„Mitleid?“, wiederholte Kafka mit sanfterer Stimme und drängte sie, es zu erklären.
Camila atmete langsam aus, ihre Hände ruhten immer noch auf seiner Brust, und sie spürte den langsamen, gleichmäßigen Schlag seines Herzens unter ihren Fingerspitzen.
„Ja“, flüsterte sie kaum hörbar. „Ich habe Mitleid mit dir.“
Kafka öffnete den Mund, überrascht von der Erwähnung seiner Person.
Doch bevor er sie fragen konnte, lächelte sie plötzlich, ein sanftes, aufrichtiges Lächeln, das eine andere Art von Wärme ausstrahlte – eine Wärme voller Erleichterung, Dankbarkeit und etwas noch Tieferem.
„Aber bevor ich etwas über dich sage, werde ich dir sagen, was ich gerade empfinde, Kafka, damit du aufhörst, dir Sorgen zu machen.“
Sie fuhr fort, leicht den Kopf schüttelnd, ihre Stimme nun leichter.
„Ich bin glücklich, Kafka. Wirklich, wahrhaftig glücklich.“
Sie lachte leise und atemlos, als würde sie es selbst gerade erst realisieren.
„Zum ersten Mal seit so langer Zeit fühle ich mich frei. Ich fühle mich, als könnte ich atmen, als wäre ich nicht mehr an etwas gefesselt, das mich jahrelang niedergedrückt hat, nach allem, was heute Nacht passiert ist.“
Sie zog sich ein wenig zurück, gerade so weit, dass sie ihn richtig ansehen und ihn den Frieden in ihrem Gesicht sehen konnte.
„Heute Abend fühle ich mich endlich so, als wäre ich dort, wo ich hingehöre.“
Kafka suchte in ihrem Gesicht, seine übliche neckische Miene war verschwunden und hatte etwas Weicheres, viel Echtes Platz gemacht.
Und er sah es … Sie log nicht.
Es gab keinen Zweifel in ihren Augen, kein Zögern in ihren Worten.
Sie sah … zufrieden aus.
Aber dann –
Das Leuchten in ihren Augen erlosch.
Ihr Blick senkte sich leicht, und etwas anderes machte sich in ihr breit. Kafka bemerkte es sofort. Er blieb still und wartete, weil er wusste, dass sie noch mehr zu sagen hatte.
Nach einer langen Pause sprach sie endlich.
„Aber … was ich für dich empfinde …“, sagte sie mit leiserer Stimme. „… ist Mitleid.“
Kafka runzelte leicht die Stirn, unterbrach sie aber nicht.
Sie schluckte und krallte ihre Finger leicht in sein Hemd, als hätte sie Angst vor den Worten, die aus ihrem Mund kamen.
„So lange habe ich dich von mir ferngehalten“, gab sie zu, ihre Stimme zitterte leicht.
Sie lachte leise und selbstironisch und schüttelte den Kopf.
„Obwohl du darauf bestanden hast … obwohl du mehr wolltest … habe ich dich immer auf Distanz gehalten. Nur weil ich mir eingeredet habe, dass ich an etwas festhalten muss, das es gar nicht mehr gibt.“
Sie presste kurz die Kiefer aufeinander, bevor sie langsam ausatmete.
„Ich dachte, ich würde das Richtige tun“, flüsterte sie.
„Ich dachte … ich könnte meinen Glauben an mein Gelübde nicht verlieren. Dass ich, egal wie ich mich fühlte, egal wie sehr ich dich wollte, einem Versprechen treu bleiben musste, das ich vor Jahren gegeben hatte.“
Endlich sah sie ihn wieder an, ihre Augen glänzten vor Emotionen.
„Aber heute Nacht … habe ich etwas erkannt.“
Sie holte zitternd Luft.
„Dieses Gelübde, an dem ich so verzweifelt festgehalten habe?“
Ihre Lippen verzogen sich bitter.
„Er war wertlos.“
Sie blinzelte schnell, um die Tränen zurückzuhalten, und versuchte, ihre Stimme ruhig zu halten.
„Ich habe dich wegen etwas von mir gestoßen, das ihm nie etwas bedeutet hat. Und wofür? Für eine Ehe, die schon lange tot war, bevor ich sie akzeptiert habe?“
Ihre Finger krallten sich leicht in seine Hand.
„Ich hasse es“, gab sie zu.
„Ich hasse es, dass ich dich so lange warten ließ.“
Ihre Kehle schnürte sich zusammen, ihre Stimme war jetzt leiser, verletzlicher.
„Ich hasse es, dass ich immer diejenige war, die von dir Glück bekommen hat … während ich dich von mir gestoßen habe.“
Sie schüttelte den Kopf, und eine tiefe, schmerzende Schuld breitete sich in ihrer Brust aus.
„Und was mich noch mehr nervt…“, flüsterte sie, „ist, dass du nie mit mir darüber gestritten hast.“
Sie atmete tief aus und presste die Lippen aufeinander.
„Du hast dich nie beschwert. Du hast mir nie ein schlechtes Gewissen gemacht. Du hast einfach… gewartet.“
Ihre Stimme brach leicht, und sie hasste sich dafür.
„Du hast auf mich gewartet.“
Sie atmete scharf aus und schüttelte erneut den Kopf.
„Und du hast nie etwas dafür verlangt.“
Endlich sah sie ihn wieder an, ihr Herz schlug ihr bis zum Hals.
„Wer macht so etwas, Kafka?“, flüsterte sie mit leicht brüchiger Stimme.
„Wer wartet so auf jemanden? Wer liebt jemanden so sehr, dass er bereit ist, sein eigenes Glück auf Eis zu legen – nur weil der andere noch nicht bereit ist?“
Entdecke neue Welten in My Virtual Library Empire
Kafka … schwieg.
Er lächelte nicht. Er neckte sie nicht. Er sah sie nur an, mit festem, geduldigem Blick, als würde er ihr alle Zeit der Welt lassen.
Und Camila … Camila schluckte schwer und zwang sich, das Letzte auszusprechen, was ihr auf der Seele lag.
„Der Grund, warum ich heute Abend so… aggressiv war…“, gab sie zu, ihre Lippen zitterten leicht. „…ist nicht nur, dass ich meine Liebe zu dir nicht mehr zurückhalten kann.“
Ihr Atem ging schneller, als sie sich schmerzhaft auf die Lippen biss.
„Es ist, weil ich Angst hatte.“
Kafkas Augenbrauen hoben sich leicht, aber er sagte nichts.
Camila zwang sich, weiterzusprechen.
„Ich hatte Angst, dass du das Interesse an mir verlierst, wenn ich dich noch länger warten lasse …“
Sie schluckte.
„Dass du mich verlässt.“
Ihre Finger krallten sich fester in sein Hemd, ihre Stimme war jetzt kaum noch zu hören.
„Und dass du mich vergisst.“
Ein Schauer durchlief ihren Körper, als sie diese Worte aussprach, als hätte sie gerade ihre tiefste, dunkelste Angst offenbart.
Als hätte sie ihm gerade die Macht gegeben, sie völlig zu zerstören.
Und für einen Moment herrschte Stille zwischen ihnen.
Ein Herzschlag … Eine Sekunde.
Dann atmete Kafka tief aus, fast so, als hätte er die ganze Zeit den Atem angehalten.
Und dann lächelte er … Ein echtes, aufrichtiges, herzzerreißendes Lächeln.
Bevor Camila reagieren konnte, nahm er ihr Gesicht sanft in seine Hände, hob ihr Kinn leicht an und zwang sie, ihn anzusehen.
„Camila“, flüsterte er in einem Ton, der weder neckisch noch unbeschwert oder distanziert klang.
Er war sanft, ruhig und entschlossen.
„Glaubst du wirklich“, flüsterte er, „dass ich jemals aufhören könnte, dich zu lieben?“
Camilas Augen weiteten sich leicht, ihr Atem stockte in ihrer Kehle. Kafkas Daumen streiften ihre Wangen, seine Berührung war so sanft, so vorsichtig.
„Ich liebe dich seit dem Moment, in dem ich dich getroffen habe“, fuhr er fort, seine Stimme wie Seide auf ihren rauen Emotionen.
„Und wegen meiner Liebe zu dir habe ich all diese Zeit gewartet.“
Sein Blick wurde weich, die Wärme darin reichte aus, um sie vollständig zum Schmelzen zu bringen.
„Und du sollst wissen, dass ich aus genau demselben Grund, nämlich weil ich mir kein Leben ohne dich vorstellen kann, noch hundert Jahre auf dich warten würde …“, flüsterte er. „… wenn es sein muss.“
Camilas Herz setzte einen Schlag aus, ihre ganze Welt stand für einen Moment still.
„Also lass mich dir sagen, dass ich nirgendwo hingehen werde“, murmelte Kafka, seine Lippen nur wenige Zentimeter von ihren entfernt.
„Du musst dich nicht beeilen. Du musst mir nichts beweisen. Ich geh schon längst dir.“
Seine Finger fuhren ihre Wange entlang, seine Berührung durchströmte ihren ganzen Körper mit Wärme.
„Und du, Camila?“, flüsterte er.
Seine Augen suchten ihre, als wolle er jeden Zentimeter ihrer Seele in sich aufsaugen.
„Du warst immer mein, also glaub bloß nicht, dass du mir entkommen kannst, selbst wenn du es wolltest.“
Und in diesem Moment, genau in diesem Moment –
wusste Camila es.
Sie hatte noch nie jemanden so sehr geliebt.
Und sie würde nie wieder jemanden lieben, egal wie viele Leben sie leben würde.
Als er den verträumten Blick sah, mit dem Camila ihn ansah, als hätte sie ihre Seele in seinem Blick verloren, lachte Kafka leise, und die Spannung in der Luft verwandelte sich in etwas Leichteres, Wärmeres und unbestreitbar Verspieltes. Dann beugte er sich leicht vor und senkte seine Stimme zu diesem vertrauten neckischen Flüstern, das Camila immer einen Schauer über den Rücken jagte.
„Nun …“, sagte er, neigte den Kopf leicht und verzog die Lippen zu einem verschmitzten Grinsen. „… jetzt, wo wir alles geklärt haben … sollen wir dort weitermachen, wo wir aufgehört haben, und du mich ‚verschlingen‘, wie du gesagt hast, oder soll ich die Führung übernehmen und dich stattdessen verschlingen?“
Sein Tonfall war locker und ungezwungen, aber das Funkeln in seinen Augen verriet etwas anderes.
Camila errötete, die Hitze stieg schneller in ihre Wangen, als sie es kontrollieren konnte.
Aber dann sah sie schnell zu ihm auf, ihr Blick fest, voller neu gefundener Entschlossenheit.
„Nein.“
Kafka blinzelte, leicht überrascht.
Camila atmete langsam ein, sammelte ihre Gedanken, bevor sie näher trat, ihre weichen Finger an seinem Hemdkragen entlangfuhr und den Stoff gerade so leicht umfasste, dass er seine Aufmerksamkeit auf sie lenkte.
„Dieses Mal“, flüsterte sie mit leiser, aber fester Stimme, „werde ich diejenige sein, die den ersten Schritt macht.“
Kafka hob eine Augenbraue, seine Belustigung wuchs.
„Oh?“, sagte er gedehnt, fasziniert von diesem plötzlichen Machtwechsel.
„Ich hab es satt, dass du mich immer verwöhnst“, fuhr sie fort, ihre Augen glänzten entschlossen. „Du kümmerst dich immer um mich, sorgst immer dafür, dass ich mich sicher fühle, stellst mich immer an erste Stelle.“
Sie hielt inne, hielt seinen Blick fest, ihre Finger umklammerten leicht sein Hemd und zogen ihn ein wenig näher zu sich heran.
„Dieses Mal“, flüsterte sie, ihre Lippen nur wenige Zentimeter von seinen entfernt. „Ich will mich um dich kümmern.“
Kafka atmete leise aus, und etwas Zärtliches, Zärtliches und leicht Überraschtes huschte über sein Gesicht.
„Du kümmerst dich um mich, Camila“, murmelte er, seine Hand streifte ihre, sein Daumen fuhr über ihre Fingerknöchel.
Aber Camila schüttelte nur den Kopf, ihre Entschlossenheit brannte noch heller in ihren Augen.
„Nicht so“, korrigierte sie mit fester Stimme. „Heute Abend sollst du dich einfach zurücklehnen und mich einmal um dich kümmern lassen.“
Kafka grinste und wollte spielerisch protestieren, aber –
in dem Moment, als er den Mund öffnete, veränderte sich Camilas Gesichtsausdruck.
Ihre Augen verengten sich, wurden scharf und eiskalt.
Und plötzlich spürte Kafka einen Schauer über seinen Rücken laufen.
Er schluckte, sein übliches selbstbewusstes Grinsen verschwand ein wenig.
„Nun, wenn du das Kommando übernehmen willst, nur zu“, murmelte er, räusperte sich und wandte für einen Moment den Blick ab, weil er sich seltsam in die Enge getrieben fühlte, fast wie ein unterdrückter Ehemann, der seiner Frau nicht widersprechen konnte.
Camilas Lippen verzogen sich zu einem langsamen, zufriedenen Lächeln.
„Guter Junge“, murmelte sie, fuhr mit ihren Fingern leicht über seinen Halsansatz, bevor sie sich ganz zurückzog und einen Schritt zurücktrat, um seine Reaktion zu beobachten.
Dann sagte Camila nichts mehr, während ihr Blick langsam zu Kafkas Schritt wanderte, wo sich eine deutliche Beule gebildet hatte, die nicht zu übersehen war.
Sie schluckte schwer, fasste einen Entschluss und beschloss, die Initiative zu ergreifen.
Mit einer Mischung aus Vorfreude und Nervosität griff sie nach seiner Hose und öffnete sie mit bedächtigen, fast ehrfürchtigen Bewegungen. Als sie seine Unterhose herunterzog, sprang sein Schwanz frei, dessen Größe ihre Augen vor Ehrfurcht und einem Hauch von Angst weit aufreißen ließ.
Er war riesig, vielleicht so lang wie ihr Unterarm, stand aufrecht und pulsierte vor Leben. Camila war für einen Moment wie betäubt, die Realität seiner Größe traf sie wie ein Schlag, obwohl sie ihn schon oft gesehen hatte.
Der Gedanke, ein solches Glied in sich aufzunehmen, war sowohl aufregend als auch beängstigend. Sie fragte sich unwillkürlich, wie ihre Tochter das geschafft hatte, und verspürte eine Mischung aus Stolz und Eifersucht.
Eine warme, eindringliche Hitze breitete sich zwischen ihren Beinen aus, ihr Körper reagierte auf den Anblick vor ihr mit einem urwüchsigen Verlangen. Sie spürte eine Welle der Begierde, gemischt mit der beängstigenden Herausforderung, der sie sich gerade gestellt hatte.
Ihr Blick verweilte auf den Konturen seiner Erregung, den Adern, der Art, wie es sie näher zu sich zu locken schien.
Und dann, ohne ihr Schweigen zu brechen, trat Camila vor, ihr Herz pochte vor einer Mischung aus Gefühlen – Angst, Verlangen und einem unerwarteten Gefühl der Stärke. Sie war dabei, auf eine Weise die Kontrolle zu übernehmen, wie sie es noch nie zuvor getan hatte, und die schiere Größe der Aufgabe, die vor ihr lag, bestärkte sie nur noch mehr in ihrer Entschlossenheit.
Sie würde sich um Kafka kümmern, genau wie sie es versprochen hatte, auf ihre eigene Art und Weise, zu ihren eigenen Bedingungen, und ihn heute Nacht in den Himmel schicken …