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Als Alaric auf dem Anwesen ankam, traf er seine Mutter vor dem Haupthaus.
Als er sie sah, holte er den Brief von Lucas heraus und gab ihn ihr.
„Ist der von deinem Vater?“, fragte Maria, als sie den Brief nahm.
Alaric nickte. „Ja, meine Dame.“
Da Leute in der Nähe waren, konnte er nicht ungezwungen mit ihr reden.
„Dann lese ich ihn später“, sagte Maria lächelnd und steckte den Brief ein.
„Wie ist denn die Lage in der Kalt-Eisen-Mine?“, fragte sie.
Die Kalt-Eisen-Lagerstätte war für das Haus Silversword von großer Bedeutung. Sie konnten das abgebaute Erz zur Verbesserung der Ausrüstung ihrer Krieger verwenden und den Überschuss verkaufen, um zusätzliche Mittel zu beschaffen.
„Sir Warrick ist dran, sich um die Minen zu kümmern. Ich glaube nicht, dass jemand so dumm ist, sie anzugreifen, während er dort ist“, antwortete Alaric lachend.
Er hatte versprochen, für die Sicherheit der Mine zu sorgen, und deshalb die Krieger des Hauses Silversword in Schichten dorthin geschickt, um das Gebiet zu bewachen.
„Das ist gut. Wir reden später. Ich hab noch was zu erledigen.“ Maria verabschiedete sich elegant und ging. Jetzt, wo Lucas weg war, lagen die meisten seiner Aufgaben und Pflichten auf ihren Schultern. Sie hatte in den letzten Tagen echt viel zu tun gehabt, und seit der Entdeckung der Kalt-Eisen-Lagerstätte war ihre Arbeitsbelastung noch gestiegen.
Jetzt, wo ich Vaters Brief überbracht hatte, sollte ich zur Schmiede gehen und nachsehen, ob die Waffe, die ich bestellt hatte, fertig war.
Nach ihrer Rückkehr von der Ork-Bekämpfung nahm Alaric ein großes Stück kaltes Eisen zusammen mit den Mithrilketten, die er von Fredrinn bekommen hatte, und brachte es zur Schmiede. Er bat die Schmiede des Hauses, ein Schwert anzufertigen, das für seinen Kampfstil mit zwei Schwertern geeignet war.
Er hatte nur das seltene Stahlschwert. Das andere konnte nach den letzten Kämpfen, die sie durchgestanden hatten, nicht mehr mithalten.
Der Hauptgrund, warum er ein maßgeschneidertes Schwert wollte, war aber, dass er herausgefunden hatte, dass er die Ausrüstungs-Upgrade-Karte nicht für das seltene Stahlschwert und den dunklen Diamantschild verwenden konnte.
Warum das so war, wusste er bis jetzt noch nicht.
Die Gruppe machte sich auf den Weg zur Schmiede, die ziemlich weit von der Hauptvilla entfernt war.
Bald erreichten sie ein unscheinbares zweistöckiges Gebäude.
Das rhythmische Geräusch von Hämmern, die auf Metall schlugen, hallte wider und drang an ihre Ohren.
Die Krieger, die den Eingang der Schmiede bewachten, waren schockiert, als sie sie sahen.
„Mein Herr!“
„Macht euch keine Sorgen“, winkte Alaric ab und tippte ihnen auf die Schulter, bevor er das Gebäude betrat.
Im Inneren wurden die Hammerschläge lauter, und wer den Lärm nicht gewohnt war, fand ihn vielleicht nervig. Für Alaric aber war es Musik in den Ohren.
Als er jung war, hatte ihn das Schmiedehandwerk immer fasziniert, und er hatte sich während seines Schwertkampftrainings sogar oft davongeschlichen, um den Schmieden bei der Arbeit zuzusehen.
Die Schmiede und ihre Lehrlinge waren so in ihre Arbeit vertieft, dass sie ihre Ankunft nicht bemerkten.
Alaric störte die fleißigen Leute nicht und machte sich auf die Suche nach einem bestimmten Schmied.
Es gab nur einen einzigen Menschen in der ganzen Schmiede, der die Fähigkeiten und die Kraft hatte, eine Waffe aus Mithril herzustellen. Das lag an den strengen Anforderungen, die die Verarbeitung dieses Metalls stellte.
Ein gewöhnlicher Schmied hätte die Hitze beim Schmelzen von Mithril nicht ausgehalten und schon gar nicht die Kraft gehabt, es zu einer Waffe zu formen.
Nur ein Schmied mit der Kraft und Ausdauer eines Ritters konnte diese Arbeit erledigen.
Zum Glück gab es in dieser Schmiede einen solchen Mann, einen Mann mittleren Alters namens Goran.
Goran war der Chefschmied der Schmiede und hatte jahrzehntelange Erfahrung. Außerdem war er ein pensionierter Ritter, der in seiner Jugend ziemlich berühmt gewesen war.
Gorans Werkstatt befand sich im fünften Untergeschoss, und sie brauchten mehr als zehn Minuten, um dorthin zu gelangen.
Als sie dort ankamen, sah Alaric einen muskulösen Mann mittleren Alters mit langen grauen Haaren, der faul in seinem Sessel lehnte. Sein Gesicht war knallrot und er hielt eine Lederflasche in der Hand und sah völlig betrunken aus.
Als Alaric die Werkstatt betrat, stieg ihm der starke Geruch von Bier in die Nase.
Der Mann mittleren Alters, der gerade eingenickt war, hörte ihre Schritte und drehte abrupt den Kopf. „Habe ich euch nicht gesagt, dass ich noch beschäftigt bin, geht und …“
„Ah! Mein Herr!“
Der Mann mittleren Alters sprang sofort auf, als er erkannte, wer es war. Er versteckte die Lederflasche hinter seinem Rücken und lächelte.
„Ich sehe, es geht dir gut, Sir Goran.“ Alaric lachte leise, ohne sich um das schlampige Aussehen des Mannes zu kümmern.
Er kannte diesen Mann bereits, da er regelmäßig hierherkam.
Goran rang sich ein hässliches Lächeln ab und fragte zögernd: „Seid Ihr wegen Eures Schwertes hier, mein Herr?“
„Genau. Gibt’s irgendwelche Neuigkeiten zu dem Projekt, Sir Goran?“ Alaric sah nicht auf diesen Mann herab.
Er sah vielleicht wie ein Bettler aus, aber seine Fähigkeiten waren echt.
„Was das angeht … Ich zeig’s dir besser. Komm mit.“ Goran bedeutete ihm, ihm zu folgen.
Alaric nickte und gab den anderen ein Zeichen, zu bleiben, bevor er Goran in die Schmiede folgte.
Die Temperatur stieg merklich an und war sogar so hoch, dass sie einem normalen Menschen Schaden zufügen konnte.
„Entschuldige die Hitze, mein Herr. Das ist passiert, als ich die Mithrilketten veredelt habe, die du gebracht hast. Sie enthalten so viele Verunreinigungen, dass ich … Aiya! Hör mir nur zu, wie ich hier unnötiges Zeug rede!“ Goran lachte leise.
„Mein Herr, siehst du den kleinen Metallklumpen dort? Den habe ich aus den Mithrilketten gewonnen. Und das dort ist das geschmolzene kalte Eisen. Ich warte noch, bis beides etwas abgekühlt ist, bevor ich es mische und die Klinge forme.“
Alaric nickte. „Wie lange wirst du für dieses Projekt brauchen, Sir Goran?“
