Basis der Liga der Glühwürmchen.
Almond war echt überrascht, wie groß die Basis war, als sie durch das Nebeltor kamen und die riesigen, exotischen Gebäude sahen.
„Ja, das ist noch gar nichts, Alter. Die Liga der Glühwürmchen ist mehr als dreimal so groß wie die GAA-Niederlassung hier“, meinte Roken, als er Almonds Gesichtsausdruck sah.
„Aber natürlich ist das Hauptquartier der GAA das größte und prächtigste von allen“, fügte Roken mit einem Grinsen hinzu.
„Lass uns gehen“, sagte Julian, als er das Auto parkte und den Motor abstellte.
…
Die drei betraten das Empfangsgebäude, in dem fünf Schreibtische standen, hinter denen jeweils eine Person saß.
Almond, Roken und Julian gingen auf einen Schreibtisch zu, als die schwarzhaarige Frau in den Zwanzigern sofort fragte: „Wie kann ich Ihnen helfen, meine Herren?“
„Ich möchte jemanden treffen“, sagte Almond mit einem höflichen Lächeln. „Könnten Sie mir bitte sagen, wo Lily Darkwood ist?“
Als sie das hörte, kniff die Frau kurz die Augen zusammen, bevor sie antwortete: „Tut mir leid, aber Reporter dürfen sie nicht interviewen.“
Almond blinzelte.
„Sehen wir etwa wie Reporter aus?“, fragte Roken und zeigte auf sich selbst.
„Reporter in Tarnkleidung?“, fragte die Frau und neigte den Kopf. „Seit heute Morgen waren schon fünf von ihnen hier.“
Almond lächelte ironisch.
„Wir sind von der GAA“, antwortete Julian mit ausdruckslosem Gesicht.
„Hä? Seid ihr wegen ihrer Inspektion hier? Nein. Nicht mal euer Zweigleiter darf das machen. Ihr Profil wird veröffentlicht, wenn die Gilde das beschließt.“
„…“
„Wir sind nicht deswegen hier“, sagte Roken, kratzte sich am Hinterkopf und sah Almond an.
„Könntest du sie bitte herholen?“, fragte Almond mit einem trockenen Lächeln.
Die Dame verdrehte die Augen. „Ja, klar. Wer seid ihr denn? Ihr Bruder? Davon hab ich noch nie gehört.“
„Ähm … ich bin …“, Almond hielt inne und beugte sich vor, bevor er flüsterte: „Ihr Lebensgefährte.“
Die Dame war sprachlos, bevor sich ihr Gesichtsausdruck allmählich verdüsterte. „Sicherheit!“
…
„Das ist peinlich. Hast du nicht ihre Kontaktdaten oder so?“ Julia schnalzte mit der Zunge, als sie aus dem Empfangsgebäude begleitet wurden.
„Ich habe ihre Kontaktdaten nicht“, sagte Almond mit einem ironischen Lächeln. „Ich hätte nicht gedacht, dass es so schwer sein würde, hier jemanden zu treffen.“
„Und wir hätten nicht gedacht, dass deine Freundin die Super-Neulingin ist, die bald Super-Rookie sein wird.
Sie ist doch die, über die einige Leute gesprochen haben, oder?“ fragte Roken neugierig.
„Ja, ich glaube nicht, dass es hier noch eine andere Lily Darkwood gibt.“
„Hey, Leute von der GAA.“
Plötzlich kam eine Gruppe von sechs Personen auf sie zu. Vier von ihnen waren Ende Teenager, zwei waren Anfang zwanzig.
„Was geht?“ Roken blinzelte.
„Was macht ihr hier?“, fragte der rothaarige junge Mann Anfang zwanzig.
„Wir sind hier, um jemanden zu treffen. Können Sie uns vielleicht helfen?“, fragte Almond.
„Hä? Ihr fragt uns, weil die Rezeptionistin euch abgewiesen hat, oder? Sagt mir nicht, dass ihr wegen Lily Darkwood hier seid?“
„…“
Almond hatte das Gefühl, dass diese Gruppe sie ebenfalls abweisen würde.
Als sie keine Antwort bekamen, brachen einige aus der Gruppe in Gelächter aus, während der rothaarige Älteste sagte: „Ihr seid nicht die Ersten, die abgelehnt wurden, heh. Verschwindet.“
„Eigentlich“, sagte Almond, trat einen Schritt vor, knackte mit den Fingerknöcheln und grinste mit zusammengekniffenen Augen. „Ich bin hier, um eine Herausforderung anzunehmen. Ich habe gehört, dass es in der Liga der Glühwürmchen ein paar starke Neulinge gibt.“
„Das ist wohl die einzige Möglichkeit, sie zu treffen. Ein bisschen Aufruhr kann hilfreich sein“, dachte Almond und lächelte innerlich. „Mal sehen, was die Jungs aus dieser Gilde draufhaben.“
Julian und Roken waren genauso überrascht wie die Firefly-Gruppe.
Aus dieser Gruppe spottete plötzlich ein 18-jähriger Braunhaariger und sagte: „Da du hier bist, um dich der Herausforderung zu stellen, wirst du sicher etwas riskieren. Wie wäre es, wenn der Gewinner 100.000 Goldmünzen mit nach Hause nimmt?“
„Haha, gute Idee. Die Arena ist dort“, sagte ein anderer mit einem Grinsen. „Jetzt, wo du es gesagt hast, darfst du nicht zurückweichen.“
„Senior Ryker, ist das okay?“, fragte der dritte Neuling den rothaarigen Zwanzigjährigen.
Almond sah Ryker lächelnd an.
„Ist schon gut. Wir hatten schon öfter Herausforderungen von anderen Gilden, aber diesmal ist es die GAA. Ein bisschen Kleingeld kann nicht schaden“, sagte Ryker mit einem leichten Lächeln. „Komm schon, Junge.“
„Almond Crowshade“, sagte Almond und kicherte.
„Keine Sorge, den Namen werden wir uns nicht lange merken“, sagte der übermütige braunhaarige Neuling, bevor er in Richtung Arena stolzierte, während die anderen sich ebenfalls umdrehten.
Almond antwortete prompt, während er der Gruppe folgte: „Das ist eine interessante Theorie, mein Freund. Leider gilt sie nur für Goldfische. Wenn du also keiner bist, wirst du meinen Namen nie vergessen.“
„Er wird dein Gesicht nach dem Kampf nie vergessen“, spottete Roken, bevor er Almond schnell zuflüsterte: „Bro, ist das wirklich eine gute Idee?“
„Keine Sorge, haben sie nicht gesagt, dass Herausforderungen üblich sind?“ Almond lächelte und warf Julian einen Blick zu.
„Ist mir egal, außerdem wird es Spaß machen, sie in den Dreck beißen zu sehen“, sagte Julian, als er seinen Blick spürte, und ging lässig neben Almond her.
Ryker hörte sie und lachte leise: „Lasst jetzt die Fäuste sprechen. Die Arena ist dreihundert Meter tief, also beeilen wir uns.“
Almond folgte ihnen und sah sich erstaunt um.
„Ist der Hügel dort am Ende ein Wohngebiet? Da steht ein cooler Palast.“
Almond wusste nicht, dass Lily und Natalia in diesem privaten Palast trainierten, zu dem nur hochrangige Mitglieder des Platin-Rangs Zugang hatten und nur sie andere auf diesen Hügel mitnehmen durften.
„Das hohe und große Gebäude muss ihr Hauptquartier sein.“
Bald erreichten sie den Arena-Bereich. Es war ein großer, bogenförmiger Bereich, etwas größer als ein Fußballfeld, über dem sich fünf erhöhte Plattformringe in fünfeckigen Spitzen befanden.
„Das ist ziemlich gut“, sagte Almond.
Die vierte Plattform war leer, also machte der Neuling einen langen und hohen Sprung und landete sicher auf der Plattform.
„Komm schon“, sagte er und winkte Almond zu sich.
„Klar, aber ich möchte die Wette ändern“, sagte Almond mit lauter Stimme und hob die Hand, in der er einen Gegenstand hielt.
Ryker und die anderen schauten hin, während auch der braunhaarige Junge auf der Plattform die Augen zusammenkniff, um den Gegenstand zu sehen.
„Das ist eine seltene Waffe aus dem ersten Stock, ein Stardriver Shard Staff.“
„Das gibt’s doch nicht“, rief Roken.
Auch Julian war sprachlos.
„Das meinst du doch nicht ernst?“, fragte Ryker und kniff die Augen zusammen. „Die bringt mindestens eine Million Goldmünzen ein, und noch mehr, wenn sie gute Eigenschaften und Fähigkeiten hat.“
„Verdammt, er hat es gesagt, also gilt es jetzt“, sagte der blonde Neuling aufgeregt.
„Aber du weißt, dass wir nichts von diesem Wert aufs Spiel setzen werden“, sagte der zweite Senior, ein großer, muskulöser Mann mit kurzen indigoblauen Haaren, mit zusammengekniffenen Augen. „Wenn du das in deiner Aufregung gesagt hast, kannst du es zurücknehmen.“
„Ich meine es ernst“, sagte Almond, als er Julian den Gegenstand überreichte. „Er wird es aufbewahren.“
Mit diesen Worten sprang er auf die Plattform, zehn Meter entfernt von dem braunhaarigen Neuling.
„Verdammt, der Typ meint es ernst“, murmelte Roken, und seine Aufregung stieg. „Das wird lustig.“
Auf der Plattform grinste Cyner Almond an und sagte: „Ich bin Cyrus, und meine Rolle ist die eines Kriegers. Wie war noch mal dein Name? Ich habe ihn vergessen.“
Er holte eine große Keule mit einer stacheligen Metallkugel heraus. Es war ein seltener Gegenstand, der in der Schmiede der Gilde hergestellt worden war.
Almond zog sein Jägersschwert heraus.
„Noch ein seltener Fund“, murmelte Ryker. „Zwei erstklassige Funde aus dem ersten Stock.“
„Der muss aus einer reichen Familie stammen, hm.“
„Was ist seine Rolle?“
Almond streckte seinen Arm aus und formte mit seiner Handfläche, die zum Boden zeigte, ein auffälliges magisches Symbol mit einem Sternmotiv.
„Ich bin ein Beschwörer“, lächelte Almond. „Komm heraus, Sternenlichtbestie.“
