Ethans Sicht
Neugier und Angst kämpften in mir, aber am Ende gewann meine Neugier und ich ging näher heran, um in den seltsamen Waschbeckenstein zu schauen, der mit der komischen Flüssigkeit gefüllt war.
Plötzlich leuchtete die Flüssigkeit hell auf und ein intensives, blendendes Licht überwältigte meine Sinne. Bevor ich reagieren konnte, umhüllte mich ein starkes Rauschen und ich wurde in das leuchtende Becken gesaugt.
Als ich wieder zu mir kam, war ich von einer schockierenden Erkenntnis überwältigt. Ich konnte meine Augen wieder spüren.
Das Gefühl war fremd und beruhigend zugleich, nachdem ich so lange als formlose Wolke existiert hatte. Vorsichtig versuchte ich, meinen Körper zu ertasten, während meine Hände instinktiv mein Gesicht und meinen Oberkörper berührten.
Erleichterung durchflutete mich, als ich merkte, dass ich nicht mehr ein geleeartiger Wattebausch war, sondern endlich wieder eine physische Form angenommen hatte.
Ich wollte unbedingt meine Rückkehr bestätigen und versuchte, meine Augen zu öffnen. Doch zu meiner Frustration fühlten sie sich wie zugeklebt an und ließen sich nicht bewegen. Ich geriet für einen Moment in Panik, beruhigte mich aber schnell wieder.
Mit ruhigem Verstand ging ich die Ereignisse durch, die zu diesem Moment geführt hatten. Das Letzte, an das ich mich erinnern konnte, war, wie ich in diesen waschbeckenartigen Felsen gesaugt worden war.
Die leuchtend violette Flüssigkeit hatte mich hineingezogen, gerade als ich in ihre Tiefe geblickt hatte.
Aber jetzt konnte ich mein Herz leise schlagen hören und spürte, wie meine Finger meine Haut berührten. Ich war mir einer Sache sicher: Ich war in die reale Welt zurückgekehrt.
Erleichterung überkam mich wie eine Flutwelle. Ich hatte keine Ahnung, wie ich mich aus den Fängen des Duskwither befreien konnte, und die ständige Erinnerung an mein bevorstehendes Schicksal hatte mich mit Angst erfüllt.
Die Beschreibung aus Eterna Nexus hallte in meinem Kopf wider, aber jetzt fühlte sie sich wie eine ferne Bedrohung an, und ich hatte es geschafft, aus diesem Albtraum aufzuwachen.
Zum ersten Mal seit ich diesen schrecklichen Ort betreten hatte, erlaubte ich mir, mich zu entspannen. Trotz der Hindernisse und Geheimnisse, die noch vor mir lagen, hatte ich überlebt.
Und für den Moment war das genug.
Ich spürte, wie meine Augenlider leichter wurden, als würden sie sich bald öffnen. Doch etwas schien sie zu blockieren. Ich war verwirrt und hilflos, aber plötzlich kam mir ein Gedanke, und ich wusste instinktiv, dass es eine Kraft war, der ich mich stellen musste.
Ein leises Rufen regte sich in meiner Seele. Es war kein Geräusch, sondern ein Flüstern, das direkt in meinem Innersten widerhallte. Mein Instinkt reagierte, und ich konzentrierte meine Seelenwahrnehmung darauf.
Das Flüstern wurde immer deutlicher und forderte mich auf, ihm zu folgen. Von dieser Kraft geleitet, tauchte ich tief in meinen Geist ein und konzentrierte meine Seelenwahrnehmung.
Anders als zuvor gelang es mir diesmal, meine Seelenwahrnehmung in dieselbe durchsichtige, quallenartige Form zu verwandeln, die ich im Inneren des Duskwither angenommen hatte.
Mit silbernen Fühlern, die hin und her bewegten, durchquerte ich die grenzenlose Weite meines Seelenraums.
Der riesige Raum in meiner Seele war dunkel und flugunfähig und sah aus wie die Leere des Weltalls.
Aber anders als im Kosmos gab es hier keine Sterne oder Planeten, und nur die bunte und brillante sechseckige Form des Eterna Nexus leuchtete in der Mitte wie eine Sonne. Doch ihr Licht war in sich geschlossen und konnte die leere Umgebung meines Seelenraums nicht erhellen.
Als ich mich dem Eterna Nexus näherte, schien die riesige kristalline Struktur vor latenter Energie zu summen. Bevor ich meine wirbelnden Gedanken an sie richten konnte, erregte etwas anderes meine Aufmerksamkeit.
Es war ein leuchtend weißes Objekt, das den Nexus umkreiste. Aus dieser Entfernung konnte ich weder seine Struktur noch seine Form erkennen.
Ich blieb stehen, als sich mein geleeartiger Körper vor Überraschung anspannte.
Ein mir unbekanntes und fremdes Objekt befand sich in meinem Seelenraum, und ich hatte nicht die geringste Ahnung, was es sein könnte.
Meine Neugier trieb mich näher heran, aber ich blieb vorsichtig, als ich mich dem Objekt näherte. Instinktiv bildete ich eine Barriere aus Seelenenergie um mich herum, um mich vor plötzlichen Angriffen oder unerwarteten Ereignissen zu schützen.
In dieser ätherischen Form fühlte sich das ganz natürlich an, und ich brauchte keine vorherigen Anweisungen, da mein Instinkt jede meiner Bewegungen leitete.
Ich untersuchte es genau und stellte fest, dass es sich um eine seltsame ovale Struktur handelte, die von Dellen, Löchern und gezackten Kanten in einem zufälligen Muster übersät war. Aber der einzige Gedanke, der mir beim Anblick dieses Objekts durch den Kopf schoss, war, dass es mir seltsam vertraut vorkam.
Plötzlich traf mich die Erkenntnis wie ein Blitz.
Moment mal, ist das nicht das Waschbecken?
Schock und Entsetzen durchfuhren mich, als mir klar wurde, dass das Ding mir irgendwie hierher gefolgt war. Zuvor hatte ich angenommen, es sei nur ein Portal und etwas, über das ich durch reines Glück gestolpert war. Entdecke mehr Inhalte in My Virtual Library Empire
Aber jetzt war es mir hierher gefolgt und streifte unheilvoll durch meinen Seelenraum.
Trotz meines Unbehagens regte sich in mir eine gewisse Aufregung, denn was auch immer dieses Ding war, es musste etwas Außergewöhnliches sein.
Schließlich hatte es mir die Flucht aus dem Duskwither ermöglicht, einem Friedhof für Astralkonstrukte und zerbrochene Seelen, wie es im Eterna Nexus hieß. Ich näherte mich vorsichtig und hielt meine Schutzbarriere aufrecht.
Als ich näher kam, leuchtete das Waschbecken plötzlich violett auf, als wäre eine Glühbirne darin zum Leben erwacht. Sein traumhaftes Licht pulsierte und zog meine Aufmerksamkeit trotz meiner anfänglichen Vorsicht auf sich.
Ich konnte mich nicht zurückhalten und spähte vorsichtig in die violette Flüssigkeit hinein, hielt aber einen sicheren Abstand, weil ich befürchtete, dass es wieder aktiv werden und mich zurück in das Reich der Duskwither befördern könnte.
Plötzlich überkam mich eine Unsicherheit. War dieses Objekt empfindungsfähig oder nur ein Artefakt, das an mysteriöse Bedingungen gebunden war?
Eine tiefere Angst nagte an mir, was seine Herkunft anging. Wie war es in meinen Seelenraum gelangt, der doch ein von der materiellen Welt völlig getrennter Bereich war?
Plötzlich zuckte ich zurück, als hätte mich etwas Unglaubliches getroffen, und meine Gedanken gerieten in einen Zustand der Verwirrung und Panik. Eine Welle des Grauens durchflutete mich und ließ meinen geleeartigen Körper zittern.