber sein Gehirn konnte diese immense Größe nicht begreifen. Das kleine Fenster in die verhüllte Landschaft war keine Hilfe, aber er konnte es ihm nicht übel nehmen. Der junge Wissenschaftler wusste, dass sein Verstand hier an seine Grenzen stieß.
Das war überraschend nachvollziehbar. Schiffe der Leviathan-Klasse gehörten zu den größten Einzelkonstruktionen, die die Menschheit je gebaut hatte, aber das schwimmende Wesen sah noch größer aus. Fabian hatte sogar Schwierigkeiten, das Ende dieses riesigen Körpers zu erkennen, sodass er keine Hoffnung hatte, die Existenz einer solch gigantischen Größe zu begreifen.

Doch damit waren die Überraschungen noch nicht zu Ende.
Fabian traute seinen Augen kaum, als er dieses auffällige Detail entdeckte. Der Kopf des riesigen Wesens wies einen riesigen Krater auf, was bedeutete, dass etwas oder jemand es getötet hatte.

Das Leben, wie Fabian es kannte, verlor jeglichen Sinn. Eine solche Entdeckung würde die Wissenschaft für immer verändern, und ihm schwirrte der Kopf bei dem Gedanken an all die möglichen Erkenntnisse.

„Was ist das?“, keuchte Fabian und vergaß dabei jegliche Höflichkeitsfloskeln und die allgemeine Hierarchie.
„Etwas, das der Prinz gefischt und getötet hat“, erklärte Garret und ignorierte den leicht respektlosen Tonfall, da er diese Reaktion verstehen konnte. „Der wahre Grund, warum der Prinz uns nach Coravis gerufen hat.“

So erstaunt, fassungslos und neugierig Fabian auch war, sein Gehirn konnte nicht anders, als sich auf grundlegende Gedanken zu beschränken. Eine instinktive Angst breitete sich in seinem Kopf aus und veranlasste ihn, die verständnisvollste Frage zu stellen, die jemals vor dem toten Großen Alten gestellt worden war.
„Gibt es noch mehr von ihnen?“, fragte Fabian. Die bloße Existenz einiger weiterer dieser riesigen Kreaturen käme einer apokalyptischen Katastrophe gleich, und Fabian wusste nicht, ob er sich besser auf seinen Kampfposten begeben oder in den sichersten Bunkern der Galaxis verstecken sollte.

„Dieser hier sollte der Letzte seiner Art sein“, versicherte Garret und verzichtete auf weitere Erläuterungen.
Technisch gesehen zählte Khan teilweise auch dazu, aber das musste Fabian nicht wissen.

„Bist du sicher, Sir?“, fragte Fabian beharrlich, immer noch an das Fenster mit der furchterregenden Szenerie geklebt. „Die bloße Möglichkeit einer ähnlichen Bedrohung rechtfertigt den Einsatz aller Alarmsysteme, über die wir verfügen.“

Garret wandte sich seinem Cousin zu, dessen Verständnis von Sekunde zu Sekunde schwand. Fabian hatte recht, aber der Schock ließ ihn vergessen, wo er war.
„Es gibt bereits eine ähnliche Bedrohung“, erklärte Garret. „Derjenige, der sie getötet hat, unser Prinz. Sollen wir Alarm schlagen, weil er existiert?“

Fabian konnte die versteckte Drohung in Garretts Stimme nicht überhören und wandte endlich seinen Blick ab. Er sah Garret an, wissend, dass er einen Fehler gemacht hatte und dass nur eine ehrliche Entschuldigung ihn wieder gutmachen konnte.
„Entschuldigung, Sir“, sagte Fabian und senkte den Kopf. „Ich war zu schockiert. Ich habe mich versprochen.“

Garret musterte seinen Cousin von Kopf bis Fuß, bevor er einem der Wissenschaftler in der Nähe einen Blick zuwarf. Er winkte ihn zu sich heran, und der Mann eilte zu ihm, um ihm etwas zu überreichen.

„Ist er noch da?“, fragte Garret beiläufig.
„Er hat sich seit drei Tagen nicht bewegt, Sir“, bestätigte der Wissenschaftler, bevor er mit einem Nicken entlassen wurde.

„Fabian“, rief Garret, und Fabian hob den Kopf, nur um zu sehen, wie ihm der leitende Wissenschaftler ein Fernglas reichte.

Fabian nahm das Ding instinktiv an, aber dann runzelte er die Stirn. Er wusste, was das war, aber so eine veraltete Version hatte er noch nie gesehen. Das Fernglas sah total analog aus, ohne ein einziges Tool für digitale Verbesserungen.

„Richt es mal in diese Richtung“, schlug Garret vor und zeigte mit dem Arm auf eine scheinbar leere Stelle außerhalb der Umzingelung durch die Seestationen.
Fabian tat, was ihm gesagt wurde, folgte den vagen Anweisungen und schaute durch das Fernglas. Er sah nur etwas höhere Wellen, aber Garret griff sofort ein, passte die Richtung und den Zoom des Geräts an.

Analoge Ferngläser waren natürlich nicht so gut wie ihre digitalen Pendants, aber Fabian war überrascht, wie weit man damit sehen konnte. Dennoch zog die Veränderung der Landschaft schließlich seine Aufmerksamkeit auf sich. Die Wellen in der Ferne wurden höher und unruhiger, bis richtige Flüssigkeitsstrukturen zu erkennen waren.
Fabian musste den Zoom und die Richtung selbst anpassen, da eine einzige Perspektive nicht ausreichte. Er entdeckte etwas, das größer war als eine einfache Welle, und als er ihrer Aufwärtsbewegung folgte, offenbarte sich ihre wahre Natur. Die Struktur war eine der Schwerkraft trotzende Kaskade, die sich aus dem Meer erhob und sich zum Himmel erstreckte, und sie war nicht allein.
Der junge Wissenschaftler entdeckte drei weitere hohe, auf dem Kopf stehende Wasserfälle, die fast wie riesige, gebogene Hörner aussahen. Ihre Spitzen schienen jedoch auf einen bestimmten, leuchtenden Punkt zuzulaufen, den Fabian mit dem veralteten Gerät nicht richtig erkennen konnte.

„Was ist da los, Sir?“, fragte Fabian, während er weiter durch das Fernglas suchte.
„Die Welt versorgt den Prinzen mit Mana“, erklärte Garret vage. „Das ist eine der Techniken des Prinzen. Du wirst dich daran gewöhnen.“

„Aber“, keuchte Fabian und senkte abrupt das Gerät, um Garret anzusehen, „sollten wir nicht auch eine Tarnbarriere um den Prinzen errichten? Er möchte seine Geheimnisse vielleicht nicht offen preisgeben.“
Der Vorschlag machte den vorherigen Fehler zumindest in Garrets Augen wieder wett. Doch sein ernster Blick entspannte sich ein wenig, als er in die Ferne schweifte und scheinbar dieselbe Landschaft zu betrachten versuchte, die Fabian bis jetzt angesehen hatte.

„Ich habe es vorgeschlagen“, gab Garret zu, „aber der Prinz hat eine Art, Technologien zum Versagen zu bringen.“
Garret musste einen Seufzer unterdrücken und die Kopfschmerzen bekämpfen, die die Erinnerungen der letzten zwei Monate auszulösen versuchten. Seine Zeit auf Coravis war nicht einfach gewesen, und daran war vor allem Prinz Khan schuld.

„Als ich den Prinzen auf das Problem angesprochen habe“, fuhr Garret fort, „sagte er nur: Lass sie doch sehen.“

„Warum?“, fragte Fabian und hob das Fernglas wieder, um nach den hohen Flüssigkeitshörnern zu suchen.
„Weil sie ihn fürchten werden, wenn sie es sehen“, erklärte Garret.

Fabian verlor sich fast in dieser tiefgründigen philosophischen Lektion, aber etwas lenkte seine Aufmerksamkeit wieder ab. Vielmehr war es das Fehlen von etwas, das ihn zu verwirrt machte, um bei Garrets Worten zu verweilen.

„Es ist weg, Sir“, warnte Fabian.

Garret verband Fabians Worte sofort mit dem Problem und überprüfte den Winkel des Fernglases.
Die Richtung stimmte, also bat er um Bestätigung. „Bist du sicher?“

„Ganz sicher, Sir“, bestätigte Fabian. Er überlegte, ob er seine Suche noch gründlicher durchführen sollte, doch dann ertönte hinter ihm ein ohrenbetäubender Schrei, der ihn fast dazu brachte, sich vor Schmerz die Ohren zuzuhalten.

„Sichert die Ausrüstung!“, brüllte Garret mit aller Kraft, die seine Lungen und seine Mana ihm geben konnten. „Der Prinz kommt!“

Chaos‘ Erbe

Chaos‘ Erbe

Score 10
Author: Artist: Released: 2024 Native Language: German
Seit dem Zweiten Impact quälte Khan immer wieder derselbe Albtraum. In seinen Träumen sah er immer wieder die Szenen des Absturzes des Raumschiffs der Nak, einer außerirdischen Rasse, die die Menschen vor fünfhundert Jahren besiegt hatten. Nach dieser Tragödie war Khans Leben total auf den Kopf gestellt worden. Seine Mutter war bei dem Unfall ums Leben gekommen, und er war mit dem giftigen Mana der Nak infiziert worden. Sein Vater hatte ihn zwar retten können, aber dabei hatten sie ihr Zuhause und ihren Namen verloren. Die Albträume ließen Khan die Nak nicht vergessen, also beschloss er, sich der Global Army anzuschließen und den Umgang mit Mana zu lernen. Er musste diesen Träumen ein Ende bereiten, selbst wenn das bedeutete, diese außerirdische Rasse durch die Sterne zu jagen. ------------------------------------- Folge mir auf Twitter: https://twitter.com/EoCNovels Instagram: eocnovels Discord-Link: https://discord.gg/fNsPwXMP7P Cover-Künstler: https://digitalrowye.com/ Chaos' Heir ist ein beliebter Light Novel, der die Genres Fantasy, Abenteuer, Romantik, Science-Fiction und Action . Geschrieben von der Autorin Eveofchaos . Lies den Roman "Chaos' Heir" kostenlos online.

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