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Kapitel 42: Die Herzogin (2)

Kapitel 42: Die Herzogin (2)

Ethans Sicht

Eine kleine, blasse Gestalt, die auf dem riesigen Thron saß, tauchte aus den Schatten auf. Die Rückenlehne des Throns war rund und an den Rändern mit purpurroten Ranken verziert, die ihre zierliche Gestalt umrahmten. Was ich sah, verschlug mir für einen Moment die Sprache.
Ein kleines Mädchen, das definitiv nicht älter als sieben oder acht Jahre alt war und eine Haut hatte, die so blass wie Kreide war, saß majestätisch auf dem Thron. Ihr langes schwarzes Haar fiel wie ein dunkler Wasserfall herab und umspielte sie wie ein lebender Schatten.

Ihre roten Augen glänzten wie polierte Rubine und ein schwaches Lächeln spielte um ihre dünnen Lippen. Ihre Gesichtszüge waren unnatürlich perfekt, wie eine Porzellanpuppe, die von einem Künstler mit überirdischen Fähigkeiten geschaffen worden war.
Sie wirkte unwirklich, und ihre unmenschliche Blässe verstärkte die beunruhigende Aura, die sie umgab.

Wären da nicht der reife Ausdruck in ihren blutroten Augen, der die Wechselfälle des Lebens zu spiegeln schien, und die königliche Haltung in ihren Manieren gewesen, hätte man sie für ein harmloses, entzückendes Kind halten können.

Aber alles an ihr strahlte Macht aus, und die schattenhaften Rüschen ihres Kleides schienen lebendig zu sein und flatterten leicht im schwachen Licht.
Ich war sprachlos. Ich hatte mir Herzogin Althera als majestätische, königliche Gestalt vorgestellt, die Eleganz und Macht ausstrahlt. Stattdessen erschien sie mir wie ein kleines, ätherisches Kind, das allein auf dem überdimensionalen Thron saß.

Ihre Beine baumelten untätig hin und her und erreichten kaum die Kante des Sitzes. Dennoch war ihre Ausstrahlung alles andere als kindlich.
„Na, na, na“, begann die Herzogin mit einer Stimme, die kindliche Neugier und die königliche Autorität einer jahrhundertealten Person vermischte. „Was haben wir denn hier? Die berühmte Nachtschatten-Drachenfrau, deren Name auf dem gesamten Blutnebelkontinent widerhallt und die einen so jungen Jungen beschützt, als wäre er ihr eigenes Jungtier?“ Ihre rubinroten Augen huschten zwischen mir und dem Meister hin und her, ihre Neugierde vermischte sich mit Erstaunen.
Der Gesichtsausdruck meiner Meisterin blieb ruhig, ihre frühere Wut war nun hinter einer gelassenen Fassade verborgen. „Ich brauche einen Gefallen von dir, Althera, in Bezug auf Ethan“, sagte sie kühl. „Er ist ein Schüler, den ich aufgenommen habe.“

Der purpurrote Blick der Herzogin wurde schärfer, als sich ihre Haltung leicht veränderte. Sie hob ihren zarten rechten Zeigefinger, an dem ein einzelner Tropfen Blut glänzte, dunkelrot und glänzend wie ein Juwel.
Mein Herz setzte einen Schlag aus, als ihre Augen plötzlich in einem intensiven blutroten Schein aufloderten, der den Saal mit einem bedrückenden, überirdischen Licht erfüllte.
Ich wandte reflexartig meinen Blick ab, weil ich den enormen Druck spürte, der von ihr ausging. Selbst ohne direkt hinzuschauen, konnte ich die Wucht ihrer Kraft spüren.

Doch meine Aufmerksamkeit wurde wieder auf den Blutstropfen an ihrer Fingerspitze gelenkt. Zu meinem Erstaunen begann er, ein silbernes Licht auszustrahlen, das dem bedrückenden purpurroten Schein widerstand. Egal, wie heftig die blutrote Ausstrahlung auch wurde, das silberne Licht hielt stand und verteidigte sich unerschütterlich.
Mit wachsender Verwunderung wurde mir klar, dass der Blutstropfen, den sie in der Hand hielt, der war, den sie mir genommen hatte. Sein Widerstand gegen ihre Macht war ebenso unerwartet wie faszinierend.

„Haha! Selbst du hast einmal versagt, Althera“, sagte die Meisterin mit einer Stimme, die vor unbändiger Belustigung überschäumte.

Ihre goldenen Augen funkelten vor Zufriedenheit, und sie genoss sichtlich den seltenen Anblick, wie die unerschütterliche Gelassenheit ihrer Freundin zu bröckeln begann.
Der blutige Schein verschwand plötzlich und ließ die Herzogin mit ungläubigem Blick auf den schimmernden Blutstropfen starren. Dann richtete sie ihren Blick auf mich, intensiver denn je, als wolle sie das Geheimnis meiner Existenz lüften.

Ich rutschte unruhig hin und her, unsicher, was mich erwartete. Dann hob die Herzogin ohne Vorwarnung ihren Zeigefinger an ihre Lippen und schluckte den Blutstropfen.
Sowohl der Meister als auch ich starrten sie an, sprachlos von ihrer unerwarteten Handlung. Ihr kleiner Körper zitterte, als der Tropfen verschwand, und eine tiefe Röte breitete sich auf ihrer unnatürlich blassen Haut aus.

Ihre rubinroten Augen leuchteten, als wären Sterne in ihnen entflammt, schimmernd und strahlend wie Konstellationen, die Gestalt angenommen hatten.
Für einen Moment schien die Herzogin in Ekstase versunken, ihr königliches Auftreten schmolz dahin und wich etwas fast Kindlichem in ihrer Verwunderung. Meister und ich sahen uns ebenso verwirrt an wie von ihrer seltsamen Reaktion.

Meisters Gesicht zuckte bei dem Anblick der Herzogin, und bevor ich etwas fragen konnte, erschreckte mich ein lauter Ausruf.

Altheras Sichtweise

Ich war innerlich total überrascht von Nyx‘ Reaktion. Immerhin hatte ich dem Jungen nur einen einzigen Tropfen Blut abgenommen und ihm nicht wehgetan.

Und trotzdem reagierte sie, als hätte ich ihr ihren wertvollsten Schatz weggenommen. Ich war total verwirrt, aber nach außen hin blieb ich ganz ruhig und gelassen.
Im Laufe der Jahre war diese Selbstbeherrschung zu einem meiner wirksamsten Mittel geworden, um andere zu täuschen und zu verunsichern.

Ihre Enthüllung, dass der Junge Ethan ihr Schüler war, traf mich völlig unvorbereitet. Nyx, die stolze und einsame Nachtschatten-Drachenfrau, hatte nie den Wunsch gezeigt, einen Schüler aufzunehmen oder sich so eng mit jemandem zu verbünden.
Ihre Handlungen waren immer gewichtig, bedächtig und undurchschaubar. Und doch stand dieser Junge hier, geschützt unter ihren Flügeln wie ein kostbares Jungtier. Meine Neugierde wuchs, als ich meine Aufmerksamkeit auf ihn richtete, um seine Geheimnisse zu lüften.

Der Junge war zweifellos einzigartig. Abgesehen von seinem faszinierenden, fast ätherischen Aussehen, das sogar mein kaltes Herz dazu bewegte, ihn als Haustier zu beanspruchen, gab es noch etwas anderes.
Etwas, das ich nicht genau benennen konnte. Und als ich versuchte, weiter nachzuforschen, wurde ich daran gehindert. Ein Schleier aus Schatten umhüllte ihn, eine Barriere aus Nyx‘ eigener Macht, die alle Versuche abwehrte, sein Wesen zu erkennen.

Ich wollte mich nicht geschlagen geben und richtete meine Aufmerksamkeit auf den Tropfen Blut, den ich ihm abgenommen hatte. Er hing an meiner Fingerspitze und glänzte dunkelrot, reich an jugendlicher Vitalität.
Ich aktivierte meinen Crimson Soul Gaze und erwartete, dass er mir seine Geheimnisse offenbaren würde.

Mein Blick hatte die Blutlinien von Drachen, Elfen und sogar denen dieses Clans durchdrungen. Doch als meine Kraft auf diesen einen Tropfen fiel, passierte etwas Ungewöhnliches.

Ein traumhaftes silbernes Licht begann aus den winzigen Poren des Blutes zu sickern und es wie ein undurchdringlicher Schild zu umhüllen.
Mein Crimson Soul Gaze, eine Technik, die mich noch nie im Stich gelassen hatte, wurde von ihm völlig abgewehrt. Ich verstärkte meine Anstrengungen, aber das silberne Licht blieb unerschütterlich und verwehrte mir den Zugang.

Die Erkenntnis verblüffte mich. Es gab keine bekannte Blutlinie auf dieser Welt, die sich meiner Prüfung entziehen konnte, nicht einmal die der alten Clans oder der Urwesen.
Und doch war hier ein einziger Tropfen Blut von einem so schwachen und jungen Jungen, der meiner Macht mühelos widerstand. Es war das erste Mal seit hundert Jahren, dass ich mich wirklich herausgefordert fühlte, und eine Funken der Aufregung entflammte in mir.

Diese Entdeckung weckte meine Instinkte als Vampir. Ich verspürte einen urzeitlichen Drang, einen unwiderstehlichen Zwang, mehr zu erfahren und dieses Rätsel aus erster Hand zu erleben.
Der Geschmack – es war immer der Geschmack, der die letzte Wahrheit über die Geheimnisse der Blutlinie enthielt. Ohne zu zögern tat ich, was wir Vampire am meisten liebten.

In dem Moment, als das Blut meine Zunge berührte, durchfuhr mich ein elektrisierender Schauer. Es war, als ob jede Faser meines Wesens entflammt wäre, jeder Nerv von einem intensiven und unbekannten Vergnügen überwältigt.
Meine Sicht verschwamm, meine Sinne schärften sich und für einen Moment fühlte ich mich schwerelos, treibend in einer Glückseligkeit, die ich in meiner ewigen Existenz noch nie erlebt hatte.

Der Geschmack war exquisit und unbeschreiblich. Er ging über den bloßen Geschmack hinaus, es war eine Erfahrung, die in meiner Seele nachhallte.
Mein Atem ging schneller und bevor ich es bemerkte, lief mir ein Tropfen Speichel über die Lippen. Ich blinzelte und wurde mir meiner Umgebung wieder bewusst, und meine Fassung zerbrach wie zerbrechliches Glas.

Nyx und Ethan starrten mich beide an, ihre Gesichter vor Schock wie erstarrt. Nyx‘ goldene Augen funkelten vor Belustigung und süßer Rache, während ihre Lippen zu einem kaum verhohlenen Grinsen zuckten.
Aber es war der ungläubige Blick des Jungen, der mich mit Scham erfüllte.

Eine Mischung aus Wut und Verlegenheit stieg in mir auf, etwas, das ich seit Jahrhunderten nicht mehr gefühlt hatte.

Schatten erhoben sich aus den Rüschen meines Kleides und wirbelten wie ein Sturm um mich herum. Ich richtete mich auf und gewann meine Würde zurück, während die Schatten meine Verwirrung verbargen.

Der Aufstieg des lüsternen bösen Monarchen (Re)

Der Aufstieg des lüsternen bösen Monarchen (Re)

Score 10
Status: Ongoing Author: Artist: Released: 2024 Native Language: German
Ethan, ein Elite-Soldat der Spezialeinheit, stirbt im Einsatz, als er bei einer riskanten Anti-Terror-Aktion eine gefährliche Terrorzelle ausschaltet. Trotz seiner unerschütterlichen Hingabe und Disziplin stirbt Ethan mit einem tiefen Gefühl der Reue – er hat seine persönlichen Wünsche und unerfüllten Träume nie ganz ausgelebt. Mit seinem letzten Atemzug schwört er, dass er, sollte er eine zweite Chance bekommen, sein Leben in vollen Zügen und ohne Einschränkungen leben wird. Das Schicksal hat jedoch andere Pläne. Ethan erwacht in einer fremden, unbekannten Welt – einem Land, in dem Stärke herrscht, Macht der Schlüssel zum Überleben ist und die Mächtigen über alle anderen herrschen. In diesem brutalen und gnadenlosen Reich entdeckt Ethan, dass sich die Regeln des Lebens drastisch geändert haben. Die einzige Währung, die hier zählt, ist Stärke, und nur die Stärksten können aufsteigen und die ultimative Macht erlangen. Ausgestattet mit außergewöhnlicher Intelligenz und einer mysteriösen Fähigkeit, die ihm unvergleichliche Fähigkeiten verleiht, macht sich Ethan auf, diese neue Welt zu erobern. Mit jedem Tag verfeinert er seine Fähigkeiten, schließt Bündnisse und sammelt Macht, während er gleichzeitig seine tiefsten Wünsche erforscht. Dies ist eine Reise der Selbstfindung und der ungezügelten Ambitionen, auf der Ethan nur ein Ziel vor Augen hat: der einzig wahre transzendente Mensch zu werden, eine Existenz, die von keinem anderen erreicht wird. Durch intensive Kämpfe, strategisches Genie und Begegnungen mit denen, die ihm entweder helfen oder ihn herausfordern, kämpft Ethan nicht nur um die Vorherrschaft, sondern auch um die Erfüllung aller Sehnsüchte, die er in seinem früheren Leben zurückgehalten hat. Mit jedem Sieg steigt er höher auf und schreibt seinen Namen als unvergleichlicher König, der über allen anderen steht, in die Annalen der Geschichte – eine unsterbliche Legende entsteht. Um der Discord-Community beizutreten: https://discord.gg/XYAJtx9pqX Inhaltswarnung: Diese Geschichte behandelt Themen für Erwachsene, einschließlich R18-Inhalten, vermeidet jedoch extreme Elemente. Die Reise des Protagonisten umfasst auch romantische Verwicklungen mit einer Harem-Dynamik, einschließlich Themen wie Netori. Kein Yuri. Kein NTR. "Rise of the Lustful Evil Monarch (Re)" ist ein beliebter Light Novel aus dem Genre Fantasy . Geschrieben von dem Autor HeavenlyDevil . Lies den Roman "Rise of the Lustful Evil Monarch (Re)" kostenlos online.

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