Ninas Verwirrung wurde immer größer, aber bevor sie ihn weiter ausfragen konnte, kam ihr ein anderer Gedanke. Er ließ eine Welle der Panik durch ihre Brust schießen. Sie drehte sich zu ihm um und sah ihn mit großen Augen an. Ihre Stimme war nur noch ein leises Flüstern.
„Kafka! … Mein Mann weiß jetzt bestimmt von uns!“
Kafka hob eine Augenbraue. Das Grinsen verschwand nicht aus seinem Gesicht. „Oh? Und?“
„Und?“, wiederholte Nina. Ihre Stimme wurde etwas lauter, weil sie Angst hatte. „Kafka, er ist mein Mann. Was, wenn er etwas macht? Was, wenn er es jemandem erzählt? Was sollen wir dann machen?“
Kafka lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Er seufzte ganz locker, als könnte ihn nichts auf der Welt beunruhigen. „Nina …“, sagte er schließlich leise. „Du machst dir zu viele Gedanken … Dein Mann wird kein Wort sagen.“
Nina runzelte die Stirn, immer noch beunruhigt. „Wie kannst du dir da so sicher sein, Kafka? Er ist mein Mann – nun ja, technisch gesehen – und wenn er verärgert ist, könnte er etwas tun.“
„Ich weiß es einfach, okay? Sagen wir, ich habe ein gutes Gespür für solche Dinge.“ Kafka winkte ihre Bedenken mit einer nonchalanten Geste ab, während er dachte, dass sie sich wirklich keine Sorgen machen musste, da Leichen nicht sprechen können.
Etwas an seinem Tonfall war so ruhig, so unbeeindruckt, dass Nina innehalten musste. Als sie ihn ansah, legten sich ihre Nerven langsam wieder. Kafka hatte eine Art, Selbstvertrauen auszustrahlen, das selbst in Situationen wie dieser ansteckend war.
„Na ja“, murmelte sie zögernd. „Ich hoffe, du hast recht.“
„Normalerweise habe ich recht“, sagte Kafka. Seine Lippen verzogen sich zu einem kleinen Grinsen, als seine Hand über ihre Schulter glitt und sie ein wenig näher zu sich zog. Er neigte den Kopf. Dann musterte er sie mit einem verspielten Funkeln in den Augen und sagte: „Jetzt lass uns das Thema wechseln, Nina. Ich habe eine Frage an dich.“
Nina blinzelte. Seine plötzliche Tonänderung hatte sie überrascht. „Eine Frage?“
„Ja, eine hypothetische.“ Kafkas Grinsen wurde breiter, als er sich näher zu ihr beugte. „Nehmen wir mal an, du könntest nur bei mir bleiben, wenn du die heiße Quelle aufgeben müsstest … Würdest du das tun?“
Nina öffnete überrascht den Mund. Sie suchte in seinen Augen nach einem Hinweis darauf, worauf er hinauswollte.
Sie wusste, wie gerne er sie neckte. Aber seine Frage hatte ein Gewicht, das sie innehalten ließ.
Die heiße Quelle war für sie nicht nur ein Geschäft – sie war das Erbe ihrer Eltern, ein Teil der Geschichte ihrer Familie und etwas, für das sie jahrelang gekämpft hatte.
Sie erwartete, dass sie zögern würde, um die Frage sorgfältig abzuwägen. Aber zu ihrer Überraschung kam die Antwort fast augenblicklich.
„Wenn ich keine andere Wahl hätte.“
sagte sie leise. Ihre Stimme war fest. „Dann würde ich es tun.“
Kafka blinzelte. Er hatte offensichtlich nicht erwartet, dass sie so schnell – oder so ehrlich – antworten würde.
„Du würdest es tun?“, fragte er. Seine Stimme war leiser, fast ungläubig. „Aber … ist dieser Ort nicht das Vermächtnis deiner Mutter? Das Erbe deiner Familie? Das, wofür du die ganze Zeit so hart gekämpft hast?“
Nina lächelte sanft. Sie senkte kurz den Blick, als würde sie ihre Gedanken sammeln.
„Das ist es, Kafka“, gab sie zu. Ihre Stimme war ruhig, aber sanft. „Es ist das letzte Geschenk meiner Mutter, das Einzige, was sie mir hinterlassen hat, um mich an ihre Liebe und alles, wofür sie so hart gearbeitet hat, zu erinnern. Und deshalb ist es mir unglaublich wichtig … Es ist meine Verantwortung als ihre Tochter, mich darum zu kümmern.“
Kafkas Blick wurde weicher, als er sie sprechen sah. Ihre Worte waren so aufrichtig, dass sie ihn tief berührten.
„Aber …“, fuhr Nina fort. Ihre Stimme wurde leiser, aber nicht weniger fest. Sie sah zu ihm auf, ihre grünen Augen glänzten vor Emotionen, als sie fortfuhr: „Mehr als dieser Ort lag meiner Mutter eines über alles am Herzen – mein Glück.“
Ihre Lippen formten ein kleines, fast wehmütiges Lächeln.
„Sie hat mir immer gesagt, dass sie sich nichts sehnlicher wünschte, als dass ich ein glückliches Leben führe. Dass ich jemanden finde, der mich liebt, der mich schätzt und mir das Gefühl gibt, der wichtigste Mensch auf der Welt zu sein … Sie wollte, dass ich ein Leben voller Liebe und Freude habe und nicht an einem Stück Land hänge, auch wenn es für sie die Welt bedeutete.“
Kafka schluckte schwer. Seine Kehle schnürte sich zusammen, als ihre Worte zu ihm durchdrangen.
„Also …“, sagte Nina. Ihr Lächeln wurde strahlender, fast schon strahlend. „Wenn ich mich zwischen dem Ort, an dem meine Mutter mich zurückgelassen hat, und dem Mann, der mich wie die glücklichste Frau der Welt fühlen lässt – der mir Liebe und Zuneigung schenkt, wie ich es nie für möglich gehalten hätte –, entscheiden müsste, würde ich mich für dich entscheiden … Jedes Mal, ohne zu zögern.“
Ihre Worte trafen Kafka wie eine Flutwelle. Sie überrollten ihn mit einer Wucht, die er nicht erwartet hatte.
Er starrte sie an. Seine Brust zog sich zusammen, als eine Welle von Emotionen ihn zu überwältigen drohte. Ihr Lächeln, so voller Wärme und Überzeugung, war fast zu viel für ihn.
Es waren nicht nur ihre Worte. Obwohl diese allein schon ausreichten, um sein Herz schmerzen zu lassen … Es war die Art, wie sie ihn ansah.
Als wäre er der Mittelpunkt ihrer Welt.
Als gäbe es nichts, was sie nicht für ihn tun würde.
Kafka streckte fast instinktiv die Hand aus. Er legte sie auf ihre Wange und streichelte sanft mit dem Daumen über ihre weiche Haut. „Nina …“, flüsterte er mit vor Emotionen belegter Stimme. „Du … meinst du das wirklich?“
Sie lehnte sich an seine Hand. Ihr Lächeln verschwand nicht.
„Natürlich“, sagte sie einfach, als wäre es das Natürlichste auf der Welt. „Kafka, du hast so viel für mich getan. Mehr, als ich jemals von jemandem erwartet hätte… Wie könnte ich dir da nicht wenigstens etwas so Einfaches zurückgeben?“
Einen Moment lang konnte Kafka nichts sagen. Er spürte, wie ihm Tränen in die Augen stiegen. Er blinzelte schnell, um sie zurückzuhalten.
Er war nie ein sentimentaler Mensch gewesen. Aber das hier … das war anders. Noch nie in seinem Leben hatte er sich so vollkommen geliebt gefühlt.
„Du bist … unglaublich, weißt du das?“, brachte er schließlich hervor. Seine Stimme war leise und zitterte leicht. „Ich weiß nicht, womit ich dich verdient habe.“
Nina kicherte. Es klang hell und melodisch, als sie ihre Hand nach seiner streckte und sie mit ihrer umfasste.
„Du musst einfach du selbst bleiben, Kafka“, sagte sie warm. „Das ist alles, was ich brauche.“ Genieße neue Geschichten aus dem Imperium
Kafka lachte zittrig. Sein übliches Grinsen kehrte zurück, wenn auch etwas sanfter. Es war von einer fast verletzlichen Freude geprägt.
„Du bist wirklich etwas Besonderes, Nina“, sagte er, während er sich vorbeugte, um ihr einen sanften Kuss auf die Stirn zu drücken.
Sie schloss die Augen.
Ihr Lächeln wurde breiter, als sie sich an ihn lehnte. „Und du bist das Beste, was mir je passiert ist“, flüsterte sie.
Einen langen Moment blieben sie so stehen. Sie waren eingehüllt in die Wärme ihrer gegenseitigen Gegenwart. Die Last der Welt war vergessen. Und in diesem Moment wurde Kafka klar, wie sehr er sie liebte – und wie weit er gehen würde, um die Frau zu beschützen, die ihm ihr Herz so vollständig geschenkt hatte.
Dann zog Kafka sie in eine warme Umarmung. Seine Arme schlossen sich fest um sie, während er ihr einen sanften Kuss auf die Schläfe drückte. „Weißt du …“, murmelte er an ihrer Haut, seine Stimme war leise und liebevoll. „Wir können dieses Anwesen in Zukunft auf keinen Fall aufgeben … Es ist absolut notwendig für uns.“
Nina neigte leicht den Kopf. Sie lehnte sich immer noch an ihn. Ihre Augenbrauen waren leicht zusammengezogen. „Notwendig?“, fragte sie. Ihre Stimme klang gedämpft, da sie an seiner Brust vergraben war. „Warum denn?“
Kafka antwortete nicht sofort. Stattdessen zog er sich gerade so weit zurück, dass er ihr eine Reihe von sanften Küssen auf die Wange geben konnte. Die Geste war so zärtlich, dass ihr Herz höher schlug.
Dann beugte er sich näher zu ihr und flüsterte ihr mit neckischem, aber warmem Ton ins Ohr.
„Weil wir mit all den Kindern, die wir in Zukunft haben werden, ein ziemlich großes Haus brauchen, um sie alle unterzubringen. Deine heiße Quelle scheint mir dafür der perfekte Ort zu sein.“
Nina erstarrte. Ihr ganzes Gesicht wurde tiefrot. Ihre spitzen Ohren zuckten leicht, als seine Worte zu ihr durchdrangen.
„K-Kafka“, stammelte sie. Ihre Stimme klang höher als beabsichtigt. „Was … Was redest du da überhaupt?“
Kafka kicherte, sichtlich amüsiert über ihre verwirrte Reaktion.
„Was? Liege ich etwa falsch?“, neckte er sie. Sein Grinsen wurde breiter, als er seinen Kopf an ihren Hals schmiegte. „Denk doch mal darüber nach, Nina. Dieser Ort bietet so viel Platz. Er ist schon jetzt voller wundervoller Erinnerungen … Kannst du es dir nicht vorstellen? Wir stehen zusammen hinter der Theke, während eine Horde kleiner Kinder herumrennt, Chaos verursacht und uns auf Trab hält.“
Ninas Gedanken verrieten sie. Das Bild, das er zeichnete, wurde in ihren Gedanken lebendig. Sie konnte es so deutlich vor sich sehen.
Kafka beugte sich über die Theke und lachte, während ihre Kinder im Foyer Fangen spielten. Der Gedanke ließ ihr Herz höher schlagen. Eine Wärme breitete sich in ihrer Brust aus, die sie nicht ignorieren konnte.
„Ich … ich kann nicht glauben, dass du schon darüber nachdenkst“, murmelte sie.
Sie murmelte. Ihre Stimme war leise, als sie versuchte, ihre Verlegenheit zu verbergen. „Du bist schamlos.“
„Schaumlos, hm.“ Kafka grinste. Seine Hände bewegten sich, um sanft ihr Gesicht zu umfassen. „Nun, wenn ich schon schamlos bin, kann ich es auch richtig machen.“
Und bevor sie reagieren konnte, hob er ihr Kinn an und zu ihrer Überraschung bedeckte er ihre Lippen mit seinen.
„Nnnn!♡~ Schmus!♡~ Hnnnn!♡~ Kuss!♡~“
Der Kuss war tief, langsam, verzehrend. Er ließ keinen Raum für Protest oder Zweifel. Ninas anfängliche Überraschung schmolz dahin und sie merkte, wie sie sich an ihn lehnte.
Ihre Hände krallten sich an seinem Hemd fest, während die Welt um sie herum verschwand und ihre Gedanken trotz allem zu der Vision zurückwanderten, die er beschrieben hatte.
Die Vorstellung, Seite an Seite mit Kafka zu arbeiten. Ihr Lachen vermischte sich mit dem Geräusch von Kinderfüssen und verspieltem Kichern. Es schien gar nicht so abwegig … Tatsächlich schien es gar nicht so schlecht zu sein.
Sie konnte es nicht leugnen. Sie versuchte es auch nicht. Stattdessen lehnte sie sich wieder an ihn.
Ihr Herz war voll und ihr Kopf schwirrte vor Möglichkeiten, denn trotz seiner Neckereien und ihrer Verlegenheit gab es eine Wahrheit, die sie nicht ignorieren konnte.
…Kafka war die Zukunft, die sie sich mehr als alles andere auf der Welt wünschte, und nichts konnte das leugnen.
Ding~
[Auftrag abgeschlossen: Du hast die Anerkennung und Zufriedenheit der Göttin der Flammen Ophelia verdient]