Sie brauchten etwas mehr als eine Stunde, um zu entscheiden, wie die Gewinne verteilt werden sollten. Als Hauptinvestor würde das Haus Silversword den größten Anteil erhalten, während die beiden anderen Häuser selbst zusammen weniger bekommen würden. Außerdem müssten beide Häuser das Startkapital für das Unternehmen aufbringen.
Trotz der ungerechten Aufteilung waren sowohl das Haus Heinrich als auch das Haus Paxley bereit, das Risiko einzugehen. Sie waren vom Erfolg des Unternehmens überzeugt und stimmten Alarics Bedingungen zu.
Nach ihrer Besprechung setzten Jared und Smith das Angeln mit den Elfenkriegern fort, während Alaric zur Klinik ging, um nach seinem Vater zu sehen.
Die Klinik lag in der Nähe des zentralen Platzes des Königreichs, und Alaric traf zufällig auf einige Elfenkrieger.
„Es ist Lord Alaric!“
„Lord Alaric!“
Die Elfenkrieger blieben stehen, um ihn zu begrüßen. Sie hatten die Wildheit und die Fähigkeiten der menschlichen Krieger im Kampf miterlebt, aber Lucas und Alaric waren ihnen besonders aufgefallen.
Ersterer hatte seine unvergleichliche Kraft unter Beweis gestellt und sogar ein Monster getötet, das kurz davor stand, die Katastrophenstufe zu erreichen!
Alaric hingegen zeigte seine erstaunlichen Führungsqualitäten, die lobenswert waren.
Alaric winkte den Elfenkriegern zu. Er lächelte sie an und fragte: „Könnt ihr mir sagen, wo die Klinik ist? Ich laufe schon eine Weile herum, aber ich kenne mich hier nicht aus.“
Als sie das hörten, antwortete einer von ihnen sofort: „Du musst nur geradeaus gehen, mein Herr. Am Ende dieses Weges musst du links abbiegen …“
„Danke. Wir sehen uns später.“ Alaric ballte seine Fäuste zu einer Faust und verbeugte sich vor den Elfenkriegern, bevor er ging.
Er folgte der Wegbeschreibung der Elfenkrieger und stand bald vor einem großen Baumhaus.
Von draußen konnte er schon den starken Geruch von Kräutern und Medizin riechen.
Die Elfenkrieger, die die Klinik bewachten, hielten ihn nicht davon ab, hineinzugehen.
Eine Weile später fand Alaric Lucas in einem der Zimmer. Wegen der vielen verletzten Soldaten musste sein Vater das Zimmer mit einem menschlichen Krieger und drei Elfenkriegern teilen. Außerdem waren ihm alle bekannt.
Dahon, Aegris und … wer ist dieser Typ noch mal? Ist das Arsel oder so? Egal …
Der menschliche Krieger gehörte zum Hause Heinrich. Er war schwer verletzt, deshalb schickten die Elfen einen 1-Ring-Beast Soul Master mit einer heilenden Monsterfähigkeit, um seinen Zustand zu überwachen.
„Mein Herr.“ Alaric verbeugte sich vor Lucas.
Letzterer war bereits in besserer Verfassung, aber er brauchte noch eine Woche, um sich vollständig zu erholen. Das beruhigte Alaric.
„Alaric … Wie geht es dir, mein Sohn?“ Lucas lächelte, als er ihn sah. Er winkte Alaric zu sich und bedeutete ihm, sich auf den Stuhl neben seinem Bett zu setzen.
Alaric nahm Platz und antwortete: „Mir geht es gut, mein Herr. Ich habe Sir Neo gebeten, eine Fähigkeit in mein Kurzschwert zu gravieren.“
Während er das sagte, griff er nach dem Frigid Dragon Sword und reichte es Lucas.
Lucas war überrascht, als er die Kälte des Schwertes spürte. Er hatte das Schwert noch nicht einmal aus der Scheide gezogen, aber es strahlte bereits eine intensive Kälte aus, die normale Menschen stark beeinträchtigen konnte.
Das ist kein gewöhnliches Relikt-Schwert!
Er konnte erkennen, dass es die Kraft einer Relikt-Waffe bereits übertraf.
Lucas zog das Schwert langsam aus der Scheide und enthüllte eine unglaublich scharfe Klinge mit blauen Sprenkeln.
Gutes Schwert!
„Die eisige Eigenschaft des Schwertes wurde durch Sir Neos Gravur verstärkt. Du solltest ihm danken. Er muss während des Gravurprozesses viel Energie verbraucht haben“, sagte Lucas, als er Alaric das Schwert zurückgab.
„Ja, mein Herr. Ich werde Sir Neo später besuchen, um ihm meinen Dank auszusprechen“, nickte Alaric zustimmend.
„Du solltest gehen. Hier gibt es nichts mehr für dich zu tun. Die Heiler kümmern sich um uns, du brauchst dir keine Sorgen zu machen.“ Lucas winkte ihm mit der Hand, um ihm zu signalisieren, dass er gehen sollte.
Alaric war schon zufrieden, dass es seinem Vater besser ging, also blieb er nicht lange und verabschiedete sich.
Nachdem Alaric gegangen war, setzte sich Ryzel, der die Augen geschlossen hatte, plötzlich aufrecht hin. Dann sah er Lucas an und sagte: „Du hast einen guten Sohn, Lord Lucas.“
Ryzel hatte auch einen Sohn, aber er hatte kein Seelenzeichen und war nicht dafür geschaffen, ein Krieger zu werden. Er beneidete Lucas um seinen großartigen Sohn Alaric.
Lucas war überrascht. Er hatte nicht erwartet, dass der strenge Elfen-General das Gespräch suchen würde.
„Ich habe Glück gehabt. Ich wollte nicht, dass er Krieger wird, aber er hat meine Erwartungen übertroffen. Er ist noch nicht einmal zwanzig, aber bereits ein Elite-Ritter.“ Er war stolz, als er diese Worte aussprach.
Ryzel schnaubte. Er wusste, dass Lucas nicht prahlen wollte, aber er war noch neidischer.
Lucas hob eine Augenbraue und sah ihn mit unschuldigem Blick an. Er fragte sich, warum die Laune des Elfen-Generals plötzlich so umgeschlagen war.
Was für ein launischer Elf … Ist er bipolar oder so?
Währenddessen machte sich Alaric auf den Weg zu Neos Wohnstätte, die nicht weit von der Klinik entfernt war. Er fragte sich durch, um den genauen Ort zu erfahren, und kam schließlich vor einer bescheidenen Baumhütte an, die auf dem Ast eines hoch aufragenden Baumes stand.
Was soll ich tun? Soll ich ihn rufen oder hier warten?
Alaric war ratlos. Er kannte die Bräuche der Elfen nicht und wusste daher nicht, was er tun sollte.
In diesem Moment trat plötzlich jemand aus dem Baumhaus. Es war Neo, genau der, den er gesucht hatte. „Lord Alaric, bitte komm herein. Jemand wartet auf dich.“
Alaric war überrascht, nickte aber dennoch und sprang mit einem einzigen Satz auf den Ast.
Wusch!
Er folgte Neo in die Baumhütte und sah Yvanna auf dem Stuhl sitzen, die völlig entspannt ihren Morgentee trank.
„Yvanna!“, rief Alaric und fragte sich, was sie in Neos Baumhütte machte.
Als sie seinen Gesichtsausdruck sah, erklärte Yvanna: „Der Älteste Neo ist wie ein zweiter Vater für mich. Ich besuche ihn immer in seiner Baumhütte, um eine Tasse Tee zu trinken. Komm und setz dich zu mir. Der Tee des Ältesten Neo ist viel besser als der, den ihr in deiner Stadt trinkt.“
