„Ich verstehe. Es geht also um den Kronprinzen …“ Maria dachte tief nach, nachdem sie die Situation von den beiden gehört hatte.
Nach einem Moment der Stille hob sie den Kopf und sagte: „Wir machen weiter wie geplant.“
Als sie das hörten, nickten Alaric und Lucas mit ernsten Gesichtern.
***
Am nächsten Tag hatte Roland immer noch keine Antwort von Alaric bekommen.
Setze deine Saga in „My Virtual Library Empire“ fort
Es scheint, als würden sie noch über die Angelegenheit diskutieren, aber ihre Zurückhaltung ist verständlich. Schließlich lebt Seine Majestät noch. Wenn er sich erholt, könnte der Kronprinz für die Versammlung privater Truppen bestraft werden, und die Leute, die ihm gefolgt sind, würden ebenfalls bestraft werden.
Roland dachte tief nach, als er die Gästehaus verließ, um heimlich die Aktivitäten auf dem Anwesen zu beobachten.
Sobald er nach draußen trat, traf ihm die kalte Morgenbrise auf die Haut, aber aufgrund seiner kräftigen Statur machte sie ihm kaum etwas aus.
Als er den schneebedeckten, gepflasterten Weg entlangging, hörte er aus der Ferne ein vertrautes Geräusch.
Hm? Jemand trainiert so früh bei diesem Wetter?
Er war überrascht.
Neugierig geworden, folgte Roland der Richtung, aus der das Geräusch kam, und gelangte bald zu einem offenen Trainingsplatz.
Dort sah er einen Mann, der immer wieder dieselbe Schwertbewegung ausführte.
Lord Alaric?
Er hätte nicht erwartet, dass es tatsächlich Alaric war.
Roland beobachtete ihn eine Weile. Er dachte, Alaric würde dieselbe Schwertbewegung ausführen, doch dann änderte dieser plötzlich sein Muster. Diesmal stieß er wiederholt mit seinem Schwert in die Luft.
Wusch! Wusch! Wusch!
Je länger Roland zusah, desto mehr fiel ihm auf, dass Alarics Stil und Technik ganz anders waren. Es war nicht der herkömmliche Schwertstich, den er gewohnt war, sondern eine Version, die völlig anders zu sein schien. Das Überraschendste war, dass jeder Stich schnell und entschlossen war, fast ohne jeden Fehler.
Er sieht aus, als würde er nur beiläufig mit seinem Schwert zustoßen, aber jeder Stich bringt sein maximales Potenzial zum Ausdruck.
Roland war davon beeindruckt und wollte sogar Alarics Trainingsroutine nachmachen, aber er traute sich nicht, ihn zu stören.
Einen Moment später hörte Alaric auf, nachdem er die Benachrichtigung auf dem cyanfarbenen Bildschirm erhalten hatte, dass er seine tägliche Mission abgeschlossen hatte.
Er hatte Rolands Ankunft bereits bemerkt, aber er hatte sein Training nicht unterbrochen und bis zum Ende der Übungen weitergemacht.
Gut, dass ich „dieses Schwert“ heute beim Training nicht benutzt habe.
dachte Alaric, während er Roland mit einem Handzeichen grüßte.
Der Elitekrieger ging sofort auf ihn zu, als er sah, dass er mit dem Training aufgehört hatte. „Guten Morgen, mein Herr. Entschuldige, dass ich dich störe.“
Alaric winkte ab und lächelte.
„Schon gut. Ich bin schon fertig mit dem Training.“
Roland zögerte. Er wollte Alaric nach der Übung fragen, die er zuvor gemacht hatte, aber es war ihm zu peinlich, das anzusprechen. Außerdem fand er es unangebracht, jemanden nach seiner Technik zu fragen.
Alaric durchschaute ihn sofort und musste schmunzeln. „Willst du das lernen? Ich kann dir ein paar Tipps geben“, sagte er scherzhaft.
Roland hatte nicht erwartet, dass er so leicht durchschaut werden würde, noch dazu von jemandem, der nicht einmal halb so alt war wie er.
„Wie könnte ich …“
Alaric hob die Hand und schüttelte den Kopf. „Das ist doch keine große Sache. Ich zeige es dir.“
Er wartete nicht auf seine Antwort und zog sein Schwert.
Roland trat einen Schritt zurück, um ihm Platz zu geben, seine Schwertkunst zu zeigen.
Im nächsten Moment schwang Alaric sein Schwert.
Zisch!
Es war dieselbe Schwertbewegung, die er zuvor gesehen hatte.
Erstaunlich! Seine Schwertkunst ist sogar besser als meine …
Er wollte es nicht zugeben, aber der junge Mann vor ihm hatte ihn in Sachen reiner Technik bereits übertroffen.
„Hast du es klar gesehen?“, fragte Alaric den ernst dreinblickenden Krieger mit einem Lächeln.
Roland warf ihm einen Blick voller Bewunderung zu. „Ich habe viel von dir gelernt, mein Herr!“
„Hör auf, mir zu schmeicheln, und zeig mir, was du verstanden hast.“ Alaric warf dem Elitekrieger sein Schwert zu, was den anderen verblüffte.
Häh?
Mit verwirrtem Gesichtsausdruck fing Roland das Schwert auf.
Will er mir ernsthaft seine Technik beibringen?
Er konnte es nicht glauben.
Die Schwerttechnik, die Alaric gezeigt hatte, war einzigartig. Jeder andere hätte diese Technik streng gehütet und niemals einem Fremden beigebracht. Alaric schien jedoch nicht dieser Meinung zu sein.
„Hör auf zu trödeln, bevor ich es mir anders überlege.“
Alarics Stimme klang diesmal ernster, sodass Roland nicht länger zögerte.
Er passte seine Haltung an und bewegte das Schwert so, wie er es sich gemerkt hatte.
Wusch! Wusch!
Alaric beobachtete ihn schweigend.
Seine Auffassungsgabe ist schlechter als die von Aliya, aber er hat Talent. Zumindest ist er auf dem gleichen Niveau wie Renante und Rasmus.
Er war versucht, diesen Mann auf seine Seite zu ziehen, aber er verwarf den Gedanken sofort wieder, als er sich an Rolands Persönlichkeit erinnerte.
Dieser Mann war loyal und würde seinen Herrn niemals verraten.
Nun, es gibt eine Ausnahme … Seine Prinzipien …
Er wusste, dass Roland einem strengen Prinzip folgte. Er war bereit, sein Leben für seinen Herrn zu opfern, aber er würde niemals Unschuldigen Schaden zufügen.
In seinem früheren Leben hatte Roland einmal den Befehl seines Herrn missachtet. Er sollte ein Dorf wegen seiner strategisch günstigen Lage angreifen.
Roland hätte für seinen Ungehorsam hingerichtet werden sollen, aber aufgrund seiner Verdienste wurde er nicht hingerichtet, sondern nur zu einem einfachen Krieger degradiert. So war er auch zu Alarics Gruppe gekommen.
Gibt es eine Möglichkeit, diesen Kerl auf unsere Seite zu ziehen?
Während er ernsthaft darüber nachdachte, senkte Roland sein Schwert und sah Alaric an. „Habe ich das richtig gemacht, mein Herr?“
Rolands Stimme riss ihn aus seinen Gedanken.
„Nicht schlecht, aber deine Form muss noch deutlich verbessert werden. Mir ist aufgefallen, dass du …“ Alaric wies ihn auf seine Fehler hin.
Roland hörte still zu.
