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Kapitel 595: Alternative Realitäten (Ende)

Kapitel 595: Alternative Realitäten (Ende)

Die Leere verschluckte Kain erneut, und das sterile Labor löste sich in Nebel auf, gerade als Kain kurz vor seinem größten Durchbruch stand.

Für einen Moment war da nichts – kein Geräusch, kein Licht, kein Selbstbewusstsein. Dann formte sich die Welt um ihn herum wieder, in zerklüfteten Stücken, jedes Fragment ein anderes Leben, eine andere Entscheidung, ein anderes Ende.

Doch ohne dass Kain es bemerkte, ertönte eine mechanische Stimme, die seine Leistung bewertete, die er jedoch nicht hören konnte:
[Bewertung: Beharrlichkeit anerkannt. Weiter zu alternativen Echos.]

[Verbleibende zu bewertende Leistungskennzahlen: Anpassungsfähigkeit. Innovation. Entschlossenheit. Moralischer Charakter]

—————–

Kain wurde in alle möglichen Simulationen alternativer Realitäten versetzt, die ihm zeigten, wie sein Leben mit kleinen Änderungen hätte verlaufen können.
In einer davon verschwand seine „älteste Schwester“ Airalai nie, aber seltsamerweise kamen einige von Kains jüngsten Geschwistern, wie Melody und Charlie, nie ins Waisenhaus.

In einer anderen Realität konnte Kain Cherry und Gabriel nicht helfen, sodass sie Opfer der an ihnen durchgeführten Experimente wurden.
In einer weiteren alternativen Realität starben seine Familie in seinem früheren Leben nicht alle bei einem Autounfall, sondern überlebten nur ein paar Jahre länger, bis eine verheerende Krankheit ausbrach und sie alle tötete.
Dann endlich …

Dunkelheit.

Und Hunger. Er war am Verhungern. Kains Haut kribbelte und sein Körper schmerzte von dem intensiven Gefühl.

Sogar seine Adern waren jetzt dunkelviolett und pochten unregelmäßig vor Hunger, der an seinen Knochen nagte.

Er stand in den Ruinen des Dark Moon College. „Was ist hier passiert? Was könnte zur Zerstörung eines der besten Colleges geführt haben?“
Kain blickte nach oben. Der Himmel war unheimlich rot. Fast so, als würde er bluten. Als er sich umsah, konnte er auch die fleckige und vertrocknete Vegetation erkennen. Die Erde selbst schien krank zu sein.

Leichen lagen überall auf dem Boden, ihre Körper waren verwest, ihre Gesichter in stummen Schreien erstarrt. Und die Luft summte von den Überresten einer vertrauten Energie, die Kains Haut kribbeln ließ.
Kain schaute auf seine Hände.

Aber es waren nicht seine eigenen. Zumindest sahen sie überhaupt nicht so aus wie die Hände, die er gewohnt war.

Seine Haut war ein Netz aus pulsierenden dunkelvioletten Adern, das Fleisch drumherum war blass und durchscheinend, ebenfalls mit einem violetten Schimmer – ein krasser Gegensatz zu seiner normalerweise gesunden Bräune.

Seine Finger endeten in gezackten Klauen, die Nägel waren schwarz und rissig.
Als Kain sein Spiegelbild in einem zerbrochenen Fenster eines Gebäudes sah, stellte er fest, dass seine Augen nicht mehr braun waren.

Sie waren violett. Mit einigen goldenen Sprenkeln.

Fast identisch mit dem Auge, das er gesehen hatte, als sein Bewusstsein durch den Abyss gereist war – obwohl er immer noch nicht sicher war, ob das ein Traum gewesen war.

„Awoo woo – Mmmf“

Ein Wimmern lenkte seine Aufmerksamkeit auf sich.
Eine Schülerin – offenbar eine Erstklässlerin, nicht älter als achtzehn – kauerte hinter einer zerbrochenen Säule. Ihr Vertrag, ein kleines fuchsähnliches Wesen, sträubte sich, sein Fell stand zu Berge, während es ihn „bedrohlich“ (niedlich) anbellte.

Kain machte einen Schritt nach vorne.

Der Fuchs sackte zusammen.
Sein Körper zuckte, sein Fell verlor seinen Glanz, seine Muskeln schrumpften wie ein leerer Ballon. Energie strömte aus seinem Körper in Kains. Der Fuchs brach zusammen und zerfiel zu Asche, noch bevor er den Boden erreichte.

Das Mädchen schrie vor Entsetzen.

Seltsamerweise war Kain von dieser Wendung nicht überrascht. Es war fast so, als hätte er das erwartet. Als wäre es der natürliche Lauf der Dinge.

Bald darauf zuckte der Körper des jungen Mädchens, ihre Haut wurde grau, ihre Adern traten deutlich hervor und wurden schwarz. Sie streckte die Hand nach ihm aus, ihr Mund formte ein Wort –

„Monster“, vielleicht? Kain war das egal. Kümmert sich ein Löwe um die Gefühle seiner Beute, bevor er sie frisst?

Innerhalb von Sekunden war das pulsierende junge Leben ausgelöscht. Eine leere Hülle.
„Nur ein Snack“, dachte Kain unzufrieden.

Kain drehte sich um und ließ seinen Blick über die Ruinen schweifen.

Mehr Stimmen. Mehr Angst. Mehr Nahrung.

Er konnte sie spüren – jedes Lebewesen im Umkreis von mehreren Kilometern – ihre Energie war wie Kerzenflammen in der Dunkelheit. Und er war hungrig.

„Halt!“

Doch gerade als Kain den öden Ort verlassen wollte, um sich auf die Suche nach neuer Beute zu machen, ertönte eine vertraute Stimme.
Serena stand am Rand der Verwüstung, ihr silbernes Haar wehte im starken Wind, als sie auf ihn zusprintete.

Sie sah aus wie ein reiner Engel, der in die Hölle hinabsteigt – ihre Schönheit durch Trauer noch verstärkt, ihre Augen spiegelten das Gemetzel um sie herum wider.

Um sie herum lagen ihre Verträge. Balens begann zu leuchten, als sie etwas in seine Richtung flüsterte – wahrscheinlich einen Wunsch.
Aber die Welle spiritueller Kraft, die auf Kain zusteuerte, zerschellte an seiner Haut und wurde absorbiert, bevor sie greifen konnte.

Kain hob bei diesem Anblick kühl eine Augenbraue. Aufgrund ihrer gemeinsamen Mission, bei der sich seine Wünsche als wirkungslos erwiesen hatten, hatte Kain längst die Theorie aufgestellt, dass eine hohe Konzentration von Quellkraft den scheinbar allmächtigen Balens einschränken könnte – nun bewahrheitete sich diese Theorie.
Als Balens scheiterte, griffen ihre anderen Verträge ihn gemeinsam an:

Die Flammen des Elementarwächters verwandelten sich in Rauch in seiner Handfläche.

Die himmlischen Pfeile von Starweaver lösten sich mitten im Flug auf.

Die Illusionen von Prismarin schmolzen wie Wachs.

Die gesamte Energie der Angriffe wurde von Kain absorbiert und in die höchste, allumfassende Form von Energie umgewandelt – Quellenenergie.
Aber als Serena sah, dass ihre Verträge erfolglos blieben, zog sie sich nicht zurück. Sie rannte auf ihn zu, Tränen rissen die Asche von ihren Wangen.

Kains klauenartige Hand schoss hervor und umklammerte ihre Kehle –

und hielt inne.

Ihr Puls flatterte gegen seine Finger. Warm. Lebendig.
Ein flüchtiger Blick auf seine Umgebung ließ eine Erinnerung aufblitzen – Bridges Leiche, ausgeblutet und weggeworfen. Addison und Aiden, ihre Hände noch immer im Tod umklammert.

„Was habe ich getan?“

Kains Beine gaben nach, sodass Serenas Dolch sein Ziel verfehlte – von der rechten Seite seiner Brust wanderte er nach links.

Die Klinge durchbohrte sein Herz mit chirurgischer Präzision.
Serena taumelte zurück und schlug die Hände vor den Mund. Obwohl sie ihn verzweifelt zurückhalten wollte, hatte sie nicht die Absicht, ihn zu töten. „K-Kain …?“

Er lächelte, als die Welt um ihn herum dunkler wurde. Besser so, als weiter als Monster zu leben.

Die Dunkelheit verschlang ihn.

Ein tiefer Glockenschlag war das Letzte, was er hörte.

[Prüfung abgeschlossen.]

[Urteil …]

Dieser Bestienbändiger ist ein bisschen komisch.

Dieser Bestienbändiger ist ein bisschen komisch.

Score 10
Status: Ongoing Author: Artist: Released: 2024 Native Language: German
Nachdem er als Student gestorben ist, wacht Kain in einer magischen Welt auf, in der Leute sich mit spirituellen Wesen verbünden, um mit ihnen zu kämpfen. Er will unbedingt ganz nach oben kommen und verlässt sich dabei auf ein System und treue Freunde. Alles scheint seinen Ambitionen zu entsprechen – außer dass die spirituellen Wesen, die er anheuern kann, irgendwie ... seltsam sind. "Dieser Beast-Tamer ist ein bisschen seltsam" ist ein beliebter Light Novel, der die Genres Action, Abenteuer und Fantasy. Geschrieben vom Autor KeepingSilent. Lies den Roman "This Beast-Tamer is a Little Strange" kostenlos online.

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