Der Junge namens Huhu schaute Mo Qiang aufgeregt an, die ihn mit einem Ausdruck von Schock und Ungläubigkeit im Gesicht ansah. Mo Qiang konnte gut mit Kindern umgehen, aber sie hasste Kinder, die so energiegeladen waren, aus tiefstem Herzen.
Als sie im Waisenhaus war, konnte sie gar nicht zählen, wie oft Kinder wie Huhu gegen Töpfe und Pfannen gestoßen waren und das ganze Abendessen auf den Boden der Kantine fiel.
Zwar entschuldigten sie sich später, aber was brachte eine Entschuldigung schon? Konnte eine Entschuldigung ihren Magen füllen?
Viel wichtiger war ihr die Ruhe und Stille. Dieser Junge sah überhaupt nicht aus wie jemand, der die Stille liebte – er schien laut, wild und unbezähmbar zu sein.
„Ich … ich höre auf, tschüss“, sagte sie, drehte sich um und wollte den Raum verlassen, wurde aber von Xiao Jiao aufgehalten, die sich vor sie stellte und hastig sagte:
„Schau dir seine Werte an! Schau dir zuerst seine Werte an!“
Erst dann nahm Mo Qiang Xiao Jiao von ihrem Gesicht und warf einen Blick auf Huhus Statistiken.
[ Xiao Huhu ist ein süßer kleiner Husky, der von seiner Katzenmutter aufgezogen wurde. Aufgrund seiner Erziehung ähneln die meisten seiner Eigenschaften denen einer Katze. Kuschel ihn viel, denn er wird deinen Stress und deine Wut im Handumdrehen verschwinden lassen!
Besondere Eigenschaften:
*) Beruhigende Umarmung – reduziert emotionalen Stress.
*) Pom-Pom-Tanz – verteilt gleichmäßig Liebeswerte auf Pflanzen und Tiere und erhöht deren Effizienz und Ertrag um das Zweifache.
*) Go-Go-Anfeuerung – eine Anfeuerung voller Liebe ist alles, was man in verzweifelten Zeiten braucht. Keine Sorge, Huhu wird für dich da sein und dir einen enormen Kraftschub geben, wenn du ihn am dringendsten brauchst!
]
Mo Qiang warf einen Blick auf seine Werte und ihre Augen zuckten. Sie war verblüfft über die seltsamen Namen der Attribute, die Xiao Huhu hatte, aber sie setzte sich trotzdem hin und sagte: „Hu… Huhu, richtig?“
„Genau, ich bin Huhu. Schön, dich kennenzulernen, Meisterin!“ Xiao Huhu nickte eifrig, während er Mo Qiang ansah, die ihre Hände hob und sagte: „Du musst mich noch nicht Meisterin nennen, erst muss ich sehen, ob du es wert bist, also zeig mir, was du drauf hast.“
Xiao Huhu neigte den Kopf zur Seite, bevor er ihn schüttelte und sich in seine Tierform verwandelte. Mo Qiang hatte keine Ahnung, was er da machte, aber das änderte sich, als er sich ihr gegenüber ganz geschmeidig verhielt.
Mo Qiang wusste nicht, wie sie ihre Gefühle in diesem Moment ausdrücken sollte. Sie wusste nicht, wie Xiao Huhu das geschafft hatte, aber irgendwie hatte er es geschafft, ihre Wut, ihre Frustration und die leichte Irritation, die sie noch vor einer Minute empfunden hatte, zu beruhigen.
Sie sah auf den kleinen Huskywelpen hinunter, der sie umarmte, und kicherte: „Sieht so aus, als ob sogar der Himmel will, dass ich diese Schlampe fertig mache.“
…..
„Hörst du mir jetzt endlich zu?“, rief Mo Qiang Mo Xifeng hinterher, der die Bauarbeiten am Hühnerstall beaufsichtigte.
Mo Xifeng drückte eine Hand auf ihre Stirn, während sie weiter von Mo Qiang weg ging, und sagte dann genervt: „Ich hab dir doch schon gesagt, dass ich dir nicht beibringen kann, wie du deine Kernenergie verdichten kannst, hör jetzt auf, mich zu nerven!“
Sie dachte, Mo Qiang würde sie wie letztes Mal in Ruhe lassen, aber stattdessen hörte sie ihre Schwester hinter sich lachen.
Und dieses Lachen war voller versteckter Absichten, die Mo Xifeng innehalten ließen, sich umdrehen und Mo Qiang ansehen ließen.
„Bist du sicher, dass du meine Hilfe nicht willst?“
„…“
Mo Xifeng wusste nicht warum, aber sie fühlte sich plötzlich unwohl. Wer weiß, woher dieses unheilvolle Gefühl kam, das ihr den Rücken hinunterkroch, als sie das Grinsen auf Mo Qiangs Lippen sah.
Es war ein Blick, der dem eines Gangsters ähnelte, der etwas gegen sie im Schilde führte. Die Art, wie ihre Schwester sie ansah, ließ Mo Xifeng an der Stelle, an der sie stand, zusammenzucken, denn sie konnte sehen, dass Mo Qiang sich ganz sicher war, dass sie sie beugen und zu ihrem Willen zwingen konnte.
Und tatsächlich bewahrheitete sich Mo Xifengs schlechte Vorahnung.
„Wenn du mir hilfst, meine spirituelle Energie zu verdichten, dann werde ich …“ Mit einem verschmitzten Blick in den Augen hob Mo Qiang den Kopf und sah sie an. „Ich werde deine Manie behandeln. Ich werde dafür sorgen, dass du deine Wut und deine Gefühle nicht mehr unterdrücken musst und wie ein normaler Mensch leben kannst.“
Sie hob eine Augenbraue und fragte: „Was meinst du? Das ist doch ein toller Deal, oder?“
Mo Xifeng leckte sich die Lippen und runzelte die Stirn.
Manie – ihre größte Schwäche und ihr schlimmster Feind.
Seit Jahren versuchte sie, sie zu unterdrücken, aber für einen Mecha-Morph war das einfach unmöglich. Es war wie ein klebriger Schatten, der sich, egal wie sehr sie ihn abschütteln wollten, nur noch fester an die Mecha-Morphs klammerte.
Mo Xifeng ballte die Fäuste, als sie Mo Qiang mit gerunzelter Stirn ansah. Ihre Lippen waren fest aufeinandergepresst und sie sagte kein Wort, aber Mo Xifeng wusste, dass Mo Qiang den Nagel auf den Kopf getroffen hatte.
Aber wie hatte sie von ihrer Manie erfahren? Ihre Schwester hatte ihr zuvor nie Beachtung geschenkt. Sie litt schon seit Ewigkeiten an Manie, und nachdem Mo Qiang sie verspottet hatte, weil sie sich schwach gab, nur um die Aufmerksamkeit ihrer Mutter zu erregen, hatte sie darauf geachtet, dass sie ihr Unbehagen nie zeigte, weshalb Mo Qiang nichts von ihren Leiden wusste.
Und selbst wenn sie es gewusst hätte, hätte Mo Qiang alles, was mit ihr zu tun hatte, bewusst ignoriert.
„Ich glaube, du irrst dich“, lächelte Mo Xifeng ihre Schwester höflich an. „Mir geht es gut, es ist alles in Ordnung.“
Wenn Mo Qiang etwas zustoßen würde, während sie Kernenergie in Mecha-Partikel verdichtete, wer weiß, wie Wen Gui sie leiden lassen würde?
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